Stadtportal zur Münchner Stadtgeschichte
Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurden alle unabhängigen Frauenorganisationen entweder aufgelöst, verboten oder in NS-Strukturen eingegliedert. Die Vielfalt der Frauenbewegung wurde zerstört, feministische Stimmen zum Schweigen gebracht. Nur regimetreue Verbände wie die NS-Frauenschaft blieben erlaubt. Die Gleichschaltung bedeutete das Ende selbstbestimmter Frauenarbeit und eine Rückführung der Frauen auf ihre „volksgemeinschaftliche“ Rolle.
Adolf Hitler wurde vom damaligen deutschen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg zum Reichskanzler ernannt. Diese Ernennung war ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zur Errichtung der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland. Sie markierte den Beginn einer Ära, die durch die Unterdrückung der politischen Opposition, die Etablierung eines totalitären Staates und die Auslösung des Zweiten Weltkriegs gekennzeichnet war. Hitlers Aufstieg zur Macht hatte tiefgreifende und verheerende Auswirkungen auf Deutschland und die Welt.
Der Reichstagsbrand wurde von den Nationalsozialisten als angeblicher Auftakt eines kommunistischen Umsturzes dargestellt. Als Brandstifter galt der niederländische Kommunist Marinus van der Lubbe, der am Tatort festgenommen wurde. Der Vorfall wurde propagandistisch ausgeschlachtet und diente als Vorwand für Massenverhaftungen sowie zur Außerkraftsetzung zentraler Grundrechte.
Ernst Thälmann, der Vorsitzende der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD), wird von den Nationalsozialisten verhaftet. Diese Verhaftung war Teil der breiten Unterdrückung und Verfolgung politischer Gegner durch das NS-Regime. Thälmanns Inhaftierung symbolisierte die Eliminierung der KPD als politische Kraft und die Ausschaltung jeglicher Opposition gegen die nationalsozialistische Diktatur. Ernst Thälmann blieb bis zu seiner Ermordung im Jahr 1944 im Gefängnis.
Bei den Reichstagswahlen am 5. März 1933 erzielte die NSDAP in München 37% der Stimmen. Nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten wurden alle Ämter mit Parteimitgliedern besetzt. Heinrich Himmler wurde Polizeipräsident der Stadt. Zahlreiche Intellektuelle wie Thomas Mann verließen die Stadt.
Durch Gerüchte wurde bekannt, das eine Stürmung des Gewerkschaftshauses durch die SA bevorstand. Der beantragte Polizeischutz wurde verweigert.
Mitglieder der SA (Sturmabteilung), einem paramilitärischen Flügel der NSDAP, stürmten das Gewerkschaftshaus in der Pestalozzistraße. Dieses Ereignis war Teil der breiteren Maßnahmen während des Aufstiegs des nationalsozialistischen Regimes in Deutschland. In dieser Zeit wurden Gewerkschaften und andere Organisationen, die sich dem NS-Regime widersetzten, gezielt angegriffen.
Rechtsanwalt Dr. Siegel, der sich für seinen Mandanten Uhlfelder einsetzen wollte, wurde von der Polizei verprügelt und mit einem Schild behangen durch die Stadt geführt.
Nachdem sein Mandant, der jüdische Kaufhausbesitzer Uhlfelder, in Dachau inhaftiert wurde, wollte der Rechtsanwalt Dr. Michael Siegel im Polizeipräsidium sich für ihn einsetzen. Dort wurde er von Polizisten verprügelt, dabei wurden ihm die Vorderzähne ausgeschlagen und das Trommelfell verletzt. Danach wurden ihm die Hosenbeine abgeschnitten, ein Schild mit der Aufschrift Ich bin Jude, und werde mich nie mehr bei der Polizei beschweren umgehangen und wurde somit von der Ettstraße bis zum Haupzbahnhof geführt.
General Franz Ritter von Epp wurde als Reichskommissar eingesetzt, um Bayern gleichzuschalten. Er entmachtete die gewählte Landesregierung, stellte die Weichen für die nationalsozialistische Diktatur und ebnete den Weg für Hitlers zentralistischen Führerstaat. Epp diente dem NS-Regime als willfähriges Werkzeug zur Ausschaltung föderaler Strukturen.
Karl Scharnagl von der Bayerischen Volkspartei wurde durch den politischen Druck der Nationalsozialisten zum Rücktritt als Oberbürgermeister von München gezwungen. Er erklärte, „unter Vorbehalt aller meiner Rechte der Gewalt zu weichen“. Nach ihm übernahm der Nationalsozialist Karl Fiehler das Amt. Fiehler war ein früher Anhänger Hitlers, beteiligte sich am Putschversuch 1923 und spielte eine zentrale Rolle bei der nationalsozialistischen Gleichschaltung der Stadtverwaltung. Mit seiner Ernennung begann eine neue Phase in der Münchner Stadtpolitik.
Im März 1933 wurde das erste Konzentrationslager in Dachau errichtet. Es war das erste von vielen Lagern, die vom nationalsozialistischen Regime in Deutschland zur Inhaftierung und Unterdrückung politischer Gegner sowie später auch anderer Gruppen genutzt wurden. Dachau diente als Modell für nachfolgende Lager und symbolisiert den Beginn der systematischen Verfolgung durch das NS-Regime.
Das „Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich“, bekannt als Ermächtigungsgesetz, verlieh der Regierung unter Hitler die Vollmacht, Gesetze ohne Zustimmung des Reichstags zu erlassen – auch solche, die von der Verfassung abwichen. Es schuf die rechtliche Grundlage für die Errichtung der NS-Diktatur und das Ausschalten der Gewaltenteilung.
Kurz nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten, wurde in Deutschland ein landesweiter Boykott jüdischer Geschäfte durchgeführt. Dieser Boykott wurde von der SA und der SS überwacht und war Teil der zunehmenden antisemitischen Politik des NS-Regimes. Der Boykott zielte darauf ab, jüdische Unternehmer wirtschaftlich zu isolieren und war ein früher Schritt in der systematischen Ausgrenzung und Verfolgung der jüdischen Bevölkerung in Deutschland.
Das „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ legte die Grundlage für die Entfernung politisch unerwünschter und jüdischer Beamter aus dem Staatsdienst. Jüdische Beamte wurden entlassen, sofern sie nicht Frontkämpfer im Ersten Weltkrieg gewesen waren.
Der Hauptausschuss der Deutschen Turnerschaft beschloss die Einführung des Arierparagraphen, der jüdische Sportler und Turner aus den Vereinen ausschloss. Diese Regelung wurde bald auf alle deutschen Sportorganisationen ausgeweitet. Ausnahmen galten nur für Frontkämpfer und Hinterbliebene des Ersten Weltkriegs. Der Ausschluss wurde vom Reichssportkommissar gestützt und staatlich koordiniert.
Das „Gesetz gegen Überfüllung deutscher Schulen und Hochschulen“ schränkte den Zugang von jüdischen Schülerinnen und Studenten stark ein. Unter dem Vorwand begrenzter Kapazitäten wurde ein fester Prozentsatz für jüdische Anmeldungen eingeführt. Damit begann die systematische Ausgrenzung jüdischer Jugendlicher aus dem Bildungswesen im nationalsozialistischen Deutschland.
Im Lichthof Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) fand eine Kundgebung statt, die unter dem Motto „Für das Deutsche in der Kultur“ stand. Dieses Ereignis war Teil einer Reihe von Aktivitäten im Kontext der nationalsozialistischen Bewegung an der Universität
In München nahmen auf dem Königsplatz 50.000 Schaulustige an der Nationalsozialistische Bücherverbrennung teil. Diese wurde von den Studenten der Münchner Universität.
Nach einer Auftaktveranstaltung gegen das zersetzende Schrifttum im Lichthof der Universität München zogen die Studenten zum Königsplatz und übergaben die Bücher der Reichsfeinde den Flammen.
Im Jahr 1933 gründete Vidkun Quisling in Norwegen die Partei "Nasjonal Samling", eine nationalistische und faschistische Bewegung. Sie wurde während des Zweiten Weltkriegs, besonders unter der deutschen Besatzung Norwegens, bedeutend. Quisling, bekannt für seine Zusammenarbeit mit den deutschen Besatzern, wurde zu einer kontroversen Figur in der Geschichte Norwegens. Die "Nasjonal Samling" war in dieser Zeit die einzige erlaubte Partei in Norwegen.
Nach dem Reichstagsbrand am 27. Februar 1933 wurde die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) faktisch verboten. Viele Funktionäre wurden verhaftet, Parteibüros geschlossen und ihre Presse unterdrückt. Am 26. Mai 1933 erfolgte die reichsweite Auflösung. Das „Gesetz gegen die Neubildung von Parteien“ vom 14. Juli 1933 erklärte die KPD endgültig für illegal.
Die Zerstörung des Denkmals "Den Toten der Revolution" in München durch die Nationalsozialisten im Juni 1933 kann als symbolischer Akt der Machtergreifung und der ideologischen Säuberung des öffentlichen Raumes interpretiert werden. Dieser Akt war Teil einer breiteren Kampagne, mit der die Nationalsozialisten versuchten, alle Erinnerungen an oppositionelle Bewegungen, insbesondere an sozialistische und kommunistische Ideale, auszulöschen.
1933 war auch das Jahr, in dem die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) in München, wie in ganz Deutschland, von den Nationalsozialisten verboten wurde. Dieses Verbot war Teil der umfassenden Strategie der NSDAP, alle politischen Oppositionsparteien auszuschalten und ein totalitäres Regime zu etablieren. Die SPD, als eine der größten und einflussreichsten demokratischen Parteien der Weimarer Republik, wurde somit ihrer politischen Handlungsmöglichkeiten beraubt und ihre Mitglieder wurden verfolgt und unterdrückt.
Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands wurde durch das Reichsinnenministerium offiziell verboten. Vorausgegangen waren Diffamierung, politische Verfolgung und die Ausschaltung ihrer Presse. Das Verbot markierte das Ende der letzten legalen Oppositionspartei im Reichstag. Viele SPD-Funktionäre wurden verhaftet oder ins Exil gezwungen. Der NS-Staat setzte damit seinen Einparteienkurs konsequent durch.
Das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses ermöglichte die Zwangssterilisation von Menschen mit angeblich erblich bedingten Krankheiten wie Schizophrenie, Epilepsie oder geistiger Behinderung. Es beruhte auf der Ideologie der „Rassenhygiene“ und diente dem Ziel, als „minderwertig“ eingestufte Personen an der Fortpflanzung zu hindern. Auch Jüdinnen und Juden waren davon betroffen.
Das Reichskonkordat zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Deutschen Reich wurde von Kardinalstaatssekretär Eugenio Pacelli und Vizekanzler Franz von Papen unterzeichnet. Es sicherte der katholischen Kirche bestimmte Rechte, verpflichtete sie aber zu politischer Zurückhaltung. In der Folge löste sich die Zentrumspartei auf, wodurch eine weitere demokratische Kraft aus dem öffentlichen Leben verschwand.
Mit dem Reichskulturkammergesetz wurde die „Reichskulturkammer“ gegründet, um Kunst und Kultur gleichzuschalten. Voraussetzung für die Mitgliedschaft war der Ariennachweis. Jüdische Künstler und Kulturschaffende wurden ausgeschlossen und erhielten faktisch ein Berufs- und Auftrittsverbot in Literatur, Theater, Musik, Presse und bildender Kunst.
München erhielt den Ehrentitel „Hauptstadt der deutschen Kunst“. Diese Auszeichnung wurde von den Nationalsozialisten verliehen, um Münchens Bedeutung als kulturelles Zentrum zu betonen und die Stadt als Schauplatz nationalsozialistischer Kunst- und Kulturpolitik zu etablieren. München wurde zum Austragungsort wichtiger Ausstellungen und Veranstaltungen, die die nationalsozialistische Ideologie propagierten und die “deutsche Kunst” förderten.
Das Schriftleitergesetz schuf die Grundlage für die Gleichschaltung der Presse und den Ausschluss jüdischer Journalisten. Es legte fest, dass nur „arische“ Personen als Schriftleiter arbeiten durften. Wer jüdischer Herkunft war oder mit einer nichtarischen Person verheiratet war, wurde ausgeschlossen. Etwa 1.300 Journalisten verloren ihre Anstellung, zahlreiche Zeitungen mussten ihr Erscheinen einstellen.
Deutschland trat aus dem Völkerbund aus. Diese Entscheidung wurde von Adolf Hitler getroffen und bekannt gegeben. Der Austritt war ein Zeichen von Hitlers Ablehnung der internationalen Zusammenarbeit und der Bestimmungen des Versailler Vertrags. Er unterstrich Deutschlands Bestreben nach einer unabhängigen und aggressiven Außenpolitik, die schließlich zu den Spannungen führte, die den Zweiten Weltkrieg auslösten.
Als Ersatz für den abgebrannten Glaspalast wird das Haus der Deutschen Kunst vom Architekten Paul Ludwig Troost erbaut. Das ist somit der erste bedeutende Repräsationabau des Dritten Reiches.
Die "Falange Española" wurde 1933 von José Antonio Primo de Rivera, dem Sohn des ehemaligen spanischen Diktators Miguel Primo de Rivera, gegründet. Diese politische Bewegung war faschistisch orientiert und spielte während des Spanischen Bürgerkriegs eine bedeutende Rolle. Die Falange befürwortete einen nationalistischen und zentralistischen spanischen Staat und stand für eine radikale Ablehnung der parlamentarischen Demokratie sowie für den Kampf gegen Marxismus und liberale Kräfte. Ihre Ideologie und Aktivitäten beeinflussten die politische Landschaft Spaniens in dieser Ära maßgeblich.
Bei der Reichstagswahl stimmte die Bevölkerung über eine Einheitsliste der NSDAP ab. Andere Parteien waren nicht zugelassen. Der neue Reichstag bestand ausschließlich aus Nationalsozialisten und verlor damit jede parlamentarische Funktion. Die Wahl diente nur noch der scheinbaren Bestätigung des Regimes und festigte die totale Machtübernahme durch die NSDAP im nationalen Parlament.
Die USA nahmen diplomatische Beziehungen zur Sowjetunion auf, nachdem sie das kommunistische Regime lange Zeit nicht anerkannt hatten. Präsident Franklin D. Roosevelt und der sowjetische Außenkommissar Maxim Litwinow unterzeichneten in Washington eine Vereinbarung zur gegenseitigen Anerkennung. Damit begann eine neue Phase der Beziehungen zwischen beiden Staaten auf offizieller diplomatischer Ebene.
Das Reichserbhofgesetz regelte die Vererbung landwirtschaftlicher Betriebe nach völkischen Grundsätzen. Es schloss Juden vom Bauerntum aus, indem es festlegte, dass nur „deutschen oder stammesgleichen Blutes“ stehende Personen Erbhöfe besitzen durften. Ziel war die ideologische Aufwertung des Bauerntums als „Blutquelle des Volkes“ und seine Abschirmung gegen wirtschaftliche und soziale Veränderungen.
Der Ingenieur Dr. Fritz Krantz eröffnet auf seinem privaten Grund die »Freiluft-Eisbahn« an der Prinzregentenstraße, das spätere Prinzregentenstadion.