Münchner Straßenverzeichnis


Ramersdorfer Straße : Ramersdorf, seit 1864 Stadtteil von München, nach 1000 als Ramoltesdorf (= Dorf des Ramolt ) genannt; die 1399 errichtete und 1589 umgebaute Wallfahrtskirche Maria-Ramersdorf ist nach Altötting die älteste in Bayern. *1915

Baureferat 1965

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Straßenname Ramersdorfer Straße
Benennung 1915 Erstnennung
Plz 81669
Stadtbezirk 16. Ramersdorf-Perlach | Ramersdorf
RubrikGeografie
Kategorie Ortsteil  
Suchen Ramersdorf
Lat/Lng 48.114282 - 11.615906   
Straßenlänge 0.176 km
1879 Fernberg  

Ramersdorf. Diese Vorstadt Münchens hieß im 13. Jahrhunderte " ''Ramoltzdorf"  und war ursprünglich nur eine Feldkapelle an der Landstraße von München nach Rosenheim; später siedelte sich noch einige Bauern und Ziegelbrenner daselbst an. Höhere Bedeutung gewann dieser Ort für die Münchener, als nach dem Tode Kaiser Ludwigs des Bayern dessen Söhne ein Kreuzpartikelchen, das ihr Vater bei Lebzeiten stets auf der Brust getragen, dem Kirchlein zu "Ramoltzdorf" schenkten. Die frommen Münchner, welche ihren Kaiser und Landesherrn hoch verehrten und in Leid und Freud zu ihm gestanden waren, besuchten nun Ramersdorf um so lieber und machten ansehnliche Stiftungen dahin, so daß bald eine größere Kirche gebaut werden konnte. ---- Im Jahre 1483 wurde daselbst ein äußerst kunstvoll geschnitzter Altar aufgestellt, der noch dort zu sehen ist.

Harte Zeiten waren für München bekanntlich der dreißigjährige Krieg und der österreichische Erbfolgekrieg. Während des ersteren kamen die Schweden unter Gustav Adolf nach München (1632 den 17. Mai); der Stadt wurden sogleich 300000 Reichsthaler Brandschatzung auferlegt. Da sie aber nur 90000 Reichsthaler aufbringen konnte, so nahmen die Schweden bei ihrem Abzuge (den 7. Juni dess. Jahres) 42 Geiseln mit sich, welche so lang ihre Gefangenen sein mußten, bis auch der Rest bezahlt wäre. Die von diesem harten Loose betroffenen Männer konnten erst nach 3 Jahren in die Heimat zurückkehren und stifteten nun zur Erinnerung an ihre schweren Erlebnisse eine große Votivtafel in die Kirche zu Ramersdorf, wo sie noch vorhanden ist. Eine gleiche Tafel stammt von den Geiseln, welche dieses harte Loos im österreichischen Erbfolgekriege 1742 traf; doch mußten diese nur 9 Monate der Vaterstadt fern bleiben, bis sie ausgelöst wurden.

1880 Adressbuch  
Ein südlich von Haidhausen am Ende der Rosenheimerstraße gelegener, seit dem 12. Jahrhundert bekannter und im 13. „Ramoltzdorf“ genannter Ort, der später eine Wallfahrtskirche erhielt. Diese ist nach der in Altötting die älteste in Bayern und stammt in ihrer heutigen Gestalt aus dem J. 1589.
1894 Rambaldi  
524. Ramersdorf. Liegt südöstlich von Haidhausen am Ende der Rosenheimerstraße Diese Vorstadt Münchens, seit dem 12. Jahrhundert bekannt und im 13. Jahrhundert »Ramoltzdorf« genannt, war ursprünglich nur eine Feldkapelle an der Landstraße von München nach Rosenheim; später siedelten sich einige Bauern und Ziegelbrenner dortselbst an. Höhere Bedeutung gewann dieser Ort für die Münchener, als nach dem Tode Kaiser Ludwigs des Bayern dessen Söhne ein Kreuzpartikelchen, das ihr Vater bei Lebzeiten stets auf der Brust getragen, dem Kirchlein zu ,,Ramoltzdorf« schenkten. Die frommen Münchener, welche ihren Kaiser und Landesherrn hoch verehrten und in Leid und Freud zu ihm gestanden waren, besuchten nun Ramersdorf um so lieber und machten ansehnliche Stiftungen dahin, so daß bald eine größere Kirche gebaut werden konnte. Im Jahre 1483 wurde daselbst ein äußerst kunstvoll geschnitzter Altar aufgestellt, der noch dort zu sehen ist. Die Wallfahrtskirche ist nach der in Altötting die älteste in Bayern und stammt in ihrer heutigen Gestalt aus dem Jahre 1589. Harte Zeiten waren für München bekanntlich der dreißigjährige Krieg und der österreichische Erbfolgekrieg. Während des ersteren kamen die Schweden unter Gustav Adolf nach München (1632 den 17. Mai); der Stadt wurden sogleich 300000 Reichsthaler Brandschatzung auferlegt. Da sie aber nur 90 000 Reichsthaler aufbringen konnte, so nahmen die Schweden bei ihrem Abzuge (dell 7. Juni desselben Jahres) 42 Geiseln mit sich, welche so lange ihre Gefangenen sein mußten, bis auch der Rest bezahlt wäre. Von den 42 von diesem hartem Lose getroffenen Männern kehrten nur mehr 37 nach 3 Jahren in ihre Heimat zurück und stifteten nun zur Erinnerung an ihre schweren Erlebnisse eine Motivtafel in die Kirche zu Rammersdorf, wo sie noch vorhanden ist *). Eine gleiche Tafel stammt von den Geiseln, welche dieses harte Los im österreichischen Erbfolgekriege 1742 traf, doch mußten diese nur 9 Monate der Vaterstadt fern bleiben, bis sie ausgelöst wurden.

*) Jos. Mayer, ,,Münchner Stadtbuch« S. 361 und 382.
1943 Adressbuch  
Nach dem seit dem 12. Jahrhundert bekannten und im 13. Jahrhundert „Ramotzdorf“ genannten Ort. Die dortige Wallfahrtskirche stammt aus dem Jahre 1589.

Verb. in Ramersdorf bei der Kirche die Rosenheimer mit der Echardinger Straße.

1965 Baureferat  
Ramersdorfer Straße : Ramersdorf, seit 1864 Stadtteil von München, nach 1000 als Ramoltesdorf (= Dorf des Ramolt ) genannt; die 1399 errichtete und 1589 umgebaute Wallfahrtskirche Maria-Ramersdorf ist nach Altötting die älteste in Bayern. *1915
StraßeNameArchitektBaustilJahr
Ramersdorfer StraßeOrtskern Ramersdorf
Ramersdorfer Straße 6Kath. PfarrhausOstenrieder Max 1906
TitelStraßeStandortKünstlerJahrBild
Neugestaltung Turmkapelle St. Maria RamersdorfRamersdorfer Straße 6St. Maria RamersdorfWagner Susanne2021Wagner Susanne - Neugestaltung Turmkapelle St. Maria Ramersdorf
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