Münchner Straßenverzeichnis


Schützenstraße: Nach dem ehern. Schießplatz (an der Stelle des jetzigen Hauptbahnhofs) der Münchner Armbrustschützen, zu dem die Straße (früher: Schießstättgäßchen) führte. *vermutl. um 1850

Baureferat 1965

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Straßenname Schützenstraße
Benennung vor 1812 Erstnennung
Plz 80335
Stadtbezirk 2. Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt | Kliniksviertel
Lat/Lng 48.13974 - 11.56300   
Straßenlänge 0.057 km
1879 Fernberg  

Schützenstraße. Diese Straße führt zum Centralbahnhof, welcher auf dem Platze der alten Schießstätte für Feuerschützen erbaut ist. Eine noch ältere Schießstätte als diese befand sich nördlich von der Schützenstraße da, wo der Garten des Kadettenkorps liegt; es war der Stahelschützengarten d.i. der Schießplatz für die Armbrustschützen. Diese bildeten in frühere Zeit, wo die militärischen Verhältnisse nicht so wie jetzt geordnet waren, einen Hauptbestandtheil der Bürgerwehr. Schon Knaben mit zehn Jahren mußten den Gebrauch dieser Waffe lernen und die jungen Bürger sich darin üben. Schützenfeste wurden zur besseren Aneifferung gehalten und allerwärts besucht. Der älteste derartige Schießplatz befand sich wohl vor dem Angerthor in der Nähe des jetzigen Pechgartens. (S. Schießstättstraße.)

1880 Adressbuch  

Von der alten Schießstätte, auf welcher sich Jahrhunderte lang Münchens Bürger und Schützenfreunde übten, so benannt, an deren Stelle jetzt der Central-Bahnhof sich erhebt, mit Herstellung dessen großen Vorplatzes auch das „Schießstättgäßchen“ verschwand. Schon 1401 ward rechts vor dem Neuhauserthore gegen die Dachauerstraße zu eine Schießstätte für die Armbrustschützen erbaut (s. Anger, oberer). Als 1638 der drohenden Kriegsgefahren wegen die bereits von 1619 ab bedeutend verstärkte Stadtbefestigung neuerdings aufgenommen ward, führte man auch vor dem Neuhauserthore einen neuen Wall auf, der einen Theil des „alten“ Stachelgarten, resp. Gasthof zum Stachus, in welchem Einige den „alten“ Stachelgarten vermuthen, die Stelle desselben kaum einnehmen kann. Immerhin klingt aber der Name des Hotels an diese ehemalige Waffenübung an, weil auch der „spätere“ Stahlschützengarten sich in dessen Nähe befand, indem ihn 1741 Herzog Clemens erwarb, um ihn mit dem garten seines Landhauses, dem des dermaligen Kadetenkorps-Gebäudes, zu verbinden. Zuletzt haftete der alte Name an einem Vergnügungslokale in der Dachauerstraße (jetzt Nr. 21). – Der Uebungsplatz für die Feuerschützen kam 1613 gleichfalls vor das Neuhauserthor in die Gegend des „Wolfgalgens“ und blieb dort bis 1844, resp. bis zu seiner einstweiligen Verlegung auf die Auerschießstätte und zuletzt definitiv auf die Theresienhöhe 1853. – Der viel angefeindete, unschöne „Poststadel“ wurde im August 1877 abgebrochen.

1894 Rambaldi  

591. Schützenstraße. Verbindet in westlicher Richtung Karls- und Bahnhofplatz. Von der alten Schießstätte, aus welcher sich Jahrhunderte lang Münchens Bürger und Schützenfreunde übten, so benannt, an deren Stelle jetzt der Central-Bahnhof sich erhebt. Mit Herstellung des großen Platzes vor demselben verschwand auch das »Schießstattgäßchen«. Schon 1401 ward rechts vor dem Neuhauserthore gegen die Dachauerstraße zu eine Schießstätle für die Armbrustschützen erbaut (s. Anger, oberer). Als 1638 der drohenden Kriegsgefahren wegen die bereits von 1619 ab bedeutend verstärkte Stadtbefestigung neuerdings aufgenommen ward. führte man auch vor dem Neuhauserthore einen neuen Wall aus, der einen Teil des ,,alten Stachelgartens« überdeckte, so daß der heutige Stachusgarten, resp. Gasthof zum Stachus, in welchem einige den ,,alten Stachelgarten« vermuten, die Stelle desselben kaum einnehmen kann. Immerhin klingt aber der Name des Hotels an diese ehemalige Waffenübung an, weil auch der ,,spätere Stahlschützengarten« sich in dessen Nähe befand, indem ihn 1741 Herzog Clemens erwarb, um ihn mit dem Garten seines Landhauses, dem des nochmaligen Kadettenkorpsgebäudes, in welchem sich zur Zeit das Justizgebäude erhebt, zu verbinden. Zuletzt haftete der Name an einem Vergnügungslokale in der Dachauerstraße (jetzt Nr. 21)· — Der Uebungsplatz für die Feuerschützen kam 1613 gleichfalls vor das Neuhallserthor in die Gegend des ,,Wolfgalgens« und blieb dort bis 1844, resp. bis zu seiner einstweiligen Verlegung auf die Auerschießsiätte und zuletzt auf die Theresienhöhe 1853, von wo aus er 1892 aus das Sendlinger-Oberfeld verlegt wurde. Der viel angefeindete unschöne »Poststadel«, an dessen Stelle sich das Gebäude Nr. 18. — bis 1. Oktober 1894 Cafe Imperial —- an der Schützenstraße erhob, wurde im August 1877 abgebrochen.

1965 Baureferat  
Schützenstraße: Nach dem ehern. Schießplatz (an der Stelle des jetzigen Hauptbahnhofs) der Münchner Armbrustschützen, zu dem die Straße (früher: Schießstättgäßchen) führte. *vermutl. um 1850
StraßeNameArchitektBaustilJahr
Schützenstraße 7Hotel RosengartenStöhr Karl neubarock1915
StraßeNameArtJahrBild
SchützenstraßeRelief FuhrwerkRelief0
TitelStraßeStandortKünstlerJahrBild
Adler mit ReiherSchützenstraßeKaufhaus TietzSeidler Julius0Seidler Julius - Adler mit Reiher
MyrthenbrunnenSchützenstraße 12Elsässer Hubert1983Elsässer Hubert - Myrthenbrunnen
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