Münchner Straßenverzeichnis

† vor 180


Stiglmaier Johann Baptist
Johann Baptist Stiglmaier
Bildrechte: Handel, nach nach J. B. Sieber, Johann Baptist Stiglmaier - Erzgießer, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Johann Baptist Stiglmaier (* 18. Oktober 1791 in Fürstenfeldbruck; † 2. März 1844 in München) war ein bedeutender Erzgießer des 19. Jahrhunderts. Zugleich war er Bildhauer, Zeichner und Medailleur. Als Direktor der Königlichen Erzgießerei in München belebte er die seit der Antike beinahe vergessene Kunst des monumentalen Erzgusses. Durch die Aufnahme von Praktikanten aus ganz Europa wurde er zum führenden Multiplikator dieser wiederentdeckten Technik.

1826 lieferte Stiglmaier mit der Schale zur Bekrönung der 30 Meter hohen Konstitutionssäule im Park von Schloss Gaibach seinen ersten auf Anhieb gut gelungenen Guss in Großformat.

1828 wurde das große Gießhaus für das Denkmal von König Max Joseph I. errichtet. In dieser Zeit erprobte sich Stiglmaier an einem weiteren technisch anspruchsvollen Projekt: dem 29 Meter hohen Denkmal für die gefallenen 30.000 Bayern des Russlandfeldzugs Napoleons. Der Obelisk wurde in 15 Einzelteilen gefertigt und fand erst 1833 seinen Abschluss mit dem Guss der Sockelzone. Die endgültige Etablierung der Erzgießerei erfolgte durch den erfolgreichen Abschluss des Denkmals für König Max Joseph I. im Jahre 1835.

Fünf Jahre, von 1828 bis 1833, dauerten die Arbeiten für den Obelisken am Karolinenplatz nach dem Entwurf Leo von Klenzes. 1836 begannen die Vorbereitungen für den Guss des Denkmals für Kurfürst Maximilian I. von Bayern, das 1839 feierlich enthüllt wurde. Gleichzeitig arbeitete Stiglmaier an den zwölf Wittelsbacher Ahnenstatuen für den Thronsaal der Münchner Residenz nach Modellen von Ludwig von Schwanthaler, die zur Hochzeit des Thronfolgers Maximilian II. Joseph mit Marie von Preußen am 12. Oktober 1842 fertiggestellt waren.

1837 unterzeichnete er zusammen mit Ferdinand von Miller, Ludwig von Schwanthaler und Leo von Klenze den Vertrag zur Erstellung der Bavaria.

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Straßenname Stiglmaierplatz
Benennung 25.10.1845 Umbenennung
Plz 80333
Stadtbezirk 3. Maxvorstadt | Augustenstraße
RubrikPersonen
Kategorie Erzgießer  Bildhauer  Medailleur  
Lat/Lng 48.14770 - 11.55911   
Straßenlänge 0.01 km
Person Stiglmaier Johann Baptist
geboren 18.10.1791 [Fürstenfeldbruck]
gestorben 2.3.1844 [München]
Kategorie Erzgießer  Bildhauer  Medailleur  
Nation Deutschland
Konfession katholisch
GND 117258792
Leben
Johann Baptist Stiglmaier

Johann Baptist Stiglmaier (* 18. Oktober 1791 in Fürstenfeldbruck; † 2. März 1844 in München) war ein bedeutender Erzgießer des 19. Jahrhunderts. Zugleich war er Bildhauer, Zeichner und Medailleur. Als Direktor der Königlichen Erzgießerei in München belebte er die seit der Antike beinahe vergessene Kunst des monumentalen Erzgusses. Durch die Aufnahme von Praktikanten aus ganz Europa wurde er zum führenden Multiplikator dieser wiederentdeckten Technik.

1826 lieferte Stiglmaier mit der Schale zur Bekrönung der 30 Meter hohen Konstitutionssäule im Park von Schloss Gaibach seinen ersten auf Anhieb gut gelungenen Guss in Großformat.

1828 wurde das große Gießhaus für das Denkmal von König Max Joseph I. errichtet. In dieser Zeit erprobte sich Stiglmaier an einem weiteren technisch anspruchsvollen Projekt: dem 29 Meter hohen Denkmal für die gefallenen 30.000 Bayern des Russlandfeldzugs Napoleons. Der Obelisk wurde in 15 Einzelteilen gefertigt und fand erst 1833 seinen Abschluss mit dem Guss der Sockelzone. Die endgültige Etablierung der Erzgießerei erfolgte durch den erfolgreichen Abschluss des Denkmals für König Max Joseph I. im Jahre 1835.

Fünf Jahre, von 1828 bis 1833, dauerten die Arbeiten für den Obelisken am Karolinenplatz nach dem Entwurf Leo von Klenzes. 1836 begannen die Vorbereitungen für den Guss des Denkmals für Kurfürst Maximilian I. von Bayern, das 1839 feierlich enthüllt wurde. Gleichzeitig arbeitete Stiglmaier an den zwölf Wittelsbacher Ahnenstatuen für den Thronsaal der Münchner Residenz nach Modellen von Ludwig von Schwanthaler, die zur Hochzeit des Thronfolgers Maximilian II. Joseph mit Marie von Preußen am 12. Oktober 1842 fertiggestellt waren.

1837 unterzeichnete er zusammen mit Ferdinand von Miller, Ludwig von Schwanthaler und Leo von Klenze den Vertrag zur Erstellung der Bavaria.

Grabstätte
Grabstätte
Friedhof Neuhausen (Winthirfriedhof)

Sektion: 07 - Reihe: 1 - Nummer: 5/6
Bavarikon Wikipedia Deutsche Biografie Deutsche National Bibliothek
1879 Fernberg  

Stiglmayerplatz. Der Name dieses Platzes bewahrt das Andenken eines wackeren bayerischen Künstlers, nämlich des  Erzgießers Johann Bapt. Stiglmayer, dem es geglückt ist, die seit Peter Bischer und Hans Krumpter (s. Krumpterstraße) nicht mehr beachtete Kunst des Erzgußes wieder zu Ehren, ja zu höchster Vollendung zu bringen. Stiglmayer ist der Sohn eines unbemittelten Schmiedmeisters zu Fürstenfeldbruck und geboren daselbst im Jahre 1791. Frühzeitig legte er ein besonderes Talent für Zeichnen an den Tag; nach Vollendung seiner Werktagsschulpflicht kam er als Lehrjunge zu einem geschickten Münchener Goldarbeiter und besuchte zugleich die damals noch in ihrer ersten Blüthe stehende Central-Feiertagsschule mit solchem Fleiße, daß er am Schluße seiner Schulzeit den ersten Preis mit 100 fl. (171,34 Mark) errang. Sein hervorragendes Talent verhalf ihm später zu einer Anstellung in der kgl. Münzanstalt; 1819 sendete ihn König Max I. zur Vervollkommnung in der Erzbildnerei nach Italien, wo er vier Jahre verblieb und manches Abenteuer zu bestehen hatte. So wurde er einst bei Neapel von Banditen seines Mantels, Rockes und, was für ihn der schwerste Verlust war, seiner in den Kunstsammlungen Roms gemachten Zeichnungen beraubt; unverdrossen sammelte er aber auf´s neue solche Zeichnungen. Die italienischen Erzgießer, bei denen er lernen wollte, waren mit den Geheimnissen ihrer Kunst etwas zurückhaltend; aber Stiglmayer wußte, was man ihm verschwieg, durch seinen eigenen erfinderischen Geist und durch unermüdlichen Fleiß zu ergänzen. In einem abgelegenen Hause zu Neapel baute er sich mit eigenen Händen eine Gußofen und verfertigte mit dessen Hilfe Bildwerke, welche ihm Anerkennung verschafften. Nach München zurückgekehrt, erbaute ihm König Ludwig I. ein eigenes Gießhaus in der Erzgießereistraße, aus welchem bald die herrlichsten Gußwerke in Menge hevorgingen. München selbst besitzt von Stiglmayer den Obelisk, die Denkmäler König Max I. (modelliert von Rauch in Berlin) und Kurfürt Max I. (modelliert von dem Dänen Thorwaldsen), die zwölf vergoldeten Herzogstatuen im Thronsaale der Residenz (modelliert von Schwanthaler) u.A.m. Die Münchener Gießstätte wurde nun zur ersten in der Welt, und die hervorragendsten Bildhauer in ganz Europa vertrauten ihre zum Guß bestimmten Modelle Stiglmayer an. Auch aus Nord- und Südamerika gingen viele Bestellungen ein. Mitten in seiner künstlerischen Thätigkeit erkrankte aber Stiglmayer und starb am 2. März 1844; noch im Augenblicke seines Hinscheidens erfreute ihn die Nachricht, daß der Guß der für Franfurt bestimmten Göthestatue glücklich erfolgt sei. Auf dem Kirchhofe zu Neuhausen liegt er seinem Wunsche gemäß begraben. Sein Neffe Ferdinand von Miller führte die Münchener Erzgießerei ruhmreich fort, beendigte zunächst die schon in Ausführung begriffenen Werke wie z. B. die Bavaria (s. Bavariastraße), die Statuen Tilly´s und Wrede`s in der Feldherrnhalle u. s. w. und erwarb sich bald durch neue, eigene Werke den Ruf eines ausgezeichneten Erzgießers.

1880 Adressbuch  

Z. E. a. Johann Baptist Stiglmaier, einen berühmten Erzgießer, geb. zu Fürstenfeldbruck 18. Oktober 1791, gest. zu München 2. März 1844, dem er von 1810_19 als Schüler und vom 12. Okt. 1826 ab – dem Eröffnungstage der ganzen Gießerei (s. Erzgießereistraße), da 1824 schon das kleine Gießhaus vollendet ward – als Meister angehörte. Der kreisförmige Platz mit einem Durchmesser von 224 Fuß hieß vom 21. Nov. 1808 bis 1. Dez. 1812 „Kronprinzplatz“, von da bis 21. Jan. 1829 „Ludwigsplatz“, von da bis 25. Okt. 1845 „Ludwigsplatz“.

1894 Rambaldi  

641. Stiglmayerplatz. Liegt am Kreuzungspunkte der Brienner-, Nymphenburger-, Dachauer- und Schleißheimerstraße. Der Name dieses Platzes bewahrt das Andenken eines wackeren bayerischen Künstlers, nämlich des Erzgießers, Bildhauers ulid Medailleurs Johann Bapt. Stiglmayer, dem es geglückt ist, die seit Peter Vischer und Hans Krumpter nicht mehr beachtete Kunst des Erzgußes wieder zu Ehren, ja zur höchsten Vollendung zu bringen. Stiglmayer wurde als der Sohn eines unbemittelten Schmiedmeisters zu Fürstenfeldbruck am 18. Okt. 1791 geboren. Derselbe kam zu einen Goldschmied in München in die Lehre, ward 1810 in die Akademie aufgenommen, 1814 als Münzgraveur angestellt und von König Max l. 1819 nach Italien gesandt, um die Technik des Erzgusses kennen zu lernen. Die italienischen Erzgießer, bei denen er lernen wollte, waren mit den Geheimnissen ihrer Kunst etwas zurückhaltend, aber Stiglmayer wußte, was man ihm verschwieg, durch seinen eigenen erfinderischen Geist und durch unermüdlichen Fleiß zu ergänzen. In Rom begründete er seinen Ruf durch den Guß der Büste des späteren Königs Ludwig I. von Bayern nach Thorwaldsens Modell. 1822 ins Vaterland zurückgekehrt, schnitt er Stempel zu Kurtentmünzen und Medaillen und ward dann zum Inspektor der kgl. Erzgießerei ernannt, in welcher Stellung er eine lebhafte Thätigkeit entfaltete. Die Münchener Gießstätte wurde nun zur ersten in der Welt, und die hervorragendsten Bildhauer in ganz Europa vertrauten ihre zum Guß bestimmten Modelle Stiglmayer an. Auch aus Nord- und Südamerika gingen viele Bestellungen ein. München selbst besitzt von Stiglmayer den Obelisk, die Denkmäler König Max I., modelliert von Rauch, und Kurfürst Max I., modelliert von Thorwaldsen, die zwölf vergoldeten kolossalen Standbilder der Fürsten des Hauses Wittelsbach im Thronsaal der Residenz, nach Schwanthalers Modellen, das Bronzethor für die Glyptothek nach Zeichnungen L. von Klenzes u. a. mehr. Mitten in seiner künstlerischen Thätigkeit erkrankte aber Stiglmayer und starb am 2. März 1844; noch im Augenblick seines Hinscheidens erfreute ihn die Nachricht, daß der Guß der für Frankfurt bestimmten Goethestatue glücklich erfolgt sei. Auf dem Kirchhofe zu Neuhausen liegt er seinem Wunsche gemäß begraben, Sein Neffe Ferdinand von Miller (s. Ferdinand Millerplatz) führte die Erzgießerei ruhmreich fort, beendigte zunächst die schon in Ausführung begriffenen Werke wie die Bavaria, das kolossalste Werk der Münchener Gießerei, die Statue Tilly’s und Wrede’s in der Feldherrnhalle u. s· w. und erwarb sich bald durch neue, eigene Werke den Ruf eines ausgezeichneten Erzgießers. Der kreisförmige Platz mit einem Durchmesser von ca. 65 m hieß vom 21. November 1808 bis 1. Dezember 1812 »Kronprinzplatz«, von da bis 21. Januar 1829 »Ludwigsplatz« und von da bis 25. Oktober 1845 »Luitpoldsplatz.«

1965 Baureferat  
Stiglmaierplatz: Johann Baptist Stiglmaier (Stiglmayer) (1791-1844), Erzgießer, Bildhauer und Medailleur; St. erlernte in Italien die in Bayern in Vergessenheit geratene Kunst des Erzgusses und schuf in seiner Münchner Gießerei den Obelisken am Karolinenplatz und die Denkmäler am Max-Joseph- und Wittelsbacherplatz; außerdem begann er den Guß der Bavaria, den sein Neffe Ferdinand von Miller vollendete. *1845

Straßenbenennungen

Straße von Grund bis Grund
Kronprinzplatz21.11.1806Erstnennung1.12.1812Umbenennung
Ludwigsplatz1.12.1812Umbenennung21.1.1829Umbenennung
Luitpoldplatz21.1.1829Umbenennung25.10.1845Umbenennung
Stiglmaierplatz25.10.1845Umbenennung
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