Münchner Architektur

Wittelsbacher Palais

Achtung

Bauwerk nicht mehr vorhanden
Name Wittelsbacher Palais
Bauherr Ludwig I. König von Bayern
Architekt Gärtner Friedrich von  
Stadtbezirk 3. Maxvorstadt
Stadtbezirksteil Königsplatz
Straße Brienner Straße 50
Jahr Baubeginn 1843
Jahr Fertigstellung 1848
Jahr Abbruch 1950
Kategorie Palais  
Suchbegriffe Wittelsbacher Palais 

Plan

title=Wittelsbacher Palais - Brienner Straße - Gärtner Friedrich von
Wittelsbacher Palais Brienner Straße
Urheber: Finsterlin F.

Quellen

Wittelsbacher Palais
Zauner - München in Kunst und Geschichte (1914)

Wittelsbacher Palais, Briennerstr. 50. Bis zu seiner Thronbesteigung 1913 bewohnt vom Prinzen Ludwig und von des verstorbenen Prinzen Arnulfs Familie. Mit seinen roten Backsteinmauern und hohen Zinnen malerisch im Park gelegen. Von Gärtner 1843/48 auf König Ludwigs I. Wunsch für den Kronprinzen Max erbaut, nachdem das bisherige Kronprinzenpalais am Karolinenplatz an den Grafen Törring- Jettenbach übergangen war. Die Gotik war hier gegen des Königs Neigung dem Architekten vorgeschrieben, weil das Palais seinem Sohn, der für diesen Stil schwärmte, gefallen sollte.

Daher schrieb er an Wagner: „Im Spitzbogenstil ist der Palast, der aber weder des Baumeisters Wahl noch meine war, sondern nach dem Wunsch meines ältesten Sohnes, finden ich ihn bestimmte, im Aeußem und Innern durchgeführt wurde. Für Kirchen finde ich ihn geeignet, nicht für uns; es passen nicht die neueren (Paläste) dazu und er nicht für München, wohl aber für Nürnberg, wo er herrschend“.

Unglücklicherweise wurde der Bau erst vollendet ein Jahr, nachdem der Kronprinz, für den er bestimmt war, den Thron bestiegen hatte, weshalb Ludwig I. nicht ohne Mißbehagen nach seiner Abdankung hiervon selbst Besitz nehmen mußte. Die allzu niedrige Bausumme hinderte überdies, die Fassaden in der beabsichtigten reichen Ausstattung mit bunter Terrakottaverkleidung, plastischem Schmuck und Baikonen an den Türmen zu versehen. Der Baumeister mußte sich vielmehr darauf beschränken, den Mittelrisalit der Hauptfassade mit einem Balkon und einem darunter befindlichen Relief (von Schwanthaler) zu schmücken und das dreifach gegliederte Tor mit 2 sitzenden Löwen (von Halbig), dem Wappentier der Wittelsbacher, zu flankieren. Im Innern wurde noch die große, mit 4 Pfeilern und reichgerippten Gewölben versehene Vorhalle und die hölzerne, ursprünglich in Stein projektierte, großartige Prachttreppe in imposanter Weise durchgeführt, und auch der Arkadenhof erhielt noch in seinen reichen durchbrochenen Loggien (gleich dem Ca d’oro Venedigs) einen reizenden Schmuck nach dem ursprünglichen Projekt [HR u. Rb.]

Der Wittelsbacher - Palast
Nagler - Acht Tage in München (1863)

Der Wlttelsbacher - Palast, au der Briennerstraße Rr. 43, ein großartiger Bau im Style mittelalterlicher Burgen, wurde 1843 nach dem Plane des F. v. Gärtner begonnen und durch den jetzigen Kreis- Baubeamten Karl Klumpp vollendet. Die Fronte ist 260' lang, und die Tiefe des Baues beträgt 224' bei einer Höhe von 103'. Ursprünglich für den jedesmaligen Thronfolger, oder einen anderen Prinzen des Hauses bestimmt, bewohnt diesen Palast seit 1840 König Ludwig I. Der König bewahrt in diesem imposanten Palaste noch manchen Kunstschatz, und einzig in seiner Art ist das Album, welches die deutschen Künstler 1850 demselben als Geschenk überreichten. Der Schrank mit den Zeichnungen und Gemälden ist für sich ein Meisterwerk. Dieses prachtvolle Ludwigs- Album erschien bei Piloth und Löhle auch in Nachbildung, Eine Ansicht des Palastes in Stahlstich ist bei G. Franz für 12 kr. zu haben.)

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