Münchner Personenverzeichnis

Geboren 22.7.1894 [Berg]
Gestorben 28.7.1967 [Berg]
Beruf Literat  
Wikipedia Deutsche Biografie Deutsche National Bibliothek
Graf
Oskar Maria Graf
Bildrechte: Georg Schrimpf creator QS:P170,Q743633, Schrimpf oskar maria graf, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Oskar Maria Graf (* 22. Juli 1894 als Oskar Graf in Berg; † 28. Juni 1967 in New York City) war ein deutsch-amerikanischer Schriftsteller. Seine Romane Der Abgrund (1936) und Anton Sittinger (1937) zählen zu den „scharfsinnigsten literarischen Analysen des Verhältnisses von Kleinbürgertum und Faschismus“.

Graf bezeichnete sich selbst als Provinzschriftsteller und mitunter als Bauerndichter. Das Kokettieren mit seiner bayerisch-bäuerlichen Herkunft war maßgeblicher Bestandteil seiner Außenwirkung. Seifert sieht darin eine „oft parodistische Selbstcharakteristik“, in der sich Grafs „doppelte Tendenz“ zeige, „sich mit baierisch-ländlichen Themen am Publikumsgeschmack zu orientieren und sich doch zugleich lustig darüber zu machen.“

Zu Beginn der 1930er Jahre versuchten die Nationalsozialisten, Graf als „bäuerlich-vitalen ›Renommier-Autor‹ der Literatur des Dritten Reichs“ zu vereinnahmen. Durch seine „äußere Erscheinung und Verhaltensweise […] als vitaler Kraftprotz und Naturbursche nach bayerischer Art“ schien er für eine derartige Position geeignet. Seine politische Ausrichtung war zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar erkennbar. Graf hatte mit Wir sind Gefangene gerade erst den literarischen Durchbruch geschafft. Wie auch in seinen anderen wichtigen Romanen thematisiert er hier politische und gesellschaftliche Vorgänge in der Weimarer Republik, doch werden diese nicht explizit problematisiert. Das Dargestellte sollte für sich selbst sprechen (→ Realismus). So stieß Graf mitunter auch in den ihm nahestehenden „proletarisch-revolutionären“ Kreisen auf Kritik.

Quelle: Wikipedia

Wohnorte in München

Schraudolphstraße 36 / 4 ( - )
3. Maxvorstadt (Am alten nördlichen Friedhof)Schillerstraße 31 (12.1911 - )
2. Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt ()Barer Straße 37 (1919 - 1931)
3. Maxvorstadt (Universität)

Straßenbenennung

Oskar-Maria-Graf-Ring 
16. Ramersdorf-Perlach (Neuperlach) Straße nicht mehr vorhanden

Denkmal

Oskar Maria Graf

Oskar Maria Graf
Barer Straße
(1988)

Geschichte

23.3.1934 - Nachträgliche Verbrennung der Bücher von Oscar Maria Graf

Am **12. Mai 1933** forderte **Oskar Maria Graf** in der Wiener *Arbeiter-Zeitung* die Nationalsozialisten auf: „Verbrennt mich!“, nachdem seine regimekritischen Bücher von den Bücherverbrennungen zunächst ausgenommen waren. Graf wollte sich bewusst nicht mit dem NS-Regime assoziiert sehen. Schließlich verbrannten die Nationalsozialisten seine Werke nachträglich im Innenhof der Münchner Universität. Dieser symbolträchtige Akt machte Graf zu einem entschiedenen Gegner des Regimes. 1938 emigrierte er in die USA, wo er weiterhin gegen die Nationalsozialisten schrieb und das Unrecht jener Zeit anprangerte.

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