Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Name | Argumente (Drückebergergasse) |
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Stadtbezirk | 1. Altstadt-Lehel |
Stadtbezirksteil | Graggenau |
Straße | Viscardigasse |
Art | Bodeninstallation aus Bronze |
Übergabe | 1995 |
Suchbegriffe | Drückebergergasse Bronzespur Argumente |
Künstler:innen | Wank Bruno |
Rubrik | Bauwerk Denkmal |
Die sogenannte Drückebergergasse in München, offiziell Viscardigasse, liegt hinter der Feldherrnhalle am Odeonsplatz. Dort befindet sich seit 1995 eine Bronzespur im Pflaster, gestaltet von Künstler Brigitte Dietz, die an den zivilen Widerstand gegen die NS-Diktatur erinnert.
Nach dem Hitler-Putsch 1923 mussten alle Passanten an der Vorderseite der Feldherrnhalle den Arm zum Hitlergruß heben – zu Ehren der „gefallenen Märtyrer“ des Putschversuchs. Wer das verweigerte, wich durch die kleine Gasse hinter der Feldherrnhalle aus – was im Volksmund zur Bezeichnung „Drückebergergasse“ führte.
Die geschwungene Bronzespur im Boden symbolisiert diesen stillen Protest gegen den aufgedrängten Gehorsam und totalitäre Vereinnahmung des öffentlichen Raums. Sie ist ein dauerhaftes Zeichen für Zivilcourage und erinnert an die Kraft individueller Entscheidung in Zeiten politischer Unterdrückung.
Bruno Wank Argumente (1995)
Bodeninstallation aus Bronze, 18 Meter
Während der Zeit des Nationalsozialismus (1933 -1945) umgingen viele Münchner Bürgerinnen und Bürger die Ostseite der Feidhermhalle am Odeonsplatz. Dort stand ein .Ehrenmal“ für die während des Hitler-Putsches vom 9. November 1923 getöteten Putschisten. Rund um die Uhr posierte dort eine „Ehrenwache" aus zwei uniformierten und bewaffneten SS-Posten. Von den Vorübergehenden wurde der „Hitlergruß" verlangt. Viele Passanten schlugen deswegen den Weg durch die Viscardigasse ein, um zum Odeonsplatz zu gelangen. Im Volksmund entstand so die Bezeichnung „Drückebergergassl".
Bruno Wank erinnert mit der im Pflaster verlegten, geschlängelt verlaufenden Bronzespur an diese stille widerständigen Verhaltens in der Münchner Bevölkerung.
Ankauf aus Mitteln der Freien Kunst im öffentlichen Raum des Kulturreferats, 2013.
Quelle: Infotafel vor Ort