Münchner Straßenverzeichnis

† vor 325


Joseph Ferdinand Leopold
Joseph Ferdinand Leopold
Bildrechte: Joseph Vivien creator QS:P170,Q375783, JosephFerdinand, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Joseph Ferdinand Leopold Anton Franz Kajetan Simon Thaddäus Ignaz Joachim Gabriel von Bayern (* 28. Oktober 1692 in Wien; † 6. Februar 1699 in Brüssel) war Kurprinz von Bayern. Sein Tod im Alter von sechs Jahren wird als ein entscheidendes Ereignis angesehen, das letztlich zum Spanischen Erbfolgekrieg führte.

Joseph Ferdinand kam in Wien zur Welt, da seine Mutter an den Hof ihres Vaters zurückgekehrt war, nachdem ihr Ehemann im Frühjahr 1692 nach Brüssel übergesiedelt war und sie schwanger in München zurückgelassen hatte. Sie starb zwei Monate nach der Geburt. Bereits im folgenden Frühjahr wurde der Prinz durch einen Konvoi von Maultiersänften nach München gebracht.

Er wurde durch die Prinzenerzieherin Comtesse de la Perousa in der damals für Erbprinzen üblichen Weise erzogen, verfügte bereits als Kleinkind über einen eigenen Hofstaat und erhielt Privatunterricht in Pauken- und Flötenspiel, Schauspiel, Reiten, Jagen, Fechten und höfischem Benehmen. Wegen der Abwesenheit des Kurfürsten galt er als ranghöchste Person am Münchner Hof und stand im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.

Als er 1698 als Anwärter auf den spanischen Thron ins Gespräch gebracht wurde, holte ihn sein Vater zum Missfallen der bayerischen Landstände und der Mehrheit des bayerischen Bürgertums nach Brüssel, um ihn auf die künftige Aufgabe vorbereiten zu können. Und nachdem der spanische König ihn am 14. November testamentarisch zum Universalerben erklärt hatte, wurde sogleich mit den Vorbereitungen für die standesgemäße Übersiedlung nach Madrid begonnen, zu der es aber nicht mehr kommen sollte.

Seit früher Kindheit litt Joseph Ferdinand immer wieder an Zahnweh sowie Magen- und Kopfschmerzen, verbunden mit Erbrechen und Durchfall. Am 15. Januar 1699 erkrankte er zunächst an einer leichteren Unpässlichkeit mit unspezifischen Symptomen. Diese verschlimmerten sich rasch und führten nach qualvollen Wochen mit hohem Fieber, starken Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Krämpfen, Bewusstseinsstörungen und ständigem Erbrechen, das oft mit schmerzhaftem Würgen und Magenkrämpfen verbundenen war, in der Nacht zum 6. Februar zum Tod.

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Straßenname Josephstraße
Benennung 1898 Erstnennung
Plz 80798
Stadtbezirk 3. Maxvorstadt | Josephsplatz
RubrikPersonen
Kategorie Kurprinz  
Gruppe Wittelsbacher  
Lat/Lng 48.15517 - 11.56752   
Straßenlänge 0.023 km
Person Joseph Ferdinand Leopold
geboren 28.10.1692 [Wien]
gestorben 6.2.1699 [Brüssel]
Kategorie Kurprinz  
Gruppe Wittelsbacher  
Nation Deutschland
Konfession katholisch
Leben
 Joseph Ferdinand Leopold

Joseph Ferdinand Leopold Anton Franz Kajetan Simon Thaddäus Ignaz Joachim Gabriel von Bayern (* 28. Oktober 1692 in Wien; † 6. Februar 1699 in Brüssel) war Kurprinz von Bayern. Sein Tod im Alter von sechs Jahren wird als ein entscheidendes Ereignis angesehen, das letztlich zum Spanischen Erbfolgekrieg führte.

Joseph Ferdinand kam in Wien zur Welt, da seine Mutter an den Hof ihres Vaters zurückgekehrt war, nachdem ihr Ehemann im Frühjahr 1692 nach Brüssel übergesiedelt war und sie schwanger in München zurückgelassen hatte. Sie starb zwei Monate nach der Geburt. Bereits im folgenden Frühjahr wurde der Prinz durch einen Konvoi von Maultiersänften nach München gebracht.

Er wurde durch die Prinzenerzieherin Comtesse de la Perousa in der damals für Erbprinzen üblichen Weise erzogen, verfügte bereits als Kleinkind über einen eigenen Hofstaat und erhielt Privatunterricht in Pauken- und Flötenspiel, Schauspiel, Reiten, Jagen, Fechten und höfischem Benehmen. Wegen der Abwesenheit des Kurfürsten galt er als ranghöchste Person am Münchner Hof und stand im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.

Als er 1698 als Anwärter auf den spanischen Thron ins Gespräch gebracht wurde, holte ihn sein Vater zum Missfallen der bayerischen Landstände und der Mehrheit des bayerischen Bürgertums nach Brüssel, um ihn auf die künftige Aufgabe vorbereiten zu können. Und nachdem der spanische König ihn am 14. November testamentarisch zum Universalerben erklärt hatte, wurde sogleich mit den Vorbereitungen für die standesgemäße Übersiedlung nach Madrid begonnen, zu der es aber nicht mehr kommen sollte.

Seit früher Kindheit litt Joseph Ferdinand immer wieder an Zahnweh sowie Magen- und Kopfschmerzen, verbunden mit Erbrechen und Durchfall. Am 15. Januar 1699 erkrankte er zunächst an einer leichteren Unpässlichkeit mit unspezifischen Symptomen. Diese verschlimmerten sich rasch und führten nach qualvollen Wochen mit hohem Fieber, starken Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Krämpfen, Bewusstseinsstörungen und ständigem Erbrechen, das oft mit schmerzhaftem Würgen und Magenkrämpfen verbundenen war, in der Nacht zum 6. Februar zum Tod.

Bavarikon
1943 Adressbuch  
Zur Erinnerung an den bayerischen Kurprinzen Joseph, nach dessen Tod der für Bayern und München verhängnisvollen spanischen Erbfolgekrieg ausbrach.

Verbindet die Teng- mit der Adelheidstraße am Josephsplatz.

1965 Baureferat  
Josephstraße: Joseph Ferdinand Leopold (1692-1699), Sohn des bayer. Kurfürsten Max II. Emanuel und dessen Gattin Maria Antonia, der Tochter Kaiser Leopolds I. Der Prinz wurde 1698 von König Karl II. von Spanien zum Universalerben der spanischen Monarchie eingesetzt; daraus entstand nach seinem Tod der Spanische Erbfolgekrieg. *1898
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