1879 Fernberg
Jahnstraße. Ein hervorragender deutscher Patriot war Friedrich Jahn, der sogenannte Turnvater, geboren 1778 zu Lanz in der Provinz Brandenburg. Seine Vaterlandsliebe galt dem gesammten deutschen Vaterlande, als dieses und besonders Preußen nach der Schlacht bei Jena 1806 unter Napoleonischer Herrschaft seufzte. Als junger Lehrer am Kölnischen Gymnasium in Berlin eröffnete er 1811 eine Turnanstalt daselbst und suchte den deutschen Volksgeist durch Lehre und Beispiel wieder zu beleben, besonders aber von der Unsitte der Ausländerrei zu reinigen, welche alles Fremde für allein schön und gut hält, das eigene deutsche Wesen aber geringschätzt. Als eines vorzüglichen Mittels hiezu bediente er sich der Turnkunst; für deren Einführung und Entwicklung in Deutschland hat er Großes geleistet. Beim Beginne der Befreiungskriege folgte er freiwillig den deutschen Fahnen und zug als Führer eines Bataillons Freiwilliger 1815 in Paris ein. Später hatte er wegen seiner deutschen Gesinnung Verkennung und Verfolgung zu erdulden, doch überwand er diese und starb als ein allgemein verehrter, hochbetagter Greis 1852 zu Freiberg a.d. Unstrut. An der Jahnstraße besitzt der Münchner Turnverein einen schönen Turnplatz nebst Turnhalle, ein Sammelpunkt für alle Freunde der edlen Turnkunst.
1880 Adressbuch
Z. E. a. Friedrich Ludwig Jahn, den sogenannten Turnvater der Deutschen, geb. 11. August 1778 zu Lanz in der Priegnitz, gest. zu Freiburg a. d. Unstraut 15. Okt. 1852. Die Straße erhielt ihren Namen auf Wunsch des Turnvereins „München“, dessen vom 8. Sept. 1862 bis 10. Mai 1863 errichtete Halle und sonstigen Räumlichkeiten sich fort befinden, am 3. Aug. 1976, resp. 1. Jan. 1877, und ist ein Theil des „Fabrikweges“ nach seinem früheren Zuge.
1894 Rambaldi
290. Jahnstraße. Verbindet die Fraunhoferstraße in der Nähe der Müllerstraße mit der Baumftraße an der oberen Lände, wobei sie an der Halle des Münchener Turnvereins vorüberzieht und die Westermühlstraße schneidet. Zur Erinnerung an den hervorragenden deutschen Patrioten Friedrich Jahn, den Begründer des deutschen Turnwesens und sogenannten Turnvater, geb. 11. August 1778 zu Lanz in der Priegiiitz. Seine Vaterlandsliebe galt dem gesamten deutschen Vaterlande, als dieses und besonders Preußen nach der Schlacht von Jena 1806 unter Napoleonischer Herrschaft seufzte. Als junger Lehrer am Königlichen Gymnasium in Berlin eröffnete er 1811 eine Turnanstalt daselbst und suchte den deutschen Volksgeist durch Lehre und Beispiel wieder zu beleben, besonders aber von der Unsitte der Ausländerei zu reinigen, welche alles Fremde für schön und gut hält, das eigene deutsche Wesen aber geringschätzt. Als eines vorzüglichen Mittels hier bediente er sich der Turnkunst; für deren Einführung und Entwicklung in Deutschland hat er Großes geleistet. Beim Beginne der Befreiungskriege folgte er freiwillig den deutschen Fahnen und zog als Führer eines Bataillons Freiwilliger 1815 in Paris ein. Später hatte er wegen seiner deutschen Gesinnung Verkennung und Verfolgung zu erdulden, doch überwand er diese und starb als ein allgemein verehrter, hochbetagter Greis den 15. Oktober 1852 zu Freiburg a. d. Unstrut. Die Straße erhielt ihren Namen auf Antrag der Vorstandschaft des Turnvereins »München«, dessen vom 8. September 1862 bis 10. Mai 1868 errichtete Halle und sonstigen Räumlichkeiten sich dort befinden, am 3. Aug. 1876, resp. 1. Jan. 1877, und ist ein Teil des »Fabrikweges« nach seinem früherem Zuge.
1943 Adressbuch
Friedrich Ludwig Jahn, deutscher Patriot, Turnvater, * 11.8.1778 Lanz, † 15.10.1852 Freiburg an der Unstrut.
Verbindet die Fraunhoferstraße in der Nähe der Müllerstraße mit der Baumstraße und schneidet die Ickstatt- und Westermühlstraße.
1965 Baureferat
Jahnstraße: Friedrich Ludwig Jahn (1778-1852), Begründer des deutschen Turnwesens, gen. „Turnvater Jahn“. *1877