1879 Fernberg
Triftgang, Triftgarten und Triftstraße. "Trift" ist eine Wortableitung von "treiben". Vor dem Bestehen von Eisenbahnen in Oberbayern wußte man kein besseres und billigeres Mittel, um das Holz aus den Staatswaldungen an der oberen Isar nach München zu befördern, als daß man dasselbe in Scheiter gespalten zu bestimmten Zeiten oben bei Mittenwald in die Isar warf und mit den Wellen herunter treiben ließ; am Abrecher (s. Abrecher) wurden die Scheiter aufgefangen und durch den Triftkanal in den Holzgarten (s. Holzgartenstraße) geschwemmt, in dessen Nähe sich die vorstehend genannten Straßen befinden. Die Einrichtung des Triftwesens nebst Holzgarten wurde schon unter dem Kurfürsten Maximilian I. von dessen Brunn- und Zimmermeister Hans Reiffenstuel aus Tegernsee, der auch die berühmte Soolenleitung von Reichenhall nach Traunstein hergestellt hat, ausgeführt. Da aber das Triftholz durch die Nässe an Werth verlor und manchmal die Isar so aufstaute, daß darunter die städtischen Wasserbauten an den Ufern großen Schaden litten, so unterließ man in den letzten Jahren das Triften und versuchte es mit dem Transporte auf der Eisenbahn, was zur Zeit noch der Fall ist.
1894 Rambaldi
664. Triftstraße. Führt vom Thierschplatz (früher Lehelplatz)
weg, längs des ehemaligen Triftkanales, genau von Süd nach Nord
zur Liebigstraße und zum k. Triftgarten. ,,Trist« ist eine Wortableitung von »treiben«. Vor dem Bestehen der Eisenbahnen in
Oberbayern wußte man kein besseres und billigeres Mittel, um das
Holz aus den Staatswaldungen an der oberen Isar nach München
zu befördern, als daß man dasselbe in Scheiter gespalten zu be-
stimmten Zeiten oben bei Mittenwald in die Isar warf und mit den
Wellen heruntertreiben ließ; am Abrecher (s. Abrecher) wurden die
Scheiter aufgefangen und durch den Triftkanal in den Triftgarten
(Holzgarten, s. Holzgartenstraße) geschwemmt, in dessen Nähe sich die
vorstehend genannten Straßen befinden. Die Einrichtung des Triftwesens nebst Holzgarten wurde scho unter dem Kurfürsten Maximilian. von dessen Brunn- und Zimmerermeister Hans Reiffenstuel aus
Tegernsee, der auch die berühmte Soolenleitung von Reichenhall nach
Traunstein hergestellt hat, ausgeführt. Da aber das Triftholz durch
die Nässe an Wert verlor und manchmal die Isar so aufstaute, daß
darunter die städtischen Wasserbauten an den Ufern großen Schaden
litten; so unterließ man in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
das Triften und wählte den Transport auf der Eisenbahn, was zur
Zeit noch der Fall ist. Früher hieß diese Straße »Triftgang« und
wurde bereits inhaltlich Regierungs-Entschließung vom 17. Aug. l876,
resp. 1. Januar 1877 mit dem Namen Triftstraße belegt, jedoch
wurde die Bezeichnung ,,Triftgang« beibehalten. Nachdem aber der
Triftkanal eingefüllt und die Straße daselbst, abgesehen von ihren noch
nötigen Verbesserungen hergestellt war, wurde unterm 20. November 1881 die Benennung dieser Straße als »Triftstraße« amtlich ein-
geführt.
1965 Baureferat
Triftstraße: Nach dem ehern. Triftkanal und Triftgarten, die zur Beförderung und Lagerung von Holz dienten; durch die Auffüllung des Kanals entstand die Straße. *um 1880