Stadtportal zur Münchner Stadtgeschichte
Name | Nelly Zeckendorf |
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geboren | 15.7.1893 [München] |
Überlebender | |
Religion | Jüdisch |
Opfergruppe | Juden |
Straße | Richard-Wagner-Straße 11 |
Stadtbezirk | 3. Maxvorstadt |
Stadtbezirksteil | Augustenstraße |
Art | Weiße Koffer |
Verlegung | 27.11.2016 – 20.11.2016 |
Lat/Lng | 48.147684002289,11.563279596365 |
Jenny, Walter, Emil und Nelly Zeckendorf Besitzer des Hauses Richard-Wagner-Straße 11 waren der Kaufmann und Kommerzienrat Emil Zeckendorf, geboren am 26. Februar 1863, und Jenny Zeckendorf, geboren am 13. März 1870. Am 16. März 1892 kam der Sohn Walter zur Welt, am 15. Juli 1893 die Tochter Nelly. Nach dem Tod der Eltern, Emil Zeckendorf starb 1933, Jenny Zeckendorf 1938, erbten die Geschwister gemeinsam das Anwesen. Walter Zeckendorf promovierte, heiratete 1934 und emigrierte am 23. Dezember 1938 in die USA. Nelly Zeckendorf absolvierte nach dem Abschluss der Höheren Töchterschule eine Fachausbildung als Buchbinderin in München und Berlin. Nach der Pogromnacht im November 1938 blieb das Anwesen zwar im Besitz der Geschwister, doch ging die Verfügungsgewalt darüber auf die NS-„Vermögensverwertungs GmbH" über. 1939 musste Nelly die Umwandlung ihres Elternhauses in ein „Judenhaus" erleben. Ab Juni 1939 füllte sich das Haus mit entwurzelten, verzweifelten Menschen, die hier zwangseingewiesen wurden. Nelly Zeckendorf bemühte sich im April 1939 und April 1941 vergeblich um eine Emigration in die USA. Dann gelang ihr endlich im Oktober 1941 von Barcelona aus die Überfahrt nach Kuba. Es war eine Flucht im letzten Moment, denn zehn Tage später erließ das Nazi-Regime ein sofortiges Emigrationsverbot. Erst zwei Jahre später konnte sie von Kuba in die USA einreisen Quelle: Infotafel vor Ort Text von: |