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Johann Jacob Balde S.J. (* 3. Januar 1604 in Ensisheim, Elsass; † 9. August 1668 in Neuburg an der Donau) war ein deutscher Jesuit und neulateinischer Dichter.
Nach zwei Jahren Ausbildung ging Balde nach München, wo er am Wilhelmsgymnasium unterrichtete und durch seine ersten poetischen Werke, zunächst Schuldeklamationen, die Aufmerksamkeit seiner Umgebung auf sich zog. Der Rektor des Münchener Collegiums, Jakob Keller, förderte seine poetische Ausbildung. Als Professor der Rhetorik 1628 nach Innsbruck versetzt hatte Balde auch dort Erfolg mit Vorträgen und dramatischen Arbeiten. Auf Anordnung des Ordens ging er zum Studium der Theologie nach Ingolstadt, wurde Zeuge der Belagerung durch schwedische Truppen und wurde 1633 durch den Weihbischof Resch von Eichstätt zum Priester geweiht.
1634 bis 1635 war Balde in München, wurde aber zum Semesterbeginn 1635 als Rhetorikprofessor an die Universität Ingolstadt entsandt, wo man ihn den „wiedererstandenen Quintilian“ nannte[1]. 1637 hatte Balde mit dem biblischen Drama Jephte einen großen Erfolg. Auf Wunsch Herzogs Alberts VI. ging Balde nach München zurück, um dessen Sohn Albrecht Sigismund zu erziehen, den späteren Bischof von Freising.
1638 wurde Balde Hofprediger des Kurfürsten Maximilian I.; nach zwei Jahren musste er die Stelle aus Krankheitsgründen aufgeben und bekam stattdessen den Auftrag, die bayrische Geschichte aufzuschreiben. Er schrieb eine Expeditio Donawerdana über Maximilians Feldzug gegen Donauwörth, doch gab er die Historiographie auf, weil der Kurfürst selbst ihm vorschrieb, was er schreiben dürfe und was nicht. Er widmete sich nun vorwiegend seinen poetischen Arbeiten und gab 1643 bis 1645 seine Oden und Lyrischen Wälder heraus, die seinen Ruhm als Lyriker begründeten.
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Straßenname | Baldestraße |
---|---|
Benennung | 1877 Erstnennung |
Plz | 80469 |
Stadtbezirk | 2. Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt | Glockenbach |
Rubrik | Personen |
Kategorie | Dichter Jesiut |
Gruppe | Ruhmeshalle Monachia |
Lat/Lng | 48.1247737 - 11.5666677 |
Straßenlänge | 0.207 km |
Person | Balde Jakob |
---|---|
geboren | 3.1.1604 [Elsass] |
gestorben | 9.8.1668 [Neuburg an der Donau] |
Kategorie | Dichter Jesiut |
Gruppe | Ruhmeshalle Monachia |
Nation | Deutschland |
Konfession | katholisch |
GND | 118506137 |
Leben |
Johann Jacob Balde S.J. (* 3. Januar 1604 in Ensisheim, Elsass; † 9. August 1668 in Neuburg an der Donau) war ein deutscher Jesuit und neulateinischer Dichter. Nach zwei Jahren Ausbildung ging Balde nach München, wo er am Wilhelmsgymnasium unterrichtete und durch seine ersten poetischen Werke, zunächst Schuldeklamationen, die Aufmerksamkeit seiner Umgebung auf sich zog. Der Rektor des Münchener Collegiums, Jakob Keller, förderte seine poetische Ausbildung. Als Professor der Rhetorik 1628 nach Innsbruck versetzt hatte Balde auch dort Erfolg mit Vorträgen und dramatischen Arbeiten. Auf Anordnung des Ordens ging er zum Studium der Theologie nach Ingolstadt, wurde Zeuge der Belagerung durch schwedische Truppen und wurde 1633 durch den Weihbischof Resch von Eichstätt zum Priester geweiht. 1634 bis 1635 war Balde in München, wurde aber zum Semesterbeginn 1635 als Rhetorikprofessor an die Universität Ingolstadt entsandt, wo man ihn den „wiedererstandenen Quintilian“ nannte[1]. 1637 hatte Balde mit dem biblischen Drama Jephte einen großen Erfolg. Auf Wunsch Herzogs Alberts VI. ging Balde nach München zurück, um dessen Sohn Albrecht Sigismund zu erziehen, den späteren Bischof von Freising. 1638 wurde Balde Hofprediger des Kurfürsten Maximilian I.; nach zwei Jahren musste er die Stelle aus Krankheitsgründen aufgeben und bekam stattdessen den Auftrag, die bayrische Geschichte aufzuschreiben. Er schrieb eine Expeditio Donawerdana über Maximilians Feldzug gegen Donauwörth, doch gab er die Historiographie auf, weil der Kurfürst selbst ihm vorschrieb, was er schreiben dürfe und was nicht. Er widmete sich nun vorwiegend seinen poetischen Arbeiten und gab 1643 bis 1645 seine Oden und Lyrischen Wälder heraus, die seinen Ruhm als Lyriker begründeten. |
Z. E. a. Jakob Balde, geb. zu Ensisheim im Elsaß Januar 1603, einen der vorzüglichsten unter den neuern latainischen Dichtern, Humanistik und Idealist, den man auch den „christlichen“ oder den „deutschen Horaz“ nannte. Er verweilte vom Okt. 1637 bis Frühjahr 1650 ununterbrochen theils in München, theils in Warnberg bei Großhesselohe und war seit 1638 zugleich Prediger am kurfürstlichen Hofe. Warnberg wird urkundlich zuerst als Warnberch (Berg des Warin) genennt. Später schenkte Herzog Wilhelm V. diese Besitzunng als heimgefallenes Lehen den Jesuiten zu München, wellche dann den Vätern dortselbst und auch Balde zum Erholungsaufenthalte diente. Letzterer besang Großhesselohe (Hesinloch – eigentlich hesilinhoh, Hain von Haselstauden – urkundlich seit 776) in mehreren Oden, die allerdings einige landschaftliche Lokaltöne haben. Doch verwurzelte diese Kunstpoesie nicht in der deutschen Nation, und deshalb wird es schwierig sein, den Dichter beim bayerischen Volke einzuführen, wie man dies vor mehreren Jahren durch Uebersetzungen und durch seine periodische Feier seiner Geburt hier in München mit anerkennenswerten Eifer versucht hat. Balde starb zu Neuburg a. D. 9. Aug. 1668. Der Platz führt seinen Namen seit 3. Aug. 1876, resp. 1. Jan. 1877.
Verbindet den Baldeplatz, unfern der Wittelsbacherbrücke am linken Isarufer, mit der Geierstraße.
Zieht von der Geyerstraße zum Baldeplatz unfern der Wittelsbacherbrücke.
Straße | von | Grund | bis | Grund |
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Baldestraße | 1877 | Erstnennung |
Straßen sind das Gedächtnis der Stadt