Fernberg (1879) - Rochusberg

Fernberg - 1879

Beschreibung:

Rochusberg und Rochusstraße. Herzog Wilhelm V. erbaute auf dem später sogenannten Rochusberglein, damals gleich hinter der Stadtmauer, ein Kirchlein, das dem hl.Rochus (einem frommen Pfleger der Pestkranken in Frankreich im 14.Jahrhunderte) geweiht war; mit demselben war ein Spital verbunden, welches Pilger aufnahm und drei Tage lang beherbergte. Der Herzog, der die Regierung bereits an seinen Sohn Maximilian übergeben hatte und in der nahen von ihm erbauten Maxburg (s.Herzog-Max-straße) wohnte, kam sehr oft in das Spital hinüber und pflegte die Pilgrime eigenhändig.---- Pilgerfahrten wurden im Mittelalter sehr häufig gemacht; man pilgerte nach irgend einem fernen hl.Orte, nach Rom oder Loretto in Italien, nach Compostella in Spanien oder selbst nach Jerusalem. Die Pilger waren Männer aus verschiedenen, oft sogar hohen Ständen, hatten sich zur Pilgerfahrt gewöhnlich durch ein Gelübde verpflichtet und bedienten sich einer besonderen Pilgerkleidung; bei dem damaligen Mangel an Gasthäusern suchten und fanden sie in Klöstern oder bei mildherzigen Leuten Rastplätze und Nachtquartier. Diese fromme Gastfreundschaft wurde aber später mehr und mehr von arbeitsscheuen Landstreichen mißbraucht, und da die Pilgerfahrten überhaupt in Verfall kamen, so wurden auch in München Pilgerhaus und Kirchlein als überflüssig abgebrochen.


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