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Beschreibung: 290. Jahnstraße. Verbindet die Fraunhoferstraße in der Nähe der Müllerstraße mit der Baumftraße an der oberen Lände, wobei sie an der Halle des Münchener Turnvereins vorüberzieht und die Westermühlstraße schneidet. Zur Erinnerung an den hervorragenden deutschen Patrioten Friedrich Jahn, den Begründer des deutschen Turnwesens und sogenannten Turnvater, geb. 11. August 1778 zu Lanz in der Priegiiitz. Seine Vaterlandsliebe galt dem gesamten deutschen Vaterlande, als dieses und besonders Preußen nach der Schlacht von Jena 1806 unter Napoleonischer Herrschaft seufzte. Als junger Lehrer am Königlichen Gymnasium in Berlin eröffnete er 1811 eine Turnanstalt daselbst und suchte den deutschen Volksgeist durch Lehre und Beispiel wieder zu beleben, besonders aber von der Unsitte der Ausländerei zu reinigen, welche alles Fremde für schön und gut hält, das eigene deutsche Wesen aber geringschätzt. Als eines vorzüglichen Mittels hier bediente er sich der Turnkunst; für deren Einführung und Entwicklung in Deutschland hat er Großes geleistet. Beim Beginne der Befreiungskriege folgte er freiwillig den deutschen Fahnen und zog als Führer eines Bataillons Freiwilliger 1815 in Paris ein. Später hatte er wegen seiner deutschen Gesinnung Verkennung und Verfolgung zu erdulden, doch überwand er diese und starb als ein allgemein verehrter, hochbetagter Greis den 15. Oktober 1852 zu Freiburg a. d. Unstrut. Die Straße erhielt ihren Namen auf Antrag der Vorstandschaft des Turnvereins »München«, dessen vom 8. September 1862 bis 10. Mai 1868 errichtete Halle und sonstigen Räumlichkeiten sich dort befinden, am 3. Aug. 1876, resp. 1. Jan. 1877, und ist ein Teil des »Fabrikweges« nach seinem früherem Zuge.