Münchner Straßenverzeichnis


Herzogin Maria Anna in Bayern
Herzogin Maria Anna in Bayern
Bildrechte: Attributed to Jacopo Amigoni Attributed to Georg Desmarées, Maria Anna of Sulzbach (1722-1790) by Jacopo Amigoni, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Maria Anna Josepha Charlotte Amalie von Pfalz-Sulzbach (* 22. Juni 1722 in Schwetzingen; † 25. April 1790 in München) war Pfalzgräfin von Sulzbach und durch Heirat Prinzessin von Bayern.

Nach dem Tod des Kurfürsten Maximilian III. Joseph von Bayern 1777, mit dem die bayerisch-kurfürstliche Hauptlinie erlosch, trat Maria Anna als entschiedene Gegnerin des Hauses Österreich auf, welches Ansprüche auf Niederbayern erhob. Diese Ansprüche hatte ihr Schwager, der neue Kurfürst Karl Theodor, der ebenfalls ohne Erben war, am 15. Januar 1778 in einem Vertrag mit Österreich anerkannt. Zur Erhaltung der Selbstständigkeit Bayerns und seiner Dynastie der Wittelsbacher sammelte Maria Anna Patrioten wie Johann Georg von Lori, Obermeier, Kennedy und Graf Leiden, die auf den präsumtiven Thronfolger Karl von Birkenfeld einwirkten, sich von Österreich nicht zum Verzicht auf Bayern bewegen zu lassen. Maria Anna wendete sich persönlich und heimlich an Friedrich den Großen, der Kaiser Joseph II. Einhalt gebieten sollte.

Am 6. Februar 1778 traf unter Anwesenheit Maria Annas in der Maxburg Karl von Birkenfeld mit den Ministern Johann Christian von Hofenfels und Nees von Esenbeck sowie dem preußischen Gesandten Graf Johann Eustach von Görtz zusammen und protestierte offiziell gegen die Übernahmeansprüche Österreichs und erklärten den Vertrag vom 15. Januar 1778 für ungültig.

Dieser Text basiert auf dem Artikel Maria_Anna_von_Pfalz-Sulzbach aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

| | | |

Straßenname Mariannenplatz
Benennung 1878 Erstnennung
Plz 80538
Stadtbezirk 1. Altstadt-Lehel | Lehel
RubrikPersonen
Kategorie Herzogin  
Gruppe Wittelsbacher  Monachia  
Lat/Lng 48.13487 - 11.58697   
Straßenlänge 0.012 km
Person Herzogin Maria Anna in Bayern
geboren 22.6.1722 [Schwetzingen]
gestorben 25.4.1790 [München]
Kategorie Herzogin  
Gruppe Wittelsbacher  Monachia  
Nation Deutschland
Konfession katholisch
GND 121738051
Leben
 Herzogin Maria Anna in Bayern

Maria Anna Josepha Charlotte Amalie von Pfalz-Sulzbach (* 22. Juni 1722 in Schwetzingen; † 25. April 1790 in München) war Pfalzgräfin von Sulzbach und durch Heirat Prinzessin von Bayern.

Nach dem Tod des Kurfürsten Maximilian III. Joseph von Bayern 1777, mit dem die bayerisch-kurfürstliche Hauptlinie erlosch, trat Maria Anna als entschiedene Gegnerin des Hauses Österreich auf, welches Ansprüche auf Niederbayern erhob. Diese Ansprüche hatte ihr Schwager, der neue Kurfürst Karl Theodor, der ebenfalls ohne Erben war, am 15. Januar 1778 in einem Vertrag mit Österreich anerkannt. Zur Erhaltung der Selbstständigkeit Bayerns und seiner Dynastie der Wittelsbacher sammelte Maria Anna Patrioten wie Johann Georg von Lori, Obermeier, Kennedy und Graf Leiden, die auf den präsumtiven Thronfolger Karl von Birkenfeld einwirkten, sich von Österreich nicht zum Verzicht auf Bayern bewegen zu lassen. Maria Anna wendete sich persönlich und heimlich an Friedrich den Großen, der Kaiser Joseph II. Einhalt gebieten sollte.

Am 6. Februar 1778 traf unter Anwesenheit Maria Annas in der Maxburg Karl von Birkenfeld mit den Ministern Johann Christian von Hofenfels und Nees von Esenbeck sowie dem preußischen Gesandten Graf Johann Eustach von Görtz zusammen und protestierte offiziell gegen die Übernahmeansprüche Österreichs und erklärten den Vertrag vom 15. Januar 1778 für ungültig.

Bavarikon Wikipedia Deutsche Biografie Deutsche National Bibliothek
Benennung 1878 Erstnennung
Straßenverlauf Byecherstraße 29a
1879 Fernberg  

Mariannenstraße und Mariannenplatz. Maria Anna, die Tochter eines Pfalzgrafen von der Linie Sulzbach, war die Witwe des Herzogs Clemens von Bayern, eines Sohnes von Kurfürst Karl Albrechts jüngerem Bruder Ferdinand, und hat sich um Bayern, sowie um das Haus Wittelsbacher sehr verdient gemacht. Oesterreich hatte nämlich beim Regierungsantritte Karl Theodors 1777 die Herausgabe Niederbayerns verlangt und durch geheimen Vertrag dieselbe bereits zugesagt erhalten, beziehungsweise  die Abtretung der Oberpfalz statt Niederbayerns. In dieser Gefahr einer Trennung Bayerns machte die patriotische Herzogin Maria Anna, welche in München wohnte und frühzeitig von diesen Abmachungen gehört hatte, hierüber den muthmaßlichen Erben des kinderlosen Kurfürsten Karl Theodor, dem Herzoge Karl von Zweibrücken und dessen Bruder Max Josef (nochmaligem ersten Könige von Bayern) Mittheilung. Vereint wendeten sie sich an Friedrich den Großen, König von Preußen. Dieser zwang Oesterreich unter Androhung eines Krieges von seinem Plane abzustehen (Friede zu Teschen 1779). Gleichwohl suchte später Oesterreich Bayern durch Tausch an sich zu bringen. Wieder war es der Einfluß Friedrichs, welcher den Plan vereitelte und bewirkte, daß Bayern dem Hause Wittelsbacher erhalten blieb. Maria Anna starb 1790 den 25. April. (S. Obermaierstraße.)

1880 Adressbuch  
Z. E. an die bayerische Herzogin Maria Anna, geb. als Prinzessin der wittelsbachischen Nebenlinie Pfalz-Sulzbach zu Schwetzingen (bei Mannheim) 22. Juni 1722, gest. als Wittwe des Herzogs Clemens zu München 25. April 1790, eine für Bayerns Wohl und politische Erhaltung glühende Frau, besonders verdient um das engere Vaterland vor und während des bayerischen Erbfolgekrieges 1778-79, als sie, vereint mit König Friedrich II. von Preußen, die Stammlande vor den Annerionsgelüsten Kaiser Joseph II. von Oesterreich und seines Ministers Fürst Kaunitz rettete, auf die de Kurfürst Karl Theodor in Schwäche und Verblendung bereits eingegangen war. Maria Anna erscheint auch stets als eine warme Freundin der damals materiell sehr knapp gehaltenen Soldaten und bewahrte 1778-89 das Kadettenkorps durch ihre eigenen Mittel vor gänzlicher Auflösung. Der Platz trägt den Namen der jeden braven Bayern unvergeßlichen Fürstin seit 28. Sept. 1877, resp. 1. Jan. 1878.
1894 Rambaldi  
403. Mariannenplatz. Liegt zwischen der Thiersch- und Steindorfstraße, südwestlich der Maximiliansbrücke. Zur Ehrung der bayerischen Herzogin Maria Anna, geb. als Prinzessin der wittelsbachischen Nebenlinie Pfalz-Sulzbach zu Schwetzingen (bei Mannheim) 22. Juni 1722, gest. als Witwe des Herzogs Clemens 25. April 1790, eine für Bayerns Wohl und politische Erhaltung glühende Frau, besonders verdient um das engere Vaterland vor und während des bayerischen Erbfolgekrieges 1778-—79, als sie, vereint mit König Friedrich II. von Preußen, die Stammlande vor den Annexionsgelüsten Kaiser Joseph II. von Oesterreich und seines Ministers Fürst Kaunitz rettete, auf die der Kurfürst Karl Theodor in Schwäche und Verblendung bereits eingegangen war. Oesterreich hatte nämlich beim Regierungsantritte Karl Theodors 1777 die Herausgabe Niederbayerns verlangt und durch geheimen Vertrag dieselbe bereits zugesagt erhalten, beziehungsweise die Abtretung der Oberpfalz statt Niederbayerns. In dieser Gefahr einer Trennung Bayerns machte die patriotische Herzogin Maria Anna, welche in München wohnte und frühzeitig von diesen Abmachungen gehört hatte, hierüber den mutmaßlichen Erben des kinderlosen Kurfürsten Karl Theodor, dem Herzoge Karl von Zweibrücken und dessen Bruder Max Josef (nachmaligem ersten Könige von Bayern) Mitteilung. Vereint wendeten sie sich an Friedrich den Großen, König von Preußen. Dieser zwang Oesterreich unter Androhung eines Krieges von seinem Plane abzustehen (Friede zu Tescheli 1779). Gleichwohl suchte später Oesterreich Bayern durch Tausch an sich zu bringen. Wieder war es der Einfluß Friedrichs, welcher den Plan vereitelte und bewirkte, daß Bayern dem Hause Wittelsbach erhalten blieb. (S. Obermaierstraße.) Maria Anna erscheint auch stets als eine warme Freundin der damals materiell sehr knapp gehaltenen Soldaten und bewahrte 1778-89 das Kadettenkorps durch ihre eigenen Mittel vor gänzlicher Auflösung. Der Platz trägt den Namen der jedem braven Bayern unvergeßlichen Fürstin seit 28. Sept. 1877, resp. 1. Jan. 1878. In dessen Mitte wird zur Zeit die dritte protestantische Kirche erbaut.
1943 Adressbuch  
Herzogin Maria Anna von Bayern, geboren als Prinzessin der wittelsbachschen Nebenline Pfalz-Sulzbach, † 25.4.1790 München als Witwe des Herzogs Clemens.

Liegt zwischen der Thiersch- und Steinsdorfstraße und bildet die Umgebung der St.-Lukas-Kirche.

1965 Baureferat  
Mariannenplatz *1878: - Mariannenbrücke.
StraßeNameArchitektBaustilJahr
Mariannenplatz 1MietshausOsswald Hans, Adam Philip Neurenaissance1879
Mariannenplatz 2MietshausBondio Carl DelNeurenaissance1878
Mariannenplatz 3Evang.-Luth. Pfarrkirche St. LukasSchmidt Albert neuromanisch1893
Mariannenplatz 4MietshausLincke Albin, Vent Carl neubarock 1893
StraßeNameArtJahrBild
MariannenplatzGrundsteinlegung St. Lukas0
Mariannenplatz 3Lukaskirche - Albert Schmidt0
StraßeNameBerufvonbis
Mariannenplatz 4Valentin Karl19341944
Wikipedia Google Maps Google Maps


Straßen sind das Gedächtnis der Stadt



Fehler