1879 Fernberg
ASAMSTRASSE. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts waren in München die Brüder Egid und Cosmas Asam als Künstler hochberühmt und vielbeschäftigt, ersterer als Stukkatorer, letzterer als Maler. Sie erbauten auf eigene Kosten die Johanniskirche in der Sendlingerstraße (1733 - 1746) und schmückten sie im Geschmacke der damaligen Zeit (Zopfstil) mit Gemälden und Stukkaturarbeiten aus. Auch das mit Stukko verzierte Haus links neben der Kirche, ferne das Schlößchen Maria Einsiedel bei Thalkirchen wurde von ihnen erbaut. Ein Asam gehört auch zu den Wohlthätern des Krankenhauses.
1880 Adressbuch
Z. E. a. die Brüder Cosmas Damian und Egid Quirin Asam, berühmte Münchner Künstler; ersterer geb. zu Benediktbeuern 18. Sept. 1686, widmete sich der Malerei, letzterer zu geb. zu Tegernsee — unbekannt wann — war Bildhauer und Stukkatur-Arbeiter. Die von 1733—36 erbaute, jedoch erst nach ihrer gänzlichen Vollendung 22. Mai 1746 consecrirte und 1860 restaurierte Johanneskirche in der Sendlingerstraße ist der Brüder zum Theil auf eigene Kosten selbstgesetztes schönes Monument, allerdings zunächst im Geschmacke ihrer Zeit. Sie erbauten auch das Schlößchen Maria Einsiedel oberhalb Thalkirchen nebst einer Kapelle, die zu Anfang dieses Jahrhunderts abgebrochen ward. Cosams starb zu München 11. Mai 1739, Egid zu Mannheim 29. April 1750. Der Name der Straße besteht seit 3. Aug. 1876, resp. 1. Jan 1877.
Beginnt an der Ohlmüllerstraße im tiefliegenden, nordwestlichen Theile der Au, läuft parallel der Frühlingsstraße, wird von der Boos- und Albanistraße geschnitten und endet an der Schlotthauerstraße.
1894 Rambaldi
39. Asamstraße. Beginnt an der Ohlmüllerstraße im tiefliegenden nordwestlichen Teile der Au, läuft parallel der Frühlingstraße, wird von der Boos- und Albanistraße geschnitten und endet an der Schlotthauerstraße. Zur Erinnerung an die Brüder Cosmas Damian (Pilotybild 55) und Egid Quirin Asain (Pilotybild 56) berühmte Künstler; ersterer geboren zu Benediktbeuern 18. September 1686, gestorben 11. Mai 1742 (nicht 1739) zu München, studierte in Rom unter Ghezzi und bildete sich zu einem der gewandtesten und charakteristischen Nachahmer der italienischen Barockmalerei, feinen Hauptruhm verdankt er der Freskomalerei. Blühendes Kolorit, kecker Pinsel und gewandte Gruppierung bezeichnen seine Kunstweise. Eine Unzahl Kirchen und Klöster inner- und außerhalb Bayerns hat er mit Gemälden versehen, so in München, Freising, Jngolstadt, Regensburg, Schleißheim, Fürstenfeldbruck, Prag, Jnnsbruck, Maria Einsiedel it. a. O. Das Schlößchen Maria Einsiedel bei Thalkirchen erbaute er für sich und schmückte es mit Malerei.
Egid Quirin, geboren 1. September 1692 zu Tegernsees *) gestorben 29. April 1750 zu Mannheim, war Bildhauer und Stukkator. Das berühmteste Werk der beiden Brüder ist die kleine St. Johanniskirche in der Sendlingergasse zu München **), die von Egidius von 1733—1746 auf eigene Kosten erbaut wurde. Beide wetteiferten, dieselbe mit Stukkaturarbeiten und Malereien auszuzieren. Sie macht darum einen glänzenden, aber auch überladenen Eindruck.
Auf der Tafel der Wohlthäter im Allgemeinen Krankenhause steht 1850 Franziska Asam, Hofchirurgenswitwe mit einer Stiftung von 25522 Gulden. In den Jahren 1811—1813 lebte in dem an Stelle des Klosters der barmherzigen Brüder von Dr. Haberl neuerbauten Krankenhause ein barmherziger Bruder Namens Asam, der nach Auflösung seiner Genossenschaft heiratete und als tüchtiger Chirurg selbst den Hoftitel erwarb. ***) Der Name der Straße besteht seit 3. Aug. 1876, resp. 1. Januar 1877.
*) Dr. Karl Trantnianii, hist. und archäologische Mitteilungen. Monatsschrift des hist. Vereins von Oberbayern, November 1893, S. 122 n. ff.
**) Vgl. L. Gemminger Die Geschichte der Kirche zum hl. Johannes Nepomuk, München 1877.
***) Sammler Jahrg. 1883 Nr. 36 S. 3
1943 Adressbuch
Brüder Kosmas Damian und Egid Quirin Asam, berühmte Münchner Künstler des 18. Jahrhunderts, wrsterer Maler, letzterer Bildhauer; ihr hervorragendes Werk die Johanniskirche in der Sendlinger Straße.
Beginnt an der Ohlmüllerstraße, gleichlaufend mit der Frühlingsstraße, wird von der Boos- uns Albanistraße geschnitten und endet an derSchlotthauerstraße. (Au).
1965 Baureferat
Asamstraße: Cosmas Domion (1686-1739) und Egid Quirin (1692-1740) Asam. Die beiden Brüder waren berühmte Baumeister des Barock und Rokoko. Erbauer der Münchner Asamkirche. *1877