Münchner Straßenverzeichnis


Litzmann  Berthold
Berthold Litzmann
Bildrechte: Gemeinfrei (Wikipedia 2018)

Berthold Litzmann (* 18. April 1857 in Kiel; † 14. Oktober 1926 in München) war ein deutscher Germanist und Literaturhistoriker in Bonn. Er hatte wesentlichen Anteil an der Etablierung der neueren deutschen Literaturgeschichte als selbständiger Disziplin.

Berthold Litzmann war der Sohn des Gynäkologen Carl Conrad Theodor Litzmann und besuchte von 1865 bis 1875 die Kieler Gelehrtenschule. Er studierte ab 1875 zunächst Rechtswissenschaft in Bonn, Kiel und Leipzig. Ab 1875 war er Mitglied des Corps Teutonia Bonn. 1877 wechselte er zur Germanistik und wurde in Berlin Schüler Wilhelm Scherers. 1879 promovierte er in Tübingen mit der Arbeit Zur Textkritik und Biographie Johann Christian Günther's. 1883 erfolgte die Habilitation in Kiel mit der Arbeit Christian Ludwig Liscow in seiner litterarischen Laufbahn. 1883/1884 war er Privatdozent in Kiel.

In Jena erhielt Litzmann zunächst einen Lehrauftrag und war von 1886 bis 1892 außerordentlicher Professor der Neueren deutschen Literaturgeschichte. Von 1892 bis zu seiner Emeritierung 1921 lehrte er Literaturgeschichte an der Universität Bonn, zunächst als außerordentlicher Professor und ab 1897 als ordentlicher Professor. Von 1902 bis 1908 schrieb eine dreibändige Biographie über Clara Schumann, die er bereits aus seiner Kindheit kannte. Er war mit Ernst von Wildenbruch befreundet, dessen Gesamtwerk er von 1911 bis 1924 herausgab. 1906 gründete er die „Literarhistorische Gesellschaft Bonn“.

Ab 1917 war Litzmann führendes Mitglied der Deutschen Vaterlandspartei und schloss sich 1919 der Deutschnationalen Volkspartei an. Er befürwortete 1919 Thomas Manns Ehrenpromotion an der Universität Bonn. Nach seiner Emeritierung ging Litzmann nach München, wo er freundschaftlichen Kontakt zu Thomas Mann hatte. Thomas Mann hielt auch die Grabrede auf ihn.

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Straßenname Berthold-Litzmann-Straße
Benennung 1947 Umbenennung
Plz 80995
Stadtbezirk 24. Feldmoching-Hasenbergl | Ludwigsfeld
RubrikPersonen
Kategorie Theater  Literaturhistoriker  Theaterhistoriker  
Lat/Lng 48.21977 - 11.48359   
Straßenlänge 0.316 km
Person Litzmann Berthold
geboren 18.4.1857 [Kiel]
gestorben 14.10.1926 [München]
Kategorie Theater  Literaturhistoriker  Theaterhistoriker  
Nation Deutschland
Konfession evangelisch
GND 117066478
Leben
 Berthold Litzmann

Berthold Litzmann (* 18. April 1857 in Kiel; † 14. Oktober 1926 in München) war ein deutscher Germanist und Literaturhistoriker in Bonn. Er hatte wesentlichen Anteil an der Etablierung der neueren deutschen Literaturgeschichte als selbständiger Disziplin.

Berthold Litzmann war der Sohn des Gynäkologen Carl Conrad Theodor Litzmann und besuchte von 1865 bis 1875 die Kieler Gelehrtenschule. Er studierte ab 1875 zunächst Rechtswissenschaft in Bonn, Kiel und Leipzig. Ab 1875 war er Mitglied des Corps Teutonia Bonn. 1877 wechselte er zur Germanistik und wurde in Berlin Schüler Wilhelm Scherers. 1879 promovierte er in Tübingen mit der Arbeit Zur Textkritik und Biographie Johann Christian Günther's. 1883 erfolgte die Habilitation in Kiel mit der Arbeit Christian Ludwig Liscow in seiner litterarischen Laufbahn. 1883/1884 war er Privatdozent in Kiel.

In Jena erhielt Litzmann zunächst einen Lehrauftrag und war von 1886 bis 1892 außerordentlicher Professor der Neueren deutschen Literaturgeschichte. Von 1892 bis zu seiner Emeritierung 1921 lehrte er Literaturgeschichte an der Universität Bonn, zunächst als außerordentlicher Professor und ab 1897 als ordentlicher Professor. Von 1902 bis 1908 schrieb eine dreibändige Biographie über Clara Schumann, die er bereits aus seiner Kindheit kannte. Er war mit Ernst von Wildenbruch befreundet, dessen Gesamtwerk er von 1911 bis 1924 herausgab. 1906 gründete er die „Literarhistorische Gesellschaft Bonn“.

Ab 1917 war Litzmann führendes Mitglied der Deutschen Vaterlandspartei und schloss sich 1919 der Deutschnationalen Volkspartei an. Er befürwortete 1919 Thomas Manns Ehrenpromotion an der Universität Bonn. Nach seiner Emeritierung ging Litzmann nach München, wo er freundschaftlichen Kontakt zu Thomas Mann hatte. Thomas Mann hielt auch die Grabrede auf ihn.

Bavarikon Wikipedia Deutsche Biografie Deutsche National Bibliothek
1965 Baureferat  
Berthold-Litzmann-Straße: Berthold Litzmann (1857-1926), Münchner Literaturhistoriker. *1947
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