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Kobus, die ihr neues Lokal nicht unter dem Namen „Neue Dichtelei“ führen durfte, übernahm sowohl den Namen als auch das Motiv der grimmigen Bulldogge, die seit dem vierten Jahrgang die Hefte des Simplicissimus zierte, für ihr Lokal, ohne vorher mit dem Verlag Albert Langen wegen der Rechte Kontakt aufgenommen zu haben. Angeblich konnte sie Albert Langen die Zustimmung zur Verwendung abbetteln, indem sie ihm vorhielt, sie habe schon alle Schilder bestellt, als Langen seine Rechte geltend machte.
Als „Hausdichter“ galten unter anderem Ringelnatz, Julius Beck, dessen Dialektgedichte sie selbst vortrug, Ludwig Scharf und Erich Mühsam. Dieser schrieb später über die Blütezeit des Lokals: „So lange, bis Wedekind in der Torggelstube einen festeren Kreis um sich schloß, mit höheren geistigen Ansprüchen und sorgfältiger gewahrter Exklusivität, und bis Konkurrenzlokale, wie der »Bunte Vogel« und »Boheme«, einen Teil der Künstlerschaft von dem nicht übertrieben abwechslungsreichen Lärm, Gedränge und Gestank der echtesten Münchener Künstlerkneipe abzogen, fluktuierte im »Simplicissimus« der Kathi Kobus die Geistigkeit Münchens in allen ihren Verästelungen und Cliquen, und man konnte an manchen Abenden die heterogensten Elemente der Literatur und Kunst an den verschiedenen Tischen vertreten sehen“.
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Straßenname | Kathi-Kobus-Straße |
---|---|
Benennung | 1962 Erstnennung |
Plz | 80797 |
Stadtbezirk | 4. Schwabing-West | Schwere-Reiter-Straße |
Rubrik | Personen |
Kategorie | Gastwirtin |
Lat/Lng | 48.15969 - 11.55739 |
Straßenlänge | 0.321 km |
Person | Kobus Kathi |
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geboren | 7.10.1854 [Niklasreuth] |
gestorben | 7.8.1929 [München] |
Kategorie | Gastwirtin |
Nation | Deutschland |
GND | 116264160 |
Leben |
Kathi Kobus (* 7. Oktober 1854 in Niklasreuth;[1] † 7. August 1929 in München) war eine Münchner Gastronomin.
Kobus, die ihr neues Lokal nicht unter dem Namen „Neue Dichtelei“ führen durfte, übernahm sowohl den Namen als auch das Motiv der grimmigen Bulldogge, die seit dem vierten Jahrgang die Hefte des Simplicissimus zierte, für ihr Lokal, ohne vorher mit dem Verlag Albert Langen wegen der Rechte Kontakt aufgenommen zu haben. Angeblich konnte sie Albert Langen die Zustimmung zur Verwendung abbetteln, indem sie ihm vorhielt, sie habe schon alle Schilder bestellt, als Langen seine Rechte geltend machte. Als „Hausdichter“ galten unter anderem Ringelnatz, Julius Beck, dessen Dialektgedichte sie selbst vortrug, Ludwig Scharf und Erich Mühsam. Dieser schrieb später über die Blütezeit des Lokals: „So lange, bis Wedekind in der Torggelstube einen festeren Kreis um sich schloß, mit höheren geistigen Ansprüchen und sorgfältiger gewahrter Exklusivität, und bis Konkurrenzlokale, wie der »Bunte Vogel« und »Boheme«, einen Teil der Künstlerschaft von dem nicht übertrieben abwechslungsreichen Lärm, Gedränge und Gestank der echtesten Münchener Künstlerkneipe abzogen, fluktuierte im »Simplicissimus« der Kathi Kobus die Geistigkeit Münchens in allen ihren Verästelungen und Cliquen, und man konnte an manchen Abenden die heterogensten Elemente der Literatur und Kunst an den verschiedenen Tischen vertreten sehen“. |
Grabstätte |
Nordfriedhof Sektion: 079 - Reihe: 4 - Nummer: 7 |
Straße | von | Grund | bis | Grund |
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Kathi-Kobus-Straße | 1962 | Erstnennung |
Straßen sind das Gedächtnis der Stadt