Münchner Straßenverzeichnis


Ledererstraße: Nach dem Lederergewerbe, das seit dem 14. Jhdt . in dieser Straße ansässig war früher hieß sie lrchergasse, weil dort Weißgerber (lrcher) die Häute von Böcken und Gemsen verarbeiteten . * verm. 16.- 18. Jhdt.

Baureferat 1965

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Straßenname Ledererstraße
Weitere Bezeichnungen Irchergasse
Benennung vor 1381 Erstnennung
Plz 80331
Stadtbezirk 1. Altstadt-Lehel | Graggenau
Lat/Lng 48.1370726 - 11.5790939   
Straßenlänge 0.16 km
1879 Fernberg  

Ledererstraße. In früherer Zeit "Ircher"-straße genannt, (wie man auch "Ircher" statt "Lederer" sagte), weil sie nach damaligem Gebrauche der Hauptwohnplatz der in der Stadt ansäßigen Gerber war.

1880 Adressbuch  

Die in die erste Hälfte des vorigen Jahrhunderts war die Straße fast durchaus mit Lederern, Weißgerbern und Branntweinern besetzt; diese Gewerbe herrschten dort noch zu Anfang dieses Jahrhunderts vor und sind auch heute mehrfach vertreten. Im 14. Jahrhundert wurden nämlich die Lederer ihre übel riechenden Gewerbes wegen vor die Thore der Stadt hieher verwiesen, wo Kaiser Ludwig der Bayer für sie die jetzige Straße in gerader Richtung und verhältnißmäßiger Breite anlegen ließ. Ihre ältere Benennung war „Irschergasse“, von dem Wort „Irsch“ stammend, das weißgegerbtes Leder bedeutete. Die nahe „Einschütt“, welche ihren Namen davon hatte, daß es erlaubt war, allen Unrath in den durchfließenden Isarkanal zu werfen – eine Befugniß, von der besonders die Lederer Gebrauch gemacht haben sollen – stellt nordöstlich die Verbindung mit der Bräuhasugasse her und ist Theilweise in der Hochbrückenstraße (s. dieselbe) aufgegangen. Schon vor der unlängst erfolgten hübschen Eindeckung und Pflasterung der Einschütt gab man deren Benennung der Vergessenheit anheim. Wer jetzt die hier, wie überhaupt in der ganzen Ledererstraße, herrschende Reinlichkeit bemerkt, mag kaum glauben, daß noch vor wenig Jahrzehnten die Gassenjungen Münchens den derben Spottreim sangen:

„Leut' geht's fein in d'Lederergassen,
ta könnt's ........... auffassen“

Zwei geschichtlich interessante Gebäude in der Ledererstraße sind das Zwerwirkgewölbe (Nro. 26, bis 1708 ganz und bis 1807 theilweise das „Hofbräuhaus“, seit 1385 bis auf die neuste Zeit herab als „Thürlbad“ bekannt.

1894 Rambaldi  
371. Ledererstraße.Unter dem sogenannten Zerwirkgewölbebogen südöstlich voll der Burgstraße abzweigend, verbindet sie diese mit der Hochbrückenstraße. Bis in die erste Hälfte des vorigen Jahrhunderts war die Straße fast durchaus von Lederern, Weißgerbern und Branntweinern besetzt; diese Gewerbe herrschten dort noch zu Anfang dieses Jahrhunderts vor und sind auch heute mehrfach vertreten· Im 14. Jahrhundert wurden nämlich die Lederer ihres übelrichenden Gewerbes wegen vor die Thore der Stadt hieher verwiesen, wo Kaiser Ludwig der Bayer für sie die jetzige Straße in gerader Richtung und verhältnismäßiger Breite anlegen ließ. Ihre ältere Benennung war »Irchergasse«, von dem Worte »Irch« stammend, das weißgegerbtes Leder bedeutete. Die nahe ,,Einschütt« , welche ihren Namen davon hatte, daß es erlaubt war, allen Unrat in den durchfließenden Isarkanal zu werfen — eitle Befugnis, von der besonders die Lederer Gebrauch gemacht haben sollen —- stellt nordöstlich die Verbindung mit der Bräuhausstraße her und ist teilweise in der Hochbrückenstraße (s. dieselbe) aufgegangen, Schon vor der, vor einem Dezennium erfolgten, hübschen Eindeckung und Pflasterung der Einschütt gab man deren alte Benennung der Vergessenheit anheim. Wer jetzt die hier, wie überhaupt in der ganzen Ledererstraße, herrschende Reinlichkeit bemerkt, mag kaum glauben, daß noch vor wenig Jahrzehnten die Gassenjunggen Münchens den derben Spottreim sangen: Leut’ geht’s fein in d’Lederergassen, Da könnt’s . · . . . . . . . ..... auffassen.« Zwei geschichtlich interessante Gebäude in der Ledererstraße sind das Zerwirkgewölbe(Nr. 26), bis 1708 ganz und bis 1807 teilweise das ·,Hofbräuhaus«, dann das Gasthaus ,,zur Scholastika«, seit 1385 bis auf die neueste Zeit herab als »Thürlbad« bekannt (s. Alter Hof).
1965 Baureferat  
Ledererstraße: Nach dem Lederergewerbe, das seit dem 14. Jhdt . in dieser Straße ansässig war früher hieß sie lrchergasse, weil dort Weißgerber (lrcher) die Häute von Böcken und Gemsen verarbeiteten . * verm. 16.- 18. Jhdt.

Straßenbenennungen

Straße von Grund bis Grund
Irchergasse1371Erstnennung1776Umbenennung
Ledererstraße1381Erstnennung
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Straßen sind das Gedächtnis der Stadt



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