Münchner Straßenverzeichnis

Neue Straßenbenennungen in München



Erstnennung: 2021
Stadtbezirk: 3. Maxvorstadt

Dr. Dr. Franz-Xaver Schweyer, geb. 26.08.1868 in Obernzell, gest. 10.11.1935 in München, Jurist und Politiker. Schweyer war in seiner Laufbahn als Verwaltungsbeamter u.a. ab 1911 im Bayerischen Innenministerium und ab 1919 im Reichsarbeitsministerium in Berlin tätig. 1921 wurde er bayerischer Innenminister. Er bezog früh gegen den Nationalsozialismus und Adolf Hitler Stellung und wurde dafür nach der Machtübernahme ohne Urteil mehrere Monate inhaftiert und gequält.

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Erstnennung: 4.2.2021
Stadtbezirk: .

Thea Knorr, geboren am 14.11.1903 in Wasentegernbach (heute ein Stadtteil von Dorfen), gestorben am 29.01.1989 in Feldafing, Fliegerin. 1931 erwarb sie den Pilotenschein, danach folgte die Ausbildung zur Fallschirmspringerin. Zur damaligen Zeit waren Verkehrsflüge Männern vorbehalten, Frauen kamen nur bei Sportflügen zum Einsatz. Das Aufgabengebiet von Thea Knorr umfasste Reklameflüge, Schleppen von Segelflugzeugen und Ab­setzen von Fallschirmspringern. Sie beteiligte sich an Flugtagen und absolvierte Lang­streckenflüge auf den Balkan und nach Afrika. Ab 1939 war sie Werkspilotin bei der Fir­ma Klemm in Böblingen. Später wurde Thea Knorr bei der Luftwaffe als Überführungsflie­gerin eingesetzt. Auf ihrem letzten Überführungsflug geriet sie in amerikanische Kriegs­gefangenschaft. Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs nahm sie die Flugtätigkeit wie­der auf und erwarb die Lizenz zur Hubschrauberpilotin. Mit einem Straßennamen geehrt wird Thea Knorr für ihre fliegerischen Leistungen, die zur damaligen Zeit für eine Frau außergewöhnlich waren.

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Erstnennung: 4.2.2021
Stadtbezirk: 24. Feldmoching-Hasenbergl

Lilli Kurowski, geb. am 14.07.1939 in Königsberg, gest. am 11.01.2019 in München, Juristin, Sozialarbeiterin, Frauenrechtlerin. Sie engagierte sich für die Verbesserung der Situation von Frauen und Kindern, insbesondere gegen Frauenarmut und Gewalt an Frauen. Für ihr herausragendes Engagement wurde sie mit dem Bundesverdienstkreuz, der Staatsmedaille für Soziale Verdienste und der Medaille „München leuchtet“ ausgezeichnet. Verlauf:

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Erstnennung: 4.2.2021
Stadtbezirk: 24. Feldmoching-Hasenbergl

Marie Juchacz, geb. am 15.03.1879 in Landsberg an der Warthe, gest. am 28.01.1956 in Düsseldorf, Sozialreformerin, Frauenrechtlerin, Mitglied des internationalen sozialistischen Frauenkomitees, Mitbegründerin und erste Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt. 1919 wurde Marie Juchacz in die Weimarer Nationalversammlung gewählt und hielt dort als erste Frau eine Rede. In der NS-Zeit emigrierte sie zunächst nach Frankreich, später nach New York. Dort gründete sie die Arbeiterwohlfahrt USA - Hilfe für die Opfer des Nationalsozialismus. Diese Organisation unterstützte nach Kriegsende Deutschland mit Paketsendungen. 1949 kehrte sie nach Deutschland zurück. Verlauf:

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Erstnennung: 4.2.2021
Stadtbezirk: 24. Feldmoching-Hasenbergl

Max Kustermann, geb. am 07.09.1825 und gest. am 01.12.1901 in München, Unternehmer. 1848 übernahm er die von seinen Eltern gegründete Eisenwarenhandlung. Er gründete u.a. eine Eisengießerei und einen Fabrikationsbetrieb für Stahlbauteile, der an der Errichtung verschiedener Brücken in München und dem Hauptbahnhof nach 1945 beteiligt war.

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Erstnennung: 4.2.2021
Stadtbezirk: 24. Feldmoching-Hasenbergl

Amsi Kern, geb. am 18.09.1922 in München, gest. am 31.10.2002 in Prien am Chiemsee, Schauspielerin. Ihre Karriere begann Ende der 1930er Jahre im Münchner Theater am Platzl. Amsi Kern leitete das Tegernseer Volkstheater und das Chiemgauer Volkstheater. Fernsehrollen hatte sie im Komödienstadl und in der Serie "Königlich Bayerisches Amtsgericht“. Für ihre künstlerischen Verdienste wurde sie mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet.

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Erstnennung: 4.2.2021
Stadtbezirk: 24. Feldmoching-Hasenbergl

Erika Fuchs, geb. am 07.12.1906 in Rostock, gest. am 22.04.2005 in München, Übersetzerin. Kunstgeschichtsstudium in München und London, 1931 Promotion, 1951 Chefredakteurin der deutschen Ausgabe der Comiczeitschrift Micky Maus. Gedankliche Emotionen oder Lautmalerei brachte Erika Fuchs in ihren Comicübersetzungen durch den Inflektiv zum Ausdruck (stöhn, bibber, zitter, etc.). Ihre Wortschöpfungen verhalfen nicht nur den Comics zu großer Popularität, sondern beeinflussten auch in erheblichem Maße die Umgangssprache.

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Erstnennung: 4.2.2021
Stadtbezirk: 24. Feldmoching-Hasenbergl

Ludwig Beck, geb. am 28.03.1832 und gest. am 02.11.1885 in München, Unternehmer. 1861 Eröffnung einer Werkstätte für Knöpfe und Posamenten. Ab 1876 belieferte Ludwig Beck die Schlösser von König Ludwig II. und erhielt den Titel "Königlich Bayerischer Hofposamentier".

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Erstnennung: 4.2.2021
Stadtbezirk: 12. Schwabing-Freimann

Helmut Kohl, geb. 03.04.1930 in Ludwigshafen am Rhein, gest. 16.06.2017 ebenda, deutscher Politiker. Helmut Kohl studierte nach dem Abitur in Frankfurt am Main und Heidelberg Rechtswissenschaft, Geschichte und Staatswissenschaften und promovierte 1958. Ab 1959 war er Abgeordneter in der CDU-Fraktion des Landtags von Rheinland-Pfalz, ab 1969 Ministerpräsident. 1973 wurde er zum Bundesvorsitzenden der CDU gewählt, ab 1976 war er Mitglied des Bundestages. Am 1. Oktober 1982 wurde er durch ein konstruktives Misstrauensvotum im Bundestag 6. Bundeskanzler. Das Amt hatte er bis 1998 inne. Er war maßgeblich an der Wiedervereinigung Deutschlands beteiligt und wurde als „Kanzler der Einheit“ bekannt. Helmut Kohl erhielt zahlreiche nationale und internationale Ehrungen und Auszeichnungen.

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Erstnennung: 4.2.2021
Stadtbezirk: 12. Schwabing-Freimann

Guido Westerwelle, geb. 27.12.1961 in Bad Honnef, gest. 18.03.2016 in Köln, Jurist und Politiker. Guido Westerwelle studierte nach dem Abitur ab 1980 an der Universität Bonn Rechtswissenschaften, 1991 legte er sein zweites Staatsexamen ab und promovierte 1994. 1980 wurde er Mitglied der FDP, 1983 bis 1988 war er Bundesvorsitzender der Jungen Liberalen. Zwischen 1994 und 2001 war Westerwelle Generalsekretär, danach Bundesvorsitzender der FDP und ab 1996 Abgeordneter im Deutschen Bundestag. 2009 bis 2013 war er Bundesaußenminister. 2014 hat er die Westerwelle Foundation – Stiftung für internationale Verständigung mitgegründet.

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Erstnennung: 4.2.2021
Stadtbezirk: 12. Schwabing-Freimann

Henny Seidemann, geb. 06.11.1922 in Berlin, gest. 31.08.2012 in München, Zeitzeugin des Holocaust. Henny Seidemann stammt aus einer alteingesessenen jüdischen Familie und besuchte in Berlin ein Mädchen-Lyzeum. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten floh die Familie 1935 nach Barcelona. Als 1936 der spanische Bürgerkrieg ausbrach, wurden Kinder und alte Personen ausgewiesen und Henny kam allein zurück nach München. Dort wurde die 14-jährige verhaftet, mehrfach verhört und zuletzt im Antonienheim (Kinderheim der Israelitischen Kultusgemeinde) untergebracht. 1938 gelang es ihr, wieder nach Spanien zu ihrer Mutter zurückzukehren. Dort ließ sie sich zur Krankenschwester ausbilden. Erst 1957 kehrten Mutter und Tochter nach Deutschland zurück. Henny Seidemann verdiente ihren Lebensunterhalt in der Modebranche. Sie war Mitgründerin des Frauenvereins „Ruth“ und kümmerte sich um traumatisierte Holocaust-Überlebende. Außerdem war sie Vorsitzende der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit e. V. und hielt als Zeitzeugin zahlreiche Vorträge. Für ihr soziales Engagement wurde sie 1993 mit dem Bundesverdienstkreuz und der Medaille „München leuchtet“ geehrt.

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Erstnennung: 4.2.2021
Stadtbezirk: 12. Schwabing-Freimann

Friederike Nadig, geb. 11.12.1897 in Herford, gest. 14.08.1970 in Bad Oeynhausen, Wohlfahrtspflegerin und Politikerin. Friederike Nadig trat bereits mit 16 Jahren der Arbeiterjugend in ihrer Geburtsstadt bei und wurde 1916 Mitglied der SPD. Sie besuchte in Berlin eine Bildungseinrichtung für Frauen und absolvierte 1922 das Examen zur Wohlfahrtspflegerin. Danach war sie als Fürsorgerin und ehrenamtlich für die Arbeiterwohlfahrt tätig. 1933 wurde sie als Sozialistin mit Berufsverbot belegt. Sie war ab 1948 für die SPD Mitglied des Parlamentarischen Rates. Hier setzte sie zusammen mit Elisabeth Selbert, Helene Wessel und Helene Weber im Grundgesetz die Formulierung Männer und Frauen sind gleichberechtigt durch. 1949 wurde sie in den 1. Deutschen Bundestag gewählt und gehörte diesem bis 1961 an.

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Erstnennung: 4.4.2021
Stadtbezirk: 11. Milbertshofen-Am Hart

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Erstnennung: 16.9.2021
Stadtbezirk: 9. Neuhausen-Nymphenburg

Thusnelda Lang-Brumann, geboren am am 15.04.1880 in Augsburg, gestorben am 10.06.1953 in München, Lehrerin und Politikerin. Von 1920 bis 1924 war Thusnelda Lang-Brumann Stadträtin in München, von 1920 bis 1933 gehörte sie als Abgeordnete der Bayerischen Volkspartei dem Reichstag an. Sie war im Vorstand verschiedener Sozialverbände. Ihr Engagement galt der Pädagogik und Jugendarbeit, insbesondere der beruflichen Qualifizierung von Frauen und Mädchen. 1932 wandte sich Thusnelda Lang-Brumann in einem Flugblatt kritisch gegen Hitler und den Nationalsozialismus. Nach 1945 war sie Schulrektorin in München.

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