Münchner Straßenverzeichnis

* vor 240


Thiersch Friedrich Wilhelm
Friedrich Wilhelm Thiersch
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Friedrich Wilhelm von Thiersch (* 17. Juni 1784 in Kirchscheidungen bei Freyburg; † 25. Februar 1860 in München) war ein deutscher Philologe, der auch als „Praeceptor Bavariae“ („Lehrer Bayerns“) und als „Vater der humanistischen Bildung“ in Bayern bezeichnet wurde, ähnlich wie Wilhelm von Humboldt in Preußen.

Zu seinen Brüdern zählte der Dichter des Preußenliedes, Bernhard Thiersch. Seine Söhne waren der Chirurg Carl Thiersch, der Theologe Heinrich Wilhelm Josias Thiersch und der Maler Ludwig Thiersch. Der Architekt und Maler Friedrich von Thiersch war sein Enkel. Der klassische Archäologe Hermann Thiersch und der Architekt Paul Thiersch waren seine Urenkel.

1812 gründete Friedrich Thiersch das mit der Bayerischen Akademie der Wissenschaften verbundene Philologische Institut. Von 1811 bis 1829 gab er die vierbändigen Acta philologorum Monacensium heraus, das Forum des Philologischen Instituts. Nach der Thronbesteigung Ludwigs I. 1825 wurde Thiersch mit der Umgestaltung des höheren Bildungswesens beauftragt. In dem von ihm verfassten Lehrplan von 1829 wurde der Unterricht an den Gymnasien fast vollständig auf das Erlernen der alten Sprachen reduziert. Dies kam den Vorstellungen des Königs nahe, der seinen dynastischen Patriotismus mit einem klassizistischen Ethos verschmelzen wollte (siehe Walhalla). 1835 wurde Thiersch zum auswärtigen Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt. 1855 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.

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Straßenname Thierschstraße
Benennung 1.1.1877 Erstnennung
Plz 80538
Stadtbezirk 1. Altstadt-Lehel | Lehel
RubrikPersonen
Kategorie Altphilologe  Pädagoge  
Lat/Lng 48.13432 - 11.58452   
Straßenlänge 0.021 km
Person Thiersch Friedrich Wilhelm
geboren 17.6.1784 [Kirchscheidungen bei Freyburg]
gestorben 25.2.1860 [München]
Kategorie Altphilologe  Pädagoge  
Nation Deutschland
Konfession evangelisch
GND 118837877
Leben
Friedrich Wilhelm Thiersch

Friedrich Wilhelm von Thiersch (* 17. Juni 1784 in Kirchscheidungen bei Freyburg; † 25. Februar 1860 in München) war ein deutscher Philologe, der auch als „Praeceptor Bavariae“ („Lehrer Bayerns“) und als „Vater der humanistischen Bildung“ in Bayern bezeichnet wurde, ähnlich wie Wilhelm von Humboldt in Preußen.

Zu seinen Brüdern zählte der Dichter des Preußenliedes, Bernhard Thiersch. Seine Söhne waren der Chirurg Carl Thiersch, der Theologe Heinrich Wilhelm Josias Thiersch und der Maler Ludwig Thiersch. Der Architekt und Maler Friedrich von Thiersch war sein Enkel. Der klassische Archäologe Hermann Thiersch und der Architekt Paul Thiersch waren seine Urenkel.

1812 gründete Friedrich Thiersch das mit der Bayerischen Akademie der Wissenschaften verbundene Philologische Institut. Von 1811 bis 1829 gab er die vierbändigen Acta philologorum Monacensium heraus, das Forum des Philologischen Instituts. Nach der Thronbesteigung Ludwigs I. 1825 wurde Thiersch mit der Umgestaltung des höheren Bildungswesens beauftragt. In dem von ihm verfassten Lehrplan von 1829 wurde der Unterricht an den Gymnasien fast vollständig auf das Erlernen der alten Sprachen reduziert. Dies kam den Vorstellungen des Königs nahe, der seinen dynastischen Patriotismus mit einem klassizistischen Ethos verschmelzen wollte (siehe Walhalla). 1835 wurde Thiersch zum auswärtigen Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt. 1855 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.

Grabstätte
Grabstätte
Alter Südlicher Friedhof

Sektion: 41 - Reihe: 01 - Nummer: 16
Bavarikon Wikipedia Deutsche Biografie Deutsche National Bibliothek
 

Thierschstraße. Friedrich Wihelm Thiersch wird zu den hervorragendsten deutschen Gelehrten aller Zeiten gezählt und hat sich besonders um das höhere Schulwesen Bayerns große Verdienste erworben. Geboren den 17. Juni 1784 als Sohn wohlhabender Bauersleute zu Kirchscheidungen im preußischen Regierungsbezirke Merseburg, wurde er schon 1809 wegen seines hervorragenden Lehrtalents an das Gymnasium zu München berufen und widmete hier besonders der Erforschung der altgriechischen Sprache sowie überhaupt altgriechischer Bildung seine Aufmerksamkeit. An den griechischen Befreiungskämpfen ( 1821-1829) nahm er durch Wort und Schrift begeistert Antheil und hielt sich auch einige Zeit in Griechenland auf, um die älteren und neueren Zustände dortselbst zu studieren. Nach der Verlegung der Universität von Landshut nach München wurde er als Professor an dieselbe berufen und wirkte hier, unermüdlich auf die Hebung des Geistes in der studierenden Jugend bedacht, bis zum Jahre 1859. Sein thätiges, ersprießliches Leben endete er, 76 Jahre alt, am 25. Februar 1860 in München. Außer seinem großen Wissen waren seine männliche Festigkeit und Ausdauer, sein unerschrockenes Bekenntniß innerer Überzeugung trotz erduldeter Lästerung und Verfolgung, glänzende und nachahmenswerthe Seiten an Thiersch`s Charakter.

1880 Adressbuch  

Z. E. a. Friedrich Wilhelm Thiersch, einen der verdientesten neueren deutschen Humanisten, geb. zu Kirschscheidungen bei Freiburg a. d. Unstrut 17. Juni 1784, gest. als geheimer Rath zu München 15. Febr. 1860, dessen hochgeehrter Mitbürger er sit 1809 als Gymnasial- und Universitätsprofessor war. Mit vollem Rechte nannte man ihn praeceptor Bavariae. Die Straße wird nach Thiersch seit 3. August 1876, resp. 1.Jan. 1877 genannt.

1894 Rambaldi  

657. Thierschstraße. Zweigt von der Südostecke des Isarthorplatzes ab, zieht halbbogenförmig zum Mariannenplatz, geht von hier bis zum Denkmal König Max II., schneidet hier senkrecht das östliche Ende der Maximillianstraße, läuft dann längs des Wilhelms·Gymnasinlns bis zum Thierschplatz. Der Teil der Straße vom Mariannenplatz bis zum Thierschplatz wird seit 3. August 1876, resp. 1. Jan. 1877 nach Thiersch genannt, während die Fortsetzung vom Mariannen- bis zum Isarthorplatz früher ,,an der unteren Lände,« später »Fabrikstraße« hieß und erst am 6. Okt., resp. 8. Nov. 1890 mit der bestehenden Thierschstraße, von der sie nach ihrer ganzen neueren Gestaltung eine natürliche Fortsetzung bildete, vereinigt wurde. Diese Umbenennung rechtfertigte sich um so mehr, als es auch in dem seit 1890 mit München vereinigten Neuhausen eine »Fabrikstraße« gab, deren Name beibehalten wurde. Die Straße trägt ihren Namen seit 6. Okt., resp. 8. Nov.1890.

Opfer des Nationalsozialismus

Erinnerungszeichen Adler Max Erinnerungszeichen Adler Else 

Straßenbenennungen

Straße von Grund bis Grund
Thierschstraße1.1.1877Erstnennung
StraßeNameArchitektBaustilJahr
Thierschstraße 1MietshausHeilmann und Littmanndeutsche Renaissance1900
Thierschstraße 3MietshausHeilmann und Littmanndeutsche Renaissance1902
Thierschstraße 4MietshausNeurenaissance
Thierschstraße 5MietshausNeurenaissance
Thierschstraße 7MietshausNeurenaissance
Thierschstraße 8MietshausNeurenaissance
Thierschstraße 10MietshausNeurenaissance
Thierschstraße 11GeschäftshausHönig Eugen, Söldner Karl 1910
Thierschstraße 14MietshausSpreither Ludwig FranzJugendstil1907
Thierschstraße 19MietshausNeurenaissance1890
Thierschstraße 20MietshausStöhr Karl Neurenaissance1894
Thierschstraße 21MietshausHammel Franz neubarock1893
Thierschstraße 22MietshausGrothe Ludwig deutsche Renaissance1900
Thierschstraße 23MietshausHammel Franzneubarock1893
Thierschstraße 25MietshausLincke Albin, Littmann Max neubarock1889
Thierschstraße 26MietshausNeumann HeinrichNeurenaissance1893
Thierschstraße 27MietshausLincke Albin, Littmann Maxneubarock
Thierschstraße 29MietshausLincke Albin, Littmann Maxneubarock1889
Thierschstraße 31MietshausAichinger SigmundNeurenaissance1881
Thierschstraße 32MietshausOsswald Hans, Adam Philip Neurenaissance1879
Thierschstraße 33MietshausDietz Alois Neurenaissance1877
Thierschstraße 35MietshausOsswald Hans, Adam PhilipNeurenaissance1877
Thierschstraße 36MietshausOsswald Hans, Adam PhilipNeurenaissance1879
Thierschstraße 37MietshausOsswald Hans, Adam Philip Neurenaissance1877
Thierschstraße 41MietshausSchmidt Albert klassische Renaissance1877
Thierschstraße 47MietshausBürkel GeorgNeurenaissance1879
Thierschstraße 48Bayerische Versicherungskammer (Westbau)Neurenaissance1877
Thierschstraße 49Mietshaus Rattenhuber FranzNeurenaissance1882
Thierschstraße 51MietshausNeurenaissance1880
Thierschstraße 53MietshausNeurenaissance
Thierschstraße 55MietshausBerthold Hermann Neurenaissance1899
StraßeNameArtJahrBild
ThierschstraßeGedenktafel - WilhelmsgynasiumGedenkbrunnen1877Gedenktafel - Wilhelmsgynasium
Thierschstraße 11Simon Walser’s Mühle1910Simon Walser’s Mühle
Thierschstraße 41Adolf Hitler1935Adolf Hitler
TitelStraßeStandortKünstlerJahrBild
Westgiebel- Zeustempel (Olympia)ThierschstraßeWilhelmsgymnasium0 - Westgiebel- Zeustempel (Olympia)
StraßeNameBerufvonbis
Thierschstraße 7Judenhaus1939
Thierschstraße 9Feuchtwanger Lion18841886
Thierschstraße 11Zentralverlags der NSDAP 1945
Thierschstraße 14Feuchtwanger Lion19151917
Thierschstraße 41Hitler Adolf19201929
Thierschstraße 47Schmidt Maximilian1919
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