Münchner Straßenverzeichnis

† vor 160


Karl Freiherr von Leoprechting (* 17. Dezember 1818 in Mannheim; † 20. Januar 1864 ebenda), Volkskundler und Genealoge, lebte in Mannheim, wo sein Vater als bayerischer Major arbeitete, in München, in Pöring bei Landsberg am Lech und Neuötting.

Im Jahre 1844, er lebte damals als kgl. Kammerjunker in München, kaufte er das Schloss Pöring in Pitzling, heute einem Ortsteil von Landsberg am Lech, wo er mit enormer Energie den Capitalstock zu seinen handschriftlichen Studien sammelte. Er ließ das Schloss umbauen und renovieren und erwarb für die Schloßkirche zwei Seitenaltäre. Die zum Schloss gehörende Landwirtschaft ließ er durch einen Pächter bewirtschaften. 1855 erwarb er ein Herrenhaus bei Neuötting, 1857 verkaufte er das Schloss Pöring.

Leoprechtings Interesse für historische und volkskundliche Themen wurde durch den Geheimrat von Lamezan, einem Bekannten des Großvaters mütterlicherseits, geweckt. Aus Lust und Freude an alten Geschichten, die er in Wirtshausstuben hörte, verfasste er sein bestes Werk Aus dem Lechrain. Zur deutschen Sitten- und Sagenkunde. Das Buch erschien 1855 in München. Es diente vielen Sagensammlungen als Quelle und wird häufig im Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens von Hanns Bächtold-Stäubli zitiert. Es gilt als ein Musterwerk für die deutsche Sitten- und Sagenforschung. Es spiegelt sich darin der ganze religiöse Hausbedarf und Aberglaube wider, der, wie Leoprechting in Anlehnung an die Brüder Grimm glaubte, aus grauer Heidenzeit vererbt wurde. Er führte somit Gebräuche, Feste und Lebensweisen in die Kulturgeschichte ein.

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Straßenname Leoprechtingstraße
Benennung 1958 Erstnennung
Plz 81739
Stadtbezirk 16. Ramersdorf-Perlach | Waldperlach
RubrikPersonen
Kategorie Germanist  Historiker  
Lat/Lng 48.08767 - 11.67393   
Straßenlänge 0.458 km
Person Leoprechting Karl von
geboren 17.12.1818 [Mannheim]
gestorben 20.1.1864 [Mannheim]
Kategorie Germanist  Historiker  
Nation Deutschland
GND 119552116
Leben

Karl Freiherr von Leoprechting (* 17. Dezember 1818 in Mannheim; † 20. Januar 1864 ebenda), Volkskundler und Genealoge, lebte in Mannheim, wo sein Vater als bayerischer Major arbeitete, in München, in Pöring bei Landsberg am Lech und Neuötting.

Im Jahre 1844, er lebte damals als kgl. Kammerjunker in München, kaufte er das Schloss Pöring in Pitzling, heute einem Ortsteil von Landsberg am Lech, wo er mit enormer Energie den Capitalstock zu seinen handschriftlichen Studien sammelte. Er ließ das Schloss umbauen und renovieren und erwarb für die Schloßkirche zwei Seitenaltäre. Die zum Schloss gehörende Landwirtschaft ließ er durch einen Pächter bewirtschaften. 1855 erwarb er ein Herrenhaus bei Neuötting, 1857 verkaufte er das Schloss Pöring.

Leoprechtings Interesse für historische und volkskundliche Themen wurde durch den Geheimrat von Lamezan, einem Bekannten des Großvaters mütterlicherseits, geweckt. Aus Lust und Freude an alten Geschichten, die er in Wirtshausstuben hörte, verfasste er sein bestes Werk Aus dem Lechrain. Zur deutschen Sitten- und Sagenkunde. Das Buch erschien 1855 in München. Es diente vielen Sagensammlungen als Quelle und wird häufig im Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens von Hanns Bächtold-Stäubli zitiert. Es gilt als ein Musterwerk für die deutsche Sitten- und Sagenforschung. Es spiegelt sich darin der ganze religiöse Hausbedarf und Aberglaube wider, der, wie Leoprechting in Anlehnung an die Brüder Grimm glaubte, aus grauer Heidenzeit vererbt wurde. Er führte somit Gebräuche, Feste und Lebensweisen in die Kulturgeschichte ein.

Bavarikon Wikipedia Deutsche Biografie Deutsche National Bibliothek
1965 Baureferat  
Leoprechtingstraße: Karl Freiherr von Leoprechting (1818-1864), in München und Leoprechting bei Neuötting lebender Kulturhistoriker, Sagen- und Brauchtumsforscher. *1958
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