1879 Fernberg
Kaufingerstraße. Der Name "Kaufinger" ist aus "Kufringer" entstanden und gehörte einer alten Patrizierfamilie an, welche wahrscheinlich aus Chufringen, jetzt Kaufring, bei Landsberg herstammte. Ein Kufringer kommt zuerst 1239 als Mitglied des Stadtrathes zu München vor. Die Familie der Kufringer war in der Gegend der Kaufingerstraße mit Haus und Hof ansässig.
1880 Adressbuch
Eine der ältesten Straßen der Stadt, ehedem durch einen Thorthurm abgeschlossen, der 1300 nach einer Patrizierfamilie Kaufringer den Namen „Chufringer-Thor“ erhielt, wonach sich die Benennung der Straße, gleichwie der ihrer Verlängerung bildet. Die Chufringer, vielleicht aus Kaufering (Chufringen) bei Landsberg, ähnlich wie die Sendlinger, Freimanner, Auer, Memminger, Schongauer u. a. aus Sendling, Freimann, der Au, aus Memmingen und Schongau in der ersten Hälfte des 14. Jahhunderts in München vorkommen. Das Patriziergeschlecht der Chufringer (Kaufringer) besaß in der nach ihm benannten Straße neben dem Thore ein „Steinhaus“. Zum erstenmale erscheint 1217 urkundlich Friedrich der Kaufringer und schon 1239 begegnet man einen Konrad Chufringer asl Mitglied des Stadtrathes. Im 15.Jahrhundert starb das angesehene Geschlecht aus. Das „Steinhaus“ der Partizierfamilie Dichtl stand gleichfalls in dieser Straße. Der Thorthurm, im Hinblick auf das Thalburgthor ursprünglich „der obere“ genannt, hieß um 1460 der „öde Thurm“ und wurde neunzehn Jahre später wegen Baufälligkeit abgetragen, jedoch nur um 1481, mit Malerein und Spitzthürmchen nebst farbig glasierten Dachplatten geschmückt, als „schöner Thurm“ wieder zu erstehen, so wie er noch jetzt im Modell am Hause Nro. 21 der Kaufngerstraße. Wegen angeblicher Bauschäden trug man 1777 die Thürmchen ab, denen 1807 der Rest nachfolgte Die Bezeichnung am „schönen Thurm“ wurde noch längere Zeit nach dessen Demolierung gebraucht. An dieser Stelle erfuhr die Straße 1823 eine Erweiterung.
1894 Rambaldi
325. Kaufingerstraße. Verbindet in nordwestlicher Richtung
den Marienplatz mit der Neuhauserstraße Sie ist eine der ältesten
Straßen der Stadt, ehedem durch einen Thorturm abgeschlossen, der
1300 nach einer Patrizierfamilie Kaufringer den Namen »Ehuf-
ringer-Thor« erhielt, wonach sich dann auch die Benennung der
Straße, gleichwie der ihrer Verlängerung bildete. Die Ehufringer,
vielleicht aus Kaufering (Ehufringen) *) bei Landsberg, die ähnlich
wie die Sentlinger, Freimanner, Auer, Memminger, Schongauer u. a.
aus Sendling, Freimann, der Au, aus Memmingen und Schongau
in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts in München vorkommen.
Das Patriziergeschlecht der Ehufringer (Kaufringer) besaß in der nach
ihm benannten Straße neben dem Thore ein ,,Steinhaus«. Zum
erstenmale erscheint 1217 urkundlich Friedrich der Kaufringer und
schon 1239 begegnet man einem Konrad Ehnfringer als Mitglied
des Stadtrates. Jm 15. Jahrhundert starb das angesehene Geschlecht
aus. Das »Steinhaus« der Patrizierfamilie Dichtl stand gleichfalls
in dieser Straße. Auch das angesehene Geschlecht der Freimänner
hatte hier seine Behausung. Der Thorturm, im Hinblick aus das
Thalburgthor ursprünglich »der obere« genannt, hieß um 1360 der
»öde Turm« und wurde neunzehn Jahre später wegen Baufälligkeit
abgetragen, jedoch nur, um 1381 mit Malereien und Spitztürmchen
nebst farbig glasierten Dachplatten geschmückt, als »schöner Turm« **)
wieder zu erstehen, so wie er noch jetzt im Modell am Hause Nr. 21
der Kaufingerstraße zu sehen ist. Wegen angeblicher Bauschäden trug
man 1777 die Türmchen ab, denen 1807 der Rest nachfolgte. Die
Bezeichnung ,,am schönen Turm« wurde noch längere Zeit nach
dessen Demolierung gebraucht.
Vor dem Thore führte die »Augustinerbrücke« über den alten Stadt-
graben, rechts zur Freimännergasse, links zum Obern- oder Färber-
graben ***). Derselbe ist längst gänzlich überwölbt. An dieser Stelle
erfuhr die Straße 1823 und 24 durch Zurücksetzung der sie hier ver-
engenden Häuser Nr. 18 an der Kaufingerstraße und Nr. 1 am Färber-
graben eine Erweiterung. Das Haus Nr. 17 gehörte einst dem
Kloster Ettal als ein Geschenk Kaiser Ludwig des Bayern Wenn
gleich Lipowsky in feiner Urgeschichte von München II, 33 sagt: »Ich
werde nicht irren, wenn ich behaupte, daß gleich nach Entstehung der
Stadt die Küsner ihre ersten Wohnungen in jener Straße gehabt
haben, welche vom Markte nach dem oberen Thor zuführt, woher
dann auch der Name »Kusringer-Gasse« (von Küssen ringen, Küssen
mit Ringen, Reifsen umgeben) stammen mag« und in einer Anmerkung
beifügt: ,,Wem diese Meinung mißsällt, der mag sich an die gewöhn-
liche halten, gemäß welcher diese Straße ihren Namen von der Fa-
milie der Kaufringer trägt«, so möchte er sich schon deshalb im Irr-
kum befunden haben, weil die Bezeichnung ,,Küfer« damals nur am
Rheine und in Oesterreich üblich war und man für dieses Gewerbe
in München die Bezeichnung ,,Schäffler oder Schaffler« hatte (s.
Schäsflerstraße).
*) Mauer, Münchener Stadtbuch S. 39; Lipowsky, Urgeschichte l, 249.
**) Fr. Trautmann, Alt- Münchener Wahrzeichen S. 199 ; Jahrbuch für
Münchener Geschichte IV, S. 218; Regnet V.
***) Oberbayer. Archiv XlL S. 225.
1943 Adressbuch
Ehedem durch einen Torturm abgeschlossen, der 1300 nach einer Patrizierfamilie Kaufringer den Namen Chufringertor erhielt, worauf die Bdnennung der Straße zurückzuführen ist.
Verbindet den Marienplatz mit der Neuhauser Straße.
1965 Baureferat
Kaufingerstraße: Nach dem Chufringer Tor, einem Torturm, der einst diese Straße abschloß und um 1300 nach der Patrizierfamilie Kaufringer genannt wurde. *um 1300