Münchner Straßenverzeichnis


Sebastiansplatz: Nach einer Sebastianskapelle, die von etwa 1515 bis 1814 an diesem Platz stand; sie gehörte zu einem Haus des ehern. Benediktinerstiftes Ebersberg und war nach dem Patron dieses Klosters benannt. *verm. 16. Jhdt.

Baureferat 1965

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Straßenname Sebastiansplatz
Benennung vor 1818 Erstnennung
Plz 80331
Stadtbezirk 1. Altstadt-Lehel | Angerviertel
RubrikBauwerke
Suchen Sebastianskapelle
Lat/Lng 48.13466 - 11.57358   
Straßenlänge 0.251 km
1879 Fernberg  

Sebastiansplatz. Der Name dieses Platzes erinnert an die einstige Sebastianskapelle, welche in der Nähe stand. Sie wurde von Herzog Ferdinand, dem jüngeren Bruder des regierenden Herzogs Wilhelm V., erbaut und gehörte zu seiner Behausung am Rindermarkte, dem jetzigen Eymannsbergerhause. Diese erstreckte sich vom Rindermarkte hinab bis zum Rosenthale und war mit einem großen Garten verbunden, der wieder bis gegen den Anger sich hinzog. Später hieß diese Residenz die Wartenbergische Behausung; Herzog Ferdinand heirathete nämlich trotz des Widerstrebens seiner Verwandten die schöne und tugendhafte Landrichterstochter Maria Pettenbeck von Hag, ein zwar adeliges, aber ihm, dem Herzogssohne, gleichwohl nicht ebenbürtiges Fräulein; seine Nachkommen durften deshalb den Herzogstitel nicht mehr führen und erhielten dafür den Namen "Grafen von Wartenberg", von dem Schlosse Wartenberg bei Erding. Die Wartenbergische Linie starb 1736 aus; ihre Behausung am Rindermarkt und Rosenthal kam in Privathände, die Kapelle wurde in ein Wohnhaus umgewandelt. Eine in der Kapelle vorhanden gewesene Erzstatue nebst zwei Gedächtnistafeln kam in die Hl. Geistkirche, wo sie, in die Rückwand eingemauert, heute noch zu sehen ist.

1880 Adressbuch  

Die „Sebastiani-Kapelle“ auf dem Anger war ursprünglich die Kapelle für das sogenannte Klosterhaus der Bendiktinerinnen, welche sich diese auf dem heutigen Sebastiansplatz an der alten Stadtmauer errichtet hatten, dort, wo jetzt das Gasthaus zum „Blauen Bocke“ sich befindet. Ihre Erbauung soll 1515, während die Pest in München Wüthete, gelobt worden sein. Am Ende des 16. Jahrhunderts ging Kloster Ebersberg an die Jesuiten über, somit auch jene Kapelle, die 1814 in ein Wohnhaus verwandelt wurde.

1894 Rambaldi  
605. Sebastiansplatz. Verbindet den St. Jakobsplatz mit der Blumenstraße am nordöstlichen Teile der Schrannenhalle. Das ehemalige Benediktinerkloster zu Ebersberg besaß schon i. J. 1297 unter Abt Ulrich ein Haus aus dem Anger neben der Stadtmauer, wozu nachher daselbst die Kapelle zu Ehren dieses Klosterheiligen, nämlich des hl. Sebastian, erbaut wurde *). Ihre Erbauung soll 1515, während die Pest in München wütete, gelobt worden sein. Am Ende des 16. Jhdts. ging Kloster Ebersberg an die Jesuiten über, somit auch jene Kapelle, die 1814 von den damaligen Besitzern, den Huberschen Eheleuten in ein Bierwirtshaus, zum ,,blauen Bock« genannt, umgeschaffen wurde. Die noch bestehende Form des Hauses läßt unschwer den Zweck erkennen, dem das Haus früher gedient hat.

*) Burgholzer S. 129. Es ist also nicht richtig, wenn Fernberg die Benennung dieses Platzes von der im Rosenthal gestandenen "Sebastians-Kirche" ableitet.
1965 Baureferat  
Sebastiansplatz: Nach einer Sebastianskapelle, die von etwa 1515 bis 1814 an diesem Platz stand; sie gehörte zu einem Haus des ehern. Benediktinerstiftes Ebersberg und war nach dem Patron dieses Klosters benannt. *verm. 16. Jhdt.

Opfer des Nationalsozialismus

Erinnerungszeichen Wojczak Hans 

Straßenbenennungen

Straße von Grund bis Grund
Anger bei Sankt Sebastian1639ErstnennungKein Grund angegeben
Kleiner Anger1847ErstnennungKein Grund angegeben
Sebastiansplatz1818Erstnennung
StraßeNameArtJahrBild
SebastiansplatzGedenktafel für Carl SpitzwegGedenktafel1958
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