1880 Adressbuch
Wohl einst der „gähe“ oder „gache“ Steig, vielleicht auch der „Gaissteig“, welcher zum hohen Rand des rechten Isarufers emporführte. Das einstmalige Leprosenhaus zur Heilung der Sondersiechen soll schon aus dem Jahre 1253, also aus der Zeit Herzog Ludwig des Strengen stammen; urkundlich sicher geschieht jedoch der „Leprosen auf dem Gasteige bei München“ erst 1295 Erwähnung. Die alte Kapelle ist längst verschwunden, die gegenwärtige Kirche gehört der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts an. Das Nikolaispital für die Unheilbaren mußte 1861 den 1857 gewonnenen neuen Anlagen weichen, und kamen die Kranken einstweilen in das innere Irrenhaus in Giesing (s. Balanstraße), zu Anfang Okt. 1877 aber in den Neubau neben dem Krankenhause r. d. Isar. Die städtische Versorgungsanstalt für Arme ward 1796 auf den Gasteig verlegt, woselbst sich seit 1763 das astronomisches Observatorium befand, das sich selbst an der Stätte des einstmaligen „Schneeweißenburg-Schlössels“, genannt die „Schwanenburg“, erhob. Das heutige palastähnliche Pfründnergebäude ließ der Magistrat 1861-62 erbauen.
1894 Rambaldi
205. Gasteig, am.Beginnt außerhalb der Zweibrückenstraße und zieht sich, die sogenannten Gasteiganlagen bildend, in nördlicher Richtung gegen das Maximilianeum. Gasteig, Gasta, Gaster auch Gachsteig bezeichnet in alten Büchern einen jähen, »gähen«, steilen Weg oder Steig, meist Hohlweg, der auf eine Anhöhe, besonders auf die eines hohen Flußufers führt, wie es hier der Fall ist, wo jetzt die breite Straße am Gasteig zur Wiener·, Prehsing- und Kellerstraße auf dem rechten Isarufer hinaufführt. Das einstmalige Leprosenhaus zur Heilung der Sondersiechen soll schon aus dem Jahre 1253, also aus der Zeit Herzog Ludwig des Strengen stammen *), urkundlich sicher geschieht jedoch der »Leprosen aus dem Gasteig (in Gastagio) **) bei München« erst 1295 Erwähnung Die alte Kapelle ist längst verschwunden, die gegenwärtige Kirche gehört der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts an. Das Nikolaispital für die Unheilbaren mußte 1861 den 1857 begonnenen Anlagen weichen, und kamen die Kranken einstweilen in das frühere Irrenhaus in Giesing (s. Balaiistraße), zu Anfang Oktober 1877 aber in den Nebenbau neben dem Krankenhause r. d. Isar. Die städtische Versorgungsanstalt für Arme ward 1796 auf den Gasteig verlegt, woselbst sich seit 1763 das astronomische Observatorium befand, das sich selbst an der Stätte des einstmaligen »Schneeweißenburg-Schlössels«, genannt die »Schwauenburg«, erhob. Das heutige palastähnliche Pfründnergebäude ließ der Magistrat 1861-62 erbauen. Die prächtigen Gasteigberg- oder Maximilians-Anlagen, welche sich sowohl südlich als nördlich vom Maximilianeum erstrecken, werden dortselbst durch einen tiefen, früher Brunnthal (s. Brunnthal) genannten Graben getrennt und wurden in der zweiten Hälfte der 1850er Jahre unter König Maximilian II., von Effner in gelungener Weise an Stelle sterilen Terrains und abschüssiger Kieshalden angelegt. Dieselben setzen sich, etwa in der Mitte durch die von der Luitpoldbrücke heraufziehende Straße durch- schnitten, isarabwärts bis zum Bad Brunnthal fort, wo sie mit dem englischen Garten in Verbindung stehen.
*)Oberbayer. Arch. XIII. 72.
**) Oberbayer. Arch. XI, 224.1943 Adressbuch
Diese Bezeichnung urkundlich schon 1295 nachweisbar; sie scheint von „Gäher“ oder „Gacher Steig“ abgeleitet zu sein.
Beginnt außerhalb der Zweibrückenstraße und zieht die Maximilians- (früher Gasteig-) Anlagen bildend, gegen die Innere Wiener Straße.
1965 Baureferat
Am Gasteig, Haidhausen
Im 13. Jahrhundert benannt nach einer alten Bezeichnung für einen steilen (»gachen«) Weg