Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
München-Maxvorstadt * Robert von Langer übernimmt seinen letzten öffentlichen Auftrag und schmückt das „Herzog-Max-Palais“ mit Szenen aus der griechischen Mythologie aus.
Herzog Max in Bayern war der Vater der Kaiserin Elisabeth.
München-Maxvorstadt * Herzog Max in Bayern und seine Ehefrau Ludovica beziehen das Herzog-Max-Palais in der Ludwigstraße.
München-Maxvorstadt * Grundsteinlegung für die 172 x 78 x 24 Meter umfassende „Bayerische Staatsbibliothek“.
München-Maxvorstadt * König Ludwig I. erteilt Friedrich von Gärtner den Auftrag zum Bau der „Bayerischen Staatsbibliothek“, deren Bestände auf Herzog Albrecht V. ins 16. Jahrhundert zurückgehen.
Schon bevor sie die rund 200.000 Bände aus den säkularisierten Klöstern aufnehmen musste, war die „Staatsbibliothek“ schon eine der umfangreichsten Sammlungen ihrer Art in Europa.
München-Maxvorstadt * Der Grundstein für die Bayerische Staatsbibliothek an der Ludwigstraße wird gelegt.
München-Maxvorstadt * Die von Friedrich von Gärtner geplante „Staatsbibliothek“ wird bezogen.
München-Maxvorstadt * Die „Staatsbibliothek“ in der Ludwigstraße ist endgültig fertiggestellt.
München-Maxvorstadt * Der Bau der „Bayerischen Staatsbibliothek“ an der Ludwigstraße wird vollendet.
Er kostet 1,3 Millionen Gulden.
München-Maxvorstadt * Phosphor- und Sprengbomben zerstören 85 Prozent der Bausubstanz und 25 Prozent des Bücherbestands der Bayerischen Staatsbibliothek.
München-Maxvorstadt * Nach Kriegszerstörung und Wiederaufbau wird der „Bayerischen Staatsbibliothek“ ein Erweiterungsbau aus Stahl und Glas angefügt.
München-Maxvorstadt * Der sogenannte „Giftschrank“ in der „Bayerischen Staatsbibliothek“ wird geöffnet.
Er beinhaltet in der Hauptsache erotische Literatur, aber auch unliebsame politische oder kirchenkritische Schriften, die seit dem frühen 19. Jahrhundert zensiert, verboten, von der Polizei und Gerichten abgegeben und gesammelt wurden.
München-Maxvorstadt * Als „Universalbibliothek“ rangiert die Sammlung der „Bayerischen Staatsbibliothek“ an der Ludwigstraße an zweiter Stelle im deutschen Sprachraum.
Bis zu 50.000 Nutzer zählt die „StaBi“ im Jahr.
<p><em><strong>München-Maxvorstadt</strong></em> * Im Odeon findet eine Trauerfeier für Kurt Eisner statt. Der Schriftsteller Heinrich Mann und Minister Hans Unterleitner halten die Gedenkrede.</p> <p>Heinrich Mann sagt: <em>„Der verewigte Kurt Eisner wird beispielhaft in unserer Mitte weilen, seinen Tod überdauernd gewiss durch seine Taten, aber noch mehr durch das, was er war. </em></p> <p><em>Wir danken ihm nicht einfach den Sturz eines verworfenen Regiments, sondern dass dieses Regiment, das selbst in seinen weniger schändlichen Zeiten nichts anderes gewesen war als geistlose Gewalt, unvermittelt und in sinnbildlicher Art abgelöst wurde von der Menschenart, die Geist will und Geist schafft“</em>.</p> <p>Dann folgen die berühmten Worte des Schriftstellers: <em>„Die hundert Tage der Regierung Eisners haben mehr Ideen, mehr Freuden der Vernuft, mehr Bewegung der Geister gebracht, als die fünfzig Jahre vorher. Sein Glaube an die Kraft des Gedankens, sich in Wirklichkeit zu verwandeln, ergriff selbst Ungläubige. </em></p> <p><em>In jeder Handlung sah er neben ihrer praktischen Wirkung ihr geistiges Gepräge. Achtstundentag, Demokratisierung des Heeres, eine befreite Schule, die wirtschaftliche Erfüllung der politischen Revolution: durch solche Taten dachte er, gleichwie in seinen Reden, die bis dahin verfemten Wahrheiten zu bezeugen. […] </em></p> <p><em>In Bern, auf der Sozialistentagung, hatte, solange er sprach, Deutschland keinen Feind mehr. […] </em></p> <p><em>Er ging aus einer Zeit des Wahnsinns und Verfalles mit ungebrochener Vernunft hervor. Er liebte die Menschen, traute ihnen die Kraft zur Wahrhaftigkeit zu und erwartete daher noch so viel von ihnen, dass er sich hütete, alles auf einmal zu verlangen. […] </em></p> <p><em>Der erste wahrhaft geistige Mensch an der Spitze eines deutschen Staates erschien jenen, die über die zusammengebrochene Macht nicht hinwegkamen, als Fremdling und als schlecht. Dass er am Quell der Macht doch lauter blieb, widerstrebte ihren Begriffen. Seine Güte, die um keinen Preis, nicht einmal um den seines eigenen Lebens, Blut vergießen wollte, ihnen war sie Schwäche. […] </em></p> <p><em>Bewahren wir sein unversehrtes Bild! Solange er da war, hatte die Revolution einen Sammelpunkt, in dem sie einig und ihrer frohen Zukunft gewiss war.“ </em></p>
München-Maxvorstadt * Das „Eichthal-Palais“ an der Brienner Straße 12 wird von Leo von Klenze erbaut.
München * Am Nachmittag besetzen Kommunisten das Wittelsbacher Palais, den Sitz des Aktionsausschusses.
München-Maxvorstadt * Der Fußweg zwischen der Kaulbachstraße und der Ludwigstraße wird nach Walter Klingenbeck benannt.
München-Maxvorstadt * Nach einem Stadtrats-Beschluss soll auf dem Platz der Opfer des Nationalsozialismus ein provisorisches Denkmal errichtet werden. Als Mahnmal wird ein 2,50 Meter hoher und 1,10 Meter breiter Findling aus Flossenbürger Granit aufgestellt, den der Bildhauer Karl Oppenrieder mit der Inschrift „Den Opfern des Nationalsozialismus“ versehen hat.
München-Maxvorstadt * Am Geburstag König Ludwigs I. wird der Grundstein für die Ludwigskirche gelegt.
München-Maxvorstadt * Der Stadtrat hebt die „Sparmaßnahme“, wonach die „Ewige Flamme“ im neuen „Mahnmals“ auf dem „Patz der Opfer des Nationalsozialismus“ nur an besonderen Gedenktagen beziehungsweise nur nachts brennen soll, wieder auf, weil damit die „wesentliche Symbolik des Mahnmals außer Kraft gesetzt“ würde.
Damit wird eine mehr als peinlich zu bezeichnende Diskussion beendet.
München-Maxvorstadt * Knapp drei Wochen nach der Einweihung des neuen „Mahnmals“ auf dem „Patz der Opfer des Nationalsozialismus“ beschließt der Münchner Stadtrat, dass die „Ewige Flamme“ nur an besonderen Gedenktagen beziehungsweise nur nachts brennen soll.
München * Der „Ältestenrat“ des Münchner Stadtrats spricht sich einstimmig für eine würdigere Gestaltung des „Platzes der Opfer des Nationalsozialismus“ aus.
Es besteht Einvernehmen darüber, dass dieser Ort die zentrale Gedenkstätte bleiben müsse.
München-Maxvorstadt * Das „Mahnmal“ für die „Opfer der Sinti und Roma“ auf dem „Platz der Opfer des Nationalsozialismus“ wird erneuert und erhöht.
München * Auch das Volk darf sich an den Feierlichkeiten aus Anlass der Geburt des Kurprinzen Max Emanuel beteiligen. Von Mittag bis zum Abend fließt aus eigens vor der Residenz aufgestellten Brunnen weißer und roter Wein. Brot wird verteilt. Und Hofleute werfen Geldstücke und Schaumünzen unters Volk. Das kurfürstliche Herrscherpaar verfolgt zeitgleich im Opernhaus am Salvatorplatz die Oper „Fedra Incoronata“. Sie bildet den Auftakt einer Festtriologie.
Noch vor der eigentlichen Opernaufführung erscheinen Iris, Hebe sowie Lucina und verkünden, dass die Zeit der finsteren unwirtlichen Wetter zu Ende geht und jetzt heitere Tage anbrechen würden. Sie sind gekommen, um die Sorgen und Schmerzen, die sich mit der schweren Geburt des Prinzen eingestellt haben, zu vertreiben. Dem neuen Helden [Max Emanuel] wünschen sie alles Gute und dass er wachsam und Kühn das Schwert führen werde.
In dem folgenden Spektakel treten nahezu alle griechischen Götter und Helden auf und huldigen dem Kurprinzen. Selbst der Kriegsgott Mars prophezeit, dass die unbesiegbare Rechte Max Emanuels die „Türken zähmen und bezwingen“ werde. Dem drei Monate alten Kurprinzen wird von den Göttern eine großartige Zukunft vorausgesagt.
München * Schon die Rückkehr des toten Ex-Königs Ludwig III. - in einem Sonderzug - soll zu einer Triumphfahrt werden. Seit der Überschreitung der bayerischem Grenze läuteten entlang der Strecke die Kirchenglocken und auf den Bahnhöfen versammeln sich Amtsträger, Honoratioren und Vereine in der Landestracht.
Der Sonderzug mit den sterblichen Überresten des Ex-Königs Ludwigs III. macht in Wildenwart Zwischenstation, um den Sarg der Ex-Königin aufzunehmen. Um Mitternacht trifft der Zug schließlich in München ein, wo man noch in der selben Nacht die beiden Särge in die Ludwigskirche bringt.
München-Maxvorstadt * Die Kurfürstin-Witwe Maria Leopoldine verkauft die an Luigi Tambosi verpachtete „reale Kaffeeschenk- und Traiteurgerechtigkeit“ an den „Hofbankier“ Simon von Eichthal und an den „Architekten“ und Unternehmer Ulrich Himbsel.
München-Graggenau * Das „Bazargebäude“ wird eröffnet.
Im Erdgeschoss befinden sich Ladengeschäfte.
Im südlichen Eckbau wird das von Luigi Tambosi betriebene „Hofgarten-Café“ untergebracht.
München-Kreuzviertel * König Ludwig I. lässt die Universität schließen, weil es dort zwischen dem 24. und 29. Dezember 1830 zu einer Randale von Münchner Studenten gekommen ist.
München-Maxvorstadt * Die „Ludwigskirche“ wird durch Erwin Schleich wiederhergestellt.
München-Maxvorstadt * Da die Gemälde Adolf Friedrich von Schacks an ihrem Aufstellungsort aufgrund der Feuchtigkeit „dem sicheren Verderben“ ausgesetzt sind, lässt der Kunstmäzen von Eduard Gerhardt ein neues „Galeriegebäude“ im Garten seines Anwesens an der Brienner Straße 19 erbauen.
München-Kreuzviertel * Der Trauergottesdienst für die verstorbene evangelische Königin Caroline findet in der noch immer ungeschmückten Theatinerkirche statt. Erzbischof Lothar Anselm Freiherr von Gebsattel untersagt auch hier Gebete, Gesang, Kerzen und geistliches Ornat.
Bologna - München • Für den Bau der Theatinerkirche wird der Architekt Agostino Barelli - noch während in Bologna die Arbeiten an der Theatinerkirche Santi Bartolomeo e Gaetano in vollem Gange sind - nach München verpflichtet. Kurfürstin Henriette Adelaide lehnt einheimische Baumeister ab, da sie „piu idioti nell’ edificare una fabrica di tanta importanza“ oder freundlich gesagt: „zu unerfahren [seien], um auch nur eine Werkstätte von größerer Bedeutung zu bauen.“
München-Kreuzviertel * Die Oper „La finta giardiniera“ von Wolfgang Amadeus Mozart wird im Opernhaus am Salvatorplatz zum dritten Mal aufgeführt.
München-Kreuzviertel * Die Heilige Treppe in der Theatinerkirche wird in Gegenwart des Kurfürsten Max Emanuel von seinem Bruder, Joseph Clemens, dem Fürstbischof und Kurfürsten von Köln, feierlich eingeweiht.
München-Graggenau * In der Galeriestraße 15a eröffnet die Berliner Firma Siemens & Halsk" mit zwei Mitarbeitern seine erste Niederlassung außerhalb Preußens. Das Zwei-Personen-Büro teilen sich der Ingenieur Adalbert Planck, ein Bruder des späteren Nobelpreisträgers Max Planck, und eine Sekretärin.
München-Maxvorstadt * Richard Wagner mietet für sich das Haus in der Brienner Straße 21, nahe der Propyläen. Bereits bei der ersten Audienz hat der Komponist dem Märchenkönig Ludwig II. erklärt, dass er sich in München nur dann „heimisch und zur Arbeit angeregt“ fühlen kann, wenn er „ein Häuschen in einem Garten allein bewohne“.
München-Maxvorstadt * Auf Wunsch König Ludwigs II. wird Richard Wagners Wohnhaus an der Brienner Straße 21 von der „Kabinettskasse“ angekauft und dem Komponisten kostenlos zur Verfügung gestellt.
München-Graggenau - München-Maxvorstadt * Zwischen 1779 und 1783 lässt Kurfürst Carl Theodor durch Karl Albrecht von Lespilliéz, dem Nachfolger von François Cuvilliés d.Ä., an der Nordseite des „Hofgartens“ eine „Gemäldegalerie“ anbringen.
Davon hat die „Galeriestraße“ ihren Namen.
München-Maxvorstadt * Das „Schiller-Denkmal“, das bis dahin auf dem „Platz der Opfer des Nationalsozialismus“ gestanden hat, kommt in die gegenüberliegende Grünanlage.
München-Maxvorstadt * Um den „großen Einfluß des Theologieprofessorenzirkels auszuschalten“ schließen die braunen Machthaber das „Georgianum“.
München-Kreuzviertel * Im ehemaligen Theatiner-Kloster findet die erste öffentliche Versteigerung von Mobiliar des Klosters statt.
München-Kreuzviertel * Die „Salvatorkirche“ wird als „Friedhofskirche“ für die „Frauenkirche“ von Lukas Rottaler erbaut.
München-Kreuzviertel * Die Salvatorkirche wird gesperrt und wenig später in eine Wagen- und Salpeter-Remise umgewandelt.
München-Maxvorstadt * Das „Georgianum“, das weltweit einzige staatliche „Priesterseminar“, zieht in seinen Neubau an der Ludwigstraße.
München-Graggenau - München-Kreuzviertel * Nachdem die Hofkapelle in der Residenz für die inzwischen über 1.200 evangelischen Gemeindemitglieder zu klein geworden ist, übergibt König Max I. Joseph den Protestanten die Salvatorkirche.Da dieses Gotteshaus von Anfang an zu klein ist, wird es jedoch nie als evangelische Kirche benutzt.
München-Kreuzviertel * Das Theatinerkloster wird durch eine kurfürstliche Entschließung aufgehoben und das Vermögen eingezogen. Nach der Klosteraufhebung geht die Nutzung der Gebäude zunächst an das kurfürstliche Minsterial-Département und das Oberste Justiz-Kollegium über.
München-Maxvorstadt * Am Prinz-Georg-Palais am Karolinenplatz 5, dem Sitz des Sparkassenverbands Bayern, wird eine Gedenktafel zur Erinnerung an die Ermordung von 21 Kolpinggesellen am 6. Mai 1919 enthüllt.
Das Andenken an die grausamen Vorgänge vor 100 Jahren kam aufgrund einer Initiative von Frau Dr. Hella Schlumberger zustande. Zur Realisierung des Denkmals trägt das Kolpingwerk, die Versicherungskammer Bayern, der Sparkassenverband Bayern und die Landeshauptstadt München bei.
München-Graggenau * Im Galeriegebäude am Hofgarten wird die erste Kunstausstellung der Zeichnungsakademie, einer Vorläuferin der späteren Kgl. Akademie der bildenden Künste, abgehalten.
Graggenau * Eduard von Riedel legt die Pläne für den erweiterten Wintergarten König Ludwigs II. auf dem Dach des Festsaalbaus vor.
München-Maxvorstadt * Bis 1925 bewohnt der „päpstliche Nuntius“ Eugenio Pacelli, der spätere Papst Pius XII., während des Umbaus der „Nuntiatur“ in der Brienner Straße die Räume des „Seyssel-Palais“ in der Kaulbachstraße 13.
München-Maxvorstadt * Ein Jahr nach der Gründung der BRD werden offizielle diplomatische Beziehungen mit Frankreich aufgenommen.
Das „Französische Konsulat“ bezieht die Räume der Kaulbachstraße 13, die zuvor der NS-Ministerpräsident Ludwig Sieber bewohnt hat.
Das „Französische Konsulat“ sieht ihre Hauptaufgabe in der Wiederbelebung der durch den Krieg zerrissenen kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich.
München-Maxvorstadt * Der Soldatensender American Forces Network - AFN nimmt von der Kaulbachstraße 15 aus seinen Betrieb auf. Die technischen Einrichtungen sind vorhanden, weil die Gauleiter Adolf Wagner und Paul Giesler ihre Informationen von hier aus über Kabel direkt zum Sender Ismaning übertragen haben.
München-Maxvorstadt * Toni Pfülf begeht in ihrer Wohnung im Gartenhaus der Kaulbachstraße 12 Selbstmord. Nach den Reichstagswahlen im März 1933 wurden viele Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten in Schutzhaft genommen. Auch Toni Pfülf war vorübergehend wegen „Aufforderung der Arbeiterschaft zum Widerstand gegen das NS-Regimes“ verhaftet worden.
München-Maxvorstadt * Der Grundstein für den Obelisken auf dem Carolinenplatz wird gelegt. Er ist ein Denkmal für die im Russlandfeldzug Napoleons umgekommenen bayerischen Soldaten.
München-Graggenau * Erstmals wird die „neue veste“, die künftige Residenz, genannt.
München-Graggenau * Bei der Stadtrats-Sitzung stehen zwei Vorschläge für die „richtige Inschrift“ am Bodendenkmal für Kurt Eisner zur Auswahl. Während die Vertreter der verschiedenen Parteien rasch überein kommmen, das ursprünglich vorgesehene „erschossen“ durch „ermordet“ zu ersetzen, entwickelt sich um die Verwendung der Begriffe „Freistaat“ und „Volksstaat“ eine scharf geführte Auseinandersetzung.
Soll man nun Kurt Eisner als den Begründer des Freistaates Bayern bezeichnen oder gründete er bloß den Volksstaat Bayern? Beide Begriffe wurden im Jahr 1918 gleichzeitig und synonym verwendet und sollten nichts anderes als Republik bedeuten. Aber im Rückblick will man den heute so geschätzten Begriff Freistaat nicht ausgerechnet einem linken Politiker zuschreiben. Dagegen denkt man bei Volksstaat eher an die Sprache des Dritten Reiches und der damaligen DDR.
Der SPD-Vorschlag für die Gedenkplatte lautet: „Kurt Eisner. 1867 - 1919. Begründer des Freistaats Bayern und Ministerpräsident wurde am 21. Februar 1919 hier vor seinem Amtssitz ermordet.“
Es soll aber derjenige die Mehrheit erhalten, der das Reizwort Freistaat vermeidet. Der Vorschlag von Bürgermeister Dr. Winfried Zehetmeier [CSU] setzt sich bei der Abstimmung mit einer Mehrheit aus CSU, FDP und Grüne/ALM gegen die Stimmen der SPD durch. Die Inschrift auf der Gedenktafel - als die „offizielle Wahrheit“ - lautet deshalb:
„KURT EISNER, DER AM 8. NOVEMBER 1918
DIE BAYERISCHE REPUBLIK AUSRIEF,
NACHMALIGER MINISTERPRÄSIDENT
DES VOLKSSTAATES BAYERN, WURDE
AN DIESER STELLE AM 21. FEBRUAR 1919
ERMORDET.“
München * Die Nachricht von Eisners Ermordung verbreitet sich in Windeseile. Von überall her strömen die Massen an den Tatort. Aus dem stark angefeindeten USPD-Politiker ist ein „Märtyrer der Revolution“ geworden, dem alle noch einmal huldigen wollen.
Die Schriftstellerin Richarda Huch erinnert sich an die Schüsse: „Jedermann verdammte und beklagte nun die verhängnisvolle Kugel des jungen Arco. Es war gerade, als ob sie nur gefallen, um der stockenden Revolution einen neuen Auftrieb zu geben.“
München-Maxvorstadt - Schwabing * Das endgültige Reliefprogramm für das „Siegestor“ wird festgelegt.
München-Maxvorstadt - München-Schwabing * Die Ruine des „Siegestores“ soll abgerissen werden.
Dank des „Amtes für Denkmalpflege“ wird es 1956 jedoch notdürftig geflickt.
Schwabing - München-Maxvorstadt * Die siegreichen bayerischen Truppen ziehen triumphierend durch das feierlich geschmückte Siegestor.
München-Maxvorstadt - München-Schwabing * Der Umzug „2000 Jahre Deutsche Kultur“ nutzt das „Siegestor“ für seine Propaganda.
München-Maxvorstadt - Schwabing * Friedrich von Gärtner beginnt im Auftrag König Ludwigs I. mit den Planungen zum „Siegestor“.
Johann Martin von Wagner wird mit dem Skulpturenschmuck des „Siegestores“ beauftragt.
München-Maxvorstadt * Das Siegestor geht als Schenkung an die Stadt über - und damit auch der Unterhalt. Mit der Auflage, dass seine Ausrichtung nach Norden nie verändert werden darf.
München-Maxvorstadt * Nach seiner Pensionierung lässt sich Graf Maximilian Joseph von Montgelas ein Palais am Karolinenplatz 2 nach den Plänen von Jean Baptiste Métivier erbauen.
München-Maxvorstadt - München-Schwabing * Der Abriss des „Siegestores“ wird beschlossen.
München-Graggenau * Auf der Nordseite des „Max-Joseph-Platzes“ entsteht der „Königsbau der Residenz“.
Als städtebauliche Aufgabe verbleibt für Leo von Klenze die Südseite des Platzes, die durch die wenig repräsentative Seitenfassade des „Palais Toerring-Jettenbach“ gebildet wird. Das spielte auch lange Zeit keine Rolle, da diese Seite dem „Friedhof des Franziskanerklosters“ zugewandt war.
Mit der Neugestaltung des „Toerring-Palais“ will König Ludwig I. aber nicht nur den Platz verschönern, sondern auch die der königlichen Wohnung gegenüberliegende Front ästhetisch aufwerten. Diese Investition kann aber dem Grafen weder zugemutet noch aufgezwungen werden.
München-Maxvorstadt - Schwabing * Erste Planungsvorstellungen von König Ludwig I. zum Bau des „Siegestores“.
München-Maxvorstadt - Schwabing * Das Siegestor wird - noch ohne der Quadriga - eingeweiht.
München-Graggenau * König Ludwig I. lässt von Julius Schnorr von Carolsfeld die „Nibelungensäle“ im „Königsbau“ der Residenz ausmalen.
München-Kreuzviertel * Nach Joseph Anton Ritter von Maffei's Tod wird das Anwesen des Hotels zum Bayerischen Hof für 580.000 Gulden an die Bayerische Vereinsbank verkauft.
München-Kreuzviertel * Im Hotel Bayerischer Hof beginnt die 50. Münchner Sicherheitskonferenz.
München-Kreuzviertel * Soldaten und Zivilsten dringen in das Hotel Bayerischer Hof ein. Sie nehmen den dort einquartierten Offizieren des Oberkommandos Süd das Ehrenwort ab, nichts gegen den Arbeiter- und Soldatenrat zu unternehmen.
München-Kreuzviertel * Richard Wagner hält sich bis 26. März in München auf und wohnt im Hotel Bayerischer Hof. Er ist wieder auf der Flucht, da er in Österreich wegen seiner hohen Schulden täglich mit Inhaftierung rechnen muss.
München-Graggenau * Kurfürst Carl Theodor macht das von François Cuvilliés erbaute Opernhaus für die Öffentlichkeit zugänglich.
Maxvorstadt * Der Alte Nördliche Friedhof an der Arcisstraße wird eingeweiht. Er umfasst 7.272 Gräber und wird zum Ende des 19. Jahrhunderts bereits voll belegt sein.
München-Graggenau * 8.000 Liter Wasser ergießen sich nach einer Vorstellung im „Cuvilliès-Theater“ über Beleuchtungskörper, die Tonanlage und die Bühnenmaschinerie sowie die elektronischen Schaltschränke.
München-Kreuzviertel * Die Gedenktafel für Kurt Eisner wird am Promenadeplatz, einige Meter vom Tatort entfernt, auf einer vorwiegend von Hundehaltern beachteten Fläche zwischen den Trambahngleisen und dem Bürgersteig, in den Rasen einzulassen und an diesem Tag enthüllt. Die Stelle wird von vielen als skandalös empfunden, da die Gedenkplatte an dieser Stelle ganz stark an ein „Marterl“ für ein Unfallopfer der Straßenbahnlinie 19 erinnert.
Die Inschrift der Gedenkplatte lautet: „Zur Erinnerung an den Bayerischen Ministerpräsidenten Kurt Eisner, der am 21. Februar 1919 vor dem Montgelas-Palais ermordet wurde.“ Sie liegt bis zum 25. April 2005 an dieser Stelle.
München-Kreuzviertel * Der heutige „Promenadeplatz“ dient als „Exerzier- und Paradeplatz“.
München-Graggenau * Drei Hausbesitzer beschweren sich bei der Kgl. Polizeidirektion München über das Exerzieren der Artillerie auf dem Max-Joseph-Platz, da wegen des „quälenden Geschreies der Soldaten“ schon einige gute Mieter gekündigt haben.
München-Graggenau * Die künstlerische Konzeption des Max-Joseph-Denkmals liegt von Anfang an bei Kronprinz Ludwig I. und Leo von Klenze, der ein Brunnenmonument auf dem Max-Joseph-Platz vorschlägt. Das steht wiederum in einem engen Zusammenhang mit einem groß angelegten Wasserleitungs- und Brunnenprogramm, das für die Stadt eingerichtet werden soll und ihr Vorbild in dem napoleonischen Brunnenprogramm für Paris hat.
München-Graggenau * Am Tag des 25. Regierungsjubiläums von König Max I. Joseph wird der Grundstein für ein freistehendes Standbild, das Max-Joseph-Denkmal, gelegt. Dabei wird nochmals gefordert, dass „das Monument vorzugsweise den Typus der Regierung unseres allergnädigsten Königs darstellen“ soll, „den die Geschichte seiner Zeit ganz zuverlässig in der väterlichen Liebe erkennen wird“.
München-Graggenau * Die Kostenvoranschläge für das „Max-Joseph-Denkmal“ liegen vor.
Für die Herstellung der Modelle und deren Transport von Berlin nach München sind 72.121 Gulden veranschlagt worden. Für den Guss hat man 150.485 Gulden ausgerechnet.
Mit dem Guss des „Denkmals für König Max I. Joseph“ wird der Goldschmied, Bildhauer und Münzschneider Johann Baptist Stiglmaier beauftragt. Er hat sich, nachdem die Tradition der bedeutenden Münchner Erzgießerei des 17. und 18. Jahrhunderts längst abgerissen war, in Neapel und Berlin zum „Bronzegießer“ ausbilden lassen.
Gefördert hat ihn der „Leiter der Königlichen Münze“, Heinrich Joseph von Leprieur, der ihm auch im Jahr 1810 einen Studienplatz an der „Kgl. Akademie der Bildenden Künste“ verschafft hat.
München-Maxvorstadt * Mit dem Guss der Königsfigur auf dem Max-Joseph-Platz kann begonnen werden. Stiglmaier hat erstmals beim Guss des „Max-Joseph-Denkmals“ die Form mit der sogenannten Schwarzen Masse, einer Mischung aus angefeuchtetem Sand, Lehm und Holzkohle hergestellt und will die Figur in einem Stück gießen.
Das Metall wird mehrere Tage lang in einem mit Holz gespeisten sogenannten Flammofen bis zum Schmelzen erhitzt. Zuerst wird das Kupfer geschmolzen, zuletzt das leicht verbrennende Zinn untergerührt. Nach Entfernen des Tonpfropfens aus dem Flammofen, fließt die flüssige Bronze in einem schmalen, feuerfesten Kanal in ein größeres Reservoir über der fertigen Gussform. Auf ein Kommando öffnen die Arbeiter alle mit eisernen Pfropfen verschlossenen Zuflussöffnungen, sodass das flüssige Material aus dem Reservoir in die Gussform stürzen kann.
Der Guss der Königsstatue ist ein derart außergewöhnliches Ereignis, dass daran der komplette Magistrat der Haupt- und Residenzstadt München, der Finanzministe, der Direktor der Königlichen Münze und Leo von Klenze teilnehmen. An den Guss einer auch nur annähernd gleichwertigen Bronzeplastik kann sich keiner der Gäste erinnern. Er lag viele Generationen zurück.
Doch der Versuch, die Figur in einem Stück zu gießen, missglückt. Fünfzehn Personen werden bei diesem Unglück verletzt und das Werk von achtzehn Monaten Arbeit vernichtet. Ferdinand Miller beziffert den Schaden auf 8 bis 10.000 Gulden.
München-Maxvorstadt * Der nun in mehrere Teile aufgetrennte Guss für das Max-Joseph-Denkmal kann doch noch hergestellt werden. Das letzte Sockelrelief wird anno 1835 fertig. Vermutlich werden jetzt alle Teile im Sandgussverfahren hergestellt, da das Denkmal aus vielen, zum Teil beachtlich großen Einzelgussstücken besteht.
Das Denkmal wird in der Erzgießerei komplett zusammengebaut und danach in der Gänze auf den Max-Joseph-Platz gebracht. Das ist eine enorme Leistung, denn alleine die Königsfigur wiegt 7.800 Kilogramm.
München-Graggenau * Die feierliche Enthüllung des Max-Joseph-Denkmal findet statt. Es ist der zehnte Todestag des Königs. Seit dem Beschluss des Magistrats bis zur Einweihung des Monuments sind fünfzehn Jahre vergangen und selbst die Grundsteinlegung liegt schon elf Jahre zurück. Das Max-Joseph-Denkmal gilt schon der Kunstkritik des 19. Jahrhunderts als das künstlerisch herausragendste Herrscherdenkmal der Epoche.
München-Englischer Garten - Lehel * Durch den Bau des Hauses der Deutschen Kunst verliert der Englische Garten an seiner Südseite erneut Grund und Boden.
München-Graggenau * Auch nach dem Bau des neuen „Hof- und Nationaltheaters“ bleibt der „Max-Joseph-Platz“ groß genug für Exerzierübungen.
Ein Antrag des „Generalkommandos München“, „die öde Fläche in einen regulären Exerzierplatz umzugestalten“, wird abgelehnt.
München-Graggenau * Erst als die kirchliche Trauung in der Hofkirche folgt, sind die Brautleute Auguste Amalie und Eugène Beauharnais aus baierischer Sicht „richtig“ verheiratet. Der Erzbischof von Regensburg, Karl Theodor von Dahlberg, übernimmt die Trauungszeremonie. Am Abend läuten wieder alle Glocken und Kanonenböller werden vor den Toren der Stadt gezündet. Auch die Straßen Münchens sind erneut illuminiert.
München-Graggenau * Der 62 Meter lange, 33 Meter breite und acht Meter hohe „Wintergarten“ Königs Max II. - zwischen dem „Königsbau“ der „Residenz“, dem „Cuvilliés-Theater“ und dem „Nationaltheater“ - wird abgerissen.
München-Graggenau * Das erst am 12. Oktober 1818 eingeweihte Kgl. Hof- und Nationaltheater brennt bis auf die Grundmauern nieder. Während der Aufführung der komischen Oper „Die beyden Füchse“ fängt die Dekoration Feuer. Weil das Löschwasser gefroren ist, müssen die Münchner zusehen, wie eines der größten und modernsten Opernhäuser Europas ein Opfer der Flammen wird. Mit dem Wiederaufbau - nach den Plänen von Carl von Fischer - wird Leo von Klenze betraut.
München-Graggenau * Der „Franziskaner-Friedhof“ wird eingeebnet.
Dieser Friedhof, auf den sich auch Bürger und Adelige begraben lassen konnten, stellte ein außergewöhnliches Privileg der „Patres“ dar. Für die Klosterangehörigen stehen eigene Grüfte zur Verfügung.
München-Maxvorstadt * In der Arcisstraße 12, im ehemaligen sogenannten Führerbau, wird das Amerikahaus eröffnet. Nach dem am 27. Januar 1948 in den USA verabschiedeten „Smith-Mundt Act“ sollte auch den Deutschen die amerikanische Lebensweise und die damit verbundenen politischen Ideale näher gebracht werden.
Die Amerikahäuser sehen sich als Zentren der Positiven Propaganda und sollen dem Loslösen von nationalsozialistischen, später auch kommunistischen Leitbildern dienen und die Völkerverständigung fördern.
<p><strong><em>München-Graggenau</em></strong> * Auch die letzten Franziskaner haben das Münchener Kloster verlassen.</p>
München-Graggenau * Mit großzügiger finanzieller Unterstützung des Münchner Patriziersohns Vinzenz Ridler kann eine umfassende Renovierung der „Franziskaner-Klosterkirche“ abgeschlossen werden.
<p><strong><em>München-Maxvorstadt</em></strong> * Das NS-Dokumentationszentrum an der Brienner Straße wird als Lern- und Erinnerungsort eröffnet. An diesem Tag jährt sich die <em>„Befreiung Münchens“</em> vom NS-Terror durch die US-Streitkräfte zum 70. Mal. </p>
München-Maxvorstadt * Die bisher für den 9. November 2014 vorgesehene Eröffnung des NS-Dokumenationszentrum als Lern- und Erinnerungsort muss auf den 30. April 2015 verschoben werden.
München-Graggenau * Das „Postamt“ in der „Residenzpost“ erhält eine lichtdurchflutete, neubarocke „Schalterhalle“ durch die Firma Heilmann & Littmann eingebaut.
München-Graggenau * Im dritten Stock der „Residenzpost“ wird das „Umschaltbüro“ für die „Fernsprechvermittlungsanlage“ untergebracht.
Dazu wird auf dem Dach der „Hauptabspannständer“ aufgestellt.
München-Graggenau * Im Münchner Hof- und Nationaltheater findet ein Ringkampf statt. Gegen den bislang unbesiegten „französischen Herkules“ Jean Dupuis tritt der Meisinger Simmerl an - er ist Hausknecht beim Faberbräu. Der Simmerl zwingt den Franzosen auf den Boden und kassiert die als Belohnung ausgesetzten 1.000 bayerischen Gulden.
München * Die Kaiserliche Administration wird um Erlaubnis für den Bau der Dreifaltigkeitskirche gebeten.
München - Wien * Die Kaiserliche Administration informiert Kaiser Joseph I. in Wien von dem Wunsch der Münchner, um Erlaubnis für den Bau der Dreifaltigkeitskirche. Der Kaiser
In der Folge und während der gesamten Bauzeit tritt die in der Münchner Herzog-Max-Burg stationierte Kaiserliche Administration als Korrespodenzpartner auf, denn es waren Verhandlungen mit der Landschaft, dem Rat der Stadt, der Baudeputation, dem Geistlichen Rat und dem Kaiserhaus in Wien zu führen.
Wien - München * Die kaiserliche Familie kommt zur Grundsteinlegung der Dreifaltigkeitskirche nach München.
München-Kreuzviertel * Der Stuckateur Johann Georg Baader beginnt mit der plastischen Kirchenausschmückung der Dreifaltigkeitskirche.
München-Kreuzviertel * Der Freskant Cosmas Damian Asam beginnt mit seinen Arbeiten an der Dreifaltigkeitskirche.
München-Kreuzviertel * Die Dreifaltigkeitskirche kann vom Dekan Johann Martin Constante von Vestenburg benediziert [= gesegnet] werden. Die Altäre, die Kanzel und das Abschlussgitter werden in den folgenden beiden Jahren geschaffen.
München-Kreuzviertel * Die offizielle Weihe der Dreifaltigkeitskirche vollzieht der Freisinger Fürstbischof Franz von Eckher von Kapfenberg und Lichteneck. Das Gelöbnis der „drey Stände, Der Bürger, Edelleith, und gesamter Geistlichkeit“ vom 17. Juli 1704 ist damit endgültig erfüllt worden. Vierzehn Jahre hat es gedauert, wobei alleine die Suche nach einem geeigneten Bauplatz für die Dreifaltigkeitskirche über sieben Jahre in Anspruch nahm. Dabei standen insgesamt zwölf Bauplätze zur Diskussion.
München-Kreuzviertel * Die Dreifaltigkeitskirche bleibt tatsächlich als einzige Kirche der Münchner Innenstadt von der Wucht der Bomben des Zweiten Weltkriegs weitestgehend verschont.
Der Bericht des Dompfarrers K. Abenthum vom 28. September 1946 führt folgende Beschädigungen auf: „Dach über dem Querschiff abgebrannt; Sakristeianbauten größtenteils zerstört. […] Kleinere Splitterschäden und Beschädigungen an der Putzarchitektur. Im Inneren: […] Altargemälde ernsthaft beschädigt.“
München-Kreuzviertel * Die Dachstühle der Dreifaltigkeitskirche sind gesetzt. Damit kann das Richtfest begangen werden.
München-Graggenau * Die größte „Telefonvermittlungszentrale“ Deutschlands nimmt in der „Residenzpost“ den Betrieb auf.
München-Graggenau * Ungeachtet ihrer Loyalität gegenüber dem „Hause Wittelsbach“ hat die „kurfürstliche Hofbauintendanz“ den Abbruch des „Franziskaner-Klosters“ für den Bau eines neuen „Theaters“ ins Auge gefasst.
München-Graggenau * Die Postamtsnummer „1“ wird für die „Residenzpost“ erteilt.
München-Graggenau * Die Fassade der „Residenzpost“ am Max-Joseph-Platz wird renoviert.
München-Graggenau * Die „Walküre“ von Richard Wagner wird im Hof- und Nationaltheater uraufgeführt.
München-Kreuzviertel * Die Gruft unterhalb der „Karmeliten-Kirche“ wird geräumt.
Das Gebäude wird klassizistisch überarbeitet und dient als „Studienkirche“.
Der Teil des Klosters hin zur heutigen Pacellistraße dient dem „Erzbischöflichen Ordinariat“.
München-Kreuzviertel * Der Grundstein für die Kirche des Karmelitenklosters neben der Wilhelminischen Veste wird vom jugendlichen Kurfürsten Ferdinand Maria gelegt.
München-Kreuzviertel * Der Aufhebungskommissär Bernmiller begibt sich zur Bestandsaufnahme ins Karmelitinnenkloster. Im Konvent leben zwanzig Schwestern vom regulierten Dritten Orden der Unbeschuhten Karmelitinnen und zwei Novizinnen.
München-Kreuzviertel * Die Klostergebäude an der Rochusstraße sind für den 30. Oktober 1802 zur öffentlichen Versteigerung ausgeschrieben, werden dann aber um 34.000 Gulden dem Staat als Pfand- und Leihhaus überlassen. Lediglich das Nutzungsrecht der Dreifaltigkeitskirche erhält die Lateinische Kongregation, von der das Muttergottes-Gnadenbild stammt.
München-Graggenau * Die Fresken in der Bogenhalle der „Residenzpost“ werden durch Max Lacher erneuert.
Der inzwischen schadhafte „Klenze-Portikus“ wird in Zusammenarbeit mit dem „Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege“ unter Berücksichtigung von Befunduntersuchungen und unter Benutzung der farbigen Pläne Klenzes erneuert.
München-Graggenau * Der „Ältestenrat“ beschäftigt sich abschließend mit der Erstellung eines „Trümmerfrauen-Denkmals“ und befindet, dass es den Begriff der „Trümmerfrauen“ in München nie gegeben hat.
Einzig die CSU äußert sich positiv zum neuen Denkmal.
Fraktionschef und Oberbürgermeisterkandidat Josef Schmid sieht die Argumente gegen ein Denkmal als nicht schwerwiegend genug an: „Natürlich wollen wir keine Nationalsozialisten ehren“, so Schmid. „Doch es gibt keine Kollektivschuld des deutschen Volkes, und die Aufbauarbeit der Zivilbevölkerung muss gewürdigt werden“.
München-Kreuzviertel * Maria Anna Josepha a Jesu Lindmayr wird für drei Jahre zur Priorin des Karmelitinnenklosters gewählt.
München-Graggenau * Das „Trümmerfrauen-Denkmal“ am Marstallplatz wird vom Münchner CSU-Vorsitzenden Ludwig Spaenle und kirchlichen Würdenträgern eingeweiht.
München-Graggenau * Die Revolutionsfeier im Nationaltheater wird für die Verwundeten wiederholt.
München-Graggenau * Am Namenstag von König Max I. Joseph kann das von Carl von Fischer geplante neue Hof- und Nationaltheater mit dem Festspiel „Die Weihe“, einem Stück mit 160 Rollen, eingeweiht werden. Erst als der König - nach langem Zögern - in die Finanzierung eingegriffen hatte, gingen die Arbeiten zügig voran.
München-Graggenau * Der Grundstein für das Kgl. Hof- und Nationaltheater wird gelegt.
München-Graggenau * Monatelang ziehen sich die Auseinandersetzungen um die Umbaufinanzierung des Palais Toerring-Jettenbach hin. Die Ministerien haben wegen der Unzweckmäßigkeit und Unglaubwürdigkeit des Projekts erheblich Vorbehalte. Der teuere Vorbau bringt kaum einen Zugewinn an Raum und ist außerdem durch mangelnde Belichtung nur sehr schlecht nutzbar. Was also soll die entstehenden Kosten rechtfertigen?
Schon deshalb holen die befassten Ministerien einen Gegenentwurf des Maurermeisters Höchl ein, der anstelle der Bogenhalle eine einfache Fassade vorsieht. Doch das steht den Interessen des Königs diametral entgegen. Ludwig I. geht es einzig und alleine um die Gestaltung der Fassade, die er von den Wohnräumen seines Schlosses aus zu sehen bekommt.
Einen letzten Vermittlungsversuch unternehmen die Minister Maximilian Emanuel Freiherr von Lerchenfeld und Friedrich August Freiherr von Gise im Juni 1834. Wenn der König schon nicht auf den kostspieligen Arkadenvorbau verzichten will, soll er dessen Errichtung doch durch einen Zuschuss aus seinen Mitteln unterstützen, „damit, wenn in künftiger Ständeversammlung dieser Bau zur Sprache kommt und dem Ministerium zum Vorwurf gemacht wird, es habe denselben mit Vernachlässigung des Raums nur im Sinne architektonischer Schönheit geführt, alle Klagen einzelner Mitglieder der Ständeversammlung dadurch beseitigt werden können“.
Der König reagiert rigoros, selbstherrlich und schroff: „Die Stände über Fassaden von Gebäuden zu hören ist der Verfassung nicht gemäß. Einmischung derselben in die Administration leide ich nicht. Dieses ist Mein letztes Wort in Betreff dieses Gegenstandes.“ Da der Generalpostadministrator Lippe nichts weiter als ein opportunistischer Erfüllungsgehilfe des Königs ist, genügt ein Machtwort und die Postdirektion bezahlt den gesamten Umbau des Palais - einschließlich der nicht nur unbrauchbaren, sondern für ihre Belange geradezu unfunktionalen Säulenhalle - aus dem eigenen Haushalt.
München-Graggenau * Der Brand des Hof- und Nationaltheaters bringt einen herben Rückschlag für den Bau eines Max-Joseph-Denkmals, da nun die notwendigen Mittel vordringlich in den Wiederaufbau der Schaubühne gesteckt werden müssen.
München-Maxvorstadt * Lola Montez kann das für sie vom König angekaufte, neu gestaltete und standesgemäße Palais an der Barer Straße 7 beziehen.
München-Graggenau * Der „Eisbach“ vor dem „Prinz-Carl-Palais“ wird überwölbt.
München * Die Forderung der Stadtratsfraktion Die Linke und des Vereins Das andere München, den Marienhof in Kurt-Eisner-Platz umzubenennen, wird vom Stadtrat der LH München abgelehnt.
Straße | Name | von | bis | ||
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0.01 | Theresienstraße 25 | Ammann Ellen | |||
0.03 | Theresienstraße 23 | Morgenstern Christian | |||
0.07 | Amalienstraße 25 | Café Stefanie | |||
0.12 | Türkenstraße 36 | Thoma Ludwig | |||
0.15 | Theresienstraße 46 | Carossa Hans | 1914 | 1929 | |
0.16 | Türkenstraße 30 | Wedekind Frank | |||
0.18 | Türkenstraße 52 | Endell August | |||
0.18 | Türkenstraße 28 | Die Elf Scharfrichter | 1901 | 1904 | |
0.19 | Türkenstraße 35 | Mann Heinrich | |||
0.23 | Fürstenstraße 6 | Rheinberger Joseph | 1867 | 1901 | |
0.25 | Schellingstraße 23 | Ringelnatz Joachim | 1909 | ||
0.25 | Amalienstraße 44 | Klingenbeck Walter | 1924 | 1942 | |
0.25 | Schellingstraße 27 | Wedekind Frank | |||
0.27 | Theresienstraße 9 | Schmeller Johann Andreas | 1836 | 1852 | |
0.29 | Schellingstraße 43 | Walser Robert | 1901 | 1902 | |
0.29 | Schellingstraße 33 | Marc Franz | |||
0.30 | Amalienstraße 48 | Walser Robert | 1900 | 1901 | |
0.33 | Amalienstraße 57 | Malschule für Damen | 1891 | 1905 | |
0.33 | Türkenstraße 57 | Simplicissimus | 1903 | 1913 | |
0.33 | Schellingstraße 39 | Druckerei des Völkischen Beobachters | |||
0.36 | Schellingstraße 44 | Strauss Franz Josef | 1931 | ||
0.37 | Theresienstraße 66 | Reventlow Franziska zu | |||
0.39 | Schellingstraße 49 | Strauss Franz Josef | 1915 | 1931 | |
0.39 | Ludwigstraße 13 | Reichsbank-Hauptstelle | 1945 | ||
0.40 | Ludwigstraße 13 | Elisabeth von Österreich-Ungarn | 1837 | 1854 | |
0.40 | Schellingstraße 50 | Parteizentrale der NSDAP | 1925 | 1931 | |
0.40 | Schellingstraße 50 | Fotoatelier Heinrich Hoffmann | |||
0.41 | Schellingstraße 3 | Keyserling Eduard von | 1900 | 1900 | |
0.42 | Türkenstraße 69 | Wedekind Frank | |||
0.43 | Schellingstraße 53 | Ibsen Henrik | |||
0.45 | Barer Straße 37 | Graf Oskar Maria | 1919 | 1931 | |
0.45 | Blütenstraße 8 | Rilke Rainer Maria | |||
0.47 | Amalienstraße 81 | Dietz Elmar | 1923 | ||
0.50 | Türkenstraße 94 | Elser Georg | |||
0.51 | Türkenstraße 81 | Reventlow Franziska zu | |||
0.51 | Briener Straße 8 | Rosenberg Alfred | 1918 | 1919 | |
0.52 | Heßstraße 5 | Nietsche Friedrich | |||
0.52 | Zieblandstraße 1 | May Karl | |||
0.52 | Zieblandstraße 1 | Arnold Karl | 1906 | 1906 | |
0.52 | Ludwigstraße 2 | Zentralministerium | 1945 | ||
0.52 | Barer Straße 53 | Bunter Vogel | |||
0.53 | Ludwigstraße 18 | Scheffel Joseph Viktor | |||
0.55 | Brienner Straße 18 | Wittelsbacher Palais | |||
0.56 | Schönfeldstraße 4 | Dülfer Martin | |||
0.56 | Ludwigstraße 18 | Gärtner Friedrich von | 1914 | ||
0.56 | Heßstraße 5 | Becher Johannes R. | |||
0.56 | Galeriestraße 4 | Ausstellung Entartete Kunst | |||
0.57 | Schellingstraße 62 | Osteria Bavaria | |||
0.57 | Adalbertstraße 34 | Wedekind Frank | |||
0.58 | Schraudolphstraße 1 | Ammann Ellen | |||
0.59 | Heßstraße 9 | George Stefan | 1893 | 1894 | |
0.61 | Adalbertstraße 4 | Brenninger Georg | |||
0.61 | Schellingstraße 64 | Ball Hugo | |||
0.62 | Heßstraße 9 | Becher Johannes R. | |||
0.62 | Akademiestraße 9 | Mühsam Erich | |||
0.63 | Akademiestraße 15 | Brecht Bertold | 1923 | ||
0.64 | Briennerstraße 22 | Wagner Richard | 1864 | 1965 | |
0.64 | Akademiestraße 15 | Zuckmayer Carl | |||
0.65 | Barer Straße 19 | Montez Lola | 1847 | 1848 | |
0.66 | Rambergstraße 3 | Keyserling Eduard von | 1895 | 1899 | |
0.66 | Rambergstraße 3 | Althaus Peter Paul | |||
0.66 | Briennerstraße 23 | Haus der Deutschen Ärzte | 1945 | ||
0.66 | Akademiestraße 11 | Toller Ernst | 1917 | ||
0.66 | Schönfeldstraße 9 | Spitzeder Adele | 1871 | ||
0.68 | Rambergstraße 2 | Mann Thomas | 1896 | 1898 | |
0.69 | Arcisstraße 44 | Keyserling Eduard von | 1895 | 1895 | |
0.69 | Arcisstraße 46 | Ringelnatz Joachim | |||
0.71 | Akademiestraße 7 | Toller Ernst | 1918 | ||
0.75 | Kürfürstenstraße 17 | Heiden Konrad | 1924 | 1929 | |
0.75 | Georgenstraße 35 | Kandinsky Wassily | 1898 | 1901 | |
0.77 | Galeriestraße 15 | Feuchtwanger Lion | 1900 | 1908 | |
0.77 | Galeriestraße 15 | Feuchtwanger Lion | 1908 | 1908 | |
0.77 | Schraudolphstraße 36 | Graf Oskar Maria | |||
0.77 | Karolinenplatz 1 | Tjutschews Fjodor Iwanowitsch | 1832 | 1835 | |
0.77 | Prannerstraße 8 | Bayerischer Landtag | |||
0.77 | Karolinenplatz 1 | Kirchmaier Joseph | 1812 | ||
0.77 | Georgenstraße 29 | Reventlow Franziska zu | 1897 | 1898 | |
0.77 | Georgenstraße 27 | Reventlow Franziska zu | |||
0.79 | Von-der-Tann-Straße 15 | Fotostudio Elvira | 1897 | 1944 | |
0.80 | Zieblandstraße 11 | Karlstadt Liesl | 1892 | ||
0.80 | Georgenstraße 34 | Heymann Werner Richard | |||
0.81 | Kaulbachstraße 10 | Kaulbach Wilhelm von | |||
0.81 | Kaulbachstraße 15 | Kaulbach Friedrich August von | |||
0.81 | Kaulbachstraße 15 | Wagner Adolf | |||
0.81 | Kaulbachstraße 12 | Augsburg Anita | |||
0.81 | Kaulbachstraße 12 | Pfülf Toni | 1933 | ||
0.81 | Kaulbachstraße 10 | Troost Paul Ludwig | 1912 | 1934 | |
0.82 | Theatinerstraße 38 | Faistenberger Andreas | 1684 | 1735 | |
0.83 | Georgenstraße 40 | Ažbe Anton | 1892 | 1905 | |
0.84 | Schönfeldstraße 17 | Ibsen Hendrik | |||
0.84 | Schönfeldstraße 17 | Ibsen Henrik | 1875 | ||
0.84 | Friedrichstraße 1 | Münter Gabriele | 1904 | ||
0.84 | Friedrichstraße 1 | Kandinsky Wassily | 1901 | 1904 | |
0.86 | Veterinärstraße 5 | Bierbaum Otto Julius | |||
0.86 | Georgenstraße 24 | Feuchtwanger Lion | 1917 | ||
0.86 | Georgenstraße 24 | Brecht Bertold | 1920 | ||
0.86 | Kaulbachstraße 33 | Berger Prof. Ernst | 1882 | 1919 | |
0.86 | Kaulbachstraße 35 | Dauthendey Max | |||
0.87 | Kardinal-Faulhaber-Straße | Schelling Friedrich Wilhelm Joseph | |||
0.87 | Kaulbachstraße 35 | Huch Ricarda | |||
0.87 | Luwigstraße 28 | Haus des Deutschen Rechts | 1945 | ||
0.88 | Georgenstraße 16 | Thiersch Friedrich von | 1889 | 1921 | |
0.90 | Friedrichstraße 2 | Holm Korfix | |||
0.91 | Georgenstraße 16 | Malschule für Herren | 1891 | 1905 | |
0.92 | Kaulbachstraße 41 | Bierbaum Otto Julius | |||
0.92 | Georgenstraße 10 | Bissing Friedrich Wilhelm Freiherr von | 1903 | ||
0.94 | Konradstraße 11 | Mann Thomas | 1902 | 1904 | |
0.94 | Heßstraße 34 | Pension Fuchs | |||
0.94 | Promenadeplatz 15 | Thoma Ludwig | 1899 | ||
0.94 | Georgenstraße 3 | Brenninger Georg | |||
0.94 | Friedrichstraße 4 | Lipps Theodor | 1894 | 1908 | |
0.94 | Friedrichstraße 4 | Marc Franz | 1907 | 1908 | |
0.95 | Promenadeplatz 15 | Gunetzrhainer Johann Baptist | |||
0.95 | Kurfürstenstraße 35 | Arnold Karl | 1906 | 1907 | |
0.95 | Heßstraße 34 | Klages Ludwig | 1893 | ||
0.96 | Kaulbachstraße 45 | Pejačević Dora | 1921 | 1923 | |
0.97 | Leopoldstraße 4 | Die Insel | |||
0.97 | Arcisstraße 12 | Führerbau | 1933 | 1945 | |
0.97 | Schackstraße 4 | Münter Gabriele | |||
0.98 | Luisenstraße 62 | May Karl | |||
0.98 | Residenzstraße 3 | Mayer Ignaz Magnus | |||
0.98 | Residenzstraße 3 | Mayer Johann Michael | |||
0.99 | Barer Straße 7 | Montez Lola | 1847 | ||
0.99 | Leopoldstraße 4 | Heymel Alfred Walter | |||
0.99 | Leopoldstraße 4 | Schröder Rudolf Alexander | |||
1.00 | Arcisstrasse 4 | Böcklin Arnold |