Münchner Straßenverzeichnis

Belastete Straßennamen

Groß-Nabas-Straße



0 – 0
(15. Trudering-Riem)
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Am 2. - 4.1.1905 fand bei Groß Nabas in Deutsch-Südwestafrika ein Gefecht gegen den Großkapitän der Witboi-Hottentotten statt, an dem die Bayernkompagnie hervorragend beteiligt war.

Waterbergstraße



0 – 0
(15. Trudering-Riem)
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Am Waterberg (ehern. Deutsch-Südwestafrika) fand 1904 ein entscheidendes Gefecht im Herero- Feldzug statt, an dem viele Bayern teilnahmen.

Kolumbusplatz


Kolumbus Christoph
1451 – 20.5.1506
(5. Au-Haidhausen)
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Dem Entdeckerdrang und dem Mut, in unbekannte Gewässer vorzustoßen, steht gegenüber, dass die Spanier auf seinen Befehl die indigene Bevölkerung versklavten und Gräueltaten verübten

Gröbenstraße


Groeben Otto Friedrich von der
16.4.1657 – 30.6.1728
(13. Bogenhausen)
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Major; Otto Friedrich von der Groben, Forschungsreisender, gründete am 1.1.1683 die brandenburgische Festung Groß-Friedrichsburg an der afrikanischen Goldküste. Geb. 1.4.1657 zu Pratten im Ermeland, gest. 30.1.1728 auf seinen Gütern Ostpreußen.

Nettelbeckstraße


Nettelbeck Joachim
20.9.1738 – 29.1.1824
(13. Bogenhausen)
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Joachim Nettelbeck, Seefahrer, organisiert mit Schill und Gneisenau erfolgreich die Verteidigung der von den Franzosen belagerten Festung Kolberg (1806). Er weist als einer der ersten auf die Notwendigkeit hin, Kolonien zur Stützung der Landmacht zu erwerben, Geb. 20.9.1738 zu Kolberg, gest. 29.1.1824 dortselbst

Joachim Nettelbeck, bekannt als Verteidiger Kolbergs während der napoleonischen Belagerung, war zuvor aktiv am transatlantischen Sklavenhandel beteiligt. Als Seemann und Kaufmann organisierte er Fahrten nach Westafrika, um versklavte Menschen nach Amerika zu transportieren. Er selbst berichtete später offen und ohne Reue über seine Rolle in diesem unmenschlichen Handel. Diese Beteiligung an einem der größten Menschheitsverbrechen belastet sein historisches Bild erheblich, auch wenn er später als patriotischer Held stilisiert wurde.

Richard-Wagner-Straße


Wagner Richard
22.5.1813 – 13.2.1883
(3. Maxvorstadt)
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Richard Wagner, einer der einflussreichsten Komponisten des 19. Jahrhunderts, vertrat offen antisemitische und nationalistische Ansichten. In Schriften wie „Das Judenthum in der Musik“ diffamierte er jüdische Musiker und stellte sie als kulturell minderwertig dar. Seine Ideen fanden später Anklang im völkischen Denken und beeinflussten antisemitische Strömungen bis hin zum Nationalsozialismus. Auch wenn Wagner lange vor dem Dritten Reich starb, wirkt seine Ideologie problematisch nach und belastet das Bild eines sonst herausragenden musikalischen Schaffens nachhaltig.

Joergplatz

Bild fehlt

Joerg Joseph Edmund
23.12.1819 – 18.11.1901
(25. Laim)
Wikipedia Deutsche Biografie

Er polemisierte gegen den „Emancipationsschwindel“ und bezeichnete das Wirken von Juden als „corrosives Gift“. Jörg vermutete, dass der Kulturkampf im Interesse der Börse geführt worden sei: „So ist dieser unblutige Religionskrieg allerdings sehr diensam gewesen, um den Mamelucken der Geldmacht in den parlamentarischen Körpern ihre Mehrheit und ihren Einfluß zu sichern (...)“; Jörg sprach auch vom „verjudeten Liberalismus in deutschen Landen“.

Joergstraße

Bild fehlt

Joerg Joseph Edmund
23.12.1819 – 18.11.1901
(25. Laim)
Wikipedia Deutsche Biografie

Er polemisierte gegen den „Emancipationsschwindel“ und bezeichnete das Wirken von Juden als „corrosives Gift“. Jörg vermutete, dass der Kulturkampf im Interesse der Börse geführt worden sei: „So ist dieser unblutige Religionskrieg allerdings sehr diensam gewesen, um den Mamelucken der Geldmacht in den parlamentarischen Körpern ihre Mehrheit und ihren Einfluß zu sichern (...)“; Jörg sprach auch vom „verjudeten Liberalismus in deutschen Landen“.

Ernst-Haeckel-Straße


Haeckel Ernst
16.2.1834 – 9.8.1919
(23. Allach-Untermenzing)
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Ernst Haeckel, bedeutender Zoologe und Evolutionsbiologe, vertrat rassistische und sozialdarwinistische Theorien, die später ideologisch missbraucht wurden. Er propagierte eine hierarchische Einteilung von „Menschenrassen“, wobei er Europäer als überlegen einstufte. Zudem befürwortete er eugenische Maßnahmen und äußerte sich abwertend über bestimmte Bevölkerungsgruppen. Seine pseudowissenschaftlichen Ideen trugen zur Legitimierung kolonialer und rassistischer Denkweisen bei. Trotz wissenschaftlicher Verdienste bleibt sein Erbe wegen dieser menschenverachtenden Positionen und seines Einflusses auf völkisches Gedankengut problematisch.

Treitschkestraße


Treitschke Heinrich von
15.9.1834 – 28.4.1896
(10. Moosach)
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Die Juden sind unser Unglück (Aussage) Am 25. Mai 1939 ordnete das bayerische Staatsministerium des Innern die Umbenennung der Paul-Heyse-Straße in Heinrich-von-Treitschke-Straße an, da Heyse Halbjude gewesen sei; Oberbürgermeister Fiehler (NSDAP) ließ die Umbenennung zurückstellen und dabei blieb es. Bereits 2009 eine Diskussion, von Ude beendet, weil er ein bedeutender Historiker, der der Geschichtswissenschaft wichtige Impulse gab Online-Pedition vom 3.2.2015 - Umbenneung in Heinrich-Graetz-Allee

Lüderitzstraße


Lüderitz Franz Adolf Eduard
16.7.1834 – 24.10.1886
(13. Bogenhausen)
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Franz Adolf Eduard Lüderitz (1834 – 1886), Überseekaufmann und Forschungsreisender, erwarb 1883 die dann nach ihm benannte Bucht von Angra Pequena in Südwestafrika und begründete damit die Kolonie Deutsch-Südwestafrika. In der Lüderitzbucht befand sich nach 1904 ein Internierungslager für gefangene Herero und Nama mit unmenschlichen Haftbedingungen.

Franz Adolf Eduard Lüderitz war ein deutscher Kaufmann und Kolonialpionier, der 1883 das Gebiet um Angra Pequena (heute Lüderitz, Namibia) durch Täuschung und Ausnutzung sprachlicher Missverständnisse von einheimischen Chiefs erwarb. Sein Vorgehen gilt als Beispiel kolonialer Landaneignung ohne legitime Zustimmung. Lüderitz’ Handeln legte den Grundstein für die deutsche Kolonie „Deutsch-Südwestafrika“, wo später schwere Verbrechen an den Herero und Nama begangen wurden. Seine Rolle als Wegbereiter des Kolonialismus wird heute kritisch bewertet und belastet sein historisches Erbe.

Nachtigalstraße


Nachtigal Gustav
23.2.1834 – 20.4.1885
(9. Neuhausen-Nymphenburg )
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Am 5. Juli 1884 errichtete Nachtigal die sogenannte deutsche „Schutzherrschaft“ über das Gebiet von Togoland (heute Togo bzw. Teilgebiet von Ghana). Am 14. Juli stellte er Kamerun „unter deutschen Schutz“. Im selben Jahr beglaubigte er die teilweise betrügerisch erworbenen Rechte bzw. Landerwerbungen der Firma Lüderitz im heutigen Namibia („Lüderitzland“). Er hielt sich noch einmal in Kamerun auf und stellte am 11. März 1885 das Mahinland unweit des Nigerdeltas „unter deutschen Schutz“. Um die westafrikanischen Vertragspartner zum Abschluss der Verträge zu bewegen, drohte Nachtigal auch mit Gewalt und Geiselnahmen.

Hansjakobstraße


Hansjakob Heinrich
19.8.1837 – 23.6.1916
(14. Berg am Laim)
Wikipedia Deutsche Biografie

Heinrich Hansjakob, Pfarrer u. Volksschriftsteller. Geb. 19.8.1837 zu Haslach, gest .23.6.1916 zu Haslach.

Heinrich Hansjakob, katholischer Priester, Schriftsteller und Politiker, war eine prägende Figur des badischen Liberalismus im 19. Jahrhundert. Trotz seines sozialen Engagements und seiner Volksnähe äußerte er in seinen Schriften immer wieder antisemitische und nationalistische Ansichten. Juden stellte er teils als habgierig und fremd gegenüber der bäuerlich-christlichen Bevölkerung dar. Seine stereotypen und abwertenden Darstellungen trugen zur Verfestigung judenfeindlicher Ressentiments bei.

Klugstraße

Bild fehlt

Klug Ludwig Peter von
1838 – 3.6.1913
(9. Neuhausen-Nymphenburg )
  Deutsche Biografie

Ludwig Peter von Klug (1836–1921), Jurist und königlicher Staatsbeamter, wirkte im Kontext des autoritär geprägten Königreichs Bayern. Seine Karriere war eng mit einer konservativen Verwaltungspraxis verbunden, die Reformen oft ablehnte und an starren Hierarchien festhielt. Kritisiert wird seine Rolle als Vertreter eines obrigkeitlich geprägten Staatsverständnisses, das demokratische Mitbestimmung und soziale Belange vernachlässigte. Seine Amtsführung blieb geprägt von Loyalität zur Monarchie – auch in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche, die er weitgehend ignorierte.

Robert-Koch-Straße


Koch Robert
11.12.1843 – 27.5.1910
(1. Altstadt-Lehel)
Wikipedia Deutsche Biografie

Robert Koch, Begründer der modernen Bakteriologie, entdeckte den Tuberkel- und den Cholera- Bazillus und erforschte die Schlafkrankheit, die Pest und die Malaria. Geb.11.12.1845 zu Clausthal, gest.27.5.1910 zu Baden-Baden.

Robert Koch, Nobelpreisträger und Pionier der Mikrobiologie, leistete bedeutende Beiträge zur Medizin, doch einige Aspekte seines Wirkens sind kritisch zu sehen. Während seiner Forschung in den deutschen Kolonien, insbesondere in Deutsch-Ostafrika, führte er Experimente zur Schlafkrankheit durch, bei denen Einheimische teils unter Zwang behandelt und isoliert wurden. Diese medizinischen Maßnahmen erfolgten oft ohne ausreichende ethische Standards oder Einwilligung. Kochs Rolle als Teil der kolonialen Gesundheitsverwaltung wirft daher aus heutiger Sicht moralisch problematische Fragen auf.

Leutweinstraße


Leutwein Theodor
9.5.1849 – 13.4.1921
(13. Bogenhausen)
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Theodor Leutwein, Gouverneur von Deutsch-Südwest- Afrika, Kommandeur d. Schutztruppe, geb. 9.5.1849 zu Strumpfelbronn, gest. 13.4.1921 zu Freiburg i. Breisgau

Theodor Leutwein war als Gouverneur von Deutsch-Südwestafrika (heute Namibia) maßgeblich an der kolonialen Unterdrückung beteiligt. Zwar setzte er zunächst auf eine Strategie der “militärischen und diplomatischen Durchdringung”, doch auch unter seiner Führung kam es zu brutaler Gewalt gegen die einheimische Bevölkerung. Er war mitverantwortlich für die strukturelle Entrechtung der Herero und Nama und legte den Grundstein für die spätere Vernichtungspolitik. Seine kolonialen Ansichten waren rassistisch geprägt und dienen heute als Beispiel für die Gewalt des deutschen Kolonialismus.

Langbehnstraße


Langbehn August Julius
26.3.1851 – 30.4.1907
(20. Hadern)
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August Julius Langbehn, der "Rembrandtdeutsche", so genannt nach seinem 1890 erschienenen aufwühlenden Buche "Rembrandt als Erzieher"; geb.26.3•1851 zu Hadersleben (Nordschlgswig); gest. 30.4.1907 zu Rosenheim, begraben zu Puch b.Fürstenfeldbruck.

August Julius Langbehn, Kulturkritiker und Autor des einflussreichen Buches Rembrandt als Erzieher, vertrat völkisch-nationalistische und antisemitische Ideologien. Er propagierte eine Rückkehr zu einem „ursprünglich deutschen Geist“ und lehnte Aufklärung, Rationalismus und kosmopolitische Einflüsse vehement ab. Juden diffamierte er als kulturell fremd und gefährlich für die deutsche Identität. Seine Schriften beeinflussten das völkische Denken im Kaiserreich und die Ideologie des Nationalsozialismus. Trotz literarischem Einfluss bleibt sein Wirken wegen dieser radikalen Positionen stark ideologisch belastet.

Lina-Hähnle-Straße

Bild fehlt

Hähnle Lina
3.2.1851 – 1.2.1941
(23. Allach-Untermenzing)
Wikipedia Deutsche Biografie

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten bekundete sie auf einer Mitgliederversammlung des Bundes im November 1933: „Ein sieghaftes 'Heil' auf unseren Volkskanzler, der die Deutschen aus der Verbundenheit mit der Natur heraus gesunden lassen will.“ Auch die Satzungsänderung des Verbandes 1934, nach der nur „deutsche Staatsbürger und Menschen artverwandten Blutes“ Mitglieder werden durften und Juden aus dem Verband ausgeschlossen wurden, fiel noch in ihre Amtszeit.

Max-von-Gruber-Straße


Gruber Max von
6.7.1853 – 16.9.1927
(4. Schwabing-West)
Wikipedia Deutsche Biografie

Max von Gruber, führender Hygieniker, geboren 6. Juli 1853 in Wien, gestorben 16. September 1927 in Berchtesgaden, seit 1902 in München

Max von Gruber, ein angesehener Hygieniker und Bakteriologe, vertrat offen sozialdarwinistische und rassistische Theorien. Er propagierte die Idee einer „Reinhaltung der Rasse“ und warnte vor „Rassenmischung“, insbesondere durch jüdische Einflüsse. Seine pseudowissenschaftlichen Aussagen trugen zur Popularisierung antisemitischer und eugenischer Gedanken im wilhelminischen Deutschland bei. Gruber war mit dem völkischen Milieu verbunden und beeinflusste nationalistische sowie rassistische Diskurse, die später vom Nationalsozialismus aufgegriffen wurden.

Wißmannstraße


Wißmann Hermann von
4.9.1853 – 15.6.1905
(13. Bogenhausen)
Wikipedia Deutsche Biografie

Hermann von Wißmann, Afrikaforscher, durchquert 1880 im Dienste der deutschen afrikanischen Gesellschaft Afrika, wird 1888 zum Reichskommissar, für Deutsch-Ostafrika ernannt and nimmt durch Hissen der deutschen Flagge am 1.1.1891 den vom Sultan von Sansibar abgetretenen Küstenstrich in Besitz. 1895/96 Gouverneur von Deutsch-Ostafrika. Geb. 4.9.1853 zu Frankfurt a/O. , gest. 15.6.1905 zu Waisenbach b/Liezen (Steiermark)

Hermann von Wissmann war deutscher Afrikaforscher, Offizier und Kolonialverwalter, der eine zentrale Rolle bei der gewaltsamen Durchsetzung deutscher Interessen in Afrika spielte. Als Reichskommissar in Deutsch-Ostafrika führte er brutale „Strafexpeditionen“ gegen Aufstände, bei denen viele Einheimische getötet wurden. Er setzte Söldnertruppen ein und betrieb eine Politik der Einschüchterung und Repression. Wissmann gilt als Symbol imperialer Gewalt und kolonialer Unterdrückung. Sein Handeln trug maßgeblich zur gewaltsamen Etablierung der Kolonialherrschaft und zur Zerstörung lokaler Strukturen bei.

Isolde-Kurz-Straße


Kurz Isolde
21.12.1853 – 6.4.1944
(13. Bogenhausen)
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Isolde Kurz (1853–1944) war eine deutsche Schriftstellerin und Dichterin, die vor allem für ihre Novellen und Gedichte bekannt ist. Obwohl sie in der literarischen Welt Anerkennung fand, gibt es Aspekte ihres Lebens, die kritisch betrachtet werden können. Während der Zeit des Nationalsozialismus zeigte sie eine ambivalente Haltung gegenüber dem Regime. So verfasste sie beispielsweise auf Druck der Reichsschrifttumskammer ein Gedicht zum 50. Geburtstag Adolf Hitlers, obwohl sie zuvor Aufrufe gegen Antisemitismus und für die Ächtung von Kriegsmitteln unterzeichnet hatte. Diese Widersprüchlichkeit in ihrem Verhalten wirft Fragen über ihre politische Haltung und Anpassungsfähigkeit in schwierigen Zeiten auf.  

Dewetstraße


Wet Christiaan Rudolf de
7.10.1854 – 5.2.1922
(11. Milbertshofen-Am Hart)
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Während des Ersten Weltkriegs versuchte er mit anderen Buren, einen pro-deutschen Aufstand in Südafrika auszulösen. Dies scheiterte an der mangelnden Unterstützung sowohl durch die Bevölkerung als auch durch die relativ schwachen Kolonialtruppen in Deutsch-Südwestafrika. De Wet wurde Anfang Dezember 1914 von Regierungstruppen gefangengenommen und zu sechs Jahren Haft und einer Geldstrafe von 2000 £ verurteilt, aber bereits nach einem Jahr unter der Bedingung, sich nicht weiter politisch zu betätigen, wieder freigelassen.

Von-Goebel-Platz


Goebel Karl Immanuel von
8.3.1855 – 9.10.1932
(9. Neuhausen-Nymphenburg )
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Karl Ritter von Goebel (1855-1932), Botaniker; seit 1891 Professor für Botanik an der Universität von München; Präsident der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Schöpfer und erster Direktor des neuen Botanischen Gartens; er legte 1900 den Alpengarten auf dem Schachen.

Im Vorwort zum 1941 im Verlag der Ahnenerbe-Stiftung veröffentlichten Briefwechsel mit Ernst Bergdolt beschrieb dieser Goebels während des Ersten Weltkriegs geäußerten Wunsch nach einer „Militärdiktatur“ und weitere antiparlamentaristische Ansichten Goebels. In weiteren seiner Briefe, teils noch aus dem 19. Jahrhundert, finden sich antisemitische Äußerungen (z. B. „Juden der widerwärtigsten Sorte“). In rassistischer Weise kritisierte er im Ersten Weltkrieg England, das „auf Seiten biologisch dem Untergang geweihter Völker kämpft, statt sich des gemeinsamen germanischen Blutes zu erinnern.“

Kraepelinstraße


Kraepelin Emil
5.2.1856 – 7.10.1926
(4. Schwabing-West)
Wikipedia Deutsche Biografie

Emil Kraepelin, führender Psychiater, geb.15.2.1856 zu Neustrelitz, gest. 7.10.1926 zu München.1903/1922 Professor an der Universität München

Emil Kraepelin, bedeutender Psychiater und Mitbegründer der modernen Klassifikation psychischer Krankheiten, vertrat gleichzeitig problematische weltanschauliche Positionen. Er war ein früher Befürworter der Eugenik und plädierte für eine „Reinhaltung“ der „Volksgesundheit“. Kraepelin äußerte sich abwertend über Menschen mit geistiger Behinderung und unterstützte rassenhygienische Ideen, die später im Nationalsozialismus aufgegriffen wurden. Seine wissenschaftliche Autorität trug dazu bei, pseudowissenschaftliche Konzepte zu legitimieren, was sein Vermächtnis trotz medizinischer Verdienste kritisch belastet.

Mottlstraße


Mottl Felix Josef
24.8.1856 – 2.7.1911
(12. Schwabing-Freimann)
Wikipedia Deutsche Biografie

Felix Mottl, bedeutender Dirigent und enger Vertrauter der Wagner-Familie, setzte sich im Einklang mit Cosima Wagner dafür ein, jüdische Sänger und Musiker bei den Bayreuther Festspielen möglichst von der Mitwirkung auszuschließen. Diese antisemitische Haltung entsprach dem völkischen Geist des frühen Bayreuth-Kults und trug zur Ausgrenzung jüdischer Künstler im Musikbetrieb bei. Trotz seines künstlerischen Ansehens wirft diese ideologische Nähe zur antisemitischen Ausrichtung der Festspiele einen kritischen Schatten auf sein musikalisches Erbe.

Von-Gravenreuth-Straße


Gravenreuth Karl von
12.12.1858 – 8.11.1891
(15. Trudering-Riem)
Wikipedia Deutsche Biografie

Freiherr Karl von Gravenreuth Hauptmann d. Schutztruppe Kamerun, hervorgegangen aus dem Inf.-Leib-Regt., geb.12. 12.1858 zu München, gefallen am 5.11.1891 im Kampfe gegen Aufständische bei Buera.

Karl von Gravenreuth war ein deutscher Offizier und Kolonialbeamter, der während seiner Einsätze in Deutsch-Ostafrika und Kamerun für seine harte Vorgehensweise bekannt war. In Ostafrika spielte er eine Schlüsselrolle bei der Niederschlagung des sogenannten “Araber-Aufstandes”, wobei er militärische Gewalt gegen die lokale Bevölkerung einsetzte. Später rekrutierte er eigenmächtig Söldner, teils durch fragwürdige Methoden wie den Kauf von Unfreien in Dahomey, um sie in Kamerun einzusetzen. Seine “Strafexpeditionen” führten zur Zerstörung von Dörfern und Vertreibung von Einheimischen.

Richard-Strauss-Tunnel


Strauss Richard
11.6.1864 – 8.9.1949
(5. Au-Haidhausen)
Wikipedia Deutsche Biografie

Richard-Strauss-Straße


Strauss Richard
11.6.1864 – 8.9.1949
(13. Bogenhausen)
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Richard Strauss, einer der bedeutendsten Komponisten seiner Zeit, war von 1933 bis 1935 Präsident der Reichsmusikkammer. In dieser Funktion war er Teil des nationalsozialistischen Kulturbetriebs. Zwar distanzierte er sich persönlich nicht ausdrücklich von der NS-Ideologie, kooperierte jedoch mit dem Regime, unter anderem um seine berufliche Stellung und die Sicherheit seiner jüdischen Schwiegertochter zu wahren. Sein Verhalten während dieser Zeit – insbesondere das Ausbleiben öffentlicher Kritik – wird heute ambivalent bewertet und kritisch historisch eingeordnet.

Max-Halbe-Weg


Halbe Max
4.10.1865 – 30.11.1944
(13. Bogenhausen)
Wikipedia Deutsche Biografie

Max Halbe, geb. 4.10.1865 in Güttland bei Danzig, gest. 30.11.1944 in Neuötting(Obb., lebte seit 1895 ständig in München und verkehrte im Kreise, Thomas, Wedekinds und Hartlebens. Der bedeutende Dramatiker und Erzähler, der seien naturalistischen und sozialenThemen mit volksliedhaften lyrischen Stimmungen verband, erregte mit seinem Werken großes Aufsehen und übte auf Theater und Film starkem Einfluß aus.
Werke: "Der Strom", "Jugend", "Scholle und Schicksal", "Mutter Erde", "Freiheir" u.a.

Max Halbe war zwar kein NSDAP-Mitglied, er legte aber bereits 1933 einen Treueschwur auf Adolf Hitler ab, bezog Geldzuwendungen aus Miteln des Reichspropagandaministers und des Münchner NSDAP-Gauleiters bis zu seinen Lebensende.

Emil-Nolde-Straße


Nolde Emil
7.8.1867 – 13.4.1956
(15. Trudering-Riem)
Wikipedia Deutsche Biografie

Emil Nolde, (eigentlich Hansen), geb. 7.8.1867 in Nolde/Kreis Tondern, gest. 13.4.1956 auf seinem Hof Seebühll (Nordschleswig), Graphiker und Maler, welcher u.a. auch in München studierte, führender Vertreter des deutschen Expresionismus.
Die Farbe ist das stärkste Ausdrucksmittel seiner religiösen, dämonischen und maskenhaften Darstellungen. Hohen Rang innerhalb seines Gesamtwerkes nehmen auch seine ca. 400 graphischen Blätter und Aguarelle (Blumen, Tiere, Köpfe) ein.

Emil Nolde, expressionistischer Maler, gilt als umstrittene Figur. Obwohl seine Werke von den Nationalsozialisten als „entartet“ diffamiert und teilweise beschlagnahmt wurden, war Nolde überzeugter Antisemit und Nationalist. Er trat früh der NSDAP-nahen Bewegung bei und hoffte auf Anerkennung durch das Regime. In privaten Schriften äußerte er stark antisemitische Ansichten. Seine Selbstdarstellung als verfolgter Künstler nach 1945 verschleierte seine ideologische Nähe zum Nationalsozialismus.

Ludwig-Thoma-Straße


Thoma Ludwig
21.1.1867 – 26.8.1921
(21. Pasing-Obermenzing)
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In den letzten 14 Monaten seines Lebens verfasste Ludwig Thoma für den Miesbacher Anzeiger 175 meist anonyme, stark antisemitische Hetzartikel. Er diffamierte das jüdische Bürgertum mit rassistischen Klischees, beschimpfte Berlin als „galizisches Judennest“ und die Weimarer Republik als „Deppokratie“. Mit völkischem Vokabular sprach er von „rassischer Eigenart“ und verhöhnte jüdische Persönlichkeiten wie Rudolf Mosse. Seine Texte richteten sich besonders gegen die Sozialdemokratie und zeugen von einer radikalen ideologischen Verrohung vor seinem Tod.

Pfitznerstraße


Pfitzner Hans
5.5.1869 – 22.5.1949
(11. Milbertshofen-Am Hart)
Wikipedia Deutsche Biografie

In zahlreichen Orten sind Straßen oder Wege nach Hans Pfitzner benannt. 2010 wurde in Hamburg mit Wirkung vom 1. Januar 2011 die Pfitznerstraße wegen der NS-Nähe Pfitzners umbenannt; sie ist heute ein Teil der Friedensallee. Weitere Umbenennungen erfolgten im März 2012 in Hamm und im Mai 2012 in Münster.

Am 1. Juni 2016 schlug die Malerin Konstanze Sailer im Rahmen ihres digitalen Gedenkprojektes Memory Gaps – Erinnerungslücken vor, die nach Pfitzner benannte Gasse im Wiener Bezirk Liesing in Alfred-Grünewald-Gasse umzubenennen.

Von-Erckert-Platz


Erckert Friedrich von
30.9.1869 – 16.3.1908
(15. Trudering-Riem)
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Erklärung siehe Von-Erkert-Str.

Friedrich von Erckert war ein deutscher Offizier und Ethnograph, dessen Arbeiten über die Völker des Kaukasus stark von den kolonialen und eurozentrischen Denkmustern seiner Zeit geprägt waren. Er beschrieb außereuropäische Kulturen häufig aus einer überlegenen, westlich geprägten Perspektive und trug so zur Verbreitung stereotypisierender und hierarchisierender Darstellungen bei. Seine ethnographischen Schriften unterstützten damit indirekt die kolonialen Machtansprüche des Deutschen Kaiserreichs und spiegeln ein Weltbild, das heute als problematisch und diskriminierend gilt.

Von-Erckert-Straße


Erckert Friedrich von
30.9.1869 – 16.3.1908
(15. Trudering-Riem)
Wikipedia  

Friedrich v. Erkert, Hauptmann u. erster Kamelreiterführer d. (Schutztruppe d. sogen. Bayernkompagnie. Geb.30.12.18691 zu Bromberg gefallen am 16.5.1908 bei Seatsul in der Kalahari.

Friedrich von Erckert war ein deutscher Offizier und Ethnograph, dessen Arbeiten über die Völker des Kaukasus stark von den kolonialen und eurozentrischen Denkmustern seiner Zeit geprägt waren. Er beschrieb außereuropäische Kulturen häufig aus einer überlegenen, westlich geprägten Perspektive und trug so zur Verbreitung stereotypisierender und hierarchisierender Darstellungen bei. Seine ethnographischen Schriften unterstützten damit indirekt die kolonialen Machtansprüche des Deutschen Kaiserreichs und spiegeln ein Weltbild, das heute als problematisch und diskriminierend gilt.

Kardinal-Faulhaber-Straße


Faulhaber Michael von
5.3.1869 – 12.6.1952
(1. Altstadt-Lehel)
Wikipedia Deutsche Biografie

Michael von Faulhaber, Kardinal und Erzbischof von München, zeigte ambivalente Haltung im Nationalsozialismus. Zwar kritisierte er öffentlich die NS-Rassenideologie, doch schwieg er zu zentralen Verbrechen des Regimes, insbesondere zur Judenverfolgung. Er begrüßte Hitlers Machtübernahme 1933 und betonte wiederholt die Loyalität der Kirche gegenüber dem Staat. Zudem unterstützte er antisemitisch konnotierte Positionen aus theologischer Tradition. Sein Eintreten für die Kirche war oft stärker als das für Verfolgte, was seine Rolle während der NS-Zeit kritisch erscheinen lässt.

Dominikstraße


Dominik Hans
7.5.1870 – 16.12.1910
(13. Bogenhausen)
Wikipedia Deutsche Biografie

Hans Dominik, verdient um die Erforschung and Befriedung der deutschen Kolonie Kamerun (1893-1910). Geb. 7.5.1870 zu Culm (Westpr.)j gest. 16.12.1910 auf der Heimfahrt von Kamerun

Hans Dominik, ein deutscher Science-Fiction-Autor, verarbeitete in seinen Werken teils nationalistische und rassistische Motive. In einigen Romanen thematisierte er den “Kampf der Kulturen”, wobei nicht-europäische Völker oft negativ dargestellt wurden. Seine frühen Werke spiegeln den Zeitgeist des frühen 20. Jahrhunderts wider und enthalten Passagen, die aus heutiger Sicht problematisch sind. Obwohl er kein Mitglied der NSDAP war, wurden seine Bücher während des Dritten Reichs geschätzt und erreichten hohe Auflagen. 

Küfnerstraße


Küffner Hans
17.6.1871 – 24.2.1935
(13. Bogenhausen)
Wikipedia  

Hans Küfner wollte die Brienner Straße vom Odeonsplatz bis zum Königsplatz in Adolf-Hitler-Straße umzubenennen.

Hans-Pfann-Straße


Pfann Hans
4.8.1873 – 5.1.1958
(15. Trudering-Riem)
Wikipedia Deutsche Biografie

Hans Pfann, Oberstudiendirektor, Schriftsteller, Münchener Alpinist. Geboren 4.8.1878 in Nürnberg, gestorben 5.1.1958 in Bad Reichenhall. Hans Pfann lebte über 50 Jahre in München. Er bestieg im ganzen Alpengebiet als Erster unzählige Eiswände von Viertausendern und leitete Forschungsexpeditionen im Ausland. Pfann war Ehrenmitglied vieler deutscher und österreichischer Alpenvereinssektionen und Gründungsmitglied des Oskar-von-Miller-Polytechnikums [= heutige Fachhochschule] in München.

Kißkaltplatz

Bild fehlt

Kißkalt Wilhelm
21.10.1873 – 14.2.1958
(12. Schwabing-Freimann)
Wikipedia Deutsche Biografie

Wilhelm Kißkalt, ehemaliger Oberbürgermeister von Pasing, zeigte während der NS-Zeit eine regimefreundliche Haltung. Er trat 1933 der NSDAP bei, unterstützte öffentlich Adolf Hitler und war Mitglied nationalsozialistischer Organisationen wie der SS und dem NS-Rechtswahrerbund. Während seiner Amtszeit zeigte er keine erkennbare Distanz zu den Verfolgungen politischer Gegner. Seine Loyalität zum Regime und seine ideologische Nähe zur NSDAP werfen ein kritisches Licht auf sein politisches Wirken und stehen im Widerspruch zu demokratischen Grundwerten.

Bestelmeyerstraße


Bestelmeyer German
8.6.1874 – 30.6.1942
(19. Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln)
Wikipedia Deutsche Biografie

German Bestelmeyer war ein einflussreicher Architekt, der sich offen mit dem Nationalsozialismus identifizierte. Ab 1933 unterstützte er aktiv die NS-Ideologie und wurde 1934 Präsident der Reichskammer der bildenden Künste. Er propagierte eine nationalsozialistisch geprägte Baukunst, lehnte moderne Architektur als „undeutsch“ ab und diffamierte jüdische Architekten. Bestelmeyer plante mehrere Monumentalbauten im Sinne der NS-Ästhetik. Seine enge Verbindung zum Regime und seine ideologische Haltung machen ihn zu einem Mitgestalter der nationalsozialistischen Kulturpolitik und belasten sein künstlerisches Erbe erheblich.

Sauerbruchstraße


Sauerbruch Ernst Ferdinand
3.7.1875 – 2.7.1951
(20. Hadern)
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2014 berief die Stadt Hannover einen Beirat aus Fachleuten zur Überprüfung, ob es bei Personen als Namensgeber für Straßen „eine aktive Mitwirkung im Nazi-Regime oder schwerwiegende persönliche Handlungen gegen die Menschlichkeit gegeben hat“. Er regte die Umbenennung der nach Sauerbruch benannten Straße an. Nach der Darstellung dieses Beirats habe Sauerbruch wissentlich medizinische Versuche an Menschen mindestens in Kauf genommen. Der Beirat erwähnt, dass Sauerbruch zwar beim Reichsjustizminister gegen das Euthanasieprogramm vorstellig geworden sei. Auf Kongressen habe er aber nicht gegen Versuche an KZ-Häftlingen protestiert.

Oswald-Bieber-Weg


Bieber Eduard Oswald
6.9.1876 – 31.8.1955
(21. Pasing-Obermenzing)
Wikipedia Deutsche Biografie

In der Zeit des Nationalsozialismus erhielt Bieber vermehrt Aufträge, er gehörte zu den Vertrauensarchitekten des Generalbaurats für die Hauptstadt der Bewegung unter der Leitung von Hermann Giesler. Zu seinen bekanntesten Bauten aus dieser Zeit zählen die Kaserne der SS-Standarte 1 „Deutschland“ in München-Freimann (erbaut 1936–1939, heutige Ernst-von-Bergmann-Kaserne) und das sogenannte Haus des Deutschen Rechts in München (erbaut 1936 bis 1939), das im III. Reich Sitz der Akademie für Deutsches Recht war.

Otto-Merkt-Weg


Merkt Otto
26.7.1877 – 23.3.1951
(13. Bogenhausen)
Wikipedia Deutsche Biografie

Otto Merkt, langjähriger Oberbürgermeister von Kempten, zeigte während der NS-Zeit eine ambivalente Haltung. Zwar trat er 1933 der NSDAP bei und bekannte sich öffentlich zur “nationalen Revolution” , doch geriet er wiederholt in Konflikt mit lokalen NS-Funktionären wie dem Kreisleiter Anton Brändle. Merkt widersetzte sich mehrfach der Parteipolitik, was 1942 zu seiner zwangsweisen Versetzung in den Ruhestand führte. Seine Rolle während des Nationalsozialismus bleibt umstritten und wird aktuell wissenschaftlich untersucht .   

Alois-Wunder-Straße

Bild fehlt

Wunder Alois
28.3.1878 – 14.7.1974
(21. Pasing-Obermenzing)
Wikipedia Deutsche Biografie

Alois Wunder, von 1914 bis 1938 Oberbürgermeister von Pasing, trat 1933 der NSDAP bei und unterstützte das NS-Regime aktiv. Er hielt Lobreden auf Adolf Hitler und war Mitglied in mehreren nationalsozialistischen Organisationen, darunter der SS und dem NS-Rechtswahrerbund. Während seiner Amtszeit zeigte er Gleichgültigkeit gegenüber der Verhaftung politischer Gegner durch die Nationalsozialisten. Diese Verstrickungen werfen ein kritisches Licht auf sein Wirken während des Dritten Reiches.

Linnenbrüggerstraße

Bild fehlt

Linnenbrügger Fritz
1878 – 30.4.1919
(15. Trudering-Riem)
  

Fritz Linnenbrügger, geb. 1878 zu Bielefeld. Gefr. bei dem HuBarenregt.Nr. 8, wurde am 29.4.1919 von Rotgardisten bei einem Angriff in der Gegend v. Oberschleißheim gefangen genommen und am 30.4.1919 im Luitpoldgymnasium ermordet.

Fritz Linnenbrügger war ein Gefreiter des 8. Husarenregiments und kämpfte 1919 gegen die Münchner Räterepublik. Am 29. April 1919 wurde er von revolutionären Kräften gefangen genommen und am 30. April im Luitpold-Gymnasium erschossen. Seine Beteiligung an der Niederschlagung der Räterepublik sowie seine posthume Verehrung durch nationalistische Kreise werfen ein kritisches Licht auf seine Rolle in dieser Zeit. 

Agnes-Miegel-Straße


Miegel Agnes
9.3.1879 – 26.10.1964
(13. Bogenhausen)
Wikipedia Deutsche Biografie

Agnes Miegel war eine bekannte deutsche Dichterin, die jedoch eine problematische Rolle im Nationalsozialismus spielte. Sie trat 1933 in die NSDAP ein, verfasste nationalsozialistische Lyrik und lobte Adolf Hitler in ihren Werken. Ihre Dichtung diente teilweise der NS-Propaganda, insbesondere durch nationalistische und völkische Themen. Nach 1945 wurde sie zunächst mit Publikationsverbot belegt, eine kritische Auseinandersetzung mit ihrer politischen Haltung blieb jedoch aus. Ihr literarisches Erbe ist deshalb bis heute umstritten und wird kontrovers diskutiert.

Bonselsstraße


Bonsels Waldemar
21.2.1880 – 31.7.1952
(13. Bogenhausen)
Wikipedia Deutsche Biografie

Waldemar Bonsels, bekannt als Autor von Die Biene Maja, zeigte während der NS-Zeit eine problematische Haltung. Er sympathisierte offen mit dem Nationalsozialismus, trat 1933 der Reichsschrifttumskammer bei und veröffentlichte Texte mit antisemitischen Tendenzen. In seinen späteren Schriften äußerte er sich abfällig über das Judentum und unterstützte die völkische Ideologie. Bonsels’ Werk wurde von den Nationalsozialisten geschätzt und verbreitet. Diese ideologische Nähe zum Regime überschattet seine literarische Bedeutung und bleibt bis heute kritikwürdig.

Georg-Thiele-Straße

Bild fehlt

Thiele Georg
11.5.1880 – 17.10.1914
(15. Trudering-Riem)
Wikipedia  

Georg Thiele, Korvettenkapitän; gefallen am 17.10.1914 als Chef der 6.Torpedoboots-Halbflottille bei der Insel Texel (Holland).

Gustav-Rau-Straße


Rau Gustav
28.2.1880 – 5.12.1954
(15. Trudering-Riem)
Wikipedia Deutsche Biografie

Gustav Rau, ein deutscher Arzt und Kunstsammler, hinterließ ein komplexes Erbe. Seine umfangreiche Kunstsammlung, die er der UNICEF vermachte, war Gegenstand langwieriger Rechtsstreitigkeiten aufgrund unklarer Testamentslagen und Fragen zu seiner Geschäftsfähigkeit. Zudem wurde festgestellt, dass sich in seiner Sammlung Werke befanden, die während des Zweiten Weltkriegs von den Nazis beschlagnahmt worden waren, was zu weiteren Kontroversen führte. Diese Umstände warfen Fragen zur Herkunft der Kunstwerke und zur Verantwortung von Sammlern auf. 

Trenkleweg

Bild fehlt

Trenkle Rudolf
1881 – 1968
(11. Milbertshofen-Am Hart)
  Deutsche Biografie

Georg-Freundorfer-Platz

Bild fehlt

Freundorfer Georg
23.7.1881 – 18.12.1940
(8. Schwanthalerhöhe)
Wikipedia Deutsche Biografie

Schwingensteinweg

Bild fehlt

Schwingenstein August
9.3.1881 – 5.11.1968
(16. Ramersdorf-Perlach)
Wikipedia Deutsche Biografie

August Schwingenstein, Journalist, Redakteur und Verleger, geb. 9.3.1881 in Memmingen, gest. 5.11.1968 in Hemmersbach bei Schliersee, war vier Jahre kang Verleger und Chefredakteur des Iller-, Roth- und Günzboten, kam anschließend als Landtagsberichtserstatter nach München, 1945 wegen seiner fachkenntnisse und seiner politischen Inregrität einer der vier Linzensträger und Mitherausgeber der Süddeutschen Zeitung, er war Abgeordneter des Bayerischen Landtags und Mitglied der Verfassungsgebenden Landesversammlung.

Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten 1933 wurde er Mitglied der Reichspressekammer. Am 7. November 1933 wandte er sich an den nationalsozialistischen bayrischen Staatsminister Hermann Esser und bot sich als „Agitator für die nationale Bewegung“ an.[4] Unter dem Pseudonym Der Sonntagsschreiber verfasste er Artikel, in denen er mit nationalsozialistischem Vokabular das NS-Regime guthieß. Nach dem Überfall auf Polen 1939 befürwortete Schwingenstein uneingeschränkt den Zweiten Weltkrieg, lobhudelte 1941 Adolf Hitler und verfasste 1943 Durchhalteparolen.

Elly-Ney-Weg


Ney Elly
27.9.1882 – 31.3.1968
(21. Pasing-Obermenzing)
Wikipedia Deutsche Biografie

Elly Ney, eine berühmte deutsche Pianistin, war offen antisemitisch und stark nationalsozialistisch orientiert. Sie trat 1937 der NSDAP bei und spielte regelmäßig bei nationalsozialistischen Veranstaltungen, oft in Uniform mit Hakenkreuzbrosche. Ney verehrte Adolf Hitler öffentlich und unterstützte das Regime künstlerisch und ideologisch. Nach 1945 erhielt sie Auftrittsverbot, doch eine echte Auseinandersetzung mit ihrer NS-Vergangenheit blieb aus. Ihr musikalisches Erbe wird bis heute durch ihre politische Haltung während des Dritten Reichs erheblich belastet und kritisch betrachtet.

Weddigenstraße


Weddingen Eduard
15.9.1882 – 18.3.1915
(16. Ramersdorf-Perlach)
Wikipedia  

Kapitän Otto Weddigen, geboren 15.9.1882 in Herford. Ging am 1.3.1915 mit U 29 unter

Georg-Gradel-Weg

Bild fehlt

Gradel Georg
30.6.1884 – 4.10.1950
(21. Pasing-Obermenzing)
  

Heldstraße

Bild fehlt

Held Hans Ludwig
1.8.1885 – 3.8.1954
(9. Neuhausen-Nymphenburg )
Wikipedia Deutsche Biografie

Univ. Prof. Dr. h. c. Hans Ludwig Held, Stadtbibliotheksdirektor, Kulturbeauftragter der Stadt München. Geb. 1.8.1885 in Neuburg/Donau, gest. 3.8.1954 in München.

Prof. Held hat für München bleibende Verdienste als Schöpfer der Münchener Stadtbibliothek, als Förderer der Volksbüchereien und Kinderlesehallen. Er reorganisierte nach dem 2. Weltkrieg das Münchener Kulturwesen und war auch vielseitig schriftstellerisch tätig.

Lilly-Reich-Straße

Bild fehlt

Reich Lilly
16.6.1885 – 14.12.1947
(12. Schwabing-Freimann)
Wikipedia Deutsche Biografie

Lilly Reich, geb. am 16.06.1885 in Berlin, gest. 1947 in Berlin, Innenarchitektin. Lilly Reich war ab 1912 Mitglied des Deutschen Werkbundes und wurde 1920 die erste Frau in dessen Vorstand. Am Bauhaus 1932 bis 1933 Leiterin der Ausbauabteilung. Nach 1945 Atelier für Architektur, Design, Textilien und Mode in Berlin, anschließend Lehrtätigkeit an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin.

Ina-Seidel-Bogen

Bild fehlt

Seidel Ina
15.9.1885 – 3.10.1974
(13. Bogenhausen)
Wikipedia Deutsche Biografie

Ina Seidel, bekannte deutsche Schriftstellerin, war während des Nationalsozialismus eine regimefreundliche Figur. Sie trat 1933 der Preußischen Akademie der Künste bei und unterzeichnete das „Gelöbnis treuester Gefolgschaft“ für Hitler. Ihre Werke, insbesondere ihr Roman Das Wunschkind, spiegeln völkisch-nationalistische und teilweise antisemitische Denkweisen wider. Sie wurde vom NS-Staat gefördert und galt als wichtige Kulturträgerin. Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Regime oder ihren eigenen Haltungen erfolgte nach 1945 kaum.

Hella-von-Westarp-Straße


Westarp Hella von
11.1.1886 – 30.4.1919
(15. Trudering-Riem)
Wikipedia Deutsche Biografie

Heila, genannt Hella, Gräfin von Westarp, geb. 11.1.1886 zu Partenkirchen, wurde am 26. April 1919 von Rotgardisten als Geisel festgenommen und am 30.4.1919 im Luitpoldgymnasium ermordet.

Hella von Westarp war Sekretärin der antisemitischen und völkisch-nationalistischen Thule-Gesellschaft, die ideologisch als eine Vorläuferin des Nationalsozialismus gilt. Sie war Teil eines Kreises, der rassistische und antidemokratische Weltanschauungen vertrat und das Hakenkreuz als Symbol verwendete. Ihr Engagement in dieser Organisation zeigt ihre Nähe zu extrem rechten Ideologien. Obwohl sie 1919 im Zuge der Münchner Räterepublik hingerichtet wurde, bleibt ihre Mitwirkung in einer radikal-nationalistischen Bewegung ein problematischer Aspekt ihres Lebens.

Robert-Heger-Straße


Heger Robert
19.8.1886 – 14.1.1978
(13. Bogenhausen)
Wikipedia Deutsche Biografie

Seit 1937 NSDAP Mitglied, trat im besetzten Krakau als „Träger des deutschen Kulturwillens im Osten“ auf, stand auf der Gottbegnadeten-Liste

Erich-Giese-Straße

Bild fehlt

Giese Erich
22.6.1887 – 5.6.1917
(15. Trudering-Riem)
Wikipedia  

Erich Giese.Kapitänleutnant,Kommandant der "S20", Z-Flottille in Flandern. Gef. am 5.6.1917 bei einem Vorstoß in den englischen Kanal.

Marineoffizier, fiel im Ersten Weltkrieg

Walter-Flex-Straße


Flex Walter
6.7.1887 – 16.10.1917
(9. Neuhausen-Nymphenburg)
Wikipedia Deutsche Biografie

Dichter, geboren 6. Juli 1887 zu Eisenach, gefallen 16. Oktober 1917 auf der Insel Ösel. Verfasser von Dramen, Gedichten und Novellen

Brundageplatz


Brundage Avery
28.9.1887 – 8.5.1975
(11. Milbertshofen-Am Hart)
Wikipedia Deutsche Biografie

Avery Brundage, langjähriger Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), wird für seine Haltung gegenüber totalitären Regimen stark kritisiert. Er verteidigte die Ausrichtung der Olympischen Spiele 1936 im nationalsozialistischen Deutschland und verharmloste die antisemitische Politik des NS-Regimes. Später zeigte er auch Nachsicht gegenüber autoritären Staaten wie der Sowjetunion oder China. Brundage vertrat zudem sexistische und rassistische Ansichten, sprach sich gegen die Professionalisierung des Sports aus und verdrängte politische Missstände zugunsten eines „unpolitischen“ Olympiagedankens.

Martin-Heidegger-Straße


Heidegger Martin
26.9.1889 – 26.5.1976
(21. Pasing-Obermenzing)
Wikipedia  

Martin Heidegger, einer der einflussreichsten Philosophen des 20. Jahrhunderts, trat 1933 der NSDAP bei und unterstützte als Rektor der Universität Freiburg die nationalsozialistische Ideologie öffentlich. In Reden und Schriften äußerte er sich zustimmend zum Führerprinzip und zeigte keine klare Distanz zum Regime. Nach dem Krieg verweigerte er eine umfassende Aufarbeitung seiner Rolle. Antisemitische Passagen in seinen später veröffentlichten „Schwarzen Heften“ offenbaren eine ideologische Nähe, die sein philosophisches Erbe bis heute belastet und kontrovers diskutiert wird.

Brittingweg


Britting Georg
17.2.1891 – 27.4.1964
(16. Ramersdorf-Perlach)
Wikipedia Deutsche Biografie

Georg Britting, geb. 17.2.1891 in Regensburg, gest. 27.4.1964 in München, Dichter, Lyriker und Erzähler von starker Bildhaftigkeit und tiefsinnigen Humor, der in seiner Lyrik als hervoragender Repräsentant des magischen Realismus in der deutschen Literatur gilt. Britting war Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und der Westberliner Akademie der Künste; er erhielt mehrere Dichterpreise u.a. 1935 den Münchner Dichterpreis.

Georg Britting, ein deutscher Schriftsteller, zeigte in den 1930er- und 1940er-Jahren eine bedenkliche Nähe zum Nationalsozialismus. Obwohl er sich nicht offen als Parteimitglied bekannte, passte er sich ideologisch an und veröffentlichte in regimefreundlichen Publikationen wie dem „Völkischen Beobachter“. Seine Werke wurden vom NS-Staat wohlwollend aufgenommen, was auf Opportunismus und mangelnde Distanz zur Diktatur hindeutet. Seine Haltung während des „Dritten Reichs“ wirft kritische Fragen zur moralischen Integrität und politischen Verantwortung seines literarischen Wirkens auf.

Richthofenstraße


Richthofen Manfred von
2.5.1892 – 21.4.1918
(10. Moosach)
Wikipedia Deutsche Biografie

Manfred von Richthofen, geboren 2. Mai 1892 in Breslau, im Luftkampf gefallen am 21. April 1918 an der Somme

Ernst-Buchner-Weg

Bild fehlt

Buchner Ernst
20.3.1892 – 3.6.1962
(21. Pasing-Obermenzing)
Wikipedia Deutsche Biografie

Univ. Prof. Dr. phil. Ernst Buchner, Kunsthistoriker, Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen von 1930-46, 1953-1957, Mitglied der Bayr. Akademie der Wissenschaften, geb. 20.3.1892 und gest. 3.6.1962 in München, verdient um den Wiederaufbau der Alten Pinakothek und die Erforschung dr altdeutschen Malerei, u.a. der Münchner Mler der Spätgotik Jan Pollak und Niklas Horwerk.

Buchner, der dem Kampfbund für Deutsche Kultur angehörte, trat im Mai 1933 der NSDAP bei. Laut Petropoulos soll er „die Gestapo bei der Beschlagnahmung jüdischer Kunstgüter“ unterstützt haben. Im Juni 1942 reiste er im Auftrag der Berliner Reichskanzlei in das unbesetzte Frankreich, um den nach Pau an den atlantischen Pyrenäen ausgelagerten Genter Altar ins Deutsche Reich zu schaffen. Nach dem Zweiten Weltkrieg behauptete Buchner in einem Verhör bei den Kunstraubspezialisten des amerikanischen „Office of Strategic Services“, es habe sich dabei um keine Beschlagnahme, sondern eine Luftschutzmaßnahme gehandelt.

Deikestraße

Bild fehlt

Deike Walter
1894 – 30.4.1919
(15. Trudering-Riem)
  

Walter Deike, Kunstgewerbezeichner, gab. 1894 zu Magdeburg, wurde am 26. April 1919 in München von Rotgardisten als Geisel festgenommen und am 30. April 1919 im Luitpoldgymnasium ermordet»

Walter Deike, geboren 1894 in Magdeburg, war Kunstgewerbezeichner in München und Mitglied der antisemitischen Thule-Gesellschaft. Diese Vereinigung förderte völkisch-nationalistische Ideologien und verwendete bereits vor den Nationalsozialisten das Hakenkreuz als Symbol. Deike wurde am 30. April 1919 während der Münchner Räterepublik von revolutionären Kräften gefangen genommen und zusammen mit anderen Mitgliedern der Thule-Gesellschaft im Luitpold-Gymnasium hingerichtet.  

Hans-Koch-Weg

Bild fehlt

Koch Hans
7.7.1894 – 9.4.1959
(7. Sendling-Westpark)
Wikipedia Deutsche Biografie

Hans Koch, Universitätsprofessor für Wirtschafts- und Gesellschaftskunde Osteuropas, Gründer und Direktor des Osteuropa-Instituts in München, geb. 7.7.1897 in Kaltwasser bei Lemberg, gest. 9.4.1959 in München.

Professor Hans Koch hat durch sein Wirken dazu beigetragen, die guten nachbarlichen Beziehungen mit den Völkern Osteuropas neu zu beleben und auf allen kulturellen Gebieten weiter zu pflegen.

Hans Koch war nicht nur Osteuropa-Historiker und Gründer des Osteuropa-Instituts in München, sondern auch tief in das nationalsozialistische System eingebunden. Bereits 1932 trat er der NSDAP in Österreich bei, 1935 erneut im Deutschen Reich. Er war Blockleiter in Breslau und Mitglied im NS-Altherrenbund, NS-Dozentenbund und Nationalsozialistischen Lehrerbund. Während des NS-Regimes verfasste er ein ideologisch gefärbtes Werk zur Osteuropapolitik, das später als belastend kritisiert wurde. Eine ernsthafte Aufarbeitung dieser Vergangenheit fand nach 1945 nicht statt.

Karl-Böhm-Weg

Bild fehlt

Böhm Karl
28.8.1894 – 14.8.1981
(12. Schwabing-Freimann)
Wikipedia  

Kurz nach dem Anschluss Österreichs dirigierte Böhm am 30. März 1938 im Wiener Konzerthaus die Wiener Symphoniker beim „Ersten festlichen Konzert im neuen deutschen Reich“, begrüßte das Publikum mit dem Hitlergruß (ohne dazu verpflichtet gewesen zu sein)[9] und ließ einleitend das Horst-Wessel-Lied spielen. Zur „Volksabstimmung“ über den „Anschluss“ Österreichs schrieb Böhm im April 1938: „Wer dieser Tat des Führers nicht mit einem hundertprozentigen JA zustimmt, verdient nicht, den Ehrennamen Deutscher zu tragen.“[

Centa-Hafenbrädl-Straße

Bild fehlt

Hafenbrädl Centa
3.5.1894 – 29.12.1973
(22. Aubing-Lochhausen-Langwied)
Wikipedia  

Centa Hafenbrädl, geboren am 03.05.1894 in Übersee am Chiemsee, gestorben am 29.12.1973 in Haar bei München.

Von 1918 an war sie in verschiedenen Organisationen der freien Wohlfahrt tätig. Ab 1921 wirkte sie im früheren Sozialministerium als Referentin für Frauenarbeit in der Industrie. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie Leiterin der Münchner Nothilfe. Als Frau der ersten Stunde gehörte sie von 1947 bis 1970 dem Stadtrat an. Sie war sowohl Korreferentin im Sozialreferat als auch im Personalreferat sowie langjähriges Vorstandsmitglied des Caritas-Verbandes.

Centa Hafenbrädl (1894–1973) war eine einflussreiche CSU-Kommunalpolitikerin mit stark konservativer Ausrichtung. Sie setzte sich für Sittenstrenge ein, sprach sich gegen weibliche Schaffner aus und war maßgeblich an der umstrittenen Münchner Sperrbezirksverordnung von 1956 beteiligt, die später als rechtswidrig aufgehoben wurde. Zudem vertrat sie vehement antikommunistische Positionen. Besonders kritisch wurde ihr Widerstand gegen die Benennung einer Straße nach Kurt Eisner gesehen, dem ersten Ministerpräsidenten des Freistaats Bayern – ein Zeichen ihrer einseitigen politischen Haltung.

Kabastastraße


Kabasta Oswald
29.12.1896 – 6.2.1946
(21. Pasing-Obermenzing)
Wikipedia Deutsche Biografie

Dazu Priebergs Kommentar: „Die Besatzungsbehörde besaß 1946 die NSDAP-Karteikarte Kabastas. Die Quälerei mit Todesfolge war ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Ein Beispiel mehr, daß ehrliche, empfindsame Persönlichkeiten den Absurditäten der ‚Ennazifizierung‘ [sic] durch dumme Bürokraten des Military Government nicht gewachsen waren; die Dickfelligen setzten ihre Karriere ohne Skrupel fort.“ Kabastas Schutzbehauptung, dass die Aufnahme 1938 nur „in Aussicht genommen sei“, stimmte jedoch nicht, da in seiner Ummeldungsbestätigung vom 8. Februar 1940 von Wien nach München festgehalten wurde, dass er seine Mitgliedskarte vorgelegt und die Mitgliedsbeiträge bis November 1940 bezahlt habe.

Bernatzikstraße

Bild fehlt

Bernatzik Hugo Adolf
26.3.1897 – 9.3.1953
(13. Bogenhausen)
Wikipedia Deutsche Biografie

Hugo Adolf Bernatzik war ein österreichischer Ethnologe, der während der NS-Zeit problematische Nähe zum Nationalsozialismus zeigte. Er arbeitete ab 1939 mit dem Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung zusammen und arrangierte sich mit der Ideologie des Regimes. Seine Publikationen wurden teilweise ideologisch instrumentalisiert. Obwohl er sich als unpolitisch darstellte, profitierte er von nationalsozialistischen Strukturen und erhielt Fördermittel. Sein wissenschaftliches Wirken ist deshalb kritisch im Kontext der NS-Zeit und ihrer kolonialrassistischen Weltbilder zu bewerten.

Messerschmittstraße


Messerschmitt Willy
26.6.1898 – 15.9.1978
(10. Moosach)
Wikipedia Deutsche Biografie

Willy Messerschmitt, bedeutender Flugzeugkonstrukteur, war während des Nationalsozialismus eng mit dem NS-Regime verbunden. Seine Firma produzierte Kampfflugzeuge wie die Messerschmitt Bf 109, ein zentrales Instrument der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. In seinen Werken wurden tausende Zwangsarbeiter unter teils katastrophalen Bedingungen eingesetzt. Messerschmitt profitierte persönlich vom NS-System und arbeitete eng mit der Führung zusammen. Eine kritische Aufarbeitung seiner Rolle nach 1945 blieb weitgehend aus.

Teuchertstraße

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Teuchert Franz Carl
1900 – 30.4.1919
(. )
  

Freiherr Franz Karl von Teuchert, geb. 20.Juli 1900 zu Marburg (Steiermark), Freiwilliger beim Freikorps Regensburg, wurde am 29. April 1919 von Rotgardisten in Neufahrn bei Anzing verhaftet und am 30.April 1919 im Luitpoldgymnasium ermordet,

Franz Carl Teuchert war Freiwilliger im Freikorps Regensburg und engagierte sich früh in der völkisch-nationalistischen Thule-Gesellschaft, die antisemitische und verschwörungsideologische Positionen vertrat und als ideologischer Vorläufer des Nationalsozialismus gilt. Als Oberleutnant wurde er im April 1919 während einer Kundschaftung von Rotgardisten verhaftet, da sein Name auf einer Mitgliederliste der Thule-Gesellschaft stand. Am 30. April 1919 wurde er gemeinsam mit anderen Geiseln im Luitpoldgymnasium in München exekutiert. Seine ideologische Nähe bleibt kritisch zu bewerten.

Hundhammerweg


Hundhammer Alois
25.2.1900 – 1.8.1974
(16. Ramersdorf-Perlach)
Wikipedia Deutsche Biografie

Alois Hundhammer (1900–1974), Mitbegründer der CSU und langjähriger bayerischer Kultusminister, prägte die Bildungspolitik stark im Sinne katholischer Werte. Seine konservative Haltung führte zu einem restriktiven Kurs gegenüber weltanschaulicher Vielfalt im Bildungswesen. Kritisch gesehen wird auch seine Nähe zur Kirche, die oft staatliche Neutralität infrage stellte. Zudem wurde ihm eine mangelnde Aufarbeitung nationalsozialistischer Kontinuitäten im Kultusministerium vorgeworfen. Seine Bildungsreformen galten teils als rückwärtsgewandt und wenig offen für moderne, pluralistische Ansätze.

Kiaulehnweg

Bild fehlt

Kiaulehn Walther
4.7.1900 – 7.12.1968
(16. Ramersdorf-Perlach)
Wikipedia Deutsche Biografie

Walter Kiaulehn, Journalist und Schriftsteller, geb. 4.7.1900 in Berlin, gest. 7.12.1968 in München, begann 1924 seine journalistische Tätigkeit in der Feuilletonredaktion des "Berliner Tagblattes" und gehörte 1930 bis 1933 dem Redaktionsstab der "BZ am Mittag" an,ab 1945 Journalist bei der Neuen Deutschen Zeitung in München, kam 1950 als Theaterkritiker und späterer Leitender Redakteur zum "Münchner Merkur"; 1960 wurde er für seine besonderen Verdienste mit dem "Literaturpreis der Landeshauptstadt München" ausgezeichnet.

Sprecher der Deutschen Wochenschau und vieler NS-Kulturfilme

1943 wurde er überdies vom Propaganda-Ministerium für Drehbucharbeiten zu NS-Kulturfilmen unabkömmlich (uk) gestellt.

Aus Frankreich schrieb er Jubelartikel über die Zerstörung der Altstadt von Marseille,

Ab 1944 war er hier in erster Linie für die Durchhaltepropaganda mit Berlinbezug in der Illustrierten verantwortlich

Werner-Egk-Bogen


Egk Werner
17.5.1901 – 10.7.1983
(12. Schwabing-Freimann)
Wikipedia Deutsche Biografie

Werner Egk, deutscher Komponist und Dirigent, war während des Nationalsozialismus künstlerisch erfolgreich und wurde vom Regime gefördert. Seine Opern fanden Anklang bei nationalsozialistischen Kulturfunktionären, und er pflegte Kontakte zu einflussreichen NS-Persönlichkeiten wie Joseph Goebbels. Zwar war Egk kein Parteimitglied, doch sein Verhalten war opportunistisch; er distanzierte sich nicht öffentlich vom Regime und profitierte von dessen Strukturen.

Butenandtstraße


Butenandt Adolf
24.3.1903 – 18.1.1995
(20. Hadern)
Wikipedia Deutsche Biografie

Adolf Butenandt, geb. 24.03.1903 in Bremerhaven, gest. 18.01.1995 in München, Chemiker. Er war einer der bedeutendsten Biochemiker des 20. Jahrhunderts. Für seine Arbeiten über das Sexualhormon erhielt er 1939 den Nobelpreis für Chemie. Mit seinen Arbeiten legte er den Grundstein für die Entwicklung der Antibabypille. Zu seinen großen Leistungen gehören die Isolierung des ersten Insektenhormons 1954 und des ersten Sexuallockstoffes der Insekten 1959. Er trug damit wesentlich zur biologischen Schädlingsbekämpfung bei. Außerdem förderte er entscheidend die Virusforschung in Deutschland. 1956 wurde er an die Ludwig-Maximilians-Universität berufen. 1960 bis 1972 war er Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, anschließend deren Ehrenpräsident. Seit 1985 Ehrenbürger Münchens. Er wurde durch zahlreiche in- und ausländische Auszeichnungen geehrt.

Adolf Butenandt, Nobelpreisträger für Chemie, war während der NS-Zeit wissenschaftlich und institutionell in das Regime eingebunden. Er trat 1936 der NSDAP bei und war Präsident der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, die in Rüstungs- und Menschenversuche involviert war. Butenandt profitierte von der NS-Forschungspolitik und arbeitete an kriegsrelevanten Projekten mit. Eine kritische Distanz zum Regime ließ er vermissen. Nach 1945 setzte er seine Karriere ungebrochen fort, ohne sich öffentlich mit seiner Rolle im Nationalsozialismus auseinanderzusetzen – was sein wissenschaftliches Erbe belastet.

Rudolf-Zenker-Straße

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Zenker Rudolf
24.2.1903 – 18.1.1984
(20. Hadern)
Wikipedia Deutsche Biografie

Rudolf Zenker, geb. 24.02.1903 in München, gest. 18.01.1984 in München, Chirurg. Zenker nahm 1958 die erste erfolgreiche Operation am offenen Herzen in Deutschland vor. Er war es auch, der 1969 die erste Herztransplantation in München durchführte. Eng mit seinem Namen ist der Bau des Klinikums Großhadern mit einer herzchirurgischen Abteilung verbunden.

In der Zeit des Nationalsozialismus wurde er 1934 Mitglied der SA und 1937 Mitglied der NSDAP. Ebenso trat er dem NS-Ärztebund, dem NS-Lehrerbund, dem NS-Dozentenbund und dem NS-Fliegerkorps bei.

Hermann-Proebst-Weg

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Proebst Hermann
25.2.1904 – 15.7.1970
(15. Trudering-Riem)
Wikipedia Deutsche Biografie

Hermann Proebst, Journalist, Redakteur und Schriftsteller, geb. 25.2.1904 und gest. 15.7.1970 in München, von 1947-1949 Pressechef der Bayerischen Stattskanzlei, kam 1949 als Leiter des Ressorts Innenpolitik und stellvertretender Chefredakteur zur Süddeutschen Zeitung und war 1960 deren Chefreadkteur.

Hermann Proebst war ein deutscher Journalist, der während des Zweiten Weltkriegs als Propagandist im besetzten Jugoslawien tätig war. In Zagreb war er Herausgeber der Wochenzeitung Neue Ordnung und Hauptschriftleiter der Deutschen Zeitung. In dieser Rolle unterstützte er aktiv die NS-Propaganda sowie die Politik des faschistischen Ustascha-Regimes, das für schwerste Verbrechen verantwortlich war. Seine publizistische Tätigkeit diente der ideologischen Festigung der Besatzung und macht ihn zu einem Mitverantwortlichen propagandistischer Kriegsführung.

Günter-Eich-Straße

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Eich Günter
1.2.1907 – 20.12.1972
(13. Bogenhausen)
Wikipedia Deutsche Biografie

Karriere im NS-Staat

Herbert-Quandt-Straße

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Quandt Herbert
22.6.1910 – 26.6.1982
(17. Obergiesing-Fasangarten)
Wikipedia Deutsche Biografie

Herbert Quandt, bekannt als Retter von BMW, profitierte während der NS-Zeit vom System der Zwangsarbeit. In den Unternehmen der Familie Quandt, an denen er beteiligt war, mussten hunderte Zwangsarbeiter unter teils menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten. Eine unabhängige Studie von 2011 belegte die enge Verstrickung der Quandt-Dynastie in das NS-Regime. Trotz seines wirtschaftlichen Erfolgs nach dem Krieg hat sich Herbert Quandt nie öffentlich mit dieser Vergangenheit auseinandergesetzt.