Münchner Straßenverzeichnis

* vor 200

† vor 150


Lindwurm Josef von
Josef von Lindwurm
Bildrechte: Unknown, Josef von Lindwurm, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Joseph Lindwurm, ab 1872 von Lindwurm, (* 10. Mai 1824 in Würzburg; † 21. Februar 1874 in München) war ein deutscher Dermatologe.

Lindwurm war das einzige Kind seiner Eltern. Der Vater starb, als Joseph vier Jahre alt war. 1842 verlor er die Mutter. Lindwurm absolvierte das Kronberg-Gymnasium Aschaffenburg und das Gymnasium am Kaiserdom in Speyer. Anschließend studierte er an der Julius-Maximilians-Universität Philosophie, Naturwissenschaften und Medizin. 1844 wurde er im Corps Bavaria Würzburg recipiert.[3] Ab dem zweiten Semester beschränkte er sich an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg auf Medizin. Er legte im Herbst 1849 das Staatsexamen ab und wurde ein Jahr später zum Dr. med. promoviert. Forschungsaufenthalte führten ihn nach Dublin, Edinburgh, Wien und Paris. Hier lieferte er den Beweis, dass die sekundäre Syphilis in gleichem Maße ansteckend ist wie die primäre. Nach seiner ausgedehnten Reisetätigkeit betätigte sich Lindwurm in München als praktischer Arzt:

„Im März 1853 reichte er bei der medizinischen Fakultät München ein Gesuch um Zulassung als Privatdozent ein... Als Habilitationsschrift legte er seine Thyphusabhandlung vor. Am 4. August 1853 genehmigte der König das Gesuch. Er hielt Vorlesungen über Syphilis, wobei er bestrebt war, die neuesten Theorien vorzutragen... Er bemühte sich außerdem, die Studenten mit einer 'richtigen, rationellen Therapie' vertraut zu machen... Während der fünf Semester seiner Privatdozententätigkeit las er außerdem über 'Hautkrankheiten..., Krankheiten der Lunge..., Herzkrankheiten..., Krankheiten des Magen und Darmkanals'. Er fand stets zwischen 11 und 24 Zuhörer.“
– Riemensperger

Von 1859 bis 1874 leitete Lindwurm die dermatologische Abteilung des Allgemeinen Krankenhauses zu München, dem späteren Krankenhaus links der Isar und heutigen Innenstadt-Klinikum der Universität München. 1863 wurde er von Maximilian II. Joseph (Bayern) auf den neuen Lehrstuhl für Dermatologie und Geschlechtskrankheiten der Ludwig-Maximilians-Universität München berufen.

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Straßenname Lindwurmstraße
Benennung 1.1.1878 Umbenennung
Plz 80337
Stadtbezirk 2. Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt | Kliniksviertel
2. Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt | Am alten Südfriedhof 
2. Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt | Am Schlachthof 
6. Sendling | Sendlinger Feld 
RubrikPersonen
Kategorie Mediziner  Dermatologe  
Gruppe LMU  
Lat/Lng 48.1273705 - 11.5536591   
Straßenlänge 0.247 km
Person Lindwurm Josef von
geboren 10.5.1824 [Würzburg]
gestorben 21.2.1874 [München]
Kategorie Mediziner  Dermatologe  
Gruppe LMU  
Nation Deutschland
GND 117031674
Leben
Josef von Lindwurm

Joseph Lindwurm, ab 1872 von Lindwurm, (* 10. Mai 1824 in Würzburg; † 21. Februar 1874 in München) war ein deutscher Dermatologe.

Lindwurm war das einzige Kind seiner Eltern. Der Vater starb, als Joseph vier Jahre alt war. 1842 verlor er die Mutter. Lindwurm absolvierte das Kronberg-Gymnasium Aschaffenburg und das Gymnasium am Kaiserdom in Speyer. Anschließend studierte er an der Julius-Maximilians-Universität Philosophie, Naturwissenschaften und Medizin. 1844 wurde er im Corps Bavaria Würzburg recipiert.[3] Ab dem zweiten Semester beschränkte er sich an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg auf Medizin. Er legte im Herbst 1849 das Staatsexamen ab und wurde ein Jahr später zum Dr. med. promoviert. Forschungsaufenthalte führten ihn nach Dublin, Edinburgh, Wien und Paris. Hier lieferte er den Beweis, dass die sekundäre Syphilis in gleichem Maße ansteckend ist wie die primäre. Nach seiner ausgedehnten Reisetätigkeit betätigte sich Lindwurm in München als praktischer Arzt:

„Im März 1853 reichte er bei der medizinischen Fakultät München ein Gesuch um Zulassung als Privatdozent ein... Als Habilitationsschrift legte er seine Thyphusabhandlung vor. Am 4. August 1853 genehmigte der König das Gesuch. Er hielt Vorlesungen über Syphilis, wobei er bestrebt war, die neuesten Theorien vorzutragen... Er bemühte sich außerdem, die Studenten mit einer 'richtigen, rationellen Therapie' vertraut zu machen... Während der fünf Semester seiner Privatdozententätigkeit las er außerdem über 'Hautkrankheiten..., Krankheiten der Lunge..., Herzkrankheiten..., Krankheiten des Magen und Darmkanals'. Er fand stets zwischen 11 und 24 Zuhörer.“
– Riemensperger

Von 1859 bis 1874 leitete Lindwurm die dermatologische Abteilung des Allgemeinen Krankenhauses zu München, dem späteren Krankenhaus links der Isar und heutigen Innenstadt-Klinikum der Universität München. 1863 wurde er von Maximilian II. Joseph (Bayern) auf den neuen Lehrstuhl für Dermatologie und Geschlechtskrankheiten der Ludwig-Maximilians-Universität München berufen.

Grabstätte
Grabstätte
Alter Südlicher Friedhof

Sektion: 05 - Reihe: 01 - Nummer: 38
Bavarikon Wikipedia Deutsche Biografie Deutsche National Bibliothek
1879 Fernberg  

Lindwurmstraße. Früher Sendlingerlandstraße genannt; ihren jetzigen Namen führt sie dem Universitätsprofessor und verdienten Direktor des städtischen Krankenhauses Dr. Lindwurm zu Ehren, welcher in München 1873 starb.

1880 Adressbuch  
Z. E. a. den Direktor des allgemeinen Krankenhauses l. d. Isar Joseph Lindwurm, geb. zu Aschaffenburg 10. April 1824, gest. zu München 21. Febr. 1874. Sie hieß früher „Äußere Sendlingerstraße“ oder auch „Sendlingerhauptstraße“ und zuletzt bis 18. Sept. 1877, resp. 1. Jan. 1878 „Sendlingerlandstraße“.
1894 Rambaldi  
382. Lindwurmstraße. Beginnt am Sendlingerthorplatz, zieht in südwestlicher Richtung an der Fliegen-, Augsburger-, Spital- und Krankenhausstraße vorüber über den Goetheplatz, wird von der Kapuzinerstraße geschnitten, geht noch an der Zenetti-, Schmeller-, Viehhof-, Senser- und Bavariastraße vorbei und endet all der Kirche Untersendlings. Zur Erinnerung an den Direktor des allgemeinen Krankenhauses l. d. Jsar Joseph Lindwurm, geb. zu Aschaffenburg 10. April 1824, gest. zu München 21. Februar 1874. Sie hieß früher ,,äußere Sendlingerstraße« oder auch »Sendlingerhauptstraße« und zuletzt bis 28. September 1877, resp. 1. Januar 1878 »Sendlinger Landstraße«.
1965 Baureferat  
Lindwurmstraße: Dr. Joseph von Lindwurm (1824-1874), Universitätsprofessor, 1866 bis 1874 Direktor des „Allgemeinen Krankenhauses zu München" (jetzt Krankenhaus l. d . I.). *1878

Opfer des Nationalsozialismus

Erinnerungszeichen Winter Rosa Erinnerungszeichen Wild Justin Stolperstein Both Joachim Chaim Stolperstein Both  Marjem (Maria)  

Straßenbenennungen

Straße von Grund bis Grund
Sendlinger LandstraßeErstnennung1.1.1878Umbenennung
Lindwurmstraße1.1.1878Umbenennung

Literatur

Lindwurm Josef von, Medizinhistorischer Stadtführer München   
StraßeNameArchitektBaustilJahr
LindwurmstraßeBrüstungsgitterJugendstil1902
LindwurmstraßeSendlinger Kriegerdenkmal1886
Lindwurmstraße 2Frauenklinik der UniversitätSchachner Richard Neubarock1915
Lindwurmstraße 4Haunersches KinderspitalGeiger Franz klassizisierend1923
Lindwurmstraße 6Teil eines PostgebäudesHolzhammer Franz, Schmidt Walter 1931
Lindwurmstraße 15MietshausBüchold Franz Neurenaissance1883
Lindwurmstraße 17Mietshaus in EcklageKil Franz, Freundorfer Jakob Neurenaissance1881
Lindwurmstraße 19Teil eines MietshausesJugendstil1910
Lindwurmstraße 46MietshausSchneider Peter nachklassizistisch1911
Lindwurmstraße 49MietshausHeilmann und LittmannNeurenaissance1899
Lindwurmstraße 51MietshausPerger Georg neubarock1896
Lindwurmstraße 55Mietshausdeutsche Renaissance1898
Lindwurmstraße 57Mietshaus in Ecklagespätklassizistisch1868
Lindwurmstraße 76Stattliches GeschäftshausHeilmann und LittmannJugendstil1911
Lindwurmstraße 77MietshausHubinger Johann 1878
Lindwurmstraße 88LindwurmhofGebrüder RankJugendstil1910
Lindwurmstraße 92MietshausBarbist Alois Neurenaissance1893
Lindwurmstraße 113MietshausElste Feodor deutsche Renaissance1899
Lindwurmstraße 126MietshausSchneider Georg deutsche Renaissance1899
Lindwurmstraße 128Malerisches Vorstadt-Kleinhaus1800
Lindwurmstraße 149MietshausMeister Georg, Marckert Ludwig Neubarock1903
Lindwurmstraße 157MietshausKoestler Franz, Hintsche F.Neurenaissance1888
Lindwurmstraße 157MietshausBarbist Alois Neurenaissance1892
Lindwurmstraße 159MietshausSpenger Anton neubarock1894
Lindwurmstraße 167MietshausBrand Franz Jugendstil1906
Lindwurmstraße 175MietshausThaler Hansneubarock1901
Lindwurmstraße 177MietshausThaler HansJugendstil1905
Lindwurmstraße 179WohnhausThaler Hans1905
Lindwurmstraße 195MietshausSchreyer Josef neubarock1897
Lindwurmstraße 199MietshausZeh Carl, Zeh August1904
Lindwurmstraße 201MietshausZeh Carl, Barbist Rosa1895
Lindwurmstraße 203MietshausZeh AugustNeurenaissance1899
Lindwurmstraße 205MietshausBarbist Rosadeutsche Renaissance1897
Lindwurmstraße 213MietshausKleinschmidt Wilhelm Neurenaissance1887
Lindwurmstraße 217Villenartiges WohnhausVogt Eugen deutsche Renaissance1888
StraßeNameArtJahrBild
Lindwurmstraße Schmid-von-Kochel-Denkmal1911Schmid-von-Kochel-Denkmal
TitelStraßeStandortKünstlerJahrBild
KunstobjektLindwurmstraße0 - Kunstobjekt
Rotkäppchen und der WolfLindwurmstraßeHaunerische KinderklinkSpengler Ingram1934Spengler Ingram - Rotkäppchen und der Wolf
Baumzeichen 2Lindwurmstraßevor dem KreisverwaltungsreferatSchwalbach Karl Jakob1980Schwalbach Karl Jakob - Baumzeichen 2
Der gestiefelte KaterLindwurmstraße 2Haunerische KinderklinikSpengler Ingram1934Spengler Ingram - Der gestiefelte Kater
WandbildLindwurmstraße 4Haunerische KinderklinikLacher Max1960Lacher Max - Wandbild
AlmondLindwurmstraße 4Haunerische Kinderklinik0 - Almond
AnnastLindwurmstraße 4Haunerische Kinderklinik0 - Annast
Almond und AnnastLindwurmstraße 4Haunerische Kinderklinik0 - Almond und Annast
StraßeNameBerufvonbis
Lindwurmstraße 195Gasthaus zum bayerischen Herkules 1879
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