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Orlando di Lasso (französisch: Roland oder Orlande de Lassus; * 1532 in Mons, Hennegau; † 14. Juni 1594 in München) war einer der bedeutendsten Komponisten und Kapellmeister der Renaissance.
Ohne Zweifel war Orlando di Lasso der berühmteste Komponist des 16. Jahrhunderts, dessen außerordentlich vielseitiges Gesamtwerk sich durch den blühenden Musikaliendruck sehr schnell über Mittel-, West- und Südeuropa verbreitete. Zwischen 1555 und 1594 kamen durchschnittlich jeden Monat eine Ausgabe von Orlandos Werken heraus, und zwar als Individualdrucke oder Sammlungen (Anthologien), seien es Nachdrucke oder neue Werke, eine Zahl, mit der er alle Musikerkollegen übertraf. Die Musikherausgeber in Deutschland, Frankreich, Italien und den Niederlanden wetteiferten geradezu in der Vermarktung neuer oder bereits erschienener Werke des Komponisten. Sein Erfolg lässt sich auch aus der ungewöhnlich großen Zahl von Instrumentalbearbeitungen seiner Kompositionen ablesen und den vielen, hauptsächlich geistlichen Kontrafakturen vor allem seiner Chansons in Frankreich, England und Deutschland. Orlando pflegte gute Kontakte zu vielen weltlichen Herrschern Europas, so zu Karl IX. von Frankreich, zu den eigenen Dienstherren des bayerischen Hauses Wittelsbach, Graf Eitel Friedrich von Hohenzollern-Hechingen, Herzog Alfonso II. d’Este in Ferrara, zu dem ersten Minister von Kaiser Karl V., zum Nürnberger Senat und zu Mitgliedern der Augsburger Bankiersfamilie Fugger; im geistlichen Bereich gehörten dazu die Päpste Gregor XIII. und Clemens VIII., die Bischöfe von Augsburg, Würzburg und Bamberg sowie die Äbte von Benediktbeuern, St. Emeram in Regensburg, Weingarten, Weihenstephan und Ottobeuren. Die meisten dieser Persönlichkeiten waren auch Widmungsträger seiner Werke. Darüber hinaus haben auch zahlreiche Musiktheoretiker seiner Zeit das Gesamtwerk Orlandos als Vorbild zur Nachahmung herausgestellt. Orlandos Motettensammlungen wirkten auch als Anregung für etliche Komponisten seiner Zeit, eigene derartige Sammlungen herauszubringen (Alexander Utendal, Ivo de Vento) oder dienten als bevorzugte Vorlage für deren Bearbeitungen (herausragendes Beispiel: Jean de Castro). In der Gattung der Parodiemesse gibt es mindestens 80 Messen anderer Komponisten, die auf eine Vorlage von Orlando di Lasso zurückgehen.
Das Epitaph von Orlando di Lasso wird im Bayerischen Nationalmuseum in München aufbewahrt.
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Straßenname | Orlandostraße |
---|---|
Benennung | 1873 Erstnennung |
Plz | 80331 |
Stadtbezirk | 1. Altstadt-Lehel | Graggenau |
Rubrik | Personen |
Kategorie | Musik Komponist Kapellmeister |
Gruppe | Monachia Ruhmeshalle |
Lat/Lng | 48.13731 - 11.57930 |
Straßenlänge | 0.07 km |
Person | Lasso Orlando di |
---|---|
geboren | 1532 [Mons, Hennegau] |
gestorben | 14.6.1594 [München] |
Kategorie | Musik Komponist Kapellmeister |
Gruppe | Monachia Ruhmeshalle |
Nation | Franko-Flämisch |
Konfession | katholisch |
GND | 118569945 |
Leben |
Orlando di Lasso (französisch: Roland oder Orlande de Lassus; * 1532 in Mons, Hennegau; † 14. Juni 1594 in München) war einer der bedeutendsten Komponisten und Kapellmeister der Renaissance. Ohne Zweifel war Orlando di Lasso der berühmteste Komponist des 16. Jahrhunderts, dessen außerordentlich vielseitiges Gesamtwerk sich durch den blühenden Musikaliendruck sehr schnell über Mittel-, West- und Südeuropa verbreitete. Zwischen 1555 und 1594 kamen durchschnittlich jeden Monat eine Ausgabe von Orlandos Werken heraus, und zwar als Individualdrucke oder Sammlungen (Anthologien), seien es Nachdrucke oder neue Werke, eine Zahl, mit der er alle Musikerkollegen übertraf. Die Musikherausgeber in Deutschland, Frankreich, Italien und den Niederlanden wetteiferten geradezu in der Vermarktung neuer oder bereits erschienener Werke des Komponisten. Sein Erfolg lässt sich auch aus der ungewöhnlich großen Zahl von Instrumentalbearbeitungen seiner Kompositionen ablesen und den vielen, hauptsächlich geistlichen Kontrafakturen vor allem seiner Chansons in Frankreich, England und Deutschland. Orlando pflegte gute Kontakte zu vielen weltlichen Herrschern Europas, so zu Karl IX. von Frankreich, zu den eigenen Dienstherren des bayerischen Hauses Wittelsbach, Graf Eitel Friedrich von Hohenzollern-Hechingen, Herzog Alfonso II. d’Este in Ferrara, zu dem ersten Minister von Kaiser Karl V., zum Nürnberger Senat und zu Mitgliedern der Augsburger Bankiersfamilie Fugger; im geistlichen Bereich gehörten dazu die Päpste Gregor XIII. und Clemens VIII., die Bischöfe von Augsburg, Würzburg und Bamberg sowie die Äbte von Benediktbeuern, St. Emeram in Regensburg, Weingarten, Weihenstephan und Ottobeuren. Die meisten dieser Persönlichkeiten waren auch Widmungsträger seiner Werke. Darüber hinaus haben auch zahlreiche Musiktheoretiker seiner Zeit das Gesamtwerk Orlandos als Vorbild zur Nachahmung herausgestellt. Orlandos Motettensammlungen wirkten auch als Anregung für etliche Komponisten seiner Zeit, eigene derartige Sammlungen herauszubringen (Alexander Utendal, Ivo de Vento) oder dienten als bevorzugte Vorlage für deren Bearbeitungen (herausragendes Beispiel: Jean de Castro). In der Gattung der Parodiemesse gibt es mindestens 80 Messen anderer Komponisten, die auf eine Vorlage von Orlando di Lasso zurückgehen. Das Epitaph von Orlando di Lasso wird im Bayerischen Nationalmuseum in München aufbewahrt. |
Orlandostraße. Unter Herzog Albert V. (1550-1579) erfreuten sich die Künste am Münchener Hofe einer besonderen Pflege. Hervorragende Künstler aller Art kamen hier zusammen und erhielten lohnende Aufträge zur Bereicherung der neuangelegte Sammlungen. Das Kunstgewerbe in Bayern hob sich. Auch einen Vertreter der Musikkunst berief Albert, nämlich den Tondichter Orlando di Lasso, welcher seine Ausbildung als Musiker in Italien erhalten hatte. Die Heimat Orlandos ist aber nicht Italien, wie man aus dem Namen vermuthen möchte, sondern die Grafschaft Hennegau in Belgien, wo er zu Mons im Jahre 1520 geboren wurde. 1557 kam er nach München und leitete hier die Hofmusik. Seine Tondichtungen, deren man 1572 kirchliche und 765 weltliche zählt, verschafften ihm einen so großen Ruhm, daß er vom deutschen Kaiser Max I. in den Reichsadelstand erhoben, und vom Pabst Gregor XIII. und König Karl IX. von Frankreich zum Ritter hoher Orden ernannt wurde. Ein Werk Orlando`s, die Musik zu den 7 Bußpsalmen Davids (für Gesang), ehrte Herzog Albrecht so hoch, daß er es sauber auf Pergament schreiben, von seinem Hofmaler Hans Milich mit feinen Malereien verzieren, dann glänzend in rothen Saffian binden und den Einband mit Silber, emaillierter und vergoldeter Arbeit ausschmücken ließ, alles von Münchener Meistern. Dieses kostbare Buch ist noch heutzutage im Schatze der Hof- und Staatsbibliothek aufbewahrt. In der letzten Zeit seines Lebens wurde Orlando, durch vieles Arbeiten geschwächt, düster und schwermüthig, und der am 3. Juni 1595 erfolgte Tod erschien ihm als eine Wohlthat. Von seinem edlen Sinne zeugt, daß er noch kurz vor seinem Ableben einen beträchtlichen Theil seines Vermögens zu einer milden Stiftung für Arme verwendete. Am Plätzchen befand sich sein Wohnhaus.
Führt vom Platzl zur Ledererstraße.
Straße | von | Grund | bis | Grund |
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Seerieder Gasse | Erstnennung | Kein Grund angegeben | ||
Orlandostraße | 1873 | Erstnennung |
Straßen sind das Gedächtnis der Stadt