Stadtportal zur Münchner Stadtgeschichte
| Name | Börse München |
| Architekt | Schmidt Albert Lehner Jac |
|---|---|
| Stadtbezirk | 3. Maxvorstadt |
| Stadtbezirksteil | Königsplatz |
| Straße | Lenbachplatz 2 |
| Jahr Baubeginn | 1896 |
| Jahr Fertigstellung | 1896 |
| Baustil | neubarock |
| Suchbegriffe | Börse München |
Lenbachplatz 2/2a; Bankgebäude, auch Börse München, freistehender, viergeschossiger Block mit gerundeten Eckrisaliten, reich gegliederte Sandsteinfassade und plastischer Dekor in neubarocken Formen, von Albert Schmidt, 1896-98, Wiederaufbau nach Kriegszerstörung durch Jac Lehner, 1948/49.
Deutsche Bank, Lenbachplatz 2. 1898/99 erbaut von Prof. Albert Schmidt. Wir geben die für jene Zeit der Münchner Baugeschichte interessante Baubeschreibung mit den eigenen Worten des Architekten wieder [aus SB 99, 13]: Da die Reliefierung des Gebäudewürfels nur durch das Gerüst einer über die zivilen Verhältnisse hinausgehende Architektur erreicht werden konnte, erschien kein Stil monumentaler und doch wieder zweckdienlicher als die italienische Spätrenaissance; daher Reliefierung der Seiten mit Halbsäulen, der EckpaviUons mit Vollsäulen. Die Lichteinführung zum Banklokal im Hauptgeschoß (dessen leichtgewölbte, reichstuckierte Decke ruht auf 12 dunkelschwarzen und grauen Syenitmonolithen) machte ein horizontal abgedecktes Fenstersystem mit möglichst schmalen Pfeilern notwendig, und hiezu eignete sich die Halbsäule am besten. Von großer Bedeutung wie für das Innere so für das Aeußere ist die Anlage des Sockelgeschosses: im Gegensatz zum bisher üblichen Schema wurde es nicht versenkt, sondern über Bodenhöhe angebracht; dadurch konnten die zwei Säulenordnungen, toskanische und korinthische, in richtigem Verhältnis angelegt werden. Zur Charakteristik des Gebäudes dient hauptsächlich der plastische Schmuck: über dem Südostpavillon die Gruppe der Landwirtschaft und des Gewerbes (von Wadere), über dem Südwestpavillon der Verkehr, Eisenbahn und Schiffahrt (von Dennerlein), über dem Nordostpavillon Industrie und Handel, über dem Nordwestpavillon Länder- und Völkerkunde (von Gehr)-, die internationale Banktätigkeit ist symbolisiert durch die Schlußsteinköpfe im 1. Stock: Frauenkopf für Europa, Moslem für Asien und Afrika, Indianer für Amerika. Als Portalschmuck Reliefs- von Wadere-, südöstlich Handel und Industrie, nordöstlich Fleiß und Zeit. Fassadenmaterial: Burgreppacher und (teilweise) Königsbacher Sandstein.
Die Deutsche Bank am Lenbachplatz wurde 1896—98 nach den Plänen des Professors Albert Schmidt erbaut. Die Gesamtbaukosten betrugen M. 1113500, pro cbm M. 42.90. Das Gebäude gliedert sich vertikal lediglich in zwei Ordnungen, die nach drei Fronten als Halb- und Vollsäulen, festere an den Risaliten an der Nordfront an der schmalen Straße gegenüber dem Bernheimerschen Hause als Pilaster erscheinen. Zur Gestaltung des Aeußeren wurden Burgpreppacher und Königsbacher Sandstein, im Schalterhos Koseiner polierte Granitmonolithe verwendet.