1879 Fernberg
Stephansstraße. In der Nähe ist die vom Kurfürsten Max I. 1638 erbaute Stephans- oder Gottesackerkirche.
1880 Adressbuch
Die dem hl. Staphan geweihte Gottesacker-Kirche liegt in deren nordwestlicher Ecke. Der NAme stammt vom 17. Sept. 1873, obwohl das „Stephansgäßchen“ längst im Volksmunde war. Herzog Albrecht V. erbaute 1577 ein dem göttlichen Erlöser am 4. Nov. 1578 geweihtes Kirchlein, das am 20. Mai 1638 dem Abbruch verfiel, jedoch von 1674-77 vergrößert und dem h. Stephan als Patron neu erstand. In dessen Umgebung legte man dann 1786, mit Benützung der dort wahrscheinlich schon seit Erbauung jener Salvator-Kapelle vohandenen Begräbnißstätte den gemeinsamen Gottesacker der Stadt an, welcher 1788, besonders 1818-19, ferner 1830 und 1844-45 beträchtlich erweitert wurde.
1894 Rambaldi
638. Stephanstraße. Verbindet, an der Eingangsseite des
südlichen Friedhofes liegend, die Thalkirchnerstraße östlich mit der
Straße am Glockenbach. Die dem hl. Stephan geweihte Gottesacker-
Kirche mit ihrem charakteristischen Glockengeläute *) liegt in der nordwestlichen Ecke. Der Name der Straße stammt vom 17. Sept·1873,
obwohl es im Volksmunde schon längst das »Stephansgäßchen« hieß,
Herzog Albrecht V. erbaute daselbst 1577 ein dem göttlichen Erlöser
(St. Salvator) am 4. Nov. 1578 geweihtes Kirchlein mit einem
neuen gemeinschaftlichen Gottesacker, welcher ,,Gottesacker vor dem Sendlingerthor« oder »ferrer Gottesacker« zum Unterschiede der noch im
Innern der Stadt bestehenden benannt wurde, wobei von ihm am
Samstag vor Thomas eine ewige Messe und im Jahre 1690 von
Maximilian Emanuel die sogenannte ewige Lichtbruderschaft gestiftet
wurde. Am 20. Mai 1638 verfiel dieses Salvatorkirchlein dem
Abbruch, erstand jedoch vergrößert in den Jahren 1674—1677 neu
und wurde dem hl. Stephan geweiht. In die Umgebung der vorgenannten Begräbnisstätte legte man dann mit Benützung derselben
im Jahre 1786 den gemeinsamen Gottesacker an, wohin dann nach
einer Verordnung vom 16. Januar 1789, dann 17. Februar gleichen
Jahres, alle bisher noch üblichen Gottesäcker in der Stadt geebnet
wurden. Hierüber schreibt Burgholzer S. 326: »Schon im Jahre
1783 war es wirklich an dem, die Freythöfe außer der Stadt zu
versetzen, und wurde zu dem Ende unterm 23. Dez. 1783 der hiesigen Stadtkammer der Anstrag gemacht, einen neuen Plan zur Vergrößerung des Freythofes vor dem Sendlingerthor zu übergeben.
Wozu aber (wie jede gute Sache lange Weile braucht) bis 1788 die
Vollführung verzögert wurde.« Dieser Friedhof wurde dann noch in
den Jahren 1818 bis 1819 nach den Plänen Vorherr’s und 1830
bedeutend erweitert. Die größte Erweiterung erfuhr er, als ihm
eine neuere Abteilung (der neue südliche Friedhof oder campo santo
genannt), von Gärtner 1844 begonnen, 1849 von Klumpp vollendet,
angefügt wurde. Deutschland hat vielleicht an Großartigkeit und
Ausdehnung kaum einen ähnlichen Friedhof aufzuweisen, wie ihn nunmehr diese beiden Abteilungen bilden.
*) Die alten Münchner sagten, die Glocken sprechen:
»Komm herein,
Du bist schon mein!«1965 Baureferat
Stephansstraße: Nach der St.-Stephans-Friedhofskirche, erbaut 1577, Neubau 1674 bis 1681. *1873