Kunst & Kultur

Name Archäologie München - Tafel 2
Stadtbezirk 1. Altstadt-Lehel
Stadtbezirksteil Graggenau
Art Infotafel
Objekt Apothekenhof
Gruppierung Archäologie München
Art Infotafel
Übergabe 2024
Rubrik Infotafel 
Der Eintrag steht als PDF zum Download bereit.
Archäologie München - Tafel 2
© Gerhard Willhalm, Archäologie München - Tafel 2, CC BY-NC 4.0

   

DIE „ÄLTESTE MÜNCHNERIN“

Manchmal verhilft der Zufall zu neuen spannenden Erkenntnissen. Im Frühjahr 2014 trat bei Erdarbeiten im Apothekenhof der Münchner Wittelsbacher-Residenz ein Grab zutage, das die verbrannten Knochen einer ungefähr 40 bis 60 Jahre alten Frau enthielt. Sie lebte, wie uns die Beigaben, zahlreiche Keramikgefäße sowie zwei Schmucknadeln, ein Stichel und ein Messer aus Bronze verraten, ungefähr zwischen 1350 und 1200 v. Chr., am Ende der Bronzezeit. Es handelt sich somit bislang um das älteste bekannte Grab im Gebiet der Münchner Altstadt.

Als die Frau vor über 3000 Jahren starb, war die Verbrennung der Toten und die Bestattung ihrer Asche die vorherrschende Beisetzungsmethode. Allerdings wurden die sterblichen Überreste nach der Verbrennung in diesem Fall nicht in einer Urne gesammelt, sondern flächig in die Grabgrube gestreut. Da viele archäologische Funde aus den großen Urnenfriedhöfen dieser Zeit stammen, wird diese Epoche auch als Urnenfelderzeit bezeichnet.

Beim Grab der „Ältesten Münchnerin“ handelt es sich nach derzeitigem Kenntnisstand noch um einen völlig isolierten Fund. Wir haben keinerlei Anhaltspunkte dafür, ob diese Frau aus der direkten Umgebung stammte und wo sich ihre
Siedlung befand. Fest steht freilich, dass das Münchner Altstadtgebiet bereits lange zuvor besiedelt war.

Quelle: Infotafel vor Ort

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