Münchner Straßenverzeichnis


Tulbeckstraße: Tulbeck, Münchner Patrizierfamilie des 14. bis 16. Jhdts.; erwähnt u.a.: Vitus T., 1315 Mitglied des Inneren Rats der Stadt, Johann T., Goldschmied und Ratsherr Ende des 14. Jhdts., und Johann T., Dompfarrer in München und 1453-1473 Bischof von Freising. *1878

Baureferat 1965

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Straßenname Tulbeckstraße
Benennung 1878 Erstnennung
Plz 80339
Stadtbezirk 8. Schwanthalerhöhe | Schwanthalerhöhe
RubrikPersonen
Kategorie Patrizier  
Lat/Lng 48.1369472 - 11.5385609   
Straßenlänge 0.715 km
Person Tulbeck
geboren (Familie/Geschlecht)
Kategorie Patrizier  
Leben Tulbeckstraße: Tulbeck, Münchner Patrizierfamilie des 14. bis 16. Jhdts.; erwähnt u.a.: Vitus T., 1315 Mitglied des Inneren Rats der Stadt, Johann T., Goldschmied und Ratsherr Ende des 14. Jhdts., und Johann T., Dompfarrer in München und 1453-1473 Bischof von Freising. *1878
Bavarikon
1879 Fernberg  

Tulbeckstraße. Die Tulbeck gehören zu den alten vornehmen Bürgergeschlechtern Münchens, sind aber schon seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts ausgestorben. Ein Tulbeck brachte es zur Würde eines Bischofs von Freising, womit in damaliger Zeit auch das weltliche Regiment im Bischofsgebiete d. i. über die Stadt Freising und andere Ortschaften wie : Ismaning, Isen, Garmisch, Mittenwald u. A. m. verbunden war. Dieser Bischof war Johannes Tulbeck, eines Goldschmieds Sohn, zuerst Doktor der geistlichen Rechte, Pfarrer bei U. L. Frau, dann Domherr und zuletzt Bischof in Freising. Er starb 1476. Sein Grabstein, ein Meisterstück altdeutscher Steinmetzkunst, findet sich neben dem Tulbeckaltar unter dem nördlichen Thurme der Frauenkirche.

1880 Adressbuch  

Z. E. a. ein altes Münchener Geschlecht; die „Tulpeckh“ und „Tuelpöck“ kommen 1312 urkundlich zum erstenmale vor, waren sehr geachtet und erscheinen seit 1315 mit mehreren ihrer Sprößlinge im inneren und äußeren Stadtrath. Sie starben in der zweiten Hälfte des des 15. Jahrhunderts aus. Ein Dr. Johann Tulbeck wurde 1453 zum Bischof von Freising erwählt, resignierte Alter halber 1474 auf seine Würde, zog sich in seine Vaterstadt zurück. starb dort 20. Mai 1476 und liegt in der Frauenkirche begraben,

1894 Rambaldi  

668. Tulbeckstraße. Zieht von der Parkstraße nach Westen bis zu der Untersendling und Friedenheim verbindenden Ganghoferstraße. Die Tulbeck sind ein altes Münchner Patriziergeschlecht. Ein Vitus Tulbek war i. J. 1315 bereits innerer Stadtrat. Dieses Geschlecht ist uns besonders merkwürdig durch einen Mann, der sich zu hohen kirchlichen Würden aufschwang. Johann Tulbeck, des Goldschmids Hanns Tulbeck in München lieber Sohn, widmete sich dem geistlichen Stande, ward Doktor der Theologie, dann Pfarrer bei U. L. Frau in München und Probst bei St. Vitus in Freising, wo ihn Papst Martin zu verschiedenen Geschäften und Sendlingen gebrauchte. J. J. 1431 wurde er als Domherr in Freising gewählt, und endlich 1453 zum Bischof daselbst erhoben. Nachdem er Alters halber seinen bischöflichen Funktionen nicht mehr vorzustehen vermochte, resignierte er und begab sich in seine Vaterstadt München zurück, wo er die gegenwärtig unter dein Namen »Tulbeck’sches Benefizium« noch bestehende Messenstiftung seiner Boreltern Jakob und Johann Tulbeck und seiner Verwandten Heinrich und Berchtold stattlich vermehrte und am 20. Mai 147 6 starb. Tulbeck wurde noch in der alten Frauenkirche begraben, da die jetzige ja erst im Baue war. Hier ward ihm auch ein Denkmal gesetzt, das jetzt nebelt seinem Altare an der Wand unter dem nördlichen Turme der Frauenkirche sich befindet, als liebe Erinnerung an ihn, aber auch als herrliches Zeugnis für die Kunst jener Tage.*) Dieses Patriziergeschlecht starb in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts aus.

cfr. A. Mayer, München 1875 S. 173; ferner erzählt Frz. Trautmann in seinem Plauderstüblein S. 167 zwei niedliche Sagen vom Bischofe Tulbeck.

1965 Baureferat  
Tulbeckstraße: Tulbeck, Münchner Patrizierfamilie des 14. bis 16. Jhdts.; erwähnt u.a.: Vitus T., 1315 Mitglied des Inneren Rats der Stadt, Johann T., Goldschmied und Ratsherr Ende des 14. Jhdts., und Johann T., Dompfarrer in München und 1453-1473 Bischof von Freising. *1878

Stolpersteine/Erinnerungszeichen

Erinnerungszeichen Zöbisch Ernst Richard 

StraßeNameArchitektBaustilJahr
Tulbeckstraße 2MietshausBinderberger Kastulus Neurenaissance1884
Tulbeckstraße 3MietshausSchillinger Georg 1882
Tulbeckstraße 5MietshausGrimm Johann Neurenaissance1887
Tulbeckstraße 6MietshausBüchold Franz Neurenaissance1886
Tulbeckstraße 7MietshausAlbert Karl Neurenaissance 1884
Tulbeckstraße 8MietshausBüchold Franz Neurenaissance1886
Tulbeckstraße 11MietshausHermann Heinrichspätklassizistisch Tradition1886
Tulbeckstraße 22MietshausMüller Georg Neurenaissance1889
Tulbeckstraße 33WohnanlageNaneder Ludwig barockisierend1920
Tulbeckstraße 41WohnanlageHeilmann und LittmannJugendstil1911
Tulbeckstraße 42WohnhausgruppeHeilmann und Littmannhistorisierend1910
Tulbeckstraße 55Mietshausdeutsche Renaissance1902
Tulbeckstraße 57Mietshausdeutsche Renaissance1901
StraßeNameArtJahrBild
Tulbeckstraße 26Fassfabrik Drexler0
TitelStraßeStandortKünstlerJahrBild
Faß ohne BodenTulbeckstraße 28Innenhof WohnanlageNeustifter Joseph Michael1986Neustifter Joseph Michael - Faß ohne Boden
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