Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Datum | 18.07.1934 | Signatur | DE-1992-STRA-40-57 |
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Absender | J. F. Lehmanns Verlag | Empfänger | Referat VII |
Art | Brief | Status | Einwände |
Suchen | Personen | J. F. Lehmann, Hirsch-Gereuth |
München, den 18. Juli 1934
An den Stadtmagistrat München
Auf der Menterschwaige haben wir eine Strasse mit dem Namen Hirsch-Gereuth-Strasse.
Ich stelle hiermit den Antrag,dass der Name dieser Strasse geändert wird.
Der Vater der Freifrau von Hirsch-Gereuth, von dem diese ihr Geld hat, war der sogenannte "Türken-Hirsch". Er baute die Bahnlinie Wien-Konstantinopel, die glänzend rentierte, “ so dass es ihm möglich war, die Kurse dieser Aktien auf eine geradezu schwindelhafte Höhe in die Höhe zu treiben. Dann baute er die Nebenlinien, von denen er im voraus wusste, dass sie nicht rentieren konnten und gab diese Aktien zum Kurs der alten Aktien der Hauptlinie Wien-Konstantinopel heraus.
Beim ersten Abschluss stellte es sich heraus, dass alle Nebenbahnen mit einem ungeheueren Fehlbetrag abgeschlossen haben, sodass die Aktien, die früher, wenn ich nicht irre, auf 3000 standen, auf 30 zurückgingen, sodass unzählige Familien, die ihr Geld darin angelegt hatten, dasselbe restlos verloren haben. Der "Türken-Hirsch" verschwand nach Paris.
Einer seiner Söhne hat sich in Gereuth angekauft und seine Frau hat von den vielen Millionen, um die der Vater das deutsche Volk betrogen hat, auch einige tausend Mark zu wohltätigen Zwecken verwandet und damit hat sie es noch fertiggebracht, als Wohltäterin des deutschen Volkes gepriesen zu werden; ja, es trägt heute noch eine Strasse, in München den Namen dieses Erzgauners.
Ich stelle hiermit den Antrag, dass in Anbetracht des unerhörten Betrugs, den der Vater von Hirsch-Gereuth am deutschen Volke begangen, hat, der Name der Strasse getilgt wird.
Mit deutschem Gruss und Heil Hitler !
J. F. Lehmann