Münchner Straßenverzeichnis


Herrschergeschlecht der Wittelsbacher

Quelle: Stadt München

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Straßenname Schyrenplatz
Benennung 6.6.1945 Rückbenennung
Plz 81543
Stadtbezirk 18. Untergiesing - Harlaching | Untergiesing
RubrikGeografie
Kategorie Gemeinde  
Suchen Scheyern
Lat/Lng 48.1216725 - 11.568531   
Straßenlänge 0.073 km
Geo
Ort Scheyern
Nation Deutschland
BundeslandBayern
RegierungsbezirkOberbayern
KategorieGemeinde  
Geo 48.5013 - 11.4533
Entfernung Luftlinie von München 42 km   
Benennung 6.6.1945 Rückbenennung
Offiziell Herrschergeschlecht der Wittelsbacher
Name alt Georg-Hirschmann-Platz
Bemerkung der frühere Name
1879 Fernberg  

Schyrenplatz und Schyrenstraße. Die Grafen von Schyern wurden auch die "Schyren" genannt und  stammten von jenem heldenmüthigen Markgrafen Luitpold dem Schyren, der als Anführer der Deutschen in der unglücklichen Schlacht bei Preßburg gegen die Ungarn 907 den rühmlichen Tod für´s Vaterland starb. Sein Urenkel Arnulf erhielt vom deutschen König Otto I. das Pfalzgrafenamt in Bayern d. i. das Amt eines Stellvertreters des Königs im obersten Richteramte und eines Verwalters der königlichen Burgen, Güter und Lehen sowie der Reichseinkünfte in den bayerischen Gauen. Derselbe erbaute auch die Burg Scheyern, von welcher das Geschlecht den Namen die "Schyren" erhielt. Der Schyre Pfalzgraf Otto IV. erbaute aber 1108 eine neue Burg zu Wittelsbach bei Aichach und überließ die Burg Scheyern den Benediktinern als ein Kloster. Nunmehr führte das Schyrengeschlecht den Namen "die Wittelsbacher"; von ihnen stammt unser erhabenes Königshaus. (S. "Wittelsbacherplatz".)

 

 

 

1880 Adressbuch  

Z. E. des glorwürdigen, am 16. Sept. dieses Jahres volle sieben Jahrhunderte ununterbrochen segensreich ber Bayern herrschenden Dynastengeschlechtes der Wittelsbacher, welche sich ursprünglich Grafen von Scheiern oder Scheyern nannten und seit dem Anfang des 11. Jahrhunderts urkundlich nachweisbar, aber jedenfalls weit älter sind. Der Ortsname „Scheiern“ kommt im 10. und 11. Jahrhunderts als „Schirin“ und „Schirun“, im 12. und 13. als „Schyren“ vor, wonach also eigentlich „Scheiren“ geschrieben werden müßte. Der Platz trägt seinen Namen seit 3. Aug. 1876, resp. 1. Jan. 1878, gleichwie die am 25. Juli 1874 begonnene und am 26. Aug. 1876 eröffnete „Wittelsbacher-Brücke“ (S. auch Wittelsbacherplatz).

1894 Rambaldi  
603. Schyrenplatz. Liegt am rechten Isarufer zunächst der Wittelsbacherbrücke und ist von der Schreyer-Kultur umgeben. Die Grafen von Scheyern wurden auch die ,,Schyren« genannt *). Innerhalb der Flüsse Isar und Lech vom Gebirge bis zur Paar und Glan mag sich der Gau der Huosier, des mächtigsten der fünf Adelshäuser der Huosi, Drozza, Fagana, Hosilinga und Anniona, ausgedehnt haben. Nach der Meinung neuerer Forscher wäre der Huosi-gau von Karl dem Großen geteilt worden in einen südlichen, wo die Andechser, und in einen nördlichen, wo die Schyren die Herrschaft führten. Ein dunkler Schleier verhüllt die Geschichte aller dieser Dynastien, sie sind längst untergegangen, nur die Linie der Schyren trotzte allen Stürmen und Unbilden der Zeit. Die Geschichte der Schyren beginnt mit jenem heldenmütigen Markgrafen Luitpold, der als Anführer der Deutschen in der unglücklichen Schlacht bei Preßburg gegen die Ungarn 5. Juli 907 den rühmlichen Tod für’s Vaterland starb. Sein Urenkel Arnulf 11. erhielt vom deutschen Könige Otto I. das Pfalzgrafenschaft in Bayern, d. i. das Amt eines Stellvertreters des Königs im obersten Richteramte und eines Verwalters der königlichen Burgen, Güter und Lehen, sowie der Reichseinkünfte in den bayerischen Gauen. Derselbe erbaute auch 940 die Burg Scheyern. Der Schyre Pfalzgraf Otto IV. erbaute aber 1113 eine neue Burg zu Wittelsbach bei Aichach und überließ die Burg Scheyern den Benediktinern des aufgehobenen Klosters Petersberg bei Eisenhofen als ein Kloster. Nunmehr führte das Schyrengeschlecht den Namen »die Wittelsbacher«; von ihnen stammt unser erhabenes Königshaus. Pfalzgraf Otto I. von Wittelsbach (1180—1183), dem Kaiser Friedrich für die ihm geleisteten Dienste die Herzogswürde in Bayern verlieh, war somit der erste Fürst bayerischen Geblütes aus dem alten Stamme Luitpolds. Der Platz trägt seinen Namen seit 3. Aug. 1876, resp. 1. Jan. 1878, gleichwie die am 25. Juli 1874 begonnene und am 26. Aug. 1876 eröffnete Wittelsbacherbrücke (s. Wittelsbacherplatz).

*) Vgl. die Wittelsbacher in Bayern von Dr. Friedrich Leitschuh, Bamberg 1894, Handelsdruckerei: Huschberg älteste Geschichte des Hauses Scheyern- Wittelsbach; J. M. Söltl, die frommen und milden Stiftungen der Wittelsbacher, Landshut 1858.
1965 Baureferat  
Schyrenplatz: Schyren = alte Schreibweise für Scheyern; die Markgrafen von Scheyern, nach dem ersten bayer. Markgrafen Luitpold von Sch. auch Luitpoldinger genannt, waren die Ahnherren der Wittelsbacher. *1876
DatumQuelleA
06.06.1945Umbennenung von Straßen und Plätzen der Landeshauptstadt München
DE-1992-STRA-40-65-2 Straßenumbenennungen 1945 - 0
Referat VII ->
05.09.1945Straßenbenennungen
DE-1992-STRA-40-65-1 Straßenbenennungen 1939 - 1945
Oberbürgermeister -> Militärregierung

Straßenbenennungen

Straße von Grund bis Grund
Schyrenplatz1876Erstnennung23.5.1933Umbenennung
Georg-Hirschmann-Platz23.5.1933Umbenennung6.6.1945Entmilitarisierung
Schyrenplatz6.6.1945Rückbenennung
StraßeNameArchitektBaustilJahr
SchyrenplatzTurnspielplatz
Schyrenplatz 2KioskNeurenaissance
TitelStraßeStandortKünstlerJahrBild
RehbrunnenSchyrenplatzKunstwerkstätte Goßner und Bichler1927Kunstwerkstätte Goßner und Bichler - Rehbrunnen
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