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Sir Benjamin Thompson, Graf Rumford (Reichsgraf von Rumford) (* 26. März 1753 in North Woburn, Massachusetts; † 21. August 1814 in Auteuil bei Paris) war Offizier, Politiker, Experimentalphysiker und Erfinder. Er hatte bedeutenden Anteil an der Weiterentwicklung der Wärmelehre.
In München wurde er zum Adjutanten und Kammerherrn ernannt und 1788 mit der Reorganisation der Armee beauftragt, die sich in einem desolaten Zustand befand. Insbesondere die gewöhnlichen Soldaten waren schlecht bezahlt, schlecht ernährt und schlecht gekleidet. Thompson ließ in jeder Garnison von den Soldaten Gärten anlegen, um ihre Lebensmittelversorgung zu verbessern, so auch in München auf dem Gebiet des heutigen Englischen Gartens. Er machte seine wissenschaftlichen Interessen für die Armeereform nutzbar, indem er Untersuchungen zur wärmedämmenden Wirkung von Uniformstoffen anstellte und eine wärmespeichernde Unterwäsche erfand. Über die Armut und das Elend der einfachen Soldaten wurde Thompson zum Sozialreformer. Um die Bettler von den Straßen zu entfernen, ließ er Armenhäuser, Schulen für Soldatenkinder, Arbeitshäuser und Manufakturen errichten und nutzte auch hier seine naturwissenschaftlichen Kenntnisse, um die Lebensumstände der Bevölkerung zu verbessern: Er erfand den Rumford-Herd, einen energiesparenden Küchenherd, der nur halb so viel Brennstoff verbrauchte wie die noch weithin üblichen offenen Herde, entwickelte verbesserte Öfen, Kamine und Lampen und eine funktionale Kücheneinrichtung.
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Straßenname | Rumfordstraße |
---|---|
Benennung | vor 1837 Erstnennung |
Plz | 80469 |
Stadtbezirk | 2. Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt | Gärtnerplatz |
Rubrik | Personen |
Kategorie | Physiker |
Gruppe | Ruhmeshalle Monachia Bayerische Akademie der Wissenschaften |
Lat/Lng | 48.13376 - 11.57862 |
Straßenlänge | 0.1 km |
Person | Thompson, Graf von Rumford Benjamin |
---|---|
geboren | 26.3.1753 [Massachusetts] |
gestorben | 21.8.1814 [Auteuil] |
Kategorie | Physiker |
Gruppe | Ruhmeshalle Monachia Bayerische Akademie der Wissenschaften |
Nation | USA |
Konfession | evangelisch |
GND | 118750372 |
Leben |
Sir Benjamin Thompson, Graf Rumford (Reichsgraf von Rumford) (* 26. März 1753 in North Woburn, Massachusetts; † 21. August 1814 in Auteuil bei Paris) war Offizier, Politiker, Experimentalphysiker und Erfinder. Er hatte bedeutenden Anteil an der Weiterentwicklung der Wärmelehre. In München wurde er zum Adjutanten und Kammerherrn ernannt und 1788 mit der Reorganisation der Armee beauftragt, die sich in einem desolaten Zustand befand. Insbesondere die gewöhnlichen Soldaten waren schlecht bezahlt, schlecht ernährt und schlecht gekleidet. Thompson ließ in jeder Garnison von den Soldaten Gärten anlegen, um ihre Lebensmittelversorgung zu verbessern, so auch in München auf dem Gebiet des heutigen Englischen Gartens. Er machte seine wissenschaftlichen Interessen für die Armeereform nutzbar, indem er Untersuchungen zur wärmedämmenden Wirkung von Uniformstoffen anstellte und eine wärmespeichernde Unterwäsche erfand. Über die Armut und das Elend der einfachen Soldaten wurde Thompson zum Sozialreformer. Um die Bettler von den Straßen zu entfernen, ließ er Armenhäuser, Schulen für Soldatenkinder, Arbeitshäuser und Manufakturen errichten und nutzte auch hier seine naturwissenschaftlichen Kenntnisse, um die Lebensumstände der Bevölkerung zu verbessern: Er erfand den Rumford-Herd, einen energiesparenden Küchenherd, der nur halb so viel Brennstoff verbrauchte wie die noch weithin üblichen offenen Herde, entwickelte verbesserte Öfen, Kamine und Lampen und eine funktionale Kücheneinrichtung. |
Rumfordstraße. Der Graf von Rumford, dessen Name durch diese Straße der Erinnerung bewahrt wird, hat sich seinen Adelstitel nicht durch die Geburt, sondern durch seine Verdienste erworben; sein Leben war überhaupt reich an Ereignissen.-----Rumfords Geburtsland ist das ferne Amerika; im Staate Massachusetts dortselbst wurde er als der Sohn einfacher Eltern 1753 geboren und hieß eigentlich Benjamin Thompson. In dem Kriege, welcher 1774 in seinem Heimatlande zwischen den Engländern und den Amerikanern wegen der Unabhängigkeit Letzterer ausbrach, sah er sich genöthigt, zu den Ersteren zu fliehen, wo er bald eine Offiziersstelle erhielt, da er im Besitze guter physikalischer Kenntnisse war. Während er auf dem Kriegsschauplatze thätig war, starb seine Frau und hinterließ ihm ein neugeborenes Töchterchen, das er aber erst nach 20 Jahren, als er schon in Bayern war, zu sehen bekam. Das Kriegsgeschick (die Engländer wurden bekanntlich aus Nordamerika vertrieben) und andere Ereignisse brachten Thompson wiederholt nach Europa, ließen ihn aber nirgends zu Ruhe kommen. In Europa war es zuerst London, wo er nach dem Kriege versuchte, seinem Wunsche gemäß als Gelehrter und Menschenfreund zu wirken. Von hier aus wurde er durch den Herzog Maximilian von Zweibrücken (später König Max I.) dem Kurfürsten Karl Theodor empfohlen, der ihn auch 1784 nach München berief und wegen seiner vortrefflichen Leistungen nach und nach zu immer höheren Aemtern und Würden erhob. 1789 erhielt Thompson die Leitung des Kriegswesens; 1790 wurde er zum kurbayerischer Generallieutnant und Oberstinhaber des Artillerieregiments ernannt und 1792 unter dem Namen "Rumford" in den Reichsgrafenstand erhoben. ( In Rumford, einem Orte in Nordamerika, der jetzt den Namen "Conkord" führt, hatte nämlich Thompon vor dem Ausbruche des englisch-amerikanischen Krieges als Lehrer einer höheren Unterrichtsanstalt gewirkt.) München verdankt dem Grafen von Rumford besonders die Herstellung des englischen Gartens und die Errichtung der rumford`schen Suppenanstalten für Arme. Und 1796, als die Franzosen und Oesterreicher vor München standen, erstere auf dem Marsfelde, letztere auf dem Gasteige, um sich gegenseitig zu beschießen, traf Rumford mit dem bayerischen General Morawizky umfassende Vorbereitungen zum Schutze der Stadt.*) ---- Leider blieben dem trefflichen Manne Feindseligkeiten und Verfolgungen nicht erspart, so daß er 1798 seine Entlassung aus dem bayerischem Staatsdienste nahm; er zog sich hierauf wieder nach London zurück, wo er den Wissenschaften lebte. Später siedelte Rumford in die Nähe von Paris über, wo er 1814 starb. Denkmäler sind ihm errichtet im englischen Garten und in der Maximilianstraße; die Ruhmeshalle hinter der Bavaria enthält seine Büste.
*) Diese war nämlich von den beiden feindlichen Armeen zwar als neutral geachtet worden, stand aber dennoch in höchster Gefahr, von den hin- und herfliegenden Kugeln beschädigt zu werden; glücklicher Weise zogen sich die Franzosen nach drei Tagen wieder an den Lech zurück, ohne daß es zu einemgeftigeren Kampfe gekommen wäre.
Datum | Quelle | A |
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09.08.1968 | Eingabe des Kreisverbandes München des Bayernbundes e.V. vom 18.4.1968 hinsichtlich einer Umbenennung der Treitschkestraße DE-1992-STRA-40-69c Straßenbenennungen 1969 - 0 Stadtarchiv -> Baureferat-Wohnungswesen |
Straße | von | Grund | bis | Grund |
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Rumfordstraße | vor 1837 | Erstnennung |
Straße | Name | Architekt | Baustil | Jahr |
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Rumfordstraße 1 | Mietshaus | Deiglmayr Ludwig | Neurenaissance | 1889 |
Rumfordstraße 2 | Mietshaus | Neurenaissance | 1887 | |
Rumfordstraße 6 | Mietshaus | Gebrüder Rank | Jugendstil | 1902 |
Rumfordstraße 8 | Mietshaus | Seybold Joseph | 1861 | |
Rumfordstraße 10 | Mietshaus | Wimmer Ludwig | 1875 | |
Rumfordstraße 14 | Mietshaus | Grimm Johann | Klassizismus | 1875 |
Rumfordstraße 16 | Mietshaus | Grimm Johann | Klassizismus | 1875 |
Rumfordstraße 18 | Mietshaus | Schmid Johann | Klassizismus | 1876 |
Rumfordstraße 23 | Mietshaus | Thomas Johann | Neurenaissance | 1880 |
Rumfordstraße 25 | Mietshaus | Thomas Johann | Neurenaissance | 1877 |
Rumfordstraße 27 | Mietshaus | Heilmeyer Josef | deutsche Renaissance | 1880 |
Rumfordstraße 28 | Mietshaus | Dietz Johann | Neurenaissance | 1876 |
Rumfordstraße 29 | Teil eines Doppelmietshauses | Grübel Johann | 1884 | |
Rumfordstraße 30 | Mietshaus | Klassizismus | 1876 | |
Rumfordstraße 31 | Teil eines Doppelmietshauses | Lutz Josef | 1882 | |
Rumfordstraße 34 | Geschäftshaus | Meister Georg | Neurenaissance | 1889 |
Rumfordstraße 36 | Mietshaus | Albrecht Max | deutsche Renaissance | 1895 |
Rumfordstraße 37 | Mietshaus | Thomas Johann | Neurenaissance | 1876 |
Rumfordstraße 42 | Mietshaus | Barbist Rosa | deutsche Renaissance | 1898 |
Rumfordstraße 43 | Fassade eines Mietshauses | Hartl Hans | Neurenaissance | 1890 |
Rumfordstraße 48 | Mietshaus | Heilmann und Littmann | Neurenaissance | 1892 |
Straßen sind das Gedächtnis der Stadt