Münchner Straßenverzeichnis


Reichenbach Georg von
Georg von Reichenbach
Bildrechte: Friedrich Hohe (1802–1870), rel="nofollow" nach/after Joseph Karl Stieler (1781–1858). Joseph Karl Stieler creator QS:P170,Q467658

Georg Friedrich von Reichenbach (* 24. August 1771 in Durlach; † 21. Mai 1826 in München) war ein bayerischer Erfinder und Ingenieur. Mit dem Unternehmer Josef von Utzschneider und dem Feinmechaniker Joseph Liebherr gründete er 1804 eine optisch-mechanische Werkstätte, welche jahrzehntelang die besten Theodolite und astronomischen Fernrohre produzierte.

Gemeinsam mit Joseph Liebherr (1767–1840) und Utzschneider gründete er in München das berühmte Mathematisch-Feinmechanische Institut. Es produzierte die damals besten astronomischen Fernrohrobjektive, Messinstrumente und Theodolite.

Reichenbach entwickelte zahlreiche technische und Messinstrumente, u. a. eine Metallhobelmaschine, genaue Distanzfäden für Theodolite und den Reichenbach-Distanzmesser mit genauem Höhenkreis.

Reichenbach gilt nicht nur als Mitbegründer der bayerischen Optomechanischen Industrie, sondern auch als Wegbereiter der Dampfmaschine in Bayern. 1810 wurde unter seiner Leitung die Soleleitung von Bad Reichenhall nach Traunstein bis nach Rosenheim verlängert. Sie war bis 1958 in Betrieb und ist in Teilen heute noch (inaktiv) vorhanden. 1804 entwickelte er 1817 baute er eine 25 km lange Soleleitung von Berchtesgaden nach Bad Reichenhall. Um die 356 m Steigung zu überwinden, setzte er eine 1810 von ihm entwickelte Wassersäulenmaschine ein, um das Wasser für die Soleleitungen zu heben. Dafür wurde er vom Bayerischen König Max I. Joseph in den Adelsstand erhoben. Nach dem gleichen Prinzip entwickelte er auch Maschinen, die Wasser in Wassertürme förderten, von denen das Trinkwasser anfangs durch Holzleitungen, später durch Eisenrohre im Versorgungsgebiet verteilt wurde.

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Straßenname Reichenbachstraße
Benennung 17.11.1862 Erstnennung
Plz 80469
Stadtbezirk 2. Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt | Gärtnerplatz
RubrikPersonen
Kategorie Erfinder  Ingenieur  
Gruppe Bayerische Akademie der Wissenschaften  Ruhmeshalle  
Lat/Lng 48.13104 - 11.57594   
Straßenlänge 0.668 km
Person Reichenbach Georg von
geboren 24.8.1771 [Durlach]
gestorben 21.5.1826 [München]
Kategorie Erfinder  Ingenieur  
Gruppe Bayerische Akademie der Wissenschaften  Ruhmeshalle  
Nation Deutschland
Konfession evangelisch
GND 118788183
Leben
Georg von Reichenbach

Georg Friedrich von Reichenbach (* 24. August 1771 in Durlach; † 21. Mai 1826 in München) war ein bayerischer Erfinder und Ingenieur. Mit dem Unternehmer Josef von Utzschneider und dem Feinmechaniker Joseph Liebherr gründete er 1804 eine optisch-mechanische Werkstätte, welche jahrzehntelang die besten Theodolite und astronomischen Fernrohre produzierte.

Gemeinsam mit Joseph Liebherr (1767–1840) und Utzschneider gründete er in München das berühmte Mathematisch-Feinmechanische Institut. Es produzierte die damals besten astronomischen Fernrohrobjektive, Messinstrumente und Theodolite.

Reichenbach entwickelte zahlreiche technische und Messinstrumente, u. a. eine Metallhobelmaschine, genaue Distanzfäden für Theodolite und den Reichenbach-Distanzmesser mit genauem Höhenkreis.

Reichenbach gilt nicht nur als Mitbegründer der bayerischen Optomechanischen Industrie, sondern auch als Wegbereiter der Dampfmaschine in Bayern. 1810 wurde unter seiner Leitung die Soleleitung von Bad Reichenhall nach Traunstein bis nach Rosenheim verlängert. Sie war bis 1958 in Betrieb und ist in Teilen heute noch (inaktiv) vorhanden. 1804 entwickelte er 1817 baute er eine 25 km lange Soleleitung von Berchtesgaden nach Bad Reichenhall. Um die 356 m Steigung zu überwinden, setzte er eine 1810 von ihm entwickelte Wassersäulenmaschine ein, um das Wasser für die Soleleitungen zu heben. Dafür wurde er vom Bayerischen König Max I. Joseph in den Adelsstand erhoben. Nach dem gleichen Prinzip entwickelte er auch Maschinen, die Wasser in Wassertürme förderten, von denen das Trinkwasser anfangs durch Holzleitungen, später durch Eisenrohre im Versorgungsgebiet verteilt wurde.

Grabstätte
Grabstätte
Alter Südlicher Friedhof

Sektion: A - Reihe: A - Nummer: 011
Bavarikon Wikipedia Deutsche Biografie Deutsche National Bibliothek
1879 Fernberg  

Reichenbachstraße. Die Benennung dieser Straße ehrt das Andenken eines hervorragenden Mechanikers und ebenso tüchtigen Gelehrten, des kgl. Baudirektors Georg von Reichenbach, geboren zu Durlach in Baden den 24. August 1772, gestorben in München den 21. Mai 1826.Schon sein Vater, ein pfalzbayerischer Ober-Stückbohrer-Meister und später kgl. Oberstleutnant der Artillerie, führte ihn frühzeitig in die Wissenschaft und Kunst der Mechanik ein. Als neunzehnjähriger Jüngling erhielt er Gelegenheit, England, die Heimat der berühmten Mechaniker, zu besuchen und dort Fachstudien zu betreiben; daselbst lernte er auch bei James Watt die Construktion der Dampfmaschine kennen. Heimgekehrt fand er eine Anstellung als Offizier der Artillerie, kam als solcher 1796 nach München und beschäftigte sich hier neben seinen Berufsarbeiten im Zeughaus mit praktischen Studien im Gebiete der Mechanik. An Utzschneider und Frauenhofer (siehe die nach ihnen benannten Straßen) fand er Genossen seines Strebens und errichtete mit ihnen das erste optische Institut in München, welches später unter dem Namen Frauenhofer´sches Institut Weltruf erlangte. 1808 übernahm er die Stelle eines kgl. Salinenrathes; als solcher richtete er die noch bestehenden Soolenleitungen von Reichenhall nach Rosenheim und von Berchtesgaden nach Reichenhall ein. Trotz der größten Hindernisse, welche Grenzverhältnisse, Gebirgszüge, Jahreszeit und Witteung entgegenstellten, vollendete er Letztere mit bestem Erfolge (21. Dezember 1817) und möglichst geringen Kosten; sie gilt in ganz Europa als ein Meisterwerk der neueren Mechanik. ---- Auch im Geschützwesen machte Reichenbach wichtige Erfindungen; so stellte er eine aus Eisen geschmiedete mit Zügen versehene Kanone her, ist also Erfinder der gezogenen Kanone; in Augsburg erbaute er auf Einladung des dortigen Magistrates ein  Wasserwerk, um die Stadt mit Quellwasser zu versehen, in Wien auf Anlaß des österreichischen Kaisers eine Stückbohrerei, und immer weiter verbreitete sich sein Ruf. Sein schönster Ruhm aber ist, daß er bei aller Berühmtheit stets ein bescheidener und anspruchsloser Mann geblieben ist.

1880 Adressbuch  
Z. E. a. Georg von Reichenbach, einen der ausgezeichneten Mechaniker und Optiker der neueren Zeit, geb. zu Durach 24. Aug. 1772, gest. als bayerischer Oberberg- und Salinenrath und Direktor des Ministerial-Baubureaus 21. Mai 1826 zu München, woselbst er seit 1796 und wieder seit 1804 gelebt hatte. Nachdem schon die 1831 erbaute und 1841 völlig neu hergestellte Reichenbachbrücke seinen Namen erhalten hatte, wurde am 17. Nov. 1862 auch die in diesem Jahre angelegte Straße nach ihm bezeichnet, welche vor ihrer Vollendung einige Zeit „verlängerte Utzschneiderstraße“ geheißen hatte. – Am 5. April 1879 eröffnete man die einige Monate vorher gesperrte Reichenbachbrücke nach vollständiger Reparatur wieder.
1965 Baureferat  
Reichenbachstraße: Georg von Reichenbach (1772-1826), Mechaniker und Optiker, Generaldirektor des Kgl. Ministerialbaubüros, Mitglied der Bayer. Akademie der Wissenschaften; R. gründete 1804 in Zusammenarbeit mit Liebherr eine mechanisch-mathematische Anstalt und 1809 mit Utzschneider, Ertel und Fraunhofer ein optisches Institut und trug damit zum Weltruhm Münchens in der Frühzeit der optischen Industrie bei; als Oberberg- und Salinenrat leitete er den Bau der Soleleitung Berchtesgaden-Rosenheim; seine Büste wurde in die Ruhmeshalle aufgenommen. *nach 1831

Opfer des Nationalsozialismus

Literatur

Reichenbach Georg von, Georg von Reichenbach (1771-1826)   
StraßeNameArchitektBaustilJahr
Reichenbachstraße 10MietshausKil Franz spätklassizistisch1862
Reichenbachstraße 12Mietshaus1863
Reichenbachstraße 14MietshausLerchmüller Johann spätklassizistisch1863
Reichenbachstraße 15MietshausKil Franz 1863
Reichenbachstraße 16MietshausHeuberger M.spätklassizistisch1862
Reichenbachstraße 17MietshausKil Franz 1863
Reichenbachstraße 18MietshausKil Franz spätklassizistisch1865
Reichenbachstraße 19MietshausKil Franz1862
Reichenbachstraße 21Mietshaus1865
Reichenbachstraße 24MietshausHeuberger M.spätklassizistisch1864
Reichenbachstraße 27SynagogeMeyerstein Gustav, Synagoge, Bürkles Werner, Motschmann Kurt Bauhaus, Neue Sachlichkeit1931
Reichenbachstraße 29Mietshaus1865
Reichenbachstraße 31Mietshaus1869
Reichenbachstraße 32Mietshaus1865
Reichenbachstraße 35MietshausReifenstuel Michael d.J.1865
Reichenbachstraße 36MietshausKil Franz 1866
Reichenbachstraße 37MietshausReifenstuel Michael d.J.1869
Reichenbachstraße 38Mietshaus1865
Reichenbachstraße 40MietshausDürr G.1868
StraßeNameArtJahrBild
ReichenbachstraßeGedenktafel an die Opfer der ShoaGedenktafel1947
StraßeNameBerufvonbis
Reichenbachstraße 13Fassbinder Rainer Werner19741978
Reichenbachstraße 27Synagoge Reichenbachstraße 1921
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