Stadtportal zur Münchner Stadtgeschichte
München-Ludwigsvorstadt * Das „Panorama“ an der Goethestraße 45 wird abgerissen.
München-Ludwigsvorstadt * Bomben zerstören das Deutsche Theater nahezu vollständig.
München-Ludwigsvorstadt * Der Stadtrat beschließt, vier Millionen Euro für die Notsanierung des „Deutsche Theaters“ zur Verfügung zu stellen, um dort bis Ende 2007 spielen zu können und in der Zwischenzeit einen privaten Investor zu finden.
Doch alle Verkaufspläne zerschlagen sich.
Es wird klar, die Stadt müsste ihre Bühne herschenken und einem Käufer für die Sanierung sogar noch 30 Millionen Euro drauflegen.
München-Ludwigsvorstadt * Mit Beginn des Ersten Weltkrieges treten im „Deutschen Theater“ nur noch deutsche Unterhaltungskünstler auf.
München-Ludwigsvorstadt * Die vom Stadtrat gebilligte „Mindestsanierung“ für das „Deutsche Theater“ soll 79,5 Millionen Euro kosten, inklusive Risikoreserve.
Später wird das Budget wegen der Preisentwicklung auf 86 Millionen Euro aufgestockt.
Bis zum Herbst 2011 soll alles fertig sein.
München-Ludwigsvorstadt * Uraufführung des Valentin-Karlstadt-Bühnenstücks „Der Firmling“ im Germania-Brettl in der Schwanthalerstraße 28. Das Stück erlebt 395 Vorstellungen.
München-Ludwigsvorstadt * Einweihung der neuen evangelischen „Matthäuskirche“ am Sendlinger-Tor-Platz.
München-Ludwigsvorstadt * Leo von Klenze hat Pläne für den Neubau einer evangelischen Kirche in München entwickelt.
Da seine Planungen mindestens 280.000 Gulden gekostet hätten, einigt man sich auf auf eine günstigere Variante.
Das betrifft auch den Bauplatz an der Sonnenstraße.
München-Ludwigsvorstadt * Der Turm der evangelischen Matthäuskirche wird gesprengt.
München-Ludwigsvorstadt * Die Vorhalle der evangelischen Matthäuskirche wird gesprengt.
München-Ludwigsvorstadt * An König Ludwigs I. Geburtstag wird die evangelische Matthäuskirche in Anwesenheit der Königinmutter Caroline eingeweiht. Der katholische König selbst bleibt der Zeremonie allerdings fern.
München - München-Ludwigsvorstadt * Gegen 18:00 Uhr wird auf einer Besprechung im Bayerischen Innenministerium dem Pfarrer Friedrich Loy mitgeteilt, dass die evangelische Matthäuskirche umgehend abgerissen werden soll.
Um 22:00 berät die Kirchenverwaltung der Matthäuskirche, unter welchen Bedingungen sie sich zum Abbruch der Kirche bereit erklären kann.
München * Es leben 25.000 Protestanten in München. Da die evangelische Matthäuskirche in der Sonnenstraße mit ihren 1.500 Plätzen für die stetig wachsende Gemeinde zu klein geworden ist, hat man ein zweites Gebetshaus, die Markuskirche gebaut und an diesem Tag eingeweiht.
München-Ludwigsvorstadt * Die Abbrucharbeiten an der evangelischen Matthäuskirche sind beendet. Auf dem Gelände befindet sich jetzt ein Parkplatz.
München-Ludwigsvorstadt * Kommerzienrat Hans Wagner erwirbt das „Hotel Treffler“ in der Sonnenstraße 23 und benennt es in „Hotel Wagner“ um.
München-Ludwigsvorstadt * Nach einer Bauzeit von 26 Monaten kann Friedrich Bürkleins Centralbahnhof der Öffentlichkeit übergeben werden. Der Architekt Friedrich Bürklein hat ein Zweckgebäude im sogenannten Rundbogenstil konzipiert, das Elemente der Romanik und der italienischen Renaissance verbindet.
Das der Stadt zugewandte Empfangsgebäude erinnert mit seiner Fensterrosette und der vorgelagerten Arkadenhalle fast an die Bonifazkirche. Die den Mittelbau flankierenden, zweigeschossigen Seitenbauten dienen dem Billettverkauf, der Post und als Wohnungen für Beamte.
Die Einsteighalle gilt als erstes großes Bauwerk der technisch-industriellen Ära in München, deren Kühnheit und Originalität weithin gerühmt wird. Halbrundförmig, rund 110 Meter lang, 29 Meter breit und bis zu 20 Meter hoch, überspannte sie fünf Gleise. Doch es ist noch eine hölzerne Konstruktion, die kurz vor der dann aus Eisen erbauten Schrannenhalle ausgeführt worden ist. Eine Fußbodenheizung erwärmt die Warte- und Restaurationsräume auf 17,5 bis 20 Grad Celsius.
München-Ludwigsvorstadt * Der Schriftsteller Karl Theodor von Perfall entdeckt im „Thalia-Theater“ im „Grünen Hof“ in der Bayerstraße 16a einen „Ort der Halbwelt mit Lebemännern und Prostituierten in den Logen“, die sich an „leichtgeschürzten Offenbachiaden“ erfreuen.
München * Das Kaufhaus Hermann Tietz, der spätere Hertie, wird als erstes Kaufhaus in München eröffnet. Der Kaufhausbesitzer muss sich mehrmals vor Gericht den Anschuldigungen der Antisemiten erwehren, dass er durch ihre niedrigen Löhne die Verkäuferinnen zur Prostitution treiben würde. Das bringt zwar den Anschuldigern hohe Geldstrafen ein, hat aber auch Auswirkungen auf das Geschäft des Warenhauses Tietz.
München-Isarvorstadt * Nach Abschluss der Bauarbeiten wird der neue Teil des Friedhofs vor dem Sendlinger Tor für Bestattungen freigegeben.
München-Ludwigsvorstadt * 52 Menschen sterben, nachdem eine amerikanische Militärmaschine die Turmspitze der Paulskirche nahe der Theresienwiese streift und an der Kreuzung Bayer-/Martin-Greif-Straße auf eine Straßenbahn fällt.
München-Maxvorstadt * Als erstes Kaufhaus in München wird jenes von Hermann Tietz, der heutige Hertie, am Hauptbahnhof eröffnet.
München * Generalbundesanwalt Harald Range nimmt - 34 Jahre nach dem Oktoberfest-Attentat - die Ermittlungen offiziell wieder auf. Eine neue Zeugin hatte sich bei dem Münchner Anwalt Werner Dietrich gemeldet. Ihre Aussage war ausschlaggebend für die Wiederaufnahme des Verfahrens.
Dietrich hatte in den vergangenen Jahrzehnten mehrere Wiederaufnahme-Anträge gestellt. Der Dritte war jetzt erfolgreich. „Die Ermittlungen fangen jetzt wieder ganz am Anfang an“. Mit den Ermittlungen hat der Karlsruher Generalbundesanwalt das Bayerische Landeskriminalamt beauftragt. Ob das die richtige Entscheidung ist, muss die Zukunft klären.
München-Kreuzviertel - München-Hackenviertel * Die 199 Wasserstrahlen des Springbrunnens am Stachus ergießen sich zum ersten Mal und schaffen an dem verkehrsgeplagten Platz an heißen Tagen eine Oase der Kühle.
München-Kreuzviertel - München-Hackenviertel * Das Neuhauser Tor wird erstmals in einer Urkunde genannt.
<p><strong><em>München</em></strong> * Kurfürst Max Emanuel zieht nachts um 23 Uhr mit seiner Familie in aller Stille durch das Neuhauser Tor. Freudenbezeugungen sind zuvor verboten worden. </p> <p>Der erneut in seine Herrschaftsrechte eingesetzte Kurfürst Max Emanuel trifft damit wieder mit seiner Familie zusammen. Er hat Großes mit seinen Söhnen vor und in seinem Exil beschlossen, dass drei seiner fünf Söhne in der Reichskirche untergebracht werden sollen: Philipp Moritz, Clemens August und Johann Theodor. </p>
<p><strong><em>München</em></strong> * Mit der angeordneten Schleifung der Neuhauser-Bastion bildet sich umgehend eine Initiativgruppe, die mit den Unterschriften mehrerer Hundert Münchner Bürger gegen die <em>„gänzliche Schleifung der Wallanlagen“</em> protestiert. Sie betrachten es nun als <em>„unverantwortlich, Wälle, welche fast eineinhalb Jahrhunderte stehen, und deren Herstellung mehr als drei Millionen gekostet hatte, ohne gewichtigen Nutzen, oder besondere Notwendigkeit einzuwerfen“</em>. </p>
München * Napoleon zieht triumphal durch das Karlstor in München ein. Kurfürst Max IV. Joseph befindet sich noch in seinem Exil in Würzburg. Die Kurpfalzbaierische Staats-Zeitung von München berichtet am 25. Oktober 1805: „Endlich hatten wir gestern das sehnlich erwartete Vergnügen, Se. Majestät Napoleon Kaiser in Frankreich und König in Italien hier eintreffen zu sehen.
Se. Majestät kamen von Augsburg, fuhren in einem 6-spännigen Reisewagen, welchen der Herr Reichs-Marschall Bernadotte, nebst noch einigen H.H. Reichsmarschallen zu Pferde begleitete, unter dem Donner der Kanonen, und dem Zusammengeläute aller Glocken durch die Neuhauser-Kaufinger- über den Platz durch die Diener- in die Residenz-Gasse heran, und stiegen […] in der kurfürstl. Residenz ab.
Die ganze Stadt war zur Tageshelle beleuchtet, und die Mittags zuvor angekommenen kaiserl. königl. Garde-Regimenter hatten sich durch die ganze Einzugsstrecke à la haie aufgestellt. Es war ½ 8 Uhr Abends, und die Menge des hier befindlichen, zum Theile noch mit der Einquartierung beschäftigten Militärs nebst dem zusammenströmenden Volke zeigte das Bild eines durch Ströme aufgetriebenen Meeres, das sich schwer und langsam dahinwälzt.“
München * An diesem Mittwoch, es ist ein milder Herbstag mit hellblauem Himmel, wird nochmals eine breite Bevölkerungsschicht in die Feierlichkeiten um die Kronprinzenhochzeit einbezogen, nachdem die zuvor abgehaltenen Opernaufführungen und Bälle nur einem kleinen ausgesuchten Kreis geladener Gäste vorbehalten waren.
Diese Festveranstaltungen wurden vom Staat ausgerichtet und finanziert. Doch angesichts von Kriegszeiten und leeren Staatskassen hält sich der sonst bei Fürstenhochzeiten übliche Glanz und Glamour in Grenzen. Und da im Jahr 1808 die städtische Selbstverwaltung abgeschafft worden ist, verfügt München über kein Vermögen, aus dem sie einen eigenen Beitrag zu den Feierlichkeiten hätte leisten können.
Dankbar überlässt man deshalb die Ausrichtung der Feier der gehobenen Bürgerschaft, die dazu in der Lage ist und die die eigentliche Volksbelustigung, ein als Huldigung gedachtes Pferderennen, das in der Tradition des Scharlachrennens steht, durchführen kann.
Es ist der Kavallerie-Major der Nationalgarde 3. Klasse, der Bankier Andreas Michael Edler von Dall’Armi, der im Namen der Nationalgarde, also des Bürgermilitärs, ein Schreiben an den König richtet, in dem er bittet, eine solche Veranstaltung ausrichten zu dürfen. Das Pferderennen soll den Abschluss, aber zugleich auch den Höhepunkt der Feierlichkeiten um die Kronprinzenhochzeit bilden.
München-Maxvorstadt * Im Eingangsbereich des Justizgebäudes an der Prielmayersteaße 5 wird eine Gedenktafel für jüdische Juristen angebracht, die in der Zeit des nationalsozialistischen Unrechtsregimes zwangsweise aus dem Justizdienst entfernt worden sind.
München-Angerviertel * Auf einem kaum frequentierten Platz am Oberanger, vor der Münchner SPD-Zentrale, wird von der Stadt das von Rotraut Fischer gestaltete neue Denkmal für den ersten demokratischen Ministerpräsidenten des Freistaats Bayern, Kurt Eisner, eingeweiht.
Es ist ein Glaskasten mit der Aufschrift „Jedes Menschenleben soll heilig sein“. Das Zitat stammt aus Kurt Eisners Aufruf „An die Bevölkerung Münchens“ vom 8. November 1918, der in den Münchner Neuesten Nachrichten veröffentlicht worden war.
München-Theresienwiese * Ein Augsburger Pyrotechniker brennt auf dem Oktoberfest das erste Feuerwerk ab.
München-Kreuzviertel * Das „Kaufhaus Oberpollinger“ der hanseatischen Kaufmannsfamilie „Emden & Söhne“ ist fertiggestellt.
<p><strong><em>München-Kreuzviertel</em></strong> * Das Kaufhaus Oberpollinger wird <em>„früh 8 Uhr“</em> eröffnet. Die Menschen strömen in das neue Kaufhaus, <em>„durch das der Atem der großen weiten Welt weht“</em>. </p>
München-Theresienwiese * Auf der „Theresienwiese“ findet das „VII. Deutsche Bundesschießen“ statt.
München-Isarvorstadt * Der neue Teil des „Friedhofs vor dem Sendlinger Tor“ wird zwar eingeweiht, aber noch nicht für Bestattungen freigegeben, weil die Arbeiten noch nicht abgeschlossen sind.
München-Theresienwiese * Das Oktoberfest 2015 endet. Das Fazit lautet:
München-Kreuzviertel * Kardinal Michael von Faulhaber eröffnet den „Diözesanen Informationsprozess für die Seligsprechung“ von Pater Rupert Mayer.
München-Kreuzviertel * Pater Rupert Mayer wird durch Kardinal Michael von Faulhaber zum Präses der Marianischen Männerkongregation am Bürgersaal in München ernannt. Unter seiner Leitung steigt die Mitgliederzahl auf 7.000 an.
München-Theresienwiese * Kurt Eisner spricht zur gleichen Zeit am anderen Ende der Theresienwiese - unterhalb vom Hackerbräu. Die Demonstranten haben rote Fahnen, Tafeln und Plakate mitgebracht. Ihre Revolutionsbereitschaft demonstrieren die anwesenden Matrosen und Soldaten auch dadurch, dass sie die Reichskokarden von ihren Mützen genommen haben.
Was nach dem Abmarsch der Mehrheitssozialisten und der Gewerkschafter passiert, schildert Felix Fechenbach so: „Drei Redner sprachen an dieser Stelle.
München-Theresienwiese * Carl Gabriel zeigt erstmals seine „Wachsfigurenausstellung“ auf dem „Oktoberfest“.
<p><strong><em>München-Kreuzviertel</em></strong> * Mit Papst Pius VI. besucht erstmals ein Papst München. Er sucht den Bürgersaal zum Gebet auf. </p>
München-Hackenviertel * Der „Hundemarkt“ befindet sich im Hof des „Gasthofs zum Mohrenköpfl“ am „Altheimer Eck“.
München-Maxvorstadt * Das Eingangstor des „Alten Botanischen Gartens“ entsteht nach Plänen von Joseph Emanuel d‘Herigoyen.
München-Maxvorstadt * König Max I. Joseph ordnet an, dass „die Aussteckung des botanischen Garten in einer Erweiterung der gegenwärtigen Herzogmax-Wiese ohne ferneren Aufschub vorgenommen werden solle“.
München-Maxvorstadt * Aufgrund einer Initiative Oskar von Millers, dem späteren Gründer des Deutschen Museums, findet im Münchner Glaspalast die erste deutsche Elektrizitätsausstellung statt.
Neben der Bogenlampe, der Glühlampe und der Anwendung des Dynamos können die Münchner das Telephon als weitere technische Errungenschaft bewundern. Dieses neuartige Kommunikationsmittel findet in München großen Anklang und zählt bald zu den wichtigsten Einrichtungen jeder werdenden Großstadt.
München-Maxvorstadt * Der Münchner Glaspalast wird mit der Allgemeinen Ausstellung deutscher Industrie- und Gewerbeerzeugnisse eröffnet.
München-Maxvorstadt * Aus Anlass ihres 50-jährigen Bestehens hält die „Akademie der Bildenden Künste“ die „Deutsche Allgemeine und Historische Kunstausstellung“ im „Glaspalast“ ab.
München-Graggenau - München-Angerviertel * Die beginnende Erweiterung Münchens auf den sechsfachen Umfang des befestigten Marktes Heinrichs des Löwen führt zur Verlegung des „Franziskanerklosters“ nördlich der herzoglichen Burg.
Besondere Unterstützung findet der Neubau des „Franziskaner-Klosters“ durch die Familie der Sendlinger, die eigentlich an der Errichtung eines „Klarissenklosters“ interessiert ist.
Sie kauft den „Barfüßern“ deshalb das bestehende „Angerkloster“ weit über seinen Wert um 800 Pfund Pfennigen.
Damit können die „Klarissen“ aus dem Kloster Söflingen, also Nonnen des „Zweiten Ordens“ der „Franziskaner“, das verlassene Kloster „St. Jakob am Anger“ übernehmen.
München-Angerviertel * Die deutschlandweit erste, groß angelegte Razzia der Nazis gegen Homosexuelle. Im Zentrum dieser Maßnahme steht der Gasthof Schwarzfischer in der Dultstraße, zusammen mit dem Arndthof am Glockenbach und diversen einschlägig bekannten Parks, Bedürfnisanstalten und Privatwohnungen.
Insgesamt werden bei dieser Aktion 145 Männer festgenommen und in die Ettstraße gebracht. Dort wird abgeglichen, ob es sich um Wiederholungstäter handelt, die sich anschließend Umerziehungsmaßnahmen unterziehen müssen. 39 Festgenommene kommen ins KZ Dachau, viele werden auch nach ihrer Freilassung noch jahrelang schikaniert. Wiederholungstäter ist, wer in der berüchtigten Rosa Liste verzeichnet ist. Dieses Verzeichnis der Homosexuellen besteht bereits seit der Kaiserzeit.
München-Kreuzviertel * Die Michaelskirche in der Neuhauser Straße wird eingeweiht.
München-Kreuzviertel * Kardinal Michael von Faulhaber hält seine Adventspredigt in der Michaelskirche. Darin weist er darauf hin, dass sich in der deutschen Kultur seit dem frühen Mittelalter zahlreiche Einflüsse aus dem Alten Testament, also aus der jüdischen Kultur, finden:
„Im Besonderen verdanken die menschliche Kultur und christliche Religion dem Alten Testament einen reinen und erhabenen Gottesgedanken.“ Und weiter: „Wir müßten unsere deutschen Klassiker Lügen strafen, wollten wir das Alte Testament mißachten und aus den Schulen und Volksbüchereien verbannen. Wir müßten die Geistesgeschichte unseres Volkes verleugnen.“
Über die Juden sagt er: „Bei keinem anderen Volk findet sich eine solche Schriftenreihe, worin so klar, so bestimmt, so einheitlich die Grundwahrheiten des religiösen Lebens dargeboten werden.“
Diese und noch andere Worte des Respekts machte er zunichte mit den dann kommenden Sätzen: „Nach dem Tode Christi wurde Israel aus der Offenbarung entlassen. Sie hatten die Stunde der Heimsuchung nicht erkannt. Sie hatten den Gesalbten des Herrn verleugnet und verworfen, zur Stadt hinausgeführt und ans Kreuz geschlagen. Damals zerriß der Vorhang im Tempel auf Sion und damit der Bund zwischen dem Herrn und seinem Volk. Die Tochter Sion erhielt den Scheidebrief, und seitdem wandert der ewige Ahasver ruhelos über die Erde.“
Mit solchen Schuldzuweisungen und Verleumdungen geht es weiter. Faulhaber spricht immer wieder von den Israeliten, auf denen der Zorn Gottes ruhe. Solche Worte sind in normalen Zeiten schon bedenklich. In Zeiten, in denen staatlich verordnete „Judenschelte“ und Boykottmaßnahmen an der Tagesordnung, in denen Verhaftungen, Beschimpfungen, ja sogar Morde nichts Außergewöhnliches sind, verschlimmern solche Worte die Situation nur noch.
München-Kreuzviertel * Bei einem Gewitter stürzt der Turm der neuen Michaelskirche ein. Für die Jesuiten ist es eindeutig und naheliegend, dass das Unglück von den Hexen beeinflusst ist: „Ist vergangene Tage so ein grewlich wetter abgegangen, dem Thurm und gebew nitt wenig befürderung mechte geben haben; dann vill die meinung, daß sollich ungewonliche gewütter von den maledeutten bösen Weibern gemacht werden.“
München-Kreuzviertel * Die Bauarbeiten an der „Michaelskirche“ sind vollendet.
Es ist das erste „Jesuiten-Colleg“ mit einer Kirche nördlich der Alpen.
München-Isarvorstadt * Die „Motor-Fahrrad-Fabrik Hildebrand & Wolfmüller“ wird gegründet.
In der Colosseumstraße 1 in München richten sie ihre erste Werkstätte ein.
München-Hackenviertel * Im „Internationalen Handels-Panoptikum“ in der Neuhauser Straße 1 bricht im 4. Stock ein Brand aus.
Die städtische Feuerwehr schließt daraufhin seine Pforten.
<p><strong><em>München-Hackenviertel</em></strong> * Der Schausteller Carl Gabriel eröffnet gemeinsam mit dem Wachsplastiker Emil Eduard Hammer im ehemaligen Vogl'schen Kaufhaus in der Neuhauser Straße 1/Ecke Färbergraben das <em>„I. Internationale Handels-Panoptikum“</em>. Es ist das größte und bedeutendste Panoptikum Münchens und wird als <em>„ein Bedürfnis der werdenden Großstadt“</em> bezeichnet. </p> <p>Es gibt rund 2.000 Exponate zu betrachten, davon etwa 500 Wachsfiguren und Wachspräparate. Der Eintrittspreis beträgt 50 Pfennig, Kinder und Soldaten zahlen die Hälfte. Das Panoptikum ist täglich von 8 bis 21 Uhr geöffnet.</p> <p>Als besondere Attraktion befindet sich in der dritten Etage das Anatomische Museum und ein Extrakabinett mit über 600 Exponaten. Das Extrakabinett dürfen nur Personen über 18 Jahren betreten. Personen beiderlei Geschlechts ist die gemeinsame Besichtigung polizeilich verboten. Am Dienstag und Freitag ist die Anatomische Abteilung ab 14 Uhr nur für Damen geöffnet.</p> <p>Im Keller befindet sich die Inquisitionsabteilung mit einer Sammlung von Folterwerkzeugen, deren Anwendung an lebensgroßen Wachsfiguren dargestellt werden. In der angeschlossenen Verbrecher-Galerie werden hauptsächlich zeitgenössische Massenmörder als Wachsimitate gezeigt.</p>
München-Kreuzviertel * Durch ein kurfürstliches Reskript wird das Augustiner-Kloster säkularisiert.
<p><strong><em>München-Maxvorstadt</em></strong> * Carl Gabriel eröffnet in der Dachauer Straße 16 sein erstes Münchner Kino unter dem weltmännischen Namen <em>„The American Bio-Cie./Carl Gabriel's Theater lebender Bilder“</em> mit 145 Plätzen. Es ist Münchens viertes Kino. Es werden Stummfilme gezeigt, die von einem mehr oder weniger talentiertem Klavierspieler und einem Explikateur, einen Filmerklärer, begleitet werden.</p> <p>An den Lehnen der Vordersitze sind Drahtgestelle angebracht, in denen man seinen Masskrug abstellen kann. Statt Popkorn und Eis - wie heute - werden Schokolade und Wurstsemmeln verkauft.</p> <p>Nach 19 Uhr geht fast niemand mehr ins Kino, denn: <em>„Der Münchner geht im Gegensatz zum Berliner, soweit er es ermöglichen kann, lieber Nachmittags ins Kino, weil er den Abend gern im Bierrestaurant verbringt.“</em>Trotzdem suchen die <em>„Gebildeten“</em> das Kino erst im Schutz der Dunkelheit auf. Etwaige Bekannte begrüßen sich - wenn überhaupt - mit einem verlegenem Lächeln. Es gibt Logen mit einem Loch im Vorhang, von dem aus man zwar alles sehen kann, selbst aber nicht gesehen wird.</p> <p>Die Münchner Polizei besucht im Auftrag der Obrigkeit regelmäßig die Kinematographen. Sie muss sicherstellen, dass im dunklen Kinosaal alles <em>„sittlich“</em> und <em>„mit rechten Dingen“</em> zugeht.</p>
München * An diesem Faschingssamstag kommt es zur Stürmung des Zeughauses. Mehrere Gerüchte machten in München die Runde.
Um 14 Uhr wird bekannt, dass die Landwehr mit dem sogenannten Generalmarsch mobilisiert worden ist. Damit ist faktisch der Ausnahmezustand ausgerufen. In dieser Stimmung aus Angst vor einem militärischen Übergriff oder vor anarchischen Zuständen durch Vorstädter aus der Au oder Haidhausen, kommt es an zur Stürmung des Zeughauses.
Das Korn- und Geschützhaus am Jakobsplatz, dem heutigen Stadtmuseum, wird ohne Blutvergießen gestürmt und die Waffen aller Gattungen ausgegeben. Der mehrere Tausend Menschen umfassende und bewaffnete Demonstrationszug zieht bis zum Promenadeplatz, wo sich das bewaffnete Bürgertum mit der dort versammelten Landwehr vereinigen will. Doch zwischen den beiden Lagern hat inzwischen das Militär mit schwerer Ausrüstung und vier Kanonen Stellung bezogen. In dieser angespannten Situation erscheint rechtzeitig Prinz Carl, der Bruder des Königs und seit 1841 bayerischer Feldmarschall. Er kann die Situation mit der Aussage beruhigen, dass die Stände bereits zum 16. März einberufen werden.
Erstaunlicherweise reicht den Münchnern diese - eigentlich lächerliche - Zusage. Sie legen die Waffen nieder und bringen das Kriegszeug brav wieder zurück ins Korn- und Geschützhaus.
München-Maxvorstadt * Aus Carl Gabriels „The American Bio-Cie./Carl Gabriel's Thater lebender Bilder“ in der Dachauer Straße 16 wird „Gabriels Tonbildtheater“.
München-Kreuzviertel * Die Altäre und Gerätschaften der Augustiner-Kirche werden öffentlich versteigert.
München-Kreuzviertel * Die sterblichen Überreste König Ottos I. werden in der Krypta der Michaelskirche beigesetzt.


| Straße | Name | von | bis | ||
|---|---|---|---|---|---|
| 0.18 | Schillerstraße 35 | Marc Franz | 1880 | ||
| 0.18 | Schillerstraße 35 | Marc Franz | 1880 | ||
| 0.18 | Schillerstraße 35 | Marc Franz | 1880 | ||
| 0.21 | Schillerstraße 31 | Graf Oskar Maria | 1911 | ||
| 0.21 | Schillerstraße 31 | Graf Oskar Maria | 1911 | ||
| 0.21 | Schillerstraße 31 | Graf Oskar Maria | 1911 | ||
| 0.30 | Mathildenstraße 8 | Lebensborn e.V. | 1944 | ||
| 0.30 | Mathildenstraße 8 | Lebensborn e.V. | 1944 | ||
| 0.30 | Mathildenstraße 8 | Lebensborn e.V. | 1944 | ||
| 0.35 | Schwanthalerstraße 35 | Kunsthandel Maurer | |||
| 0.35 | Schwanthalerstraße 35 | Kunsthandel Maurer | |||
| 0.35 | Schwanthalerstraße 35 | Kunsthandel Maurer | |||
| 0.38 | Landwehrstraße 10 | Hebbel Friedrich | 1938 | 1939 | |
| 0.38 | Landwehrstraße 10 | Hebbel Friedrich | 1938 | 1939 | |
| 0.38 | Landwehrstraße 10 | Hebbel Friedrich | 1938 | 1939 | |
| 0.43 | Landwehrstraße 77 | Strathmann Carl | |||
| 0.43 | Landwehrstraße 77 | Strathmann Carl | |||
| 0.43 | Landwehrstraße 77 | Strathmann Carl | |||
| 0.49 | Mittererstraße 6 | Maurer Karl | 1906 | ||
| 0.49 | Mittererstraße 6 | Maurer Karl | 1906 | ||
| 0.49 | Mittererstraße 6 | Maurer Karl | 1906 | ||
| 0.64 | Sendlingerstraße 76 | Faberbräu | |||
| 0.64 | Sendlingerstraße 76 | Faberbräu | |||
| 0.64 | Sendlingerstraße 76 | Faberbräu | |||
| 0.64 | Sendlinger Straße 75 | Pschorr (Familie) | |||
| 0.64 | Sendlinger Straße 75 | Pschorr (Familie) | |||
| 0.64 | Sendlinger Straße 75 | Pschorr (Familie) | |||
| 0.65 | Bavariaring 10 | Seidl Emanuel von | |||
| 0.65 | Bavariaring 10 | Seidl Emanuel von | |||
| 0.65 | Bavariaring 10 | Seidl Emanuel von | |||
| 0.67 | Sendlinger Straße 61 | Asam Egid Quirin | 1735 | ||
| 0.67 | Sendlinger Straße 61 | Asam Egid Quirin | 1735 | ||
| 0.67 | Sendlinger Straße 61 | Asam Egid Quirin | 1735 | ||
| 0.68 | Herzogspitalstraße 13 | Brentano Clemens | 1840 | 1842 | |
| 0.68 | Herzogspitalstraße 13 | Brentano Clemens | 1840 | 1842 | |
| 0.68 | Herzogspitalstraße 13 | Brentano Clemens | 1840 | 1842 | |
| 0.69 | Luitpoldstraße 3 | Hebbel Friedrich | 1836 | 1836 | |
| 0.69 | Luitpoldstraße 3 | Hebbel Friedrich | 1836 | 1836 | |
| 0.69 | Luitpoldstraße 3 | Hebbel Friedrich | 1836 | 1836 | |
| 0.69 | Schlitt Heinrich | ||||
| 0.69 | Schlitt Heinrich | ||||
| 0.69 | Schlitt Heinrich | ||||
| 0.74 | Prielmayerstraße 10 | Feuchtwanger Lion | 1914 | 1915 | |
| 0.74 | Prielmayerstraße 10 | Feuchtwanger Lion | 1914 | 1915 | |
| 0.74 | Prielmayerstraße 10 | Feuchtwanger Lion | 1914 | 1915 | |
| 0.75 | Herzogspitalstraße 18 | Sustris Friedrich | |||
| 0.75 | Herzogspitalstraße 18 | Sustris Friedrich | |||
| 0.75 | Herzogspitalstraße 18 | Sustris Friedrich | |||
| 0.78 | Sendlinger Straße 30 | Ende Michael | 1987 | 1995 | |
| 0.78 | Sendlinger Straße 30 | Ende Michael | 1987 | 1995 | |
| 0.78 | Sendlinger Straße 30 | Ende Michael | 1987 | 1995 | |
| 0.78 | Hackenstraße 7 | Heine Heinrich | 1827 | 1828 | |
| 0.78 | Hackenstraße 7 | Heine Heinrich | 1827 | 1828 | |
| 0.78 | Hackenstraße 7 | Heine Heinrich | 1827 | 1828 | |
| 0.79 | Pestalozzistraße 40 | Gewerkschaftshaus | 1912 | ||
| 0.79 | Pestalozzistraße 40 | Gewerkschaftshaus | 1912 | ||
| 0.79 | Pestalozzistraße 40 | Gewerkschaftshaus | 1912 | ||
| 0.80 | Hackenstraße 10 | Straub Johann Baptist | |||
| 0.80 | Hackenstraße 10 | Straub Johann Baptist | |||
| 0.80 | Hackenstraße 10 | Straub Johann Baptist | |||
| 0.81 | Hackenstraße 8 | Doll Anton | |||
| 0.81 | Hackenstraße 8 | Doll Anton | |||
| 0.81 | Hackenstraße 8 | Doll Anton | |||
| 0.82 | Thalkirchner Straße 54 | Arbeitsamt | |||
| 0.82 | Thalkirchner Straße 54 | Arbeitsamt | |||
| 0.82 | Thalkirchner Straße 54 | Arbeitsamt | |||
| 0.83 | Hermann-Schmid-Straße 5 | Krankenheim der Israelitischen Kultusgemeinde | 1942 | ||
| 0.83 | Hermann-Schmid-Straße 5 | Krankenheim der Israelitischen Kultusgemeinde | 1942 | ||
| 0.83 | Hermann-Schmid-Straße 5 | Krankenheim der Israelitischen Kultusgemeinde | 1942 | ||
| 0.83 | Altheimer Eck 15 | Böhm Theobald | |||
| 0.83 | Altheimer Eck 15 | Böhm Theobald | |||
| 0.83 | Altheimer Eck 15 | Böhm Theobald | |||
| 0.84 | Schwanthalerstraße 106 | Hauberrisser Georg von | |||
| 0.84 | Schwanthalerstraße 106 | Hauberrisser Georg von | |||
| 0.84 | Schwanthalerstraße 106 | Hauberrisser Georg von | |||
| 0.84 | Hackenstraße 5 | Feuchtwanger Lion | 1908 | ||
| 0.84 | Hackenstraße 5 | Feuchtwanger Lion | 1908 | ||
| 0.84 | Hackenstraße 5 | Feuchtwanger Lion | 1908 | ||
| 0.84 | Sendlinger Straße 23 | Walleshausen Johann | 1775 | 1800 | |
| 0.84 | Sendlinger Straße 23 | Walleshausen Johann | 1775 | 1800 | |
| 0.84 | Sendlinger Straße 23 | Walleshausen Johann | 1775 | 1800 | |
| 0.86 | Adlzreiterstraße 12 | Einstein Albert | 1886 | 1894 | |
| 0.86 | Adlzreiterstraße 12 | Einstein Albert | 1886 | 1894 | |
| 0.86 | Adlzreiterstraße 12 | Einstein Albert | 1886 | 1894 | |
| 0.87 | Hackenstrasse 1 1 | Destouches Franz von | 1841 | 1844 | |
| 0.87 | Hackenstrasse 1 1 | Destouches Franz von | 1841 | 1844 | |
| 0.87 | Hackenstrasse 1 1 | Destouches Franz von | 1841 | 1844 | |
| 0.89 | Oberanger 11 | Günther Ignaz | |||
| 0.89 | Oberanger 11 | Günther Ignaz | |||
| 0.89 | Oberanger 11 | Günther Ignaz | |||
| 0.91 | Hans-Sachs-Straße 8 | Betsaal von Beis Jakob Thomas | |||
| 0.91 | Hans-Sachs-Straße 8 | Betsaal von Beis Jakob Thomas | |||
| 0.91 | Hans-Sachs-Straße 8 | Betsaal von Beis Jakob Thomas | |||
| 0.94 | Hofstatt 5 | Der gerade Weg | |||
| 0.94 | Hofstatt 5 | Der gerade Weg | |||
| 0.94 | Hofstatt 5 | Der gerade Weg | |||
| 0.98 | Färbergraben 31 | Schaidenreisser Simon | |||
| 0.98 | Färbergraben 31 | Schaidenreisser Simon | |||
| 0.98 | Färbergraben 31 | Schaidenreisser Simon |