Stadtportal zur Münchner Stadtgeschichte
Name | Staatliche Antikensammlung |
Architekt | Ziebland Georg Friedrich |
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Stadtbezirk | 3. Maxvorstadt |
Stadtbezirksteil | Königsplatz |
Straße | Königsplatz 1 |
Jahr Baubeginn | 1838 |
Jahr Fertigstellung | 1838 |
Baustil | Klassizismus |
Suchbegriffe | Staatliche Antikensammlung Kunst- und Industrie-Ausstellungsgebäude |
Kunstausstellungsgebände, Kgl., Königsplatz 1, mit einer Galerie des Vereins bildender Künstler Münchens (,,Sezession“). 1838—48 von Ziebland in korinthischem Stil (gegenüber den dorischen Propyläen und der römisch-jonischen Glyptothek) erbaut. Ein prächtiger Monumentalbau mit feierlicher Tempelfassade; gegenüber der etwas eingesunken erscheinenden Glyptothek begünstigt durch die erhöhte Lage auf einer großartigen Freitreppe. In den Seitenflügeln ringsum geschlossene Quadersteinfassade (die ursprünglich geplanten Fensteröffnungen kamen auf Betreiben Klenzes nicht zur Ausführung [B 06]); Gliederung nur durch Pilaster mit glatten Schäften und schlicht profilierten Kapitellen sowie oben durch dreiteiliges, wenig hervortretendes Gebälk. Im Giebelfeld (in Gegenüberstellung zur Glyptothek, an der die griechischen plastischen Künste dargestellt sind) eine Darstellung der unter dem Schutz und der Aufmunterung der „Bavaria“ blühenden bayerischen Künste (von Schwanthaler): In der Mitte die Bavaria, Kränze austeilend und stehend vor einem mit Löwen flankierten Thronsessel; ihr zur Hechten der Architekt mit dem Modell einer Kirche, der Historienmaler mit einer Tafel, der Genremaler mit einer Zeichenmappe, der Porzellanmaler mit einer Vase, der Glasmaler, ein Gemälde behutsam aufhebend; zur Linken ein Bildhauer, dem sein Gehilfe einen Wagen mit der Kolossalbüste König Luduigs nachfährt, der Bronzegießer, eine Erzstatue aufrichend und der Münzer, der ein großes Medaillon in die Münzschüssel legt. In der Giebelblume ein aus seiner Asche emporsteigender Phönix, als Symbol der wiederauflebenden Künste [B 06, HR, Rb].
Dieser monumentale nach den Plänen von Ziebland 1838— 1848 errichtete Bau nimmt die Südseite des Königsplatzes, vis-a-vis der Glyptothek ein. Derselbe enthält eine Anzahl zumeist mit Oberlicht versehener Räume, wie sie zu Kunstaustellungszwecken geeignet sind. Das Erdgeschoss erhebt sich über einem hohen Unterbau; zu der korinthischen Säulenhalle vor dem Haupteingange führt eine grossartige Freitreppe hinauf. Alle Architekturformen von Aussen sind in Hausteinen (Kalksteinen) und zwar in der sorgfältigsten Weise ausgeführt. Im Inneren hat nur das Vestibül (Fig. 32 a) eine reichere Ausbildung und Ausstattung erhalten, während die Ausstellungsr ume (b—h) ihrem Zweck entsprechend einfach dekorirt sind. Die Skulpturen des Giebelfeldes — Bavaria den Vertretern der verschiedenen Künste Kränze darreichend — sind von Schwanthaler. Rückwärts ist das zur Basilika gehörige Benediktiner-Kloster angebaut; da auf den Seitenfronten die Architektur des Kunstausstellungs-Gebäudes fortgesetzt ist, so erscheint dieses dadurch grösser, als es wirklich ist.
Das Kunstausstellungs-Gebäude, am Königsplatze Nr. 1, der Glyptothek gegenüber, ist ein Werk im reinsten korinthischen Style, und wurde von 1838—1848 nach dem Plane des Oberbauraths F. Ziebland erbaut. Die Statuengruppe des Giebelfeldes aus Schlanders - Marmor, von L. v. Schwanthaler, stellt das neue Kunstleben in Bayern vor. In der Mitte steht Bavaria vor dem Throne, Kränze austheilend. Rechts von ihr kommt der Architekt, der Historienmaler, der Genremaler, der Porzellainmaler und der Glasmaler herbei. Links nähert sich der Bildhauer, dem der Gehilfe die Büste des Königs Ludwig nachfährt, dann der Erzgießer und der Münzgraveur. Im Jahre 1843 wurde das Gebäude mit einer großen Kunstausstellung eröffnet, und andere Ausstellungen folgten nach. Sieben der großen Gemächer erhalten das Licht von oben, andere haben Seitenlicht. Rückwärts schließt sich das Kloster der Benediktiner von St. Bonifaz an.
Königsplatz 1/1a; Ehem. Kunst- und Industrie-Ausstellungsgebäude, jetzt Staatliche Antikensammlungen, Mittelrisalit mit korinthischem Säulenportikus und Freitreppe flankiert von Seitenflügeln mit Lisenengliederung, von Georg Friedrich Ziebland, 1838-45, Reliefs nach Entwurf von Ludwig Schwanthaler, 1836-1844, Wiederaufbau nach Plänen von Johannes Ludwig, 1963-67; vgl. auch Ensemble Maxvorstadt II.