Münchner Straßenverzeichnis


Nach dem ehemaligen 1589 durch Herzog Wilhelm V. erbauten St.-Rochus-Spital und der 1603 entstandenen St.-Rochus-Kapelle.

Quelle: Stadt München

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Straßenname Rochusberg
Benennung vor 1714 Erstnennung
Plz 80333
Stadtbezirk 1. Altstadt-Lehel | Kreuzviertel
RubrikGesellschaft
Kategorie Spital  
Suchen St.-Rochus-Spital
Lat/Lng 48.14170 - 11.57260   
Straßenlänge 0.106 km
Benennung vor 1714 Erstnennung
Offiziell Nach dem ehemaligen 1589 durch Herzog Wilhelm V. erbauten St.-Rochus-Spital und der 1603 entstandenen St.-Rochus-Kapelle.
Straßenverlauf Zieht vom sogenannten Max- oder Neutor nächst der Pranner- und Rochusstraße zur Salvatorstraße.
1879 Fernberg  

Rochusberg und Rochusstraße. Herzog Wilhelm V. erbaute auf dem später sogenannten Rochusberglein, damals gleich hinter der Stadtmauer, ein Kirchlein, das dem hl.Rochus (einem frommen Pfleger der Pestkranken in Frankreich im 14.Jahrhunderte) geweiht war; mit demselben war ein Spital verbunden, welches Pilger aufnahm und drei Tage lang beherbergte. Der Herzog, der die Regierung bereits an seinen Sohn Maximilian übergeben hatte und in der nahen von ihm erbauten Maxburg (s.Herzog-Max-straße) wohnte, kam sehr oft in das Spital hinüber und pflegte die Pilgrime eigenhändig.---- Pilgerfahrten wurden im Mittelalter sehr häufig gemacht; man pilgerte nach irgend einem fernen hl.Orte, nach Rom oder Loretto in Italien, nach Compostella in Spanien oder selbst nach Jerusalem. Die Pilger waren Männer aus verschiedenen, oft sogar hohen Ständen, hatten sich zur Pilgerfahrt gewöhnlich durch ein Gelübde verpflichtet und bedienten sich einer besonderen Pilgerkleidung; bei dem damaligen Mangel an Gasthäusern suchten und fanden sie in Klöstern oder bei mildherzigen Leuten Rastplätze und Nachtquartier. Diese fromme Gastfreundschaft wurde aber später mehr und mehr von arbeitsscheuen Landstreichen mißbraucht, und da die Pilgerfahrten überhaupt in Verfall kamen, so wurden auch in München Pilgerhaus und Kirchlein als überflüssig abgebrochen.

1880 Adressbuch  
Nach dem ehemaligen, 1589 durch Herzog Wilhelm V. erbauten St. Rochusspital und der 1603 entstandenen St. Rochuskapelle benannt, die zuerst dem „Rochusbergel“ und dann der Gasse den Namen gaben. Der 1327 gestorbene hl. Rochus zeichnete sich durch aufopfernde Pflege der Leidenden und Kranken aus und gilt deshalb als besonderer Patron dieser, jedoch auch als Patron der Pilger. Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts brach man das Spital ab, und bald darauf verschwand das Kirchlein unter Neubauten.
1894 Rambaldi  
541. Rochusberg. Beginnt beim sogenannten Max- oder Neuthor, zunächst der Pranner- und Rochusstraße, und endet an der Salvatorstraße. Nach dem ehemaligen, 1589 durch Herzog Wilhelm V. erbauten St. Rochusspital *) und der 1603 entstandenen St. Rochuskapelle benannt, die zuerst dem ,,Rochusbergel« und dann der Gasse den Namen gaben. Der 1327 gestorbene hl. Rochus zeichnete sich durch aufopfernde Pflege der Leidenden und Kranken, insbesondere der Pestkranken, aus und gilt deshalb als besonderer Patron dieser, jedoch auch als Patron der Pilger. Als der Herzog bereits die Regierung an seinen Sohn Maximilian übergeben hatte und in der nahen von ihm erbauten Maxburg wohnte, kam er sehr oft in das Spital hinüber und pflegte die Pilgrime eigenhändig. Pilgerfahrten wurden im Mittelalter sehr häufig gemacht; man pilgerte nach irgend einem fernen hl. Orte, nach Rom oder Loretto in Italien, nach Compostella in Spanien, oder selbst nach Jerusalem. Die Pilger waren Männer aus verschiedenen, oft sogar hohen Ständen, hatten sich zur Pilgerfahrt gewöhnlich durch ein Gelübde verpflichtet und bedienten sich einer besonderen Pilgerkleidung bei dem Mangel an Gasthäusern suchten und fanden sie in Klöstern oder bei mildherzigen Leuten Rastplätze und Nachtquartier. Diese fromme Gastfreundschaft wurde aber später mehr und mehr von arbeitsscheuen Landstreichern mißbraucht, und da die Pilgerfahrten überhaupt in Verfall kamen, brach man das Spital ab, und bald darauf verschwand auch das Kirchlein unter Neubauten.

*) Dasselbe befand sich an der Stelle des Hauses Nr. 3 an der Rochusstraße, wie uns die daselbst angebrachte Tafel besagt.
1943 Adressbuch  
Nach dem ehemaligen 1589 durch Herzog Wilhelm V. erbauten St.-Rochus-Spital und der 1603 entstandenen St.-Rochus-Kapelle.

Zieht vom sogenannten Max- oder Neutor nächst der Pranner- und Rochusstraße zur Salvatorstraße.

1965 Baureferat  
Rochusberg: Nach dem ehern., 1589 durch Herzog Wilhelm V. erbauten St.-Rochus- Spital und der 1603 entstandenen St.-Rochus-Kapelle; das Spital diente der Pflege durchziehender, kranker Pilger. *16./17. Jhdt.
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