Adressbuch(1880) - Baldestraße

Adressbuch - 1880

Beschreibung:

Z. E. a. Jakob Balde, geb. zu Ensisheim im Elsaß Januar 1603, einen der vorzüglichsten unter den neuern latainischen Dichtern, Humanistik und Idealist, den man auch den „christlichen“ oder den „deutschen Horaz“ nannte. Er verweilte vom Okt. 1637 bis Frühjahr 1650 ununterbrochen theils in München, theils in Warnberg bei Großhesselohe und war seit 1638 zugleich Prediger am kurfürstlichen Hofe. Warnberg wird urkundlich zuerst als Warnberch (Berg des Warin) genennt. Später schenkte Herzog Wilhelm V. diese Besitzunng als heimgefallenes Lehen den Jesuiten zu München, wellche dann den Vätern dortselbst und auch Balde zum Erholungsaufenthalte diente. Letzterer besang Großhesselohe (Hesinloch – eigentlich hesilinhoh, Hain von Haselstauden – urkundlich seit 776) in mehreren Oden, die allerdings einige landschaftliche Lokaltöne haben. Doch verwurzelte diese Kunstpoesie nicht in der deutschen Nation, und deshalb wird es schwierig sein, den Dichter beim bayerischen Volke einzuführen, wie man dies vor mehreren Jahren durch Uebersetzungen und durch seine periodische Feier seiner Geburt hier in München mit anerkennenswerten Eifer versucht hat. Balde starb zu Neuburg a. D. 9. Aug. 1668. Der Platz führt seinen Namen seit 3. Aug. 1876, resp. 1. Jan. 1877.

Verlauf: Verbindet den Baldeplatz, unfern der Wittelsbacherbrücke am linken Isarufer, mit der Geierstraße.


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Denkmal an Gerd Müller