Münchner Straßenverzeichnis


Hochbrückenstraße: Nach der 1872 abgebrochenen Hochbrücke (urspr. „Horbrücke“) über die Isar. *1873

Baureferat 1965

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Straßenname Hochbrückenstraße
Benennung 1.12.1873 Erstnennung
Plz 80331
Stadtbezirk 1. Altstadt-Lehel | Graggenau
RubrikBauwerke
Kategorie Brücke  
Lat/Lng 48.13673 - 11.58038   
Straßenlänge 0.167 km
1879 Fernberg  
HOCHBRÜCKENSTRASSE. In der Mitte des Thales befindet sich eine erhöhte, mit Asphalt gepflasterte Stelle. Unter derselben fließt das Thal kreuzend ein Stadtbach, der früher offen war. Die damals darüber führende Brücke hieß die H o c h b r ü c k e, in ältesten Zeiten auch „Horbruck“.
1880 Adressbuch  
Sie wird nach der früher in der Mitte des Thales, etwas erhaben gelegenen Hochbrücke genannt, die aber ursprünglich „Horbrücke“ hieß. Während einer mainung diese Benennung von der zuerst am Rathhausthurme angebrachten Uhr (altdeutsch „hor“) stammt, leitet eine andere die Ansicht vom althochdeutschen hor = Schmutz ab, der früher wie später häufig in den dortigen Bach geworfen wurde. Die ehemalige Mühle reicht schon in das 13. Jahrhundert hinauf und ward nebst anderen Wasserwerken der Grund der Hereinleitung des Kanals in die Stadt, welcher bis auf due neuste Zeit größtentheils ungeschlossen blieb. Er trug den alten Namen „Katzenbach“, südlich und nördlich der Brücke führten kleine Stege über das Wasser, welches aufwärts wie abwärts mit Brettern eingedeckt war, womit man die Gehwege in den nächsten Gäßchen herstellte (s. Radlsteg). Von dem nahen Bäcker-Bruderhaus (Nr. 16), dessen Entstehen sich bekanntlich an die Schlacht bei Mühldorf knüpft (s. Ampfing- und Mühldorfstraße), entlehnte die „Bäckermühle“ ihrer Bezeichnung; beide verschwanden 1870. Zwei Jahre später wurde der Katzenbach tiefer gelegt, überwölbt, die Hochbrücke abgebrochen und die Straße geebnet. Endlich, bei der weiteren Bachüberwölbung beseitigte man 1873 noch die „Einschütt“, früher auch „am Germ“ genannt, verschiedene Winkelgäßchen, die zwischen dem Thal und der Ledererstraße (s. dieselbe) lagen. Die eigentliche Einschütt nannte man früher „Ledererweg“ oder „Lederergang“; sie besteht noch als kurze Verbindung zwischen der Lederer- und Bräuhausstraße. In der Hochbrückenstraße, die ihren Namen seit 1. Dez. 1873, resp. März 1874 trägt, sind aufgegangen: die „Einschütt“ im weiteren Sinne, der „Leoniweiher“, dann kleine Theile der „Herren-“ und der „Hildegardstraße“.
1894 Rambaldi  
269. Hochbrückenstraße. Zweigt vom Thal an der Stelle des ehemaligen geschichtlich denkwürdigen Bäckerhäuschens nördlich ab, zieht an der Lederer-, Bräuhaus- und Herrnstraße vorüber und endet an der Hildegardstraße. Sie wird nach der früher in der Mitte des Thales befindlichen, etwas erhabenen Hochbrücke genannt, die aber ursprünglich »Horbrücke« hieß. Während nach einer Meinung diese Benennung von der zuerst am Rathausturme angebrachten Uhr (altdeutsch »hor«) stammt, leitet sie eine andere Ansicht vom althochdeutschen hor= schmutz ab, der früher wie später häufig in den dortigen Bach geworfen wurde. Die ehemalige Mühle (Hochbrück-Mühle) reicht schon bis in das 13. Jahrhundert hinauf, gehörte zu der vom Kaiser Ludwig gestifteten zweiten Messe *) und war nebst anderen Wasserwerken der Grund der Hereinleitung des Kanals in die Stadt, welcher früher ungeschlossen war. Er trug den Namen »Katzenbach«; südlich und nördlich der Brücke führten kleine Stege über das Wasser, welches aufwärts und abwärts mit Brettern eingedeckt war, womit man die Gehwege in die nächsten Gäßchen herstellte (s. Radelsteg). Von dem nahen Bäcker-Bruderhaus *) (Nr. 15), dessen Entstehen sich bekanntlich an die Schlacht bei Mühldorf knüpft (s. Ampfing- und Mühldorfstraße), entlehnte die Bäckermühle (Nr. 16) ihre Bezeichnung; beide verschwanden 1870. Zwei Jahre später wurde der Katzenbach tiefer gelegt, überwölbt, die Hochbrücke abgebrochen und die Straße geebnet. Endlich, bei der weiteren Bachüberwölbung beseitigte man 1873 noch die ,,Einschiitt«, früher auch am ,,Germ genannt, verschiedene Winkelgäßchen, die zwischen dem Thal und der Ledererstraße (s. dieselbe) lagen. Die eigentliche Einschütt nannte man früher ,,Ledererweg«. Sie besteht noch als kurze Verbindung zwischen der Lederer- und Bräuhausstraße. In der Hochbrückenstraße, die ihren Namen seit 1. Dezember 1873, resp. März 1874 trägt, sind aufgegangen: die ,,Einschütt« im weiteren Sinne, der »Leoniweiher«, dann kleine Teile der »Herren-« und der »Hildegardstraße«.

*) Vgl. Hofgartenstraße. **) S. Regnet, »Erklärung der Kupferbeilagen III, Blatt 5.«
1943 Adressbuch  
Nach der früher in der Mitte des Tales etwas hochgelegenen „Hochbrücke“.

Zweigt vom Tal ab, und zieht an der Lederer-, Bräuhausstraße vorüber, kreuzt die Herren- und endet an der Hildegardstraße.

1965 Baureferat  
Hochbrückenstraße: Nach der 1872 abgebrochenen Hochbrücke (urspr. „Horbrücke“) über die Isar. *1873

Straßenbenennungen

Straße von Grund bis Grund
Zwischen den zwei Bächen1450Erstnennungnqch 1804Kein Grund angegeben
Einschüttvor 1494Erstnennung14.3.1874Einbezug
Am Bachnach 1805ErstnennungKein Grund angegeben
Hochbrückenstraße1.12.1873Erstnennung
StraßeNameArchitektBaustilJahr
Hochbrückenstraße 7Polizeiamt NordPfister Rudolf1923
Hochbrückenstraße 8MoradellihausSchleich Erwin
Hochbrückenstraße 14Mietshausspätklassizistisch1855
Hochbrückenstraße 16MietshausHistorismus1855
Hochbrückenstraße 18MietshausFischer Georgspätklassizistisch1854
Hochbrückenstraße 20MietshausDeiglmayr Carlspätklassizistisch1854
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