Münchner Straßenverzeichnis

† vor 225


Seeau Joseph Anton Graf von
Joseph Anton Graf von Seeau
Bildrechte: Georg Desmarées, Doppelportrait Kurfürst MaxIII. Joseph von Bayern Graf Johann Anton von Seeau, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Graf Joseph Anton von Seeau (* 10. September 1713 in Linz; † 25. März 1799 in München) war Hofmusikintendant unter den bayerischen Kurfürsten Max III. Joseph und Karl Theodor.

Innenpolitisch und im österreichischen Erbfolgekrieg (1740–1748) eine schillernde Figur, wurde er im Frühjahr 1753 zum Intendanten der Hofmusik und Spektakeln ernannt. Als Entrepreneur arbeitete er auf eigenen Gewinn und Verlust, vom Kurfürsten finanziell und personell großzügig unterstützt. Damit trug er wesentlich zur Verselbständigung des Theaterwesens bei, indem es von der Person des Souveräns losgelöst wurde.

1774 beauftragte er Wolfgang Amadeus Mozart, die Oper La finta giardiniera zu vertonen. 1776 wurde er Mitglied des Illuminatenordens sowie 1781 des Freimaurerbundes in der Münchener Loge „Theodor zum guten Rat“. 1777 engagierte er den damals erst 26-jährigen Emanuel Schikaneder für die Rolle des Hamlet und als Leiter einer eigenen Theatertruppe. 1797 lehnte er den Schauspieler Ferdinand Johann Baptist Eßlair mit der Begründung, in der Theatergarderobe seien für den „langen Schlingel“ keine passenden Kostüme vorhanden, ab.

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Straßenname Seeaustraße
Benennung 1891 Erstnennung
Plz 80538
Stadtbezirk 1. Altstadt-Lehel | Englischer Garten Süd
RubrikPersonen
Kategorie Intendant  Hofmusikintendant  
Lat/Lng 48.14430 - 11.59235   
Straßenlänge 0.143 km
Person Seeau Joseph Anton Graf von
geboren 10.9.1713 [Linz]
gestorben 25.3.1799 [München]
Kategorie Intendant  Hofmusikintendant  
Nation Österreich
Konfession katholisch
GND 131919237
Leben
Joseph Anton Graf von Seeau

Graf Joseph Anton von Seeau (* 10. September 1713 in Linz; † 25. März 1799 in München) war Hofmusikintendant unter den bayerischen Kurfürsten Max III. Joseph und Karl Theodor.

Innenpolitisch und im österreichischen Erbfolgekrieg (1740–1748) eine schillernde Figur, wurde er im Frühjahr 1753 zum Intendanten der Hofmusik und Spektakeln ernannt. Als Entrepreneur arbeitete er auf eigenen Gewinn und Verlust, vom Kurfürsten finanziell und personell großzügig unterstützt. Damit trug er wesentlich zur Verselbständigung des Theaterwesens bei, indem es von der Person des Souveräns losgelöst wurde.

1774 beauftragte er Wolfgang Amadeus Mozart, die Oper La finta giardiniera zu vertonen. 1776 wurde er Mitglied des Illuminatenordens sowie 1781 des Freimaurerbundes in der Münchener Loge „Theodor zum guten Rat“. 1777 engagierte er den damals erst 26-jährigen Emanuel Schikaneder für die Rolle des Hamlet und als Leiter einer eigenen Theatertruppe. 1797 lehnte er den Schauspieler Ferdinand Johann Baptist Eßlair mit der Begründung, in der Theatergarderobe seien für den „langen Schlingel“ keine passenden Kostüme vorhanden, ab.

Bavarikon Wikipedia Deutsche Biografie Deutsche National Bibliothek
Benennung 1891 Erstnennung
Änderung
Straßenverlauf
DatumAlter VerlaufNeuer VerlaufBemerkung
18.10.1934Lerchenfeldstr. - WidenmayerstrLerchenfeldstr. - Oettingenstr.Änderung d. Baulinie
1894 Rambaldi  
607. Seeaustraße.Läuft nördlich der Prinzregentenstraße und parallel mit dieser und der Himbselstraße. Zur Ehrung des um die Theaterverhältnisse in München im vorigen Jahrhundert verdienten Theaterintendanten Josef Anton Grafen von Seeau *) An Stelle des Grafen Salern wurde laut Dekret vom 13. April 1753 der kurfürstliche Kämmerer und gentihomme der deutschen Jägerei: Josef Anton Graf von Seeau »in Anbetracht bisher zur gnädigsten Zufriedenheit geleisteter Dienste, dann sonstiger besitzender besonderer Eigenschaften in gnädigste Consideration gezogen« zum »Intendanten der Musik und Spektakeln« ernannt. Seeau dankte seine Charge der persönlichen Neigung des Kurfürsten Maximilian Ill. (sein Vater hatte in österreichischen Erbfolgekrieg das Salzkammergut samt allen Kassenvorräten den eindringenden Bayern übergeben und, nachdem die Oesterreicher zurückkehrten, von diesen als Hochverräter erklärt, sich geflüchtet; nach dem Frieden zog er mit seiner Familie nach München), aber mit den »besonderen Eigenschaften« hatte es so seine Bewandtnis. Die medisante Welt wollte wissen, »der Graf sei deswegen zum Musikintendanten ernannt worden, weil er damals der einzige Kavalier am Hofe war, der einen Steyrischen auf der Violine spielen konnte«; auch machte sich die Ansicht geltend, daß ein Theaterintendant keiner großen Talente bedürfe, da ein Kavalier, der solche besitze und dem schon seine Geburt Anspruch gebe, sich allzeit eine nützlichere und edlere Geschäftsart wählen werde. Seeau leitete 46 Jahre lang, das Jahr 1756 ausgenommen, in welchem er seiner Stelle enthoben und durch Salern ersetzt wurde, bis zum 13. März 1799 die Münchner Theaterintendantur, an welchem Tage dieselbe durch kurfürstliches Dekret an eine Kommission überging, an deren Spitze der Bücherzensurrat und geheime Sekretär Franz Babo (s. Babostraße) stand. Seeau starb am 25. März 1799 zu München. Ueber ihn urteilten seine Zeitgenossen verschieden; so schrieb einer: »das Graf Seeau’fche Leben sei — abgesehen von einer nicht zu unterschätzenden Geschicklichkeit im Bühnenwesen —- eigentlich nur eine Reihe von Abenteuern gewesenl Namentlich habe er viele Duelle gehabt, welche nicht gerade sehr ruhmreich waren, er sei bis in seine alten Tage ein Lebemann erster Qualität und ein großer Freund eines guten Tisches und Weines gewesen« Die Straße erhielt seinen Namen am 6. Oktober, resp. 8. Nov. 1890. An ihr befindet sich das Kulissenmagazin des kgl. Hoftheaters.

Cfr. Fra. M. Rudhart, Geschichte der Oper am Hofe zu München, Freising 1865; Fr. Grandauer, Chronik des k. Hof- und Nationaltheaters, München, Theod. Adermann 1878 S. 8, 9, 11, 15 ff., 52 u. 53; Pezzl, Reisebuch den bayer. Kreis S. 226; Regnet, München in guter Zeit S. 100; Franz Trautmann, im Münchener Hofgarten S. 41.
1965 Baureferat  
Seeaustraße: Joseph Anton Graf von Seeau (1713-1799), Hofmusik- und Theaterintendant in München, richtete schon 1765 ein regelmäßiges deutsches Schauspiel ein und ließ 1785 mit „Die Entführung aus dem Serail" von W. A. Mozart in München erstmals eine deutsche Oper aufführen. *1891
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