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Williram von Ebersberg (* vor 1010; † 3. Januar 1085) war Mönch, Gelehrter und Abt im bayerischen Benediktinerkloster Ebersberg. Um vor Luther einen namhaften theologisch gebildeten Bibelübersetzer in deutscher Sprache zu finden, muss man bis zu Williram zurückgehen.
Schon seit seiner Bamberger Zeit war Williram wegen seiner literarischen Tätigkeit anerkannt. Im Kloster Ebersberg, das er – so gut es ging – wirtschaftlich und kulturell förderte (Klosterbesitz, Wirtschaftsbücher, Skriptorium, Klosterbauten), schrieb der Gelehrte 1060/1065 sein Hauptwerk, eine Paraphrase (Expositio) des Hohen Liedes König Salomos, die er König Heinrich IV. widmete. Die Hoheliedparaphrase, die inhaltlich auf den Ausführungen des Haimo von Auxerre (Mitte des 9. Jahrhunderts) fußt, kommentiert den mittig angeordneten (lateinischen) Bibeltext der Tradition des opus geminum folgend in der linken Spalte in gereimten lateinischen Versen (leoninische Hexameter) und bietet in einer weiteren Spalte eine althochdeutsche Übersetzung nebst einer Prosa-Auslegung in deutsch-lateinischer Mischsprache. Das für die Zeit sehr fortschrittliche Layout (mise en page) der verschiedenen Textanteile – in drei Spalten und zwei Schriftgrößen – macht Williram auch zu einem wichtigen Zeugen für die Buch- und Textkultur des Mittelalters. Es zeigt zugleich, dass die Hoheliedparaphrase als Ganzes, trotz ihres deutschsprachigen Anteils, nur vor dem Hintergrund der lateinischen Literarizität entstehen konnte.
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Straßenname | Wilramstraße |
---|---|
Benennung | 1908 Erstnennung |
Plz | 81669 |
Stadtbezirk | 16. Ramersdorf-Perlach | Ramersdorf |
Rubrik | Personen |
Kategorie | Abt Chronist |
Lat/Lng | 48.1153181 - 11.6079045 |
Straßenlänge | 0.031 km |
Person | Wilram |
---|---|
geboren | 1010 |
gestorben | 3.1.1985 |
Kategorie | Abt Chronist |
Nation | Deutschland |
Konfession | katholisch |
GND | 118633406 |
Leben |
Williram von Ebersberg (* vor 1010; † 3. Januar 1085) war Mönch, Gelehrter und Abt im bayerischen Benediktinerkloster Ebersberg. Um vor Luther einen namhaften theologisch gebildeten Bibelübersetzer in deutscher Sprache zu finden, muss man bis zu Williram zurückgehen. Schon seit seiner Bamberger Zeit war Williram wegen seiner literarischen Tätigkeit anerkannt. Im Kloster Ebersberg, das er – so gut es ging – wirtschaftlich und kulturell förderte (Klosterbesitz, Wirtschaftsbücher, Skriptorium, Klosterbauten), schrieb der Gelehrte 1060/1065 sein Hauptwerk, eine Paraphrase (Expositio) des Hohen Liedes König Salomos, die er König Heinrich IV. widmete. Die Hoheliedparaphrase, die inhaltlich auf den Ausführungen des Haimo von Auxerre (Mitte des 9. Jahrhunderts) fußt, kommentiert den mittig angeordneten (lateinischen) Bibeltext der Tradition des opus geminum folgend in der linken Spalte in gereimten lateinischen Versen (leoninische Hexameter) und bietet in einer weiteren Spalte eine althochdeutsche Übersetzung nebst einer Prosa-Auslegung in deutsch-lateinischer Mischsprache. Das für die Zeit sehr fortschrittliche Layout (mise en page) der verschiedenen Textanteile – in drei Spalten und zwei Schriftgrößen – macht Williram auch zu einem wichtigen Zeugen für die Buch- und Textkultur des Mittelalters. Es zeigt zugleich, dass die Hoheliedparaphrase als Ganzes, trotz ihres deutschsprachigen Anteils, nur vor dem Hintergrund der lateinischen Literarizität entstehen konnte. |
Straße | von | Grund | bis | Grund |
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Wilramstraße | 1908 | Erstnennung |
Straße | Name | Architekt | Baustil | Jahr |
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Wilramstraße 57 | Teil einer Wohnanlage | Thon Eduard | 1925 |
Straßen sind das Gedächtnis der Stadt