Veranstaltungen - Vorträge - Ausstellungen
Der Magistrat führt die Hausnummern ein
Der Karlsplatz wurde nach Kurfürst Carl Theodor benannt. Somit wirde erstmals eine Straße nach einer Person benannt.
München hat bereits 150 Straßen
Auf Befehl König Ludwig I. werden Straßen in der Maxvorstadt nach bayerischen Siegen in dern Befreiungskriegen benannt.
Das Innenministerium bestättigt die Entscheidung des Münchner Magistrates, die hergekommenen Straßennamen als offizielle Benennungen beizubehalten.
Die „Polizeidirektion“ erlässt eine neue „Bezirks- und Distriktseinteilung“, mit der Aufzählung sämtlicher Straßen, die zu dem jeweiligen Bezirk gehören.
Die „Polizeidirektion“ erlässt eine neue „Bezirks- und Distriktseinteilung“, mit der Aufzählung sämtlicher Straßen, die zu dem jeweiligen Bezirk gehören.
Alle bisherigen „Gassen“ heißen seitdem „Straße“.
Nur die „Preysinggasse“ wird vergessen und dafür im Jahr darauf zur Straße.
Inzwischen ist aus der „Preysingstraße“ die „Viscardigasse“ geworden.
Andere „Straßen“ nennt man später wieder in „Gasse“ um.
Es sind dies die „Dürnbräugasse“, die „Albertgasse“ und die „Filserbräugasse“.
Quelle: Rudolf Hartbrunner
Dem Münchner Magistrat wird aufgetragen:
„mit neuen Straßenbenennungen geschichtliche Momente der Stadt und insbesondere durch Kunst und Wissenschaft verdiente Männer derm Gedächtnis der Jetztzeit näherzurücken“
Josef Fernberg (Lehrer an der Domschule)
Karl Graf von Rambaldi (800 Straßen)
Der „Deutsche Städtetag“ gibt eine Anregung der „Deutschen Kolonialgesellschaft“ weiter, „den Städten zu empfehlen, geographische Namen aus den deutschen Schutzgebieten zur Benennung von Straßen und Plätzen zu verwerten“.
Im 28. Stadtbezirk“ [= Gern] werden die Straßen „Togostraße“, „Kamerunplatz“, „Dar-es-Salaam- Straße“, Tsingtaustraße“, „Sansibarplatz“ und „Samoaplatz“ nach den Kolonialgebieten benannt.
Rede im Stadtrat anlässlich -von Straßenumbenennungen am 30.4.1933
Sonntag vormittags 11 Uhr fand sich der Stadtrat im Rathaussaal zu einer bedeutungsvollen Sitzung zusammen. Ein stimmungsvoll geschmückter Saal nahm die neubestimmten Vertreter der Pasinger Einwohnerschaft in Empfang. Die Hakenkreuzfahne an der Direktoriumsseite war von prächtigen Lorbeerbäumen flankiert. Mit Oberbürgermeister Dr. Wunder und 2. Bürgermeister Amann hatten sich Rechtsrat Söhnlein, die Fraktionsmitglieder der NSDAP, der Kampfbund und der Bayerischen Volkspartei eingefunden. Die Sozialdemokraten waren nicht erschienen. Oberbürgermeister Dr. Wunder eröffnete die feierliche Tagung mit einer Ansprache, die ihrer Bedeutung gerecht wurde. Er führte aus:
„In der zeitgeschichtlichen Zäsur dieser Tage richten sich die Gedanken mehr und öfter denn je auf das Reich und die Männer, mit deren Namen der Gang von großen deutschen Epochen verbunden ist, in deren Mission Linie und Prägung deutschen Geschickes auf lange Sicht ihre Bestimmung erfahren. Nur ganze Persönlichkeiten voll Kraft und Treue und Überzeugung der inneren Berufung können es sein, die so in die deutsche Geschichte eingehen, in der deutschen Geschichte lebendig leben. - Reden wir von deutschem Geschehen, von deutschen Schicksalswendungen - wem kommen nicht die Namen: Bismarck - Hindenburg - Hitler auf die Lippen?
B i s m a r c k ! Den deutschen Traum von Jahrhunderten hat er zur Wirklichkeit gestaltet, ein geeintes Deutschland geschaffen und dasselbe durch unerhörte Spannungen sicher geführt; es hat durch ihn in einem raschen glänzenden Aufstieg - wie kein Reich zuvor - Macht und Geltung in der Welt gewonnen. Und dann rannte neidvoll eine ganze Welt gegen diesen Reichsbau - aber sie konnte ihn nicht erschüttern. Ewig wird das Reich bestehen und Bismarcks Gestirn am deutschen Himmel nicht untergehen.
H i n d e n b u r g ! Heute schon - noch in unserer Mitte weilend - ist er von mythischer Größe! Er hat gehalten, was er sich bereits in jungen Jahren zur Lebensaufgabe gesetzt: Seinem Vaterland und seinem Volk zu dienen. Das ist das Gesetz, nach dem er angetreten in seinen drei Leben: Als Offizier, als Führer im Weltkriege und als Reichspräsident. Und jeder dieser drei Lebensabschnitte hätte ausgereicht für ein normales Leben eines, der nicht umsonst gelebt hat - das ist das Gesetz, nach dem er angetreten und noch heute wirkt und noch lange wirken möge!
H i t l e r ! Frontkämpfer war er im Kriege, Frontkämpfer nach dem Zusammenbruch für die Idee der Befreiung und Rettung Deutschlands - Frontkämpfer ist er an der Spitze des Reiches. In letzter Stunde hat er das Volk zurückgerissen von dem Sturz in den bolschewistischen Abgrund, den mörderischen Bruderzwist und die unheilvollen Parteisplitterungen abgetan, die Volksgemeinschaft aufgerichtet und allen zum Bewußtsein gebracht, daß es nicht mehr Klassen, sondern nur Volksteile gibt, daß ein jeder Deutscher ist. Ein armer Malerlehrling im Gebirge hat Hitler jüngst zu seinem Geburtstag eine Glastafel überschickt mit der Inschrift: Gott segne sein Werk! Das Volk ersehnt, und wir sprechen: Gott segne sein Werk!
Wer die Jugend hat, hat die Zukunft. Die Jugend, die di.e Stacheln und Ketten der Not wie nie eine junge Generation am eigenen Fleische verspürt, will aus dem Elend der Zeit heraus, ihre Geschicke selbst meistern und am Glück des Vaterlandes mitschmieden helfen. Sie suchte nach einem Symbol für ihr Ringen und Kämpfen und fand es in Horst Wessel, der für seine Ideale starb - in seinem aufrüttelnden Gesang will sie den Gleichschritt gehen in eine bessere Zukunft. “
Sodann verkündete Dr. Wunder namens des Stadtrates eine Botschaft, die dem Gedanken an diese deutschen Männer auch in Pasing dauernden Ausdruck verleihen soll. Er gab bekannt, daß die Gymnasiumsstraße in „Bismarckstraße" umbenannt wird zu dauernder Erinnerung an den Eisernen Kanzler, den großen Staatsmann und Gründer des Deutschen Reiches.
Die Bezeichnung Hindenburgstraße wird über die Bäcker- und Kreuzstraße ausgedehnt, so daß die große Nord-Südstraße vom Bahnhofplatz bis zur Großhadererstraße in ihrem ganzen Zuge künftig „Hindenburgstraße" benannt ist zu Ehren des ehrwürdigen Reichspräsidenten, des genialen Feldherrn und des getreuen Ekkehards des Reiches.
Der große Plan im Dreieck, gebildet von Bismarck-, Wehner- und Maria-Eichstraße, wird „Adolf-Hitler-Platz" benannt und durch freiwillige Arbeit von Verbänden und Bevölkerungskreisen zu einer Anlage ausgestaltet zu Ehren des Volkskanzlers, des Führers des Volkes und der nationalen Erhebung, des Wegbereiters einer deutschen Zukunft.
Die Friedrich-Ebert-Straße wird in „Horst- Wessel-Straße" umbenannt zum Gedächtnis des Fackelträgers vorwärtsstürmenden Geistes der Jugend, die für deutsche Ehre, Freiheit, Vaterland das Letzte einsetzt.
Mit dieser freudig aufgenommenen Botschaft und einem Sieg Heil! auf die Führer des neuen Reiches schloß die bedeutungsvolle Festsitzung.
In: Pasinger Morgenblatt vom 2. Mai 1933 und Würmtal-Bote vom 4. Mai 1933
Die Nationalsozialisten beschließen die Errichtung eines Kolonialsviertel in Bogenhausen und Trudering
Der Hauptauschuss des Stadtrates beschließt die ersten Umbennungen von Straßennamen die nach jüdischen Personen benannt sind.
Der Stadtrat beschließt in Moosach Straßen nach Bergsteigern zu benennen
Neue Verordnung: Die Umbennung der Straßen bedarf der Zustimmung des Beauftragten der Partei.
Die Straßenbenennungen werden durch einen Erlaß des Reichsinnenministeriums als kriegsunwichtig eingestuft und sind zur Vereinfachung der Verwaltung völlig einzustellen.
Der Angriff auf Polen fand zwei Tage später statt.
Der Stadtrat beschloß, dass die Straßen der Siedlung am Harthof nach Personen benannt werden sollen, die sich im Ausland um das Deutschtum verdient gemacht hatten
Die Akten-Unterlagen des früheren Referates 7 über die Neu- und Umbennnung der Straßen wurden im Dezember 1944 bei der Zerstörung des Verwaltungsgebäudes, Kaufingerstraße 23, durch Fliegerangriff restlos zerstört.
Die Straßen die seit 1933 aus politischen Gründen benannt wurden, erhalten wieder ihre alten Namen.
Oberbürgermeister Karl Scharnagl muss eine Aufstellung der Straßen und Plätze bis zum 4. Juli 1945 vorlegen, deren Benennung mit dem Dritten Reich in Verbindung stehen, vorlegen. Ebenso sind Vorschläge zu deren Umbenennun zu erstellen.
Folgender Beschluß wurde gefasst:
Stadtratsbeschluß: „Für die Straßenbenennungen im Regierungslager für heimatlose Ausländer werden für Ausländer leicht verständliche Namen von Edelmineralien verwendet.“
Herausgeber: Baureferat der Landeshauptstadt München
Von der Deutschen Friedensgesellschaft-Internationale der Kriegsgegener e.V. wurde angeregt, die im 32. Stadtbezirk befindlichen Von-Trotha-Straße, Von-Erckert-Straße bzw. Platz, Von-Gravenreuth-Straße, Von-Hedebreck-Straße umzubenennen, da sie an Krieg und Kolonialismus erinnern.
Umbenennung wird durch das Stadtarchiv abgelehnt
Die Durchsicht der einschlägigen Literatur ergab keine Anhaltspunkte dafür, daß den genannten Offizieren Handlungen zur Last gelegt werden können, die als diskriminierend zu bezeichnen wären. Sie haben Angriffe befehligt und beim Kriegshandlungen mitgewirkt, wie das er Berufsstand mit sich brachte.
Es vertritt vielmehr die Ansicht, daß die Straßenbenennungen aus ihrer Zeit heraus verstanden werden müssen. Sie stellen, genaiso wie die Werke der bildenden Kunst, ein Spiegelbild ihrer Zeit dar, das erhaltungswürdig ist.
Dr. Schattenhofer
Oberarchivdirektor
Sie erfüllten ihren Beruf aus dem Geschichtsbewußtsein ihrer Zeit und hatten den guten Glauben, die Eingeorenen befrieden und schützen zu müssen. Sie sahen den Kolnialgedanken als eine legitime Sache der eurpäischen Großmächte und waren bereit, alle Strapazen und Gefahren ihres Dienstes auf sich zu nehmen. Mehrfach wird erwähnt, daß sie es ablehnten, auf grausame Kampfmethoden dr Eingeborenen mit Vergeltungsmaßnahmen zu antworten.
Es deutet nichts darauf hin, daß von Trotha und die drei Offiziere, die in den ehemaligen Kolonien den Tod fanden, inhuman gehandelt hätten.
Es besteht kein zwingernder Grund, die vier Straßennamen zu ändern. Es wird empfohlen, die Bezeichnungen als historische Nachweise und als Erinnerung an den gebürtigen Münchner Karl von Gavenreuth und seinen Kreis zu belassen.
gez. Dr. Alfons Ott
Bibliotheksdirektor
Eine Einsetzung einer Kommision zur Überprüfung der Straßennamen wird abgelehnt
Das Baureferat stellt zur Frage der Einrichtung einer Kommision fest, daß die Münchner Straßennamen bereits im Jahre 1845 und 1946 von einer Kommision sorgfältig überprüft worden sind. Unter Anlegung der damaligen sehr strengen Maßstäbe wurden nahezu 100 Straßennamen geändert und ist der Auffassung, daß für die Behandlung vom Umbenennungsfragen kein eigenes Gremium gebildet werden muss
Die „Polizeidirektion“ erlässt eine neue „Bezirks- und Distriktseinteilung“, mit der Aufzählung sämtlicher Straßen, die zu dem jeweiligen Bezirk gehören.
Die „Polizeidirektion“ erlässt eine neue „Bezirks- und Distriktseinteilung“, mit der Aufzählung sämtlicher Straßen, die zu dem jeweiligen Bezirk gehören.
Alle bisherigen „Gassen“ heißen seitdem „Straße“.
Nur die „Preysinggasse“ wird vergessen und dafür im Jahr darauf zur Straße.
Inzwischen ist aus der „Preysingstraße“ die „Viscardigasse“ geworden.
Andere „Straßen“ nennt man später wieder in „Gasse“ um.
Es sind dies die „Dürnbräugasse“, die „Albertgasse“ und die „Filserbräugasse“.
Quelle: Rudolf Hartbrunner
Helmuth Stahleder
Der Kommunalausschuss beschließt einstimmig: „Künftig wird bei Straßenneubenennungen weiblichen Persönlichkeiten der Vorrang gegeben, soweit es der jeweiligen Systematik der Straßenbenennungen entspricht.“
Antrag Nr. 08-14 / B 02800 des Bezirksausschusses des Stadtbezirkes 09 – Neuhausen-Nymphenburg
Podiumsdiskusion im Münchner Rathaus
Ausstellung im Münchner Stadtmuseum mit umfangreichem Kulturprogramm vom 25. Oktober 2013 – 23. Februar 2014
Antrag Nr. 08-14 / B 05695 des Bezirksausschusses des Stadtbezirkes 12 – Schwabing-Freimann
Antrag Nr. 14-20 / B 01767 des Bezirksausschusses des Stadtbezirkes 08 - Schwanthalerhöhe
Antrag Nr. 14-20 / B 01939 des Bezirksausschusses des Stadtbezirkes 21 – Pasing – Obermenzing
Historisch belastete Straßennamen untersuchen und einen Vorschlag für den Umgang damit erarbeiten Antrag Nr. 14-20 / A 01143 der SPD-Stadtratsfraktion vom 30.06.2015 Produkt 5112030 (Zentrale Sicherung der städt. Verwaltungsüberlieferung und stadtgeschichtliche Forschungsarbeit) des Direktoriums Finanzierung