Stadtportal zur Münchner Stadtgeschichte
Name | Café Luitpold |
Architekt | Lasne Otto |
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Stadtbezirk | 1. Altstadt-Lehel |
Stadtbezirksteil | Kreuzviertel |
Straße | Brienner Straße 8 |
Jahr Baubeginn | 1886 |
Jahr Fertigstellung | 1888 |
Jahr Abbruch | 1944 |
Kategorie | Cafe |
Suchbegriffe | Café Luitpold |
Luitpold-Cafe, Briennerstr. 8. Erbaut 1889—92 von Architekt Lasne; gilt heute noch als das vornehmste Cafe der Residenz. Quaderverkleidung und Balkonsteine in weißem Granit. Nach SB [93, 51] war es die Absicht des Meisters, in diesem grandiosen Bau etwas zu schaffen, was die neueren Kauf- und Mietpaläste wie das Bernheimer-, Barcus-, Wolff-, Matthäser- und Thomashaus, das Cafe Neptun und das Gasteig-Cafe weit hinter sich läßt; mit 3 hochragenden Monumentalfronten in Neurenaissance springt es stolz in die Erscheinung, durchweg architektonisch bedeutsam gegliedert, großenteils in echtem Steinmaterial hergestellt und mit einem wahrhaft blendenden Reichtum von Bronzekunstwerken geziert. Mit 4 Eckrisaliten, die bis zu 6 Stockwerken aufsteigen und solchergestalt die 3 viergeschossigen Zwischenfronten machtvoll flankieren, und insgesamt 50 Fensterachsen zu einem einheitlichen Bau verschmelzend, stellt es sich, wie kein anderes Gebäude unsrer Stadt, den immensen Hochbauten Neu-Amerikas würdig an die Seite.
In der Mittelachse der mittleren Hauptseite liegt das Eingangsportal zum Pracht- Cafe; letzteres reicht mit 7 Sälen bis zum Salvatorplatz durch, wo ein Rückfrontgebäude die Anlage abschließt. Das Vestibül in deutscher Renaissance führt in 2 durch eine Galerie verbundene Säle in italienischer Renaissance, aus denen man dann in die reichen Barock- und Rokokosäle gelangt. Die märchenhaft schöne Ausstattung der Innenräume dieses fürstlich geschmückten Cafelokals mit seinen vielfach in echten Materialien ausgefühlten Renaissancehallen und den in vornehmstem Stuck- und Schnitzwerk hergestellten Barock- und Rokokosälen ist als Ganzes bis jetzt (1893) unübertroffen.
Im großen und kleinen „KramerSaal“ plastischer Schmuck von Prof. J. v. Kramer; Malereien im „Schlachtensaal“ von Prof. L. Braun, im Restaurant Frangais von II. Ravenith. Prinzensaal im 1. Stock spätere Zutat; desgl. ein Teil des „Palmgartens“. Weitere Künstler-Mitarbeiter: die Architekten W. Sialler, Fritz Jummersbach und Franz Stuhlberger; die Bildhauer Bruckmann, A. Kaindl und Krieger; die Maler C. Schultheiß, G. A. Geiger, G. Rahn, Charlotte Hampel, Prof. v. Langemantel, Ferd. Wagner und Prof. Franz Widnmann [BAJ].
Das Cafo Luitpold, Entwurf und Oberleituug Architekt Otto Lasne, ist 1886—88 durch Umbau von fieben Wohnhäusern (alte Kuorrhäuser) und Stockwerksaufsetzung entstanden. Der große Hofraum wurde durch die Halleu des Eafo Luitpold ersetzt. Im Erd- und Zwischengeschoß sind Verkaufsstellen und Bureaus untergebracht, die drei oberen Stockwerke ettthalten Privatwohnungen. Das Ganze kann ohne große Schwierigkeit zu einem Hotel umgestaltet werden. Als künstlerische Mitarbeiter sind zu nennen: die Architekten W. Staller (auch Bauleitung), Fritz Iummersbach und Frz. Stuhlberger(Entwurf für den Ausbau des Restaurant Franoais); die Bildhauer Bruckmann, A. Kaindl, - Krieger und Professor I. von Kramer (plastischer Schmuck des großen und kleinen Kramersaales); die MalerC. Schultheiß, C. A. Geiger, G. Hahn, Charlotte Hampel, Professor L. v. Langenmantel, Ferd. Wagner, Professor Frz.Widnmann (dessen Arbeit leider nur mehr teilweise erhalten ist, da eine Restaurierung den feinen ornamentalen Schmuck der Spiegelsaaltonue beseitigt hat), Professor Louis Braun (Schlachtensaal im 1. Stock), H. Havenith (Malereien im Restaurant Franoais). Außerdem sollen als hervorragend beteiligt die Bildhauerfirma Rappa & Giobbe, Dekorationsmaler Jos. Wag;cer und dieFirmenAnt.Pösseubacher,Wilh. Schricher und Heinrich Seitz, sowie Meister Frz. Ruedorffer (Barth & Co.) genannt werden. Leider hat das Gärtchen am Maximiliansplatz inzwischen einer öden Asphaltfläche Platz gemacht, die nach Baumzier geradezu schreit! Ein Teil des sogenannten Palmengartens und der Prinzensaal im 1. Stock sind spätere Zutaten, ebenso die Glühlampen an den Gebülkuntersichten des Hallenbaues.
Das Café Luitpold war ein 1888 eröffnetes klassisches Kaffeehaus der Gründerzeit in München. Nach weitgehender Zerstörung zu Ende des Zweiten Weltkrieges wurde es 1948 in vereinfachter Form als Palmengarten wieder eröffnet.
Im Zusammenhang mit dem Umbau von sieben Häusern zwischen Brienner Straße und Salvatorplatz entstand 1886–1888 ein großer Innenhof, der von Architekt Otto Lasne zur Errichtung eines prunkvollen Cafés genutzt wurde. Als Vorbild dienten die Kaffeepaläste der Donaumonarchie. Der Grundriss des Cafés wurde von jenem der zusammengelegten Höfe bestimmt und bildete ein Längsrechteck mit Querriegeln. Die quadratische große Kuppelhalle und der Spiegelsaal wurden durch einen mit Säulen bestückten Mittelgang verknüpft. Edle Materialien wie Bronze und schwarzer Marmor sowie reicher Schmuck durch Wandmalereien unterstrichen den luxuriösen Charakter des Etablissements, das sich mit dem Wiener Café Central und dem Budapester Café New York messen konnte. Im Café Luitpold soll 1911 von Wassily Kandinsky und Paul Klee die Künstlergruppe Der blaue Reiter gegründet worden sein.
Ein kleines Museum im 1. Stock über dem Café zeigt Bilder und Dokumente zur Geschichte des Hauses.
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