Stadtportal zur Münchner Stadtgeschichte
Name | Siegestor |
Architekt | Gärtner Friedrich von Metzger Eduard Roth Otto Wiedemann Josef |
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Stadtbezirk | 12. Schwabing-Freimann |
Stadtbezirksteil | Schwabing-Ost |
Straße | Leopoldstraße 2 |
Jahr Baubeginn | 1843 |
Jahr Fertigstellung | 1850 |
Baustil | Klassizismus |
Suchbegriffe | Siegestor |
Personen | Wagner Martin von Miller Ferdinand von |
Siegestor, zwischen Ludwigs- und Leopoldstraße. Galt die Feldherrnhalle, als der südliche Abschluß der Ludwigsstraße, der Verherrlichung bayerischer Heerführer, so wurde das nördliche Ende mit dem Siegestor (von Gärtner 1850 errichtet) als einem Denkmal abgeschlossen, das dem Ruhm des bayerischen Heeres gewidmet sein sollte.
Es bildet einen Würfel von 24 m Breite, 20 m Höhe und 12 m Tiefe, dessen beide Hauptfassaden durch 4 auf Postamenten vorspringende korinthische Säulen in 3 Flächen geteilt werden, die ihrerseits durch 3 Durchfahrten, eine größere, mittlere und zwei kleinere, seitliche durchbrochen sind; das verkröpfte Kranzgesims ist mit Zahnschnitt und Konsolen gegliedert, darüber erhebt sich die Attika als halbgeschoßartiger Aufsatz, an die sich beiderseits 4 Viktorien, über den Säulenkapitellen auf Postamenten stehend, anlehnen. Die Attika schließt ab mit einem kleinen Bandgesims, das das Fußgestell für die 5 1/2 m hohe Bavaria Victrix, die auf ihrer Quadriga mit dem Löwen-Viergespann siegreich einherzieht. Der Siegeswagen ist nach außen (gegen die Vorstadt) gewendet, so daß die Bavaria den Siegern. (die Porta triumphalis war als Erinnerung ans glorreiche Ende der Kriege mit Napoleon I. gedacht, dessen leidenschaftlicher Gegner Ludwig I. war) entgegenzieht. (Zwanzig Jahre später, 1871, empfing das Siegestor seine eigentliche Weihe durch den Einzug der siegreichen Truppen nach dem französischen Krieg.)
Der eigentliche Aufbau ist in der Hauptsache aus Kelheimer Kalkstein aufgeführt; die Basreliefs — von denen die 2 oberen in Medaillonform die Taten des Friedens, die 2 untern rechteckigen die Taten des Krieges darstellen und sämtliche vom Bildhauer Martin Wagner in Rom modelliert sind — sind in weißem Marmor hergestellt. König Ludwig I. selbst, der auch die Gesamtkosten mit 420000 fl. aus seinen Privatmitteln trug, bestellte den plastischen Schmuck und sandte an Wagner durch Gärtner folgendes Programm: „Am Schluß der Ludwigsstraße dahier, gegen die (Schwabinger-) Landstraße, soll nämlich ein Triumphbogen erbaut werden, in der Größe des Konstantinsbogen zu Rom. 4 große Reliefs von 12 Schuh Länge und 7 Schuh Höhe, 4 runde von beiläufig 10 Schuh Durchmesser, 8 Viktorien freistehend und 4 in Relief (in den Bogenzwickeln überm Mittelportal) sollen denselben zieren. Auf demselben soll eine kolossale Bavaria, in einer Quadriga von Löwen gezogen, in Erz gegossen, prangen. Da das Monument dem bayerischen Heere gewidmet sein soll, sollen Heerzüge ohne besondere Beziehung derselben (zur Geschichte) durch Reliefs dargestellt werden, die im antiken Stil — versteht sich — zu halten sind. Die Viktorien sollen streng, ohne wesentliche Bewegung, gebildet werden ....“. Das Originalmodell Wagners zur Bavaria mit dem Viergespann ist im Vestibül der Alten Pinakothek [B 91, HR 307, Rb],
Das Siegesthor bildet den nördlichen Abschluss der Ludwigsstrasse und ist von König Ludwig I. dem bayerischen Heere gewidmet. Die Entwürfe sind von Gärtner; nach dessen Tode wurde der Bau von Metzger (1850) vollendet. Das Bauwerk ist seiner Hauptsache nach von Kelheimer Kalksteinen ausgeführt, der leider die üble Eigenschaft hat, dass einzelne Steine Stiche und Lager haben, die unter dem Einfluss der Witterung eine Zerklüftung und Zerstörung veranlassen. Es haben desshalb schon mehrfache Auswechselungen schadhaft gewordener Hausteine stattfinden müssen und es ist zu wünschen, dass diese Schäden nicht grossere Dimensionen annehmen. In den Wandflächen sind Basreliefs aus weissem Marmor, die oberen Thaten des Friedens, die unteren Thaten des Krieges darstellend und von Wagner ausgeführt, eingesetzt. Das Ganze wird gekrönt durch eine Bavaria auf einem mit 4 Löwen bespannten Wagen, gleichfalls von Wagner. Im Erdgeschoss der neuen Pinakothek in der Nähe des Haupteinganges befindet sich das Gipsmodell dieser Quadriga. Die Viktorien sind von Ludwig Schaller.
Das Siegesthor, nach dem Vorbilde der römischen Triumphbögen nach Gärtner's Plan erbaut, schließt die Ludwigsstraße ab, wurde 1844 begonnen, und 1880 von dem Oberbaurath E. Metzger vollendet. Aus der Plattform steht die Bavaria auf einer von 4 Löwen gezogenen Quadriga, nach dem Modelle des Bildhauers Martin Wagner von Ferd. von Miller in Erz gegossen. Die Basreliefs stellen Kämpfe, und die Medaillons die acht Kreise Bayerns vor. Die Viktorien sind von Ludwig Schaller erfunden und ausgeführt. Die Aufschriften: Dem bayerischen Heere, und errichtet von König Ludwig I. von Bayern MDCCCL,bezeichnen den Zweck und die Zeit der Vollendung des Werkes. Das Thor ist bis zur Plattform 70' hoch, und ’81 1/2' breit. Die Erzgruppe hat eine Höhe von 22', und kostete 106,000 fl., der ganze Bau 346,862 fl.