Stolpersteine & Erinnerungszeichen in München

Name Dr. jur. Hans Albert Bloch
geboren 27.9.1895 [München]
gestorben 9.3.1942 [Mauthausen] [ermordet]
Religion Jüdisch
Opfergruppe Juden
Beruf Rechtsanwalt
Straße Odeonsplatz 1
Stadtbezirk 1. Altstadt-Lehel
Stadtbezirksteil Kreuzviertel
Art Weiße Koffer
Verlegung 27.11.2016 – 20.11.2016
Lat/Lng 48.143085334464,11.577477184636
Text

Dr. jur. Hans Bloch

Hans Albert Bloch wurde am 27. September 1895 in München geboren. Sein Vater war der Geheime Justizrat Dr. Eduard Bloch, seine Mutter Ida Bloch, geborene Königsberger. Er wurde im Sinne eines assimilierten und national eingestellten Judentums erzogen. Gegen den Willen des Vaters meldete er sich freiwillig während des Ersten Weltkriegs zum Militärdienst und verlor bei einem Kampfeinsatz sein rechtes Auge. 1919 trat Bloch aus der jüdischen Gemeinde aus. Nach dem Jurastudium und seiner Promotion trat er 1924 in die Kanzlei seines Vaters ein und war als Patentanwalt tätig.
Am 12. März 1930 heiratete er die Nichtjüdin Brigitte Bloch, geboren am 21. Februar 1902 in München, und hatte mit ihr zwei Töchter.
Hans Bloch konnte bis Ende November 1938 als Anwalt arbeiten, da er Weltkriegskämpfer gewesen war und in einer „privilegierten Mischehe" lebte. Danach durfte er als „Konsulent“ nur noch jüdische Klienten betreuen. Für die wenigen verbliebenen jüdischen Münchner Konsulenten war er zudem Vertrauensmann beim Oberlandesgericht München. In dieser Zeit nahm die Familie 1939 für fast ein Jahr das Mädchen Lore Levi bei sich auf. Es war mit seiner Familie aus dem Saarland zugezogen, hatte aber in der neuen Unterkunft der Familie keinen Platz mehr. 1941 nahm die Familie Bloch nochmals einen Waisen bei sich auf. Bloch setzte sich mit großem Einsatz für viele Klienten ein, ermöglichte etlichen von ihnen die Ausreise. Auch Hans Bloch bemühte sich um seine Auswanderung, allerdings blieben seine Anstrengungen erfolglos.
Am 11. Dezember 1941 wurde Bloch festgenommen. Am 9. Februar 1942 stellte die Gestapo den Schutzhaftbefehl aus „wegen Sabotierung staatspolizeilicher Maßnahmen und insbesondere wegen Nichtbeachtung von Vorschriften über die Auswanderungssperre während der Evakuierung von Juden im November 1941".
Am 20. Februar 1942 konnte Brigitte Bloch letztmals ihren Mann im Münchner Gestapogefängnis besuchen. Zwei Tage später wurde er nach Mauthausen deportiert. Am 9. März 1942 starb er dort im elektrischen Zaun - die Lagerbedingungen waren für ihn wohl unerträglich

Quelle: Infotafel vor Ost

Personen Bloch Hans Albert  

Online-Gedenkbuch der Münchner Juden


Literatur

Dr. jur.
  

I.M. Hofsattler und Hofwagenfabrikant