Geschichte - 1924



  • Alexandra Kollontai wird sowjetische Botschafterin in Norwegen

    Alexandra Kollontai wird zur sowjetischen Botschafterin in Norwegen ernannt. Sie war eine prominente Revolutionärin und Politikerin und wurde die erste weibliche Botschafterin in der modernen Geschichte. Ihre Ernennung symbolisierte nicht nur ihre persönlichen Errungenschaften, sondern auch die progressiven Ideale der frühen Sowjetunion in Bezug auf die Gleichstellung der Geschlechter. Ihre diplomatische Rolle in Norwegen war ein bedeutender Meilenstein in der internationalen Politik.

  • Ibn Saud von Nedschd erobert Hedschas mit Mekka und Medina; Gründung des 'Königreichs

    Ibn Saud, der Herrscher von Nedschd, erobert das Hedschas, eine Region, die die heiligen Städte Mekka und Medina umfasst. Diese Eroberung war ein entscheidender Schritt in der Konsolidierung seiner Macht und führte zur Gründung des Königreichs Saudi-Arabien. Ibn Sauds erfolgreiche Expansion vereinte mehrere bis dahin unabhängige arabische Territorien und legte den Grundstein für das moderne Saudi-Arabien, das er bis zu seinem Tod im Jahr 1953 regierte.

  • Währungsstabilisierung in Polen

    Polen erlebt eine bedeutende Währungsstabilisierung. Die Einführung des Zloty (PLZ) ersetzte die durch Hyperinflation entwertete  polnische Mark. Der festgelegte Wechselkurs betrug 1 Zloty = 1.800.000 polnische Mark. Diese Maßnahme war entscheidend für die wirtschaftliche Erholung Polens nach den Turbulenzen und dem finanziellen Chaos, das durch die Nachkriegszeit und Inflation verursacht wurde.

  • Festlegung der Grenzen des Irak

    Im Zuge des Zusammenbruchs des Osmanischen Reiches und der verstärkten britischen Einflussnahme werden die Grenzen des modernen Iraks festgelegt. Dieser Prozess war Teil der Neugestaltung des Nahen Ostens nach dem Ersten Weltkrieg und berücksichtigte koloniale, ethnische und religiöse Aspekte der Region, was wesentlich zur heutigen geopolitischen Struktur des Iraks beitrug.

  • Tod Lenins; Petrograd wird Leningrad

    Im Jahr 1924 verstarb in Russland Wladimir Lenin, der revolutionäre Gründer der Sowjetunion, was tiefe nationale Trauer verursachte. Im selben Jahr wurde die Stadt Petrograd als Ehrengeste für Lenin in Leningrad umbenannt, was den Stellenwert Lenins in der sowjetischen Politik und Kultur unterstreicht und einen Wendepunkt in der Geschichte der Sowjetunion darstellt.

  • Türkei: Abschaffung der Kalifenwürde

    Die Abschaffung der Kalifenwürde in der Türkei erfolgte am 3. März 1924. Dies war ein wesentlicher Schritt in Mustafa Kemal Atatürks Reformen zur Säkularisierung und Modernisierung der Türkei. Durch die Abschaffung des Kalifats beendete Atatürk die religiöse und politische Autorität des Osmanischen Kalifen und trennte damit den türkischen Staat von religiösen Strukturen. Dies markierte einen entscheidenden Moment in der Übergangsphase der Türkei von einem Sultanat und Kalifat hin zu einer modernen, säkularen Republik.

  • Bayerisches Konkordat

    Das Bayerische Konkordat von 1924, abgeschlossen zwischen dem Freistaat Bayern und Papst Pius XI., regelte die Beziehungen zwischen der bayerischen Staatsregierung und der katholischen Kirche. Es umfasste Vereinbarungen zu kirchlichen Rechten in Bildung, Status kirchlicher Institutionen und Finanzierungsfragen, und bildete ein Modell für spätere ähnliche Vereinbarungen in anderen deutschen Ländern.

  • Hitler wird zu 5 Jahren Haft verurteilt

    Adolf Hitler wurde nach seinem gescheiterten Putschversuch in München im November 1923 zu fünf Jahren Haft verurteilt. Er verbüßte seine Strafe in der Festungshaftanstalt Landsberg am Lech. Während seiner Haftzeit verfasste er den ersten Band seines Buches "Mein Kampf". Hitler wurde jedoch aufgrund guter Führung bereits im Dezember 1924 vorzeitig entlassen.

  • 'Memellandkonvention': Völkerbund erkennt die Annexion des Memellandes an

    Der Völkerbund erkennt mit der 'Memellandkonvention' offiziell die Annexion des Memellandes durch Litauen an. Dieser Schritt folgte auf mehrere Jahre der Unsicherheit über den Status der Region nach dem Ersten Weltkrieg. Das Memelland, zuvor Teil Ostpreußens unter deutscher Herrschaft, wurde zu einem Bestandteil Litauens.

  • Fährunglück beim Dückerbau
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    Am 18. Juni 1924 kam es in München zu einem tragischen Fährunglück an der Isar, bei dem zwölf Bauarbeiter während des Baus des Isardükers ums Leben kamen. Zur Erinnerung an die Opfer wurde ein Gedenkstein errichtet, der die Namen und Herkunftsorte der Verstorbenen aufführt. Der Stein befindet sich in der Nähe des Isarstegs Unterföhring.

  • Dawes-Plan: Festlegung der deutschen Reparationszahlungen, jedoch ohne Enddatum

    Der Dawes-Plan legte die deutschen Reparationszahlungen nach dem Ersten Weltkrieg neu fest. Er wurde entwickelt, um die wirtschaftlichen Probleme Deutschlands zu mildern und eine realistischere Zahlungsstruktur für die Reparationen zu schaffen. Interessant ist, dass der Plan kein konkretes Enddatum für die Zahlungen vorsah. Dieser Ansatz zielte darauf ab, die internationale finanzielle Stabilität zu verbessern und gleichzeitig den politischen Druck auf Deutschland zu verringern.

  • Währungsstabilisierung in Österreich

    Österreich stabilisierte seine Währung durch die Einführung des Schillings, der die inflationäre Krone ersetzte. Mit einem Wechselkurs von 1 Schilling zu 10.000 Kronen begegnete diese Maßnahme der nachkriegsbedingten Hyperinflation und war ein wesentlicher Schritt zur wirtschaftlichen Erholung und Stabilisierung des Landes in der turbulenten Zwischenkriegszeit.

  • Einweihung des Kriegerdenkmals vor dem Armeemuseum
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    Das Kriegerdenkmal vor dem Armeemuseum in München wurde vom deutschen Bildhauer Bernhard Bleeker entworfen. Das Denkmal ehrt die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten. Bleekers Werk ist geprägt von einem realistischen Stil und drückt sowohl Trauer als auch Heldentum aus. Es ist ein bedeutendes Beispiel für Kriegsgedenkstätten der Zwischenkriegszeit in Deutschland.

  • Adolf Hitler wird vorzeitig aus dem Gefängnis in Landsberg entlassen

    Adolf Hitler wurde, nachdem er nur neun Monate einer fünfjährigen Haftstrafe verbüßt hatte, vorzeitig aus dem Gefängnis in Landsberg entlassen. Diese Haftstrafe resultierte aus seiner Beteiligung am gescheiterten Putschversuch in München im November 1923, bekannt als der Bierkellerputsch. Nach seiner Freilassung konzentrierte sich Hitler darauf, die NSDAP zu legalisieren und neu zu organisieren, und veränderte seine Taktik hin zu einem legalen Machtgewinn, weg von Revolution und Gewalt. In dieser Zeit entwickelte und intensivierte er auch die NS-Propaganda. Seine Haftzeit nutzte er, um sein Buch "Mein Kampf" zu diktieren, das später zur Grundlage der nationalsozialistischen Ideologie wurde​