Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Am 2. - 4.1.1905 fand bei Groß Nabas in Deutsch-Südwestafrika ein Gefecht gegen den Großkapitän der Witboi-Hottentotten statt, an dem die Bayernkompagnie hervorragend beteiligt war.
Am Waterberg (ehern. Deutsch-Südwestafrika) fand 1904 ein entscheidendes Gefecht im Herero- Feldzug statt, an dem viele Bayern teilnahmen.
Dem Entdeckerdrang und dem Mut, in unbekannte Gewässer vorzustoßen, steht gegenüber, dass die Spanier auf seinen Befehl die indigene Bevölkerung versklavten und Gräueltaten verübten
Major; Otto Friedrich von der Groben, Forschungsreisender, gründete am 1.1.1683 die brandenburgische Festung Groß-Friedrichsburg an der afrikanischen Goldküste. Geb. 1.4.1657 zu Pratten im Ermeland, gest. 30.1.1728 auf seinen Gütern Ostpreußen.
Joachim Nettelbeck, Seefahrer, organisiert mit Schill und Gneisenau erfolgreich die Verteidigung der von den Franzosen belagerten Festung Kolberg (1806). Er weist als einer der ersten auf die Notwendigkeit hin, Kolonien zur Stützung der Landmacht zu erwerben, Geb. 20.9.1738 zu Kolberg, gest. 29.1.1824 dortselbst
Mit seiner Schrift Das Judenthum in der Musik und weiteren Äußerungen gehört Wagner geistesgeschichtlich zu den obsessiven Verfechtern des Antisemitismus und zu den umstrittensten Künstlern der Kulturgeschichte. Ob sich der Antisemitismus in seinen musikdramatischen Werken niedergeschlagen hat, ist umstritten und wird bis in die Gegenwart diskutiert.
Er polemisierte gegen den „Emancipationsschwindel“ und bezeichnete das Wirken von Juden als „corrosives Gift“. Jörg vermutete, dass der Kulturkampf im Interesse der Börse geführt worden sei: „So ist dieser unblutige Religionskrieg allerdings sehr diensam gewesen, um den Mamelucken der Geldmacht in den parlamentarischen Körpern ihre Mehrheit und ihren Einfluß zu sichern (...)“; Jörg sprach auch vom „verjudeten Liberalismus in deutschen Landen“.
Er polemisierte gegen den „Emancipationsschwindel“ und bezeichnete das Wirken von Juden als „corrosives Gift“. Jörg vermutete, dass der Kulturkampf im Interesse der Börse geführt worden sei: „So ist dieser unblutige Religionskrieg allerdings sehr diensam gewesen, um den Mamelucken der Geldmacht in den parlamentarischen Körpern ihre Mehrheit und ihren Einfluß zu sichern (...)“; Jörg sprach auch vom „verjudeten Liberalismus in deutschen Landen“.
Weil sich Ernst Haeckel sehr dezidiert zu eugenischen Fragestellungen äußerte und dabei Selektionsmechanismen und Züchtungsgedanken ansprach, wird er von verschiedenen Historikern als einer der wichtigsten Wegbereiter der Rassenhygiene und Eugenik in Deutschland betrachtet.
Otto Speck vertritt dagegen die Auffassung, dass Ernst Haeckel 1911 in Dresden eine eugenische Beratungsstelle eröffnete und sich sehr wohl um eine praktische Umsetzung der Rassenhygiene und Eugenik in der Politik bemühte. Er schreibt: „Konkrete Ziele waren eine rassenhygienische Eheberatung und in politischer Hinsicht die Durchsetzung gesetzlicher Regelungen zur Sterilisierung fortpflanzungsunwürdiger Personen aus den unteren sozialen Schichten.“
Durch die Übertragung des darwinistischen Evolutions- und Selektionsprinzips auf menschliche Gesellschaften bereitete Ernst Haeckel in Deutschland, so verschiedene Wissenschaftler, den Boden für den Sozialdarwinismus. Der Soziologe Fritz Corner bezeichnete ihn 1975 als Vater des deutschen Sozialdarwinismus.
Die Juden sind unser Unglück (Aussage) Am 25. Mai 1939 ordnete das bayerische Staatsministerium des Innern die Umbenennung der Paul-Heyse-Straße in Heinrich-von-Treitschke-Straße an, da Heyse Halbjude gewesen sei; Oberbürgermeister Fiehler (NSDAP) ließ die Umbenennung zurückstellen und dabei blieb es. Bereits 2009 eine Diskussion, von Ude beendet, weil er ein bedeutender Historiker, der der Geschichtswissenschaft wichtige Impulse gab Online-Pedition vom 3.2.2015 - Umbenneung in Heinrich-Graetz-Allee
Franz Adolf Eduard Lüderitz (1834 – 1886), Überseekaufmann und Forschungsreisender, erwarb 1883 die dann nach ihm benannte Bucht von Angra Pequena in Südwestafrika und begründete damit die Kolonie Deutsch-Südwestafrika. In der Lüderitzbucht befand sich nach 1904 ein Internierungslager für gefangene Herero und Nama mit unmenschlichen Haftbedingungen.
Am 5. Juli 1884 errichtete Nachtigal die sogenannte deutsche „Schutzherrschaft“ über das Gebiet von Togoland (heute Togo bzw. Teilgebiet von Ghana). Am 14. Juli stellte er Kamerun „unter deutschen Schutz“. Im selben Jahr beglaubigte er die teilweise betrügerisch erworbenen Rechte bzw. Landerwerbungen der Firma Lüderitz im heutigen Namibia („Lüderitzland“). Er hielt sich noch einmal in Kamerun auf und stellte am 11. März 1885 das Mahinland unweit des Nigerdeltas „unter deutschen Schutz“. Um die westafrikanischen Vertragspartner zum Abschluss der Verträge zu bewegen, drohte Nachtigal auch mit Gewalt und Geiselnahmen.
Heinrich Hansjakob, Pfarrer u. Volksschriftsteller. Geb. 19.8.1837 zu Haslach, gest .23.6.1916 zu Haslach.
Wegen Betrug verurteilt
Antrag zur Umbenennung wurde abgelehnt
Robert Koch, Begründer der modernen Bakteriologie, entdeckte den Tuberkel- und den Cholera- Bazillus und erforschte die Schlafkrankheit, die Pest und die Malaria. Geb.11.12.1845 zu Clausthal, gest.27.5.1910 zu Baden-Baden.
Theodor Leutwein, Gouverneur von Deutsch-Südwest- Afrika, Kommandeur d. Schutztruppe, geb. 9.5.1849 zu Strumpfelbronn, gest. 13.4.1921 zu Freiburg i. Breisgau
August Julius Langbehn, der "Rembrandtdeutsche", so genannt nach seinem 1890 erschienenen aufwühlenden Buche "Rembrandt als Erzieher"; geb.26.3•1851 zu Hadersleben (Nordschlgswig); gest. 30.4.1907 zu Rosenheim, begraben zu Puch b.Fürstenfeldbruck.
Antisemit, im Nationalsozialismus gefördert
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten bekundete sie auf einer Mitgliederversammlung des Bundes im November 1933: „Ein sieghaftes 'Heil' auf unseren Volkskanzler, der die Deutschen aus der Verbundenheit mit der Natur heraus gesunden lassen will.“ Auch die Satzungsänderung des Verbandes 1934, nach der nur „deutsche Staatsbürger und Menschen artverwandten Blutes“ Mitglieder werden durften und Juden aus dem Verband ausgeschlossen wurden, fiel noch in ihre Amtszeit.
Max von Gruber, führender Hygieniker, geboren 6. Juli 1853 in Wien, gestorben 16. September 1927 in Berchtesgaden, seit 1902 in München
Verfechter der Rassenhygiene, jedoch bewertete er Hitler als Psychopathen von geringer Rasse und als wahnwitzig Erregten.
Hermann von Wißmann, Afrikaforscher, durchquert 1880 im Dienste der deutschen afrikanischen Gesellschaft Afrika, wird 1888 zum Reichskommissar, für Deutsch-Ostafrika ernannt and nimmt durch Hissen der deutschen Flagge am 1.1.1891 den vom Sultan von Sansibar abgetretenen Küstenstrich in Besitz. 1895/96 Gouverneur von Deutsch-Ostafrika. Geb. 4.9.1853 zu Frankfurt a/O. , gest. 15.6.1905 zu Waisenbach b/Liezen (Steiermark)
Sympathisiere mit der NS-Ideologie
Während des Ersten Weltkriegs versuchte er mit anderen Buren, einen pro-deutschen Aufstand in Südafrika auszulösen. Dies scheiterte an der mangelnden Unterstützung sowohl durch die Bevölkerung als auch durch die relativ schwachen Kolonialtruppen in Deutsch-Südwestafrika. De Wet wurde Anfang Dezember 1914 von Regierungstruppen gefangengenommen und zu sechs Jahren Haft und einer Geldstrafe von 2000 £ verurteilt, aber bereits nach einem Jahr unter der Bedingung, sich nicht weiter politisch zu betätigen, wieder freigelassen.
Karl Ritter von Goebel (1855-1932), Botaniker; seit 1891 Professor für Botanik an der Universität von München; Präsident der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Schöpfer und erster Direktor des neuen Botanischen Gartens; er legte 1900 den Alpengarten auf dem Schachen.
Im Vorwort zum 1941 im Verlag der Ahnenerbe-Stiftung veröffentlichten Briefwechsel mit Ernst Bergdolt beschrieb dieser Goebels während des Ersten Weltkriegs geäußerten Wunsch nach einer „Militärdiktatur“ und weitere antiparlamentaristische Ansichten Goebels. In weiteren seiner Briefe, teils noch aus dem 19. Jahrhundert, finden sich antisemitische Äußerungen (z. B. „Juden der widerwärtigsten Sorte“). In rassistischer Weise kritisierte er im Ersten Weltkrieg England, das „auf Seiten biologisch dem Untergang geweihter Völker kämpft, statt sich des gemeinsamen germanischen Blutes zu erinnern.“
Emil Kraepelin, führender Psychiater, geb.15.2.1856 zu Neustrelitz, gest. 7.10.1926 zu München.1903/1922 Professor an der Universität München
Im Einklang mit Cosima Wagner setzte sich Felix Mottl dafür ein, bei den Bayreuther Festspielen jüdische Sänger und Musiker nach Möglichkeit von der aktiven Mitwirkung auszuschließen.
Freiherr Karl von Gravenreuth Hauptmann d. Schutztruppe Kamerun, hervorgegangen aus dem Inf.-Leib-Regt., geb.12. 12.1858 zu München, gefallen am 5.11.1891 im Kampfe gegen Aufständische bei Buera.
Max Halbe, geb. 4.10.1865 in Güttland bei Danzig, gest. 30.11.1944 in Neuötting(Obb., lebte seit 1895 ständig in München und verkehrte im Kreise, Thomas, Wedekinds und Hartlebens. Der bedeutende Dramatiker und Erzähler, der seien naturalistischen und sozialenThemen mit volksliedhaften lyrischen Stimmungen verband, erregte mit seinem Werken großes Aufsehen und übte auf Theater und Film starkem Einfluß aus.
Werke: "Der Strom", "Jugend", "Scholle und Schicksal", "Mutter Erde", "Freiheir" u.a.
Max Halbe war zwar kein NSDAP-Mitglied, er legte aber bereits 1933 einen Treueschwur auf Adolf Hitler ab, bezog Geldzuwendungen aus Miteln des Reichspropagandaministers und des Münchner NSDAP-Gauleiters bis zu seinen Lebensende.
Emil Nolde, (eigentlich Hansen), geb. 7.8.1867 in Nolde/Kreis Tondern, gest. 13.4.1956 auf seinem Hof Seebühll (Nordschleswig), Graphiker und Maler, welcher u.a. auch in München studierte, führender Vertreter des deutschen Expresionismus.
Die Farbe ist das stärkste Ausdrucksmittel seiner religiösen, dämonischen und maskenhaften Darstellungen. Hohen Rang innerhalb seines Gesamtwerkes nehmen auch seine ca. 400 graphischen Blätter und Aguarelle (Blumen, Tiere, Köpfe) ein.
Emil Nolde war ein begeisterter Nationalsozialist, zusammen mit seiner Frau Ada ein Verehrer des „Führers“, ein Rassist und Antisemit. Er entwarf im Sommer 1933 einen "Entjudungsplan", den er Adolf Hitler vorlegen wollte, denunzierte seinen "Brücke"-Kollegen Max Pechstein und war der NS-Ideologie treu bis 1945.
Für den Miesbacher Anzeiger verfasste er in den letzten 14 Monaten seines Lebens 175 größtenteils (bis auf fünf Fälle) anonyme und meist antisemitische Hetzartikel, vor allem gegen die Regierung in Berlin und die Sozialdemokratie. Aber auch über das jüdische Bürgertum schrieb er beispielsweise: „Teiteles Cohn und Isidor Veigelduft, die dürfen im Sommer nach wie vor ihre verschnörkelten Haxen in die Lederbuxen stellen, am Arm ihre Rebekka im Dirndlg’wand, nach Veilchen und Knoblauch duftend.“ Er bezeichnete die Reichshauptstadt Berlin als „Entenpfuhl“ und eine „Mischung von galizischem Judennest und New Yorker Verbrecher-Viertel“, beschrieb in völkischem Vokabular eine „tiefgewurzelte, in der Rasse begründete, … Eigenart“ und beschimpfte die Weimarer Republik als „charakterlose Deppokratie“. Er nannte deren Vertreter „dieses traurige Saupack aus Tarnopol und Jaroslau“ und hob hervor, dass „wir außer dem Itzig von der Promenadenstraße noch etliche vom Stamme Levi abgeschossen haben …“ (in der Promenadenstraße wurde der bayerische Ministerpräsident Kurt Eisner erschossen). Und den jüdischen Verleger Rudolf Mosse beschimpfte Thoma mit den Worten „Lausejunge mit dem Krauselhaar und deinen geschneckelten Fortbewegungsscheren“.
In zahlreichen Orten sind Straßen oder Wege nach Hans Pfitzner benannt. 2010 wurde in Hamburg mit Wirkung vom 1. Januar 2011 die Pfitznerstraße wegen der NS-Nähe Pfitzners umbenannt; sie ist heute ein Teil der Friedensallee. Weitere Umbenennungen erfolgten im März 2012 in Hamm und im Mai 2012 in Münster.
Am 1. Juni 2016 schlug die Malerin Konstanze Sailer im Rahmen ihres digitalen Gedenkprojektes Memory Gaps – Erinnerungslücken vor, die nach Pfitzner benannte Gasse im Wiener Bezirk Liesing in Alfred-Grünewald-Gasse umzubenennen.Erklärung siehe Von-Erkert-Str.
Friedrich v. Erkert, Hauptmann u. erster Kamelreiterführer d. (Schutztruppe d. sogen. Bayernkompagnie. Geb.30.12.18691 zu Bromberg gefallen am 16.5.1908 bei Seatsul in der Kalahari.
Hans Dominik, verdient um die Erforschung and Befriedung der deutschen Kolonie Kamerun (1893-1910). Geb. 7.5.1870 zu Culm (Westpr.)j gest. 16.12.1910 auf der Heimfahrt von Kamerun
Hans Küfner wollte die Brienner Straße vom Odeonsplatz bis zum Königsplatz in Adolf-Hitler-Straße umzubenennen.
Hans Pfann, Oberstudiendirektor, Schriftsteller, Münchener Alpinist. Geboren 4.8.1878 in Nürnberg, gestorben 5.1.1958 in Bad Reichenhall. Hans Pfann lebte über 50 Jahre in München. Er bestieg im ganzen Alpengebiet als Erster unzählige Eiswände von Viertausendern und leitete Forschungsexpeditionen im Ausland. Pfann war Ehrenmitglied vieler deutscher und österreichischer Alpenvereinssektionen und Gründungsmitglied des Oskar-von-Miller-Polytechnikums [= heutige Fachhochschule] in München.
2014 berief die Stadt Hannover einen Beirat aus Fachleuten zur Überprüfung, ob es bei Personen als Namensgeber für Straßen „eine aktive Mitwirkung im Nazi-Regime oder schwerwiegende persönliche Handlungen gegen die Menschlichkeit gegeben hat“. Er regte die Umbenennung der nach Sauerbruch benannten Straße an. Nach der Darstellung dieses Beirats habe Sauerbruch wissentlich medizinische Versuche an Menschen mindestens in Kauf genommen. Der Beirat erwähnt, dass Sauerbruch zwar beim Reichsjustizminister gegen das Euthanasieprogramm vorstellig geworden sei. Auf Kongressen habe er aber nicht gegen Versuche an KZ-Häftlingen protestiert.
In der Zeit des Nationalsozialismus erhielt Bieber vermehrt Aufträge, er gehörte zu den Vertrauensarchitekten des Generalbaurats für die Hauptstadt der Bewegung unter der Leitung von Hermann Giesler. Zu seinen bekanntesten Bauten aus dieser Zeit zählen die Kaserne der SS-Standarte 1 „Deutschland“ in München-Freimann (erbaut 1936–1939, heutige Ernst-von-Bergmann-Kaserne) und das sogenannte Haus des Deutschen Rechts in München (erbaut 1936 bis 1939), das im III. Reich Sitz der Akademie für Deutsches Recht war.
Nationalsozialistische Vergangenheit?
Fritz Linnenbrügger, geb. 1878 zu Bielefeld. Gefr. bei dem HuBarenregt.Nr. 8, wurde am 29.4.1919 von Rotgardisten bei einem Angriff in der Gegend v. Oberschleißheim gefangen genommen und am 30.4.1919 im Luitpoldgymnasium ermordet.
„kontinuierlich arbeitende Stütze des NS-Regimes im publizistischen Betrieb der Diktatur seit 1933“
Georg Thiele, Korvettenkapitän; gefallen am 17.10.1914 als Chef der 6.Torpedoboots-Halbflottille bei der Insel Texel (Holland).
August Schwingenstein, Journalist, Redakteur und Verleger, geb. 9.3.1881 in Memmingen, gest. 5.11.1968 in Hemmersbach bei Schliersee, war vier Jahre kang Verleger und Chefredakteur des Iller-, Roth- und Günzboten, kam anschließend als Landtagsberichtserstatter nach München, 1945 wegen seiner fachkenntnisse und seiner politischen Inregrität einer der vier Linzensträger und Mitherausgeber der Süddeutschen Zeitung, er war Abgeordneter des Bayerischen Landtags und Mitglied der Verfassungsgebenden Landesversammlung.
Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten 1933 wurde er Mitglied der Reichspressekammer. Am 7. November 1933 wandte er sich an den nationalsozialistischen bayrischen Staatsminister Hermann Esser und bot sich als „Agitator für die nationale Bewegung“ an.[4] Unter dem Pseudonym Der Sonntagsschreiber verfasste er Artikel, in denen er mit nationalsozialistischem Vokabular das NS-Regime guthieß. Nach dem Überfall auf Polen 1939 befürwortete Schwingenstein uneingeschränkt den Zweiten Weltkrieg, lobhudelte 1941 Adolf Hitler und verfasste 1943 Durchhalteparolen.
Kapitän Otto Weddigen, geboren 15.9.1882 in Herford. Ging am 1.3.1915 mit U 29 unter
Georg Fehlner, 1906 - 1938 Stadtkämmerer von Pasing. Geb. 24.3-1884 in Neustadt/Opf. gest. 3.9.1953 in Neustadt/Opf.
Fehlner war über 30 Jahre für Pasing ein umsichtiger Vermögensverwalter und führte eine besonders weitblickende Grundstückspolitik. Fehlner erbaute auch die Pasinger Skihütte am Spitzingsee.
Seidel identifizierte sich mit der Ideologie des Nationalsozialismus. Im Oktober 1933 gehörte sie zu jenen 88 Schriftstellern, die das Gelöbnis treuester Gefolgschaft für Adolf Hitler unterschrieben.
Am Führerkult um Adolf Hitler beteiligte sie sich mit ihrem Gedicht Lichtdom, das in den Zeilen gipfelt: „Hier stehn wir alle einig um den Einen, und dieser Eine ist des Volkes Herz“.
Univ. Prof. Dr. h. c. Hans Ludwig Held, Stadtbibliotheksdirektor, Kulturbeauftragter der Stadt München. Geb. 1.8.1885 in Neuburg/Donau, gest. 3.8.1954 in München.
Prof. Held hat für München bleibende Verdienste als Schöpfer der Münchener Stadtbibliothek, als Förderer der Volksbüchereien und Kinderlesehallen. Er reorganisierte nach dem 2. Weltkrieg das Münchener Kulturwesen und war auch vielseitig schriftstellerisch tätig.
Lilly Reich, geb. am 16.06.1885 in Berlin, gest. 1947 in Berlin, Innenarchitektin. Lilly Reich war ab 1912 Mitglied des Deutschen Werkbundes und wurde 1920 die erste Frau in dessen Vorstand. Am Bauhaus 1932 bis 1933 Leiterin der Ausbauabteilung. Nach 1945 Atelier für Architektur, Design, Textilien und Mode in Berlin, anschließend Lehrtätigkeit an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin.
Heila, genannt Hella, Gräfin von Westarp, geb. 11.1.1886 zu Partenkirchen, wurde am 26. April 1919 von Rotgardisten als Geisel festgenommen und am 30.4.1919 im Luitpoldgymnasium ermordet.
Hella von Westarp war Sekretärin der Thule-Gesellschaft, einer Vorläuferin der NSDAP.
Seit 1937 NSDAP Mitglied, trat im besetzten Krakau als „Träger des deutschen Kulturwillens im Osten“ auf, stand auf der Gottbegnadeten-Liste
Der IOC-Präsidenten ist wegen seiner rassistischen und antisemitischen Einstellung umstritten.
Erich Giese.Kapitänleutnant,Kommandant der "S20", Z-Flottille in Flandern. Gef. am 5.6.1917 bei einem Vorstoß in den englischen Kanal.
Marineoffizier, fiel im Ersten Weltkrieg
Dichter, geboren 6. Juli 1887 zu Eisenach, gefallen 16. Oktober 1917 auf der Insel Ösel. Verfasser von Dramen, Gedichten und Novellen
Georg Britting, geb. 17.2.1891 in Regensburg, gest. 27.4.1964 in München, Dichter, Lyriker und Erzähler von starker Bildhaftigkeit und tiefsinnigen Humor, der in seiner Lyrik als hervoragender Repräsentant des magischen Realismus in der deutschen Literatur gilt. Britting war Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und der Westberliner Akademie der Künste; er erhielt mehrere Dichterpreise u.a. 1935 den Münchner Dichterpreis.
Profitierte von Dritten Reich
Univ. Prof. Dr. phil. Ernst Buchner, Kunsthistoriker, Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen von 1930-46, 1953-1957, Mitglied der Bayr. Akademie der Wissenschaften, geb. 20.3.1892 und gest. 3.6.1962 in München, verdient um den Wiederaufbau der Alten Pinakothek und die Erforschung dr altdeutschen Malerei, u.a. der Münchner Mler der Spätgotik Jan Pollak und Niklas Horwerk.
Buchner, der dem Kampfbund für Deutsche Kultur angehörte, trat im Mai 1933 der NSDAP bei. Laut Petropoulos soll er „die Gestapo bei der Beschlagnahmung jüdischer Kunstgüter“ unterstützt haben. Im Juni 1942 reiste er im Auftrag der Berliner Reichskanzlei in das unbesetzte Frankreich, um den nach Pau an den atlantischen Pyrenäen ausgelagerten Genter Altar ins Deutsche Reich zu schaffen. Nach dem Zweiten Weltkrieg behauptete Buchner in einem Verhör bei den Kunstraubspezialisten des amerikanischen „Office of Strategic Services“, es habe sich dabei um keine Beschlagnahme, sondern eine Luftschutzmaßnahme gehandelt.
Manfred von Richthofen, geboren 2. Mai 1892 in Breslau, im Luftkampf gefallen am 21. April 1918 an der Somme
Walter Deike, Kunstgewerbezeichner, gab. 1894 zu Magdeburg, wurde am 26. April 1919 in München von Rotgardisten als Geisel festgenommen und am 30. April 1919 im Luitpoldgymnasium ermordet»
Hans Koch, Universitätsprofessor für Wirtschafts- und Gesellschaftskunde Osteuropas, Gründer und Direktor des Osteuropa-Instituts in München, geb. 7.7.1897 in Kaltwasser bei Lemberg, gest. 9.4.1959 in München.
Professor Hans Koch hat durch sein Wirken dazu beigetragen, die guten nachbarlichen Beziehungen mit den Völkern Osteuropas neu zu beleben und auf allen kulturellen Gebieten weiter zu pflegen.
Koch wurde 1. Januar 1932 Mitglied der NSDAP in Österreich und nochmals am 1. August 1935 im Deutschen Reich (Mitgliedsnr. 3.703.926).[2] In Breslau fungierte er auch als Blockleiter. Er wurde Mitglied beim NS-Altherrenbund sowie beim NS-Dozentenbund und dem Nationalsozialistischen Lehrerbund.
Skandal um ein Nazi-BuchKurz nach dem Anschluss Österreichs dirigierte Böhm am 30. März 1938 im Wiener Konzerthaus die Wiener Symphoniker beim „Ersten festlichen Konzert im neuen deutschen Reich“, begrüßte das Publikum mit dem Hitlergruß (ohne dazu verpflichtet gewesen zu sein)[9] und ließ einleitend das Horst-Wessel-Lied spielen. Zur „Volksabstimmung“ über den „Anschluss“ Österreichs schrieb Böhm im April 1938: „Wer dieser Tat des Führers nicht mit einem hundertprozentigen JA zustimmt, verdient nicht, den Ehrennamen Deutscher zu tragen.“[
Centa Hafenbrädl, geboren am 03.05.1894 in Übersee am Chiemsee, gestorben am 29.12.1973 in Haar bei München.
Von 1918 an war sie in verschiedenen Organisationen der freien Wohlfahrt tätig. Ab 1921 wirkte sie im früheren Sozialministerium als Referentin für Frauenarbeit in der Industrie. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie Leiterin der Münchner Nothilfe. Als Frau der ersten Stunde gehörte sie von 1947 bis 1970 dem Stadtrat an. Sie war sowohl Korreferentin im Sozialreferat als auch im Personalreferat sowie langjähriges Vorstandsmitglied des Caritas-Verbandes.
Dazu Priebergs Kommentar: „Die Besatzungsbehörde besaß 1946 die NSDAP-Karteikarte Kabastas. Die Quälerei mit Todesfolge war ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Ein Beispiel mehr, daß ehrliche, empfindsame Persönlichkeiten den Absurditäten der ‚Ennazifizierung‘ [sic] durch dumme Bürokraten des Military Government nicht gewachsen waren; die Dickfelligen setzten ihre Karriere ohne Skrupel fort.“ Kabastas Schutzbehauptung, dass die Aufnahme 1938 nur „in Aussicht genommen sei“, stimmte jedoch nicht, da in seiner Ummeldungsbestätigung vom 8. Februar 1940 von Wien nach München festgehalten wurde, dass er seine Mitgliedskarte vorgelegt und die Mitgliedsbeiträge bis November 1940 bezahlt habe.
Freiherr Franz Karl von Teuchert, geb. 20.Juli 1900 zu Marburg (Steiermark), Freiwilliger beim Freikorps Regensburg, wurde am 29. April 1919 von Rotgardisten in Neufahrn bei Anzing verhaftet und am 30.April 1919 im Luitpoldgymnasium ermordet,
Anwärter auf die Mitgliedschaft in der nationalistischen Thule-Gesellschaft,
Walter Kiaulehn, Journalist und Schriftsteller, geb. 4.7.1900 in Berlin, gest. 7.12.1968 in München, begann 1924 seine journalistische Tätigkeit in der Feuilletonredaktion des "Berliner Tagblattes" und gehörte 1930 bis 1933 dem Redaktionsstab der "BZ am Mittag" an,ab 1945 Journalist bei der Neuen Deutschen Zeitung in München, kam 1950 als Theaterkritiker und späterer Leitender Redakteur zum "Münchner Merkur"; 1960 wurde er für seine besonderen Verdienste mit dem "Literaturpreis der Landeshauptstadt München" ausgezeichnet.
Sprecher der Deutschen Wochenschau und vieler NS-Kulturfilme
1943 wurde er überdies vom Propaganda-Ministerium für Drehbucharbeiten zu NS-Kulturfilmen unabkömmlich (uk) gestellt.
Aus Frankreich schrieb er Jubelartikel über die Zerstörung der Altstadt von Marseille,
Ab 1944 war er hier in erster Linie für die Durchhaltepropaganda mit Berlinbezug in der Illustrierten verantwortlich
Adolf Butenandt, geb. 24.03.1903 in Bremerhaven, gest. 18.01.1995 in München, Chemiker. Er war einer der bedeutendsten Biochemiker des 20. Jahrhunderts. Für seine Arbeiten über das Sexualhormon erhielt er 1939 den Nobelpreis für Chemie. Mit seinen Arbeiten legte er den Grundstein für die Entwicklung der Antibabypille. Zu seinen großen Leistungen gehören die Isolierung des ersten Insektenhormons 1954 und des ersten Sexuallockstoffes der Insekten 1959. Er trug damit wesentlich zur biologischen Schädlingsbekämpfung bei. Außerdem förderte er entscheidend die Virusforschung in Deutschland. 1956 wurde er an die Ludwig-Maximilians-Universität berufen. 1960 bis 1972 war er Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, anschließend deren Ehrenpräsident. Seit 1985 Ehrenbürger Münchens. Er wurde durch zahlreiche in- und ausländische Auszeichnungen geehrt.
Rudolf Zenker, geb. 24.02.1903 in München, gest. 18.01.1984 in München, Chirurg. Zenker nahm 1958 die erste erfolgreiche Operation am offenen Herzen in Deutschland vor. Er war es auch, der 1969 die erste Herztransplantation in München durchführte. Eng mit seinem Namen ist der Bau des Klinikums Großhadern mit einer herzchirurgischen Abteilung verbunden.
In der Zeit des Nationalsozialismus wurde er 1934 Mitglied der SA und 1937 Mitglied der NSDAP. Ebenso trat er dem NS-Ärztebund, dem NS-Lehrerbund, dem NS-Dozentenbund und dem NS-Fliegerkorps bei.
Hermann Proebst, Journalist, Redakteur und Schriftsteller, geb. 25.2.1904 und gest. 15.7.1970 in München, von 1947-1949 Pressechef der Bayerischen Stattskanzlei, kam 1949 als Leiter des Ressorts Innenpolitik und stellvertretender Chefredakteur zur Süddeutschen Zeitung und war 1960 deren Chefreadkteur.
Laut dem Historiker Alexander Korb, der an der University of Leicester derzeit eine Habilitationsschrift über Hermann Proebst und das Medienmilieu im Deutschland der Nachkriegszeit schreibt, verkörpert Proebst „die intellektuelle Kooperation der Faschisten im besetzten Europa“.
NSDAP-Mitglied, Ausbeutung von Zwangsarbeitern. In der nach ihm benannten Straße befand sich ein Kriegsgefangenenlager!