Fernberg (1879) - Triftstraße

Fernberg - 1879

Beschreibung:

Triftgang, Triftgarten und Triftstraße. "Trift" ist eine Wortableitung von "treiben". Vor dem Bestehen von Eisenbahnen in Oberbayern wußte man kein besseres und billigeres Mittel, um das Holz aus den Staatswaldungen an der oberen Isar nach München zu befördern, als daß man dasselbe in Scheiter gespalten zu bestimmten Zeiten oben bei Mittenwald in die Isar warf und mit den Wellen herunter treiben ließ; am Abrecher (s. Abrecher) wurden die Scheiter aufgefangen und durch den Triftkanal in den Holzgarten (s. Holzgartenstraße) geschwemmt, in dessen Nähe sich die vorstehend genannten Straßen befinden. Die Einrichtung des Triftwesens nebst Holzgarten wurde schon unter dem Kurfürsten Maximilian I. von dessen Brunn- und Zimmermeister Hans Reiffenstuel aus Tegernsee, der auch die berühmte Soolenleitung von Reichenhall nach Traunstein hergestellt hat, ausgeführt. Da aber das Triftholz durch die Nässe an Werth verlor und manchmal die Isar so aufstaute, daß darunter die städtischen Wasserbauten an den Ufern großen Schaden litten, so unterließ man in den letzten Jahren das Triften und versuchte es mit dem Transporte auf der Eisenbahn, was zur Zeit noch der Fall ist.


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Münchner Friedhofsportal